@Tariflas: Ich glaube, du gehst die Sache falsch an. Du meinst, weil du dich über das vertraglich vereinbarte Arbeitspensum hinaus für deinen Arbeitgeber engagierst, dass dieser dir mehr zahlen müsste. So funktioniert das aber nicht, denn der AG freut sich über deine freiwillige Mehrleistung, hält sich aber seinerseits nur an die zwischen euch vertraglich vereinbarte Gehaltshöhe, die er dir zahlt. Wenn du deine Mehrarbeit gewürdigt sehen willst, musst du sie auch vertraglich mit dem AG abklären, z.B. über eine höhere Wochenstundenzahl (bis zu 48 ist ja rein gesetzlich möglich), die Anordnung von Überstunden oder eben die Übertragung höherwertiger Aufgaben. In allen anderen Fällen machst nur du dich kaputt -- wo der AG aufgrund seiner Fürsorgepflicht eigentlich einschreiten und dich davon abhalten müsste... Du schuldest dem AG eine Arbeitstätigkeit "mittlerer Art und Güte", was bedeutet, dass du deine Arbeitskraft auch dauerhaft erhalten können musst. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
Das ist doch nicht nur Tariflas. Alle in meinem Bekanntenkreis die im öffentlichen Dienst arbeiten, ackern, weil sie es mit Menschen zu tun haben. Und selbst alle weiteren, die wir nicht kennen, von Ärzten, Lehrern, Polizisten, Migrationsamtsmitarbeitern, etc. möchte ich Mal behaupten, dass Mindestens 50% mehr als 8Stunden nahezu täglich im Büro sitzen oder Vorort Menschen helfen, lehren oder beschützen. Selbst der Arbeitgeber selber in Form von Referatsleiterin, Präsidenten der Verwaltung etc. gehen nicht nach 8 Stunden eierschaukelnd nach Hause. Klar, ich geb allen Recht die auch sagen, dass es so nicht richtig ist, wenn es so doch läuft, muss der AG nichts ändern, etc. Wir haben aber nun Mal den Demografieknick, eine Rentenwelle, die bis zu 50% der Arbeitsplätze ausmachten.
Es ist für sehr viele AN nicht sooo einfach, wie gerne in kurzen Statements formuliert , nach 8 Stunden alles liegen zu lassen.
Und bei vielen Leuten werden diese Stunden dann in Form von Zeitausgleich wieder ausgefeilt? Richtig: bei den allermeisten. Von daher ist hier keine Überlastung zu erkennen, sondern temporäre Schwankungen im Arbeitspensum. Lässt sich prima durch Gleitzeit- oder Jahresarbeitszeitkonten ausgleichen. Dafür sind diese Instrumente auch da.
Bei wem bauen sich denn hier über die Jahre tatsächlich Überstundenberge auf, die dann ausbezahlt werden, also kein Freizeitausgleich stattfindet?
MEIN GOTT! - Was bist du eigentlich für eine realitätsferne Person??!! VÖLLIG abgehoben!!!
Ich kenne NUR Mitarbeiter im ÖD die auf dem Zahnfleisch kriechen!! Bei UNS ist es so!!! Und selbst wenn man sich die Überstunden auszahlen lassen würde, bleibt aufgrund der Abgaben darauf kaum etwas übrig!!!
Aber für dich sind ja sogar Menschen daran schuld, wenn sie sich derzeit kein Eigentum leisten können - einfach ohne Worte.
Aber wir arbeiten alle natürlich gerne weiter, damit jeder der in dieses Land kommt kostenlos eine Wohnung beziehen darf + Bürgergeld + etliche weitere Vergünstigungen!!
Ich schreibe jetzt nichts mehr, sonst werde ich extrem unhöflich.
Ich gehe jetzt mal kotzen.
In unserer Dienstvereinbarung ist klar geregelt, im welchem Rahmen sich unser Arbeitszeitkonto bewegen darf. Es gibt einen jährlichen Stichtag, an dem man dann Maximal seine wöchentliche Arbeitszeit noch als Plus haben darf.
Es geht gar nicht um das Zeiterfassungssystem, sondern darum, dass grundsätzlich Arbeit immer mehr wird bei immer mehr wegfallenden Stellen, und auf die die ausgeschrieben werden, bewerben sich immer weniger Leute. Es gibt etliche Stellen bei uns die einfach nicht nachbesetzt werden aus unterschiedlichen Gründen. Und die Tendenz geht einfach dahin, dass es nicht besser wird.
Es fallen zudem auch immer mehr aus wegen Psyche/Burnout verursacht durch die Situation und teilweise auch Mobbing, und dann ist man deswegen monatelang bzw. zwischen 1-2 Jahren krank geschrieben. Die Menschen sind einfach kaputt, müde und ausgebrannt. Nicht nur wegen Corona oder dem Krieg - das kommt ja noch dazu - sondern weil das Leben hier nicht gerade besser wird und man eher das Gefühl hat, es ist alles nur noch ein Kampf. Es will jeder nur noch im Alltag überstehen, dann einkaufen, dann nach hause essen machen, TV, schlafen, und am nächsten Tag geht alles wieder von vorne los - ein Hamsterrad. Und gleichzeitig werden wir immer mehr belastet von Abgaben und Steuern bei immer stärker werdender Zuwanderung von Leuten, die hier versorgt werden wollen. Und man hat ja auch keine Perspektive mehr sich etwas aufzubauen. S. zB das Thema Immobilien oder auch Rente. Menschen fragen sich immer mehr (völlig zurecht) wieso sie eigentlich auf die Rente hinarbeiten sollen, wenn man doch auch Bürdergeld in Anspruch nehmen kann. Wieso werden diese klaren Widersprüche nicht erkannt?
Meine Meinung: Ich glaube nicht, dass das alles noch lange so weiter gehen wird ohne einen großen (politischen) Knall.
Bezüglich Immobilienerwerb:
Ja, ich gehe schon mit der Aussage mit, dass wenn man ein mittleres Einkommen hat, es keinen Sinn macht nach Luxus-Villen zu recherchieren. Es geht ja auch nicht darum, dass sich jeder alles leisten können muss. Es geht aber darum, dass man sich als normaler Arbeitnehmer mit einem mittleren Einkommen nicht mal mehr eine normale Immobilie wie ein Reihenhaus leisten kann. Die genannten Aspekte wie die übergriffige Grunderwerbsteuer (wie oft soll denn ein Haus bei einem Kauf eigentlich noch versteuert werden, wenn es beispielsweise schon 5x den Besitzer gewechselt hat) erschweren den Kauf zusätzlich.
Und um genau solche Ausfälle zu verhindern hat der AG eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Mitarbeitern und es gibt Schutzmechanismen wie das Arbeitszeitgesetz.
Du beschreibst Folgendes:
Mitarbeiter arbeitet jahrelang über der Belastungsgrenze, um das Arbeitspensum zu bewältigen. Er kann nie pünktlich aufhören, weil sonst die Arbeit liegen bleibt. Überstunden türmen sich bis zur Decke.
Irgendwann fällt er dann aufgrund von Krankheit für ein bis zwei Jahre aus. Und großes Wunder:
Sein Amt explodiert nicht, das Tor zur Hölle öffnet sich nicht und es geht auch ohne diesen Mitarbeiter weiter. Plötzlich kann er über Monate der Arbeit fern bleiben und es funktioniert.
Und was macht der Mitarbeiter? Er klopft sich auf die Schulter und schiebt seine Diagnose "Burnout" als Auszeichnung vor sich her, weil sie ihm bescheinigt, dass er ein ganz toller Kerl ist und sehr viel gearbeitet hat.
Meine Meinung: gar nicht erst so weit kommen lassen und vorher auf sich achten. Probleme und Überlastung Regelmäßig und zeitnah an die Vorgesetzten kommunizieren. Eigene Grenzen kennen und auf die eigene Gesundheit achten. Alles andere wird dir niemand danken.
Und ganz ehrlich: und wenn sich die Arbeit bis zur Decke stapelt, ist mir das nach meiner Sollarbeitszeit egal. Wenn sich bei mir daheim das dreckige Geschirr gen Himmel stapelt, der Wäscheberg umfällt, der Müll laufen lernt und Pelzkleid hat, dann kommt niemand von der Arbeit zu mir nach Haus und hilft mir. Ist ja schließlich mein eigenes Problem. Und dass ich meinen Haushalt nachts mache und Frau und Kind nur schlafend erlebe, habe ich keinen Bock. Meine Priorität Nummer eins ist ganz klar meine Familie und Gesundheit.
Ich kann jedem nur empfehlen, sein Leben so zu organisieren und die Probleme des Arbeitgebers nicht zu den eigenen zu machen.