Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035212 times)

Faunus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3960 am: 28.10.2023 18:00 »
Die Inflationsausgleichsprämie ( IAP ) sollte zusätzlich gezahlt werden..Das, dass ..die IAP im Zusammenhang von Tarifverhandlungen missbraucht wird..war so niemals gedacht..
Leider fällt Ver.di auf diese Falle herein.., war bei Kommunen auch schon so..
Einmalzahlungen vermindern später die Rente.., sind unbedingt zu verhindern..
Der "Deutsche" ist bekanntlich gierig auf Euronen und vergisst die tabellenwirksamen Entgeltsteigerungen..
GIERIG ohne zu Denken..

ach die 1,23€ weniger Rente….passt eher zum deutschen Geiz. Jeder Cent muss 3-mal überlegt werden
Ein deutscher Rechner..
Wo kommen ihre 1,23 € her..?
Quelle?
Bitte ein Rechenbeispiel?
nimmste dUrchschnitts einkommen, weißt dann wieviel rentenpunkte es  wären, wenn du 3000€ brutto bekommen hättest und multiplizierst das mit den Wert des Rentenpunkte.
so übern daumen 3/43*30 also knappe 2€

Ähm... ja, also ich bin gerade etwas verwirrt:
Die 2 EUR "Verlust" gelten ja nur für das Jahr in dem die IAP statt einer adäquaten Lohnerhöhung gezahlt wurde.
Was ist den mit dem Folgejahr, da die adäquate Lohnerhöhung nicht stattfand?
Fehlen da nicht auch wieder  die rund 2 EUR und wie sieht es mit all den Jahren und Anpassungen der Rentenpunkte bis zur Rente aus für die, die noch länger Arbeiten müssen.

Ich persönlich bin ja für die IAP, aber ich habe ja auch nur noch eine Hand voll Jahre bis zur Rente. Mir kann es eigentlich egal sein.
Oder doch nicht? Werden die Renten nicht an die allg. Lohnerhöhungen angepasst - auch an die an AN ausgezahlte IAP?

Da habe ich sicherlich einen Denkfehler: Wer also heute eine IAP von 3000 bekommt statt einer Gehaltserhöhung von 250 EUR /mtl., dem fehlen dann in 40 Jahren nur 2 EUR in der Rente  ;)
« Last Edit: 28.10.2023 18:15 von Faunus »

ellie

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3961 am: 28.10.2023 18:20 »
Frage an die langjährigen Kollegen. Für mich ist so eine Tarifverhandlung immer eine Nachverhandlung, sprich: "Die letzten Jahre war es so und so, deswegen gibt's jetzt dieses und jenes. Bisher war ich immer der Annahme, alle Ausgleiche geschehen mit einem gewissen Lag.
Wenn die Laufzeit nun 2 Jahre statt einem beträgt, bedeutet das doch nur, dass wir zwar länger eventuelle Inflationsausuferungen ertragen müssen, diese aber trotzdem nachverhandelt werden, oder nicht?
Blöde ist das ganze natürlich, wenn der Lebensstandard sinkt oder keiner mehr gehalten werden kann...

Leider nein,
du kannst nicht davon ausgehen, dass die Inflation rückwirkend ausgeglichen wird. Es werden ja auch sicher die Sozialversicherungsbeiträge wieder erhöht, die Beitragsbemessungsgrenzen nach oben angepasst.
Bei mir hat es sich in den 25 Jahren ÖD / Land so gefügt, dass die Höhergruppierungen und Stufenerhöhungen immer erforderlich waren, um die Defizite durch Inflation auszugleichen plus einen kleinen Bonus. Nun ist in der Hinsicht aber nichts mehr zu erwarten/möglich ;-)

Muschebubu

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3962 am: 28.10.2023 22:41 »
Darum sind viele auch so frustriert. Hort-, Kitagebühren um x % gestiegen, jede Versicherung um y % und die Lebenshaltung eh. Mit Netto 200-300 Euro ist das nicht mehr aufzufangen. Man muss überall kleinere Brötchen backen. Das wirkt sich dann auch auf andere Bereiche aus. Geht man nicht mehr essen oder in den Urlaub, verdienen Dritte weniger und manch Lokal, das Corona noch überstanden hat, muss in Folge dessen dann schließen.

Werden spannende Zeiten. Ich persönlich denke nur an alle, die Häuser zu Niedrigzinsen finanziert haben und bei denen eine Folgefinanzierung ansteht. Da wird's sicherlich so einige Zwangsverweigerungen geben.
Andere müssen auch mit weniger zurecht kommen. Woher kommt eigentlich immer diese schon fast Anmaßung man müsse im öD die Inflation ausgeglichen bekommen? Muss man halt nebenbei noch was machen das Geld rein kommt. Mussten frühere Generationen ebenfalls. Aber der heutige Durchschnittsdeutsche will ja gebratene Tauben in den Mund. Wie viele von denen haben z. B. gejubelt als man mal dem bösen dieser Welt so richtig mit Sanktionen in die Parade fahren wollte? Der aufmerksame Bürger hat von Anfang an gesehen das wir die großen Verlierer dabei seien werden. Aber Hauptsache moralisch gut und bei der nächsten Jubelparade dabei sein...

Wer sich zu Niedrigzinsen ein Haus auf Kante finanziert hat hat halt nicht richtig nachgedacht. Jedem hätte klar seien müssen dass die Zinsen nicht ewig so niedrig bleiben. Aber gut jedem das seine... Das Leben gibt keine Garantie dass es immer einfach bleibt.

Also aufhören zu meckern und anpacken. Wer das halt nicht kann wird hinten runterfallen. Ist halt so.

Dann können wir das ja mit den Tarifverhandlungen einfach lassen. Der Lohn läuft einfach in bisheriger Höhe weiter und wenn es nicht mehr reicht, dann sucht man sich eben immer neue 2., 3. Jobs… Alle die das anders sehen, nämlich sich mit einem Einkommen den Lebensstandard halt zu können, werden hier und hoffentlich an anderer Stelle auch, entsprechende Forderungen formulieren. Übrigens auch ver.di strebt laut eigenen öffentlichen Bekundungen an, dass es im Ergebnis der Tarifverhandlungen keinen Reallohnverlust geben soll. Problem nur, man hat das scheinbar vorher nicht durchgerechnet.

TV-Ler

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3963 am: 28.10.2023 23:04 »
Die Inflationsausgleichsprämie ( IAP ) sollte zusätzlich gezahlt werden..Das, dass ..die IAP im Zusammenhang von Tarifverhandlungen missbraucht wird..war so niemals gedacht..
Leider fällt Ver.di auf diese Falle herein.., war bei Kommunen auch schon so..
Einmalzahlungen vermindern später die Rente.., sind unbedingt zu verhindern..
Der "Deutsche" ist bekanntlich gierig auf Euronen und vergisst die tabellenwirksamen Entgeltsteigerungen..
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ach die 1,23€ weniger Rente….passt eher zum deutschen Geiz. Jeder Cent muss 3-mal überlegt werden
Ein deutscher Rechner..
Wo kommen ihre 1,23 € her..?
Quelle?
Bitte ein Rechenbeispiel?
nimmste dUrchschnitts einkommen, weißt dann wieviel rentenpunkte es  wären, wenn du 3000€ brutto bekommen hättest und multiplizierst das mit den Wert des Rentenpunkte.
so übern daumen 3/43*30 also knappe 2€

Da habe ich sicherlich einen Denkfehler: Wer also heute eine IAP von 3000 bekommt statt einer Gehaltserhöhung von 250 EUR /mtl., dem fehlen dann in 40 Jahren nur 2 EUR in der Rente  ;)
Jetzt und in der Zukunft fehlen einmalig genau diese 3.000 Euro, da sie nicht zum Bruttoentgelt zählen.
Dementsprechend resultieren daraus keine Rentenpunkte.
Das für die gesetzliche Rentenversicherung maßgebliche Jahresentgelt liegt derzeit bei ca. 43.000 Euro.
Es fehlen also 3.000/43.000 = 0,0698 Rentenpunkte.
Beim derzeitigen aktuellen Rentenwert von 37,60 Euro pro Rentenpunkt sind das ca. 2,60 Euro pro Monat, wenn du heute in Rente gehst.
Mit einem in Zukunft angepassten aktuellen Rentenwert, steigt auch der Wert der 0,0698 Rentenpunkte.
Mit etwas Glück lässt sich in Zukunft davon dann noch annähernd genauso viel kaufen, wie heute von den 2,60 Euro...  ;)

koala

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3964 am: 29.10.2023 06:18 »
Jetzt habe ich mir seit Tagen die Mühe gemacht und dieses Forum studiert und alle 265 Seiten gelesen.
Es war ganz schrecklich ermüdend. Vor allem wie oft man das Gemaule der Mint-Leute erlesen und irgendwie auch erdulden musste. Bei der hohen Frequenz an Beiträgen zu diesem Thema, drängte sich mir immer wieder die Frage auf, ob diese Menschen tatsächlich so viel arbeiten wie sie hier beschrieben haben oder sich vorrangig damit beschäftigen Beiträge zu verfassen.
Irgendwie ultra anstrengend!

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3965 am: 29.10.2023 07:32 »
Der Unterschied ist, dass dieser Berufszweig tatsächlich marktwirtschaftliche Argumente dafür hat, höhere Löhne fordern zu können — einfach, weil die Konkurrenz mehr zahlt. Das trifft auf viele andere Bereiche nicht zu, da hier im TV-L schon marktüblich entlohnt wird… Inflation war und ist jedenfalls kein Grund, welcher die Arbeitgeberseite interessieren muss. Denn anders als im Beamtenbereich geht es hier darum, wie viel die Arbeitsleistung wert ist; und nicht, was man sich davon für einen Lebensstandard leisten kann.

Pinsel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3966 am: 29.10.2023 08:20 »
Der Unterschied ist, dass dieser Berufszweig tatsächlich marktwirtschaftliche Argumente dafür hat, höhere Löhne fordern zu können — einfach, weil die Konkurrenz mehr zahlt. Das trifft auf viele andere Bereiche nicht zu, da hier im TV-L schon marktüblich entlohnt wird… Inflation war und ist jedenfalls kein Grund, welcher die Arbeitgeberseite interessieren muss. Denn anders als im Beamtenbereich geht es hier darum, wie viel die Arbeitsleistung wert ist; und nicht, was man sich davon für einen Lebensstandard leisten kann.

Das bringt es auf den Punkt. Gerade im MINT Bereich gibt es in der Tat starke Probleme im ÖD. Es gibt Bereiche im TV-L wo MINT eine größere Rolle spielt. Bei uns fallen wegen MINT Personalmangel derzeit etliche anspruchsvolle technische Vorlesungen und Labore aus. Wir bekommen für dieses Geld fast keine Köpfe mehr und gerade in diesem Bereich sind häufig eher erfahrene Leute gesucht. Erfahrene Kollegen wechseln in den TVöD oder TV-V. Ich überlege selbst gerade diesen Schritt. Weiterentwicklung der vor wenigen Jahren erst eingeführten Stufe 6 und Lockerung bzw. überhaupt endlich mehr Anwendung von 16.5 (bei uns faktisch untersagt) könnten helfen.

Was viele vergessen: Oft hängt an solchen MINT Stellen dirket/indirekt weiteres Stellenpotential gerade für mittlere Entgeltgruppen mit dran. Man sollte dankbar sein für alle, die als Ingenieure und Itler im ÖD tätig werden für dieses eher mäßige Geld bei oft sehr anspruchsvollen Aufgaben. Ich habe hier mehr Stress als in der pW seinerzeit und ruhige Kugel ist mir eher ein Fremdwort.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3967 am: 29.10.2023 08:46 »
Die Inflationsausgleichsprämie ( IAP ) sollte zusätzlich gezahlt werden..Das, dass ..die IAP im Zusammenhang von Tarifverhandlungen missbraucht wird..war so niemals gedacht..
Leider fällt Ver.di auf diese Falle herein.., war bei Kommunen auch schon so..
Einmalzahlungen vermindern später die Rente.., sind unbedingt zu verhindern..
Der "Deutsche" ist bekanntlich gierig auf Euronen und vergisst die tabellenwirksamen Entgeltsteigerungen..
GIERIG ohne zu Denken..

ach die 1,23€ weniger Rente….passt eher zum deutschen Geiz. Jeder Cent muss 3-mal überlegt werden
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Wo kommen ihre 1,23 € her..?
Quelle?
Bitte ein Rechenbeispiel?
nimmste dUrchschnitts einkommen, weißt dann wieviel rentenpunkte es  wären, wenn du 3000€ brutto bekommen hättest und multiplizierst das mit den Wert des Rentenpunkte.
so übern daumen 3/43*30 also knappe 2€

Ähm... ja, also ich bin gerade etwas verwirrt:
Die 2 EUR "Verlust" gelten ja nur für das Jahr in dem die IAP statt einer adäquaten Lohnerhöhung gezahlt wurde.
Die 2 Eure Verlusten gelten monatlich dein gesamtes Rentnerleben.
Summiert sich also auf 2*12*15 Jahre =360€ (geschätzter Rentenbezug bei Rente mit 67)
Sie sind der Verlust, den du hast, wenn man IAP Netto mit 3000€ Brutto also Sozialversicherungspflicht ausgezahlt vergleicht.

Zitat
Was ist den mit dem Folgejahr, da die adäquate Lohnerhöhung nicht stattfand?
Fehlen da nicht auch wieder  die rund 2 EUR und wie sieht es mit all den Jahren und Anpassungen der Rentenpunkte bis zur Rente aus für die, die noch länger Arbeiten müssen.

Ich persönlich bin ja für die IAP, aber ich habe ja auch nur noch eine Hand voll Jahre bis zur Rente. Mir kann es eigentlich egal sein.
Oder doch nicht? Werden die Renten nicht an die allg. Lohnerhöhungen angepasst - auch an die an AN ausgezahlte IAP?

Da habe ich sicherlich einen Denkfehler: Wer also heute eine IAP von 3000 bekommt statt einer Gehaltserhöhung von 250 EUR /mtl., dem fehlen dann in 40 Jahren nur 2 EUR in der Rente  ;)
Bei dem Vergleich IAP auszahlen oder lieber eine Bruttolohnerhöhung auszahlen wird immer wieder so getan, als ob der AG bei einer Tabellenwirksamen Lohnerhöhung bereit wäre mehr als 3000€ in den Topf zu werfen.

Also muss man sich korrekterweise eher Fragen: Will  man jetzt die 3000€ Netto
oder lieber diese 3000€ AG seitige Ausgabe als tabellenwirksame monatlich Lohnerhöhung umgelegt haben.
Also wenn der AG diese Ausgabe auf 10 Jahre streckt (beliebige Zahl), dann kommt da ~20€ Bruttolohnerhöhung beim AN an.
(3000/120 Monate = 25€ AG Anteil, abzüglich AG Anteil zur SozV macht ca. 20€ Bruttolohnerhöhung AN)

Also muss man korrekterweise den Vergleich fragen:
Lieber AN willst du jetzt
3000€ Cash auf Kralle
oder willst du 20€ mehr Lohn, was rund 10-15€ netto im Monat mehr sind.

Wenn wegen der IAP auf Lohnerhöhung verzichtet, dann hat man natürlich in dem Jahr eine feine Lohnerhöhung.
(beim EG8S6 über 10%) hat aber natürlich im Folgejahr selbst bei einer 10% Lohnerhöhung eine NULL Runde.

Am Ende zählt doch immer nur, wie schneidet man im Vergleich zu den alternativen AGs ab.
Wenn die bessere Bedingungen haben, dann wandern einige dahin ab.
Und die unflexiblen sind die angearschten.
das sind aber eben auch die die eine starke Gewerkschaft brauchen.

Ansonsten ist es natürlich immer so: Dort wo am schlechtesten bezahlt wird, dort häufen sich die lowperformer, einfachste Marktwirtschaft.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3968 am: 29.10.2023 08:53 »
Frage an die langjährigen Kollegen. Für mich ist so eine Tarifverhandlung immer eine Nachverhandlung, sprich: "Die letzten Jahre war es so und so, deswegen gibt's jetzt dieses und jenes. Bisher war ich immer der Annahme, alle Ausgleiche geschehen mit einem gewissen Lag.
Wenn die Laufzeit nun 2 Jahre statt einem beträgt, bedeutet das doch nur, dass wir zwar länger eventuelle Inflationsausuferungen ertragen müssen, diese aber trotzdem nachverhandelt werden, oder nicht?
Blöde ist das ganze natürlich, wenn der Lebensstandard sinkt oder keiner mehr gehalten werden kann...

Leider nein,
du kannst nicht davon ausgehen, dass die Inflation rückwirkend ausgeglichen wird. Es werden ja auch sicher die Sozialversicherungsbeiträge wieder erhöht, die Beitragsbemessungsgrenzen nach oben angepasst.
Bei mir hat es sich in den 25 Jahren ÖD / Land so gefügt, dass die Höhergruppierungen und Stufenerhöhungen immer erforderlich waren, um die Defizite durch Inflation auszugleichen plus einen kleinen Bonus. Nun ist in der Hinsicht aber nichts mehr zu erwarten/möglich ;-)
Fun Fakt:
Von 2006 bis heute hat man bei einer reinen EG8 Karriere eine Lohnsteigerung von 87% erhalten (bei einer reinen Stufe 6 Karriere wären es 45%), das ist doppelt soviel wie der Verbraucherpreisindex (43%) in dieser Zeit.

Trotzdem müssen 10% mehr her, damit wir nicht abgehängt werden!

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3969 am: 29.10.2023 09:00 »
Der Unterschied ist, dass dieser Berufszweig tatsächlich marktwirtschaftliche Argumente dafür hat, höhere Löhne fordern zu können — einfach, weil die Konkurrenz mehr zahlt. Das trifft auf viele andere Bereiche nicht zu, da hier im TV-L schon marktüblich entlohnt wird… Inflation war und ist jedenfalls kein Grund, welcher die Arbeitgeberseite interessieren muss. Denn anders als im Beamtenbereich geht es hier darum, wie viel die Arbeitsleistung wert ist; und nicht, was man sich davon für einen Lebensstandard leisten kann.
Sehr schön zusammengefasst.

Wenn ein MINTler mault, dann doch, weil er gerne im öD weiterarbeiten möchte (auch für weniger Geld), es aber eine Punkt gibt, wo es unerträglich für ihn wird, auf Geld zu verzichten und er gehen wird.
Und für mich als Bürger ist es dann unerträglich wie dann Staatsgelder verschleudert werden, durch unfähige Pseudo-Informatiker, die sich von SAP, IBM etc. über den Tisch ziehen lassen und alles wesentlich teurer wird, als wenn man sich ein paar Informatiker für 100T€ gegönnt hätte.
Ja, da kann man nur maulen.

Und dann sind da die MINTler die maulen, weil sie nicht dazu fähig sind in der Privatwirtschaft zu bestehen und darum eine große Gießkanne sich wünschen.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3970 am: 29.10.2023 09:05 »
Das bringt es auf den Punkt. Gerade im MINT Bereich gibt es in der Tat starke Probleme im ÖD. Es gibt Bereiche im TV-L wo MINT eine größere Rolle spielt. Bei uns fallen wegen MINT Personalmangel derzeit etliche anspruchsvolle technische Vorlesungen und Labore aus. Wir bekommen für dieses Geld fast keine Köpfe mehr und gerade in diesem Bereich sind häufig eher erfahrene Leute gesucht. Erfahrene Kollegen wechseln in den TVöD oder TV-V. Ich überlege selbst gerade diesen Schritt. Weiterentwicklung der vor wenigen Jahren erst eingeführten Stufe 6 und Lockerung bzw. überhaupt endlich mehr Anwendung von 16.5 (bei uns faktisch untersagt) könnten helfen.
Leider werden die Personaler bzw. diejenigen, die es "faktisch" untersagen, nicht in die Verantwortung genommen, dass sie (und zwar sie alleine) Schuld für das ausfallen der Vorlesung und der geschlossenen Labore.
Da müssen mehr Bericht an den Dekan, ans Ministerium etc. geschrieben werden, die hier Ross und Reiter benennen! Und diesen Schaden unmissverständlich und unwiderlegbar mit dieser Fehlentscheidung in Zusammenhang bringen!
Bei uns hat es funktioniert!


Muschebubu

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3971 am: 29.10.2023 09:31 »
Und wieder das tausendtrölfstigste-mal, dass die MINT-ler meinen, nur um sie müsse sich die TV-L Verhandlung drehen. Es bestätigt sich auch im überwiegendem sonstigen Auftreten im Dienstbetrieb, dass man sich für was besonderes hält und meint, alle anderen Beschäftigten sind Idioten und sollen einfach dankbar sein, dass der AG sich überhaupt erbarmt hat, ein Beschäftigungsverhältnis anzubieten. Scheinbar braucht jeder Bereich seine Berufsgruppe, die besonders unsolidarisch mit den übrigen Kolleginnen und Kollegen sind… Piloten, Lokführer…

Wir halten fest, die MINT-ler müssen deutlich besser und über dem Inflationsausgleich bezahlt werden und die anderen begnügen sich mit der pünktlichen Gehaltszahlung.

Pinsel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3972 am: 29.10.2023 09:42 »
Und wieder das tausendtrölfstigste-mal, dass die MINT-ler meinen, nur um sie müsse sich die TV-L Verhandlung drehen. Es bestätigt sich auch im überwiegendem sonstigen Auftreten im Dienstbetrieb, dass man sich für was besonderes hält und meint, alle anderen Beschäftigten sind Idioten und sollen einfach dankbar sein, dass der AG sich überhaupt erbarmt hat, ein Beschäftigungsverhältnis anzubieten. Scheinbar braucht jeder Bereich seine Berufsgruppe, die besonders unsolidarisch mit den übrigen Kolleginnen und Kollegen sind… Piloten, Lokführer…

Wir halten fest, die MINT-ler müssen deutlich besser und über dem Inflationsausgleich bezahlt werden und die anderen begnügen sich mit der pünktlichen Gehaltszahlung.

Wer hält das fest und aus welchen Beiträgen konkret lässt sich das so ableiten? Ich empfehle den Ball flach zu halten, Realitäten zu erkennen und die Thematik sowie das Geschriebene nochmals zu reflektieren....

Beamter

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3973 am: 29.10.2023 09:51 »
Und wieder das tausendtrölfstigste-mal, dass die MINT-ler meinen, nur um sie müsse sich die TV-L Verhandlung drehen. Es bestätigt sich auch im überwiegendem sonstigen Auftreten im Dienstbetrieb, dass man sich für was besonderes hält und meint, alle anderen Beschäftigten sind Idioten und sollen einfach dankbar sein, dass der AG sich überhaupt erbarmt hat, ein Beschäftigungsverhältnis anzubieten. Scheinbar braucht jeder Bereich seine Berufsgruppe, die besonders unsolidarisch mit den übrigen Kolleginnen und Kollegen sind… Piloten, Lokführer…

Wir halten fest, die MINT-ler müssen deutlich besser und über dem Inflationsausgleich bezahlt werden und die anderen begnügen sich mit der pünktlichen Gehaltszahlung.

Ich lese mir keine 600 sinnlose Seiten durch.
Aber sagt mal, wer denkt bei MINT nicht auch an Aftereight? Könnte ich mal wieder kaufen.

Statistisch gesehen sollte dieser Bereich bei von dieser Runde betroffenen Kollegen nicht signifikant sein. Der Fokus ist daher natürlich Quatsch. Ungeachtet dessen, unterstützen diese Leute die Arbeitgeberverbände mit diesem
Ansatz. Teile und herrsche. War es der dbb der gerade endlich mal angemerkt hat, dass die Aufteilung in eine Vielzahl von Tarifwerken vielleicht doch nicht so zielführend war? Für die Beschäftigten garantiert nicht.

Und denkt daran, wenn ihr den größeren Teil vom Kuchen haben möchtet. Irgendjemand muss noch ausschreiben, euch einstellen, euch betreuen, euren Lohn auszahlen, eure Projekte beantragen, beschließen, das Geld besorgen und verteilen, eure Software benutzen, und und und…

Im Bereich des Bauens erhöhen sich die Bewerberzahlen aktuell deutlich im ÖD. Ist da „draußen“ wohl gerade gar nicht mal so Aftereight freundlich!?

Muschebubu

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3974 am: 29.10.2023 09:56 »
@Beamter… nein, bitte nicht die Behauptung aufstellen, es braucht auch andere DK.