Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035341 times)

Warnstreik

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4455 am: 07.11.2023 09:04 »
Es wird Zeit, dass diese dämliche Tariffixierung in Dt. aufhört, zumal die großen Gewerkschaften, wie eben Verdi inzwischen auch nur Posten- und damit Auskommensbeschaffung für einige wenige sind.

Und ohne diese "Tariffixierung" wird genau was besser?

Zurück in den TVöD - dann wäre man wieder schlagkräftig. Ansonsten wirklich gezielt bestreiken: Platzwarte war schon eine gute Idee - das ist günstig. Wo es geht den Ganztag an Schulen und Kitas. Auch super sind die Kundenzentren der Bezirksämter oder die KFZ-Zulassungsstellen. Überall wo Beamte aushelfen könnten oder wo man keinen direkten Impakt auf den Bürger hat, würde ich mir das Geld sparen.

Ulf

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4456 am: 07.11.2023 09:10 »
Es wird Zeit, dass diese dämliche Tariffixierung in Dt. aufhört, zumal die großen Gewerkschaften, wie eben Verdi inzwischen auch nur Posten- und damit Auskommensbeschaffung für einige wenige sind.

Und ohne diese "Tariffixierung" wird genau was besser?

Zurück in den TVöD - dann wäre man wieder schlagkräftig. Ansonsten wirklich gezielt bestreiken: Platzwarte war schon eine gute Idee - das ist günstig. Wo es geht den Ganztag an Schulen und Kitas. Auch super sind die Kundenzentren der Bezirksämter oder die KFZ-Zulassungsstellen. Überall wo Beamte aushelfen könnten oder wo man keinen direkten Impakt auf den Bürger hat, würde ich mir das Geld sparen.

Das hat aber auch zur Folge, dass man dann doch auch eher dort streikt, wo auch niedrige Streikkosten zu erwarten sind? Dennoch möchten die Gewerkschaften einen prozentualen Anteil vom Gehalt aller Mitarbeiter. Heißt also zB bei verdi ein Mitarbeiter in E13/6 soll 60€ im Monat Beitrag zahlen, um nie zum Streik aufgerufen zu werden und demzufolge auch nie Streikgeld zu erhalten. Hmmm... Warum machen da nur so wenige aus den höheren Entgeltgruppen mit?  :o

Ich habe das nochmal für mein Bezirksamt recherchiert: 2021 wurden Mitarbeiter in den Bereichen der Bibliotheken, Bürgerämter, Straßen- und Grünflächenämter und SuE aufgefordert zu streiken. Der Rest nicht. Insofern gehen die ewigen Vorwürfe, dass man sich nicht ausreichend an Streiks beteiligen würde, fehl, solange die Gewerkschaften nicht flächendeckend zum Streik aufrufen... Ich darf schlicht nicht streiken ohne Streikaufruf.
« Last Edit: 07.11.2023 09:19 von Ulf »

Der Kanzler

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4457 am: 07.11.2023 09:13 »
Werden im Hintergrund auch andere Dinge verhandelt außer der Lohnerhöhung?
Thema Jobticket oder Zulagen usw`?
Weiß da jemand mehr drüber?

Cruze

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4458 am: 07.11.2023 09:19 »
Es wird Zeit, dass diese dämliche Tariffixierung in Dt. aufhört, zumal die großen Gewerkschaften, wie eben Verdi inzwischen auch nur Posten- und damit Auskommensbeschaffung für einige wenige sind.

Und ohne diese "Tariffixierung" wird genau was besser?

Zurück in den TVöD - dann wäre man wieder schlagkräftig. Ansonsten wirklich gezielt bestreiken: Platzwarte war schon eine gute Idee - das ist günstig. Wo es geht den Ganztag an Schulen und Kitas. Auch super sind die Kundenzentren der Bezirksämter oder die KFZ-Zulassungsstellen. Überall wo Beamte aushelfen könnten oder wo man keinen direkten Impakt auf den Bürger hat, würde ich mir das Geld sparen.

Das hat aber auch zur Folge, dass man dann doch auch eher dort streikt, wo auch niedrige Streikkosten zu erwarten sind? Dennoch möchten die Gewerkschaften einen prozentualen Anteil vom Gehalt aller Mitarbeiter. Heißt also zB bei verdi ein Mitarbeiter in E13/6 soll 60€ im Monat Beitrag zahlen, um nie zum Streik aufgerufen zu werden und demzufolge auch nie Streikgeld zu erhalten. Hmmm... Warum machen da nur so wenige aus den höheren Entgeltgruppen mit?  :o
Der E13/6 rutscht dann aufgrund seines Mitgliedsbeitrags auf die E12/6 ... weil die Differenz zwischen der Führungskaft und dem 1. SB so schön groß ist.

Es ist wirklich eine Lachnummer

troubleshooting

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« Antwort #4459 am: 07.11.2023 10:07 »
Ja, was kann ohne Tariffixierung besser werden? Ganz einfach, die AG können sich nicht mehr stur hinter den Entgeltgruppen verstecken. Allgemein hört dann diese, mMn gescheiterte Gleichmacherei auf. Jeder kann dann auch wirklich verhandeln! Und zwar verhandeln, ohne mit einem neuen Jobangebot wedeln zu müssen. Dann kann auch Vorort eine Entscheidung getroffen werden, ob der jeweiligen Dienststelle der MA etwas mehr wert ist.

Zum Glück scheine ich ja hier bzw. auch nach Mitgliederstatistik nicht der Einzige zu sein, der sich von den vorhandenen Gewerkschaften nicht, aber auch gar nicht vertreten fühlt.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4460 am: 07.11.2023 10:08 »
Wenn der Verhandlungsführer, der Vorsitzende der TdL Dr. Andreas Dressel, die steigenden Unterbringungskosten für Flüchtlinge und den dahin gehenden fehlenden finanziellen Rückhalt des Bundes als DAS Argument bringt, in den Tarif-Verhandlungen hart bleiben zu müssen, weil deswegen angeblich die Kassen leer sind,
dann stellt sich die Frage, ob und in wie fern das bei den Verhandlungen mit Bund und Kommunen eine Rolle gespielt hat.

Man muss dazu natürlich sagen, dass die Verhandlungen des TVÖD schon länger zurück liegen und ich mir tatsächlich vorstellen kann, dass sich seit dem die Kassenlage durch die Zuwanderung nicht gerade gebessert hat.
Ich kann es mir wie gesagt schon vorstellen, aber es darf für uns einfach keine Rolle spielen.
Es zeigt nur die Verzweiflung der TdL mit fehlerhaften und Scheinargumenten wie Kassenlage, sich in einer Armutsposition zu reden, welche ein guter Verhandlungsgegner mit einen Lächeln wegwischen kann um zu sage:
Ok, wir haben verstanden, dann kürzen wir unsere mehr als berechtigten Forderungen um die Hälfte und fordern nur noch 10,5% und mindestens 250€ und können dann ja zum Abschluß kommen, da wir auf alle Gegenargumente eingegangen sind  ::)

Faunus

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« Antwort #4461 am: 07.11.2023 10:37 »
Wenn der Verhandlungsführer, der Vorsitzende der TdL Dr. Andreas Dressel, die steigenden Unterbringungskosten für Flüchtlinge und den dahin gehenden fehlenden finanziellen Rückhalt des Bundes als DAS Argument bringt, in den Tarif-Verhandlungen hart bleiben zu müssen, weil deswegen angeblich die Kassen leer sind,
dann stellt sich die Frage, ob und in wie fern das bei den Verhandlungen mit Bund und Kommunen eine Rolle gespielt hat.


https://www.tagesschau.de/inland/bund-laender-treffen-128.html
Und welche Verhinderungsstrategie darf nun herhalten?

Pelikan

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« Antwort #4462 am: 07.11.2023 10:42 »
Was glaubt ihr was am Ende für ein Abschluss heraus kommt:
Ich tippe auf eine Erhöhung von 0,5% bis Dezember 24 und für das darauf folgende Jahr wieder 0,5% ….

Pseudonyn

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« Antwort #4463 am: 07.11.2023 10:44 »
Was glaubt ihr was am Ende für ein Abschluss heraus kommt:
Ich tippe auf eine Erhöhung von 0,5% bis Dezember 24 und für das darauf folgende Jahr wieder 0,5% ….

Du meinst doch wohl eher, dass wir 0,5% an die Länder zahlen sollen (uns abgezogen werden) und wir dafür ja dann Wohngeld beantragen können  ;D

Der Dressel gehört abgesetzt, andere Minister sehen ja die Probleme und geben das auch offen zu und würden gerne was dagegen tun (mehr geld für diese Positionen). Aber der Tyrann Dressel will das ja nicht einsehen.

Tariflas

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« Antwort #4464 am: 07.11.2023 10:53 »
Was glaubt ihr was am Ende für ein Abschluss heraus kommt:
Ich tippe auf eine Erhöhung von 0,5% bis Dezember 24 und für das darauf folgende Jahr wieder 0,5% ….


0,5% ist viel zu wenig.

Mindestens 5%.

Warnstreik

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« Antwort #4465 am: 07.11.2023 11:06 »
Was glaubt ihr was am Ende für ein Abschluss heraus kommt:
Ich tippe auf eine Erhöhung von 0,5% bis Dezember 24 und für das darauf folgende Jahr wieder 0,5% ….

Du meinst doch wohl eher, dass wir 0,5% an die Länder zahlen sollen (uns abgezogen werden) und wir dafür ja dann Wohngeld beantragen können  ;D

Der Dressel gehört abgesetzt, andere Minister sehen ja die Probleme und geben das auch offen zu und würden gerne was dagegen tun (mehr geld für diese Positionen). Aber der Tyrann Dressel will das ja nicht einsehen.

Ich wäre dafür, dass das Gehalt der Pelikäne gleichmäßig auf das Gehalt der Wölfe oder auch Enten aufgeteilt wird. Damit wäre vielen geholfen ;-)

Tyrann Dressel? Der macht seinen Job. Genauso wie die Ver.di Verhandler ihren Job machen. Wir werden sehen wer seinen Job besser macht - zumindest die Ver.Di Verhandler können von den Arbeitnehmern bestmöglich unterstützt werden.

Warnstreik

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« Antwort #4466 am: 07.11.2023 11:09 »
Das hat aber auch zur Folge, dass man dann doch auch eher dort streikt, wo auch niedrige Streikkosten zu erwarten sind? Dennoch möchten die Gewerkschaften einen prozentualen Anteil vom Gehalt aller Mitarbeiter. Heißt also zB bei verdi ein Mitarbeiter in E13/6 soll 60€ im Monat Beitrag zahlen, um nie zum Streik aufgerufen zu werden und demzufolge auch nie Streikgeld zu erhalten. Hmmm... Warum machen da nur so wenige aus den höheren Entgeltgruppen mit?  :o

Ich habe das nochmal für mein Bezirksamt recherchiert: 2021 wurden Mitarbeiter in den Bereichen der Bibliotheken, Bürgerämter, Straßen- und Grünflächenämter und SuE aufgefordert zu streiken. Der Rest nicht. Insofern gehen die ewigen Vorwürfe, dass man sich nicht ausreichend an Streiks beteiligen würde, fehl, solange die Gewerkschaften nicht flächendeckend zum Streik aufrufen... Ich darf schlicht nicht streiken ohne Streikaufruf.

Ich glaube du bist da einem Fehlschluss erlegen: Die Beiträge sind ja kein persönlicher Puffer für ein Paar Streikurlaubstage. Die Beiträge sollen zusammen einen möglichst großen Impact auf die Tarifverhandlungen haben. Und da gebe ich den von mir gezahlten Beitrag gerne an die Bereiche weiter, die großen Einfluss auf das Gesamtergebnis haben. Eben z.B. die Müllabfuhr (die in HH leider in einem TVöD-nahen Tarif hängt). Wenn die Jungs auf den Müllautos 4 Wochen streiken wird es auch dem Dressel ziemlich stinken ;-)

Pelikan

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« Antwort #4467 am: 07.11.2023 11:20 »
Ich bin dafür dass ALLE Einrichtungen der Länder bestreikt werden und noch nicht mal ein Notfallversorgung aufrechterhalten wird, so dass dann eben alles zusammenbricht.

Ulf

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« Antwort #4468 am: 07.11.2023 11:21 »
Wer hier den Fehlschuss erlitten hat, ist glaube ich offenbar. Liebe Gewerkschaftsvertreter hier im Forum, hört endlich mit dem Gejammer der zu niedrigen Streikbeteiligung in den höheren EG auf, wenn ihr diese gar nicht zum Streik aufruft und diese rechtlich gar nicht in der Lage sind zu streiken!

Ihr verhandelt nur für die unteren EG und streikt nur mit den unteren EG, aber erwartet ernsthaft, dass jemand zB in E12 aufwärts fast die doppelte Summe vom Müllwerker als Beitrag einbringt - nur der Solidarität wegen? So sieht dann die Solidarität aus Gewerkschaftssicht aus: Gerne von den oberen EG die Beiträge haben wollen, aber weder Forderungen für diese aufstellen, noch sie an Streikmaßnahmen beteiligen. Mir wird langsam immer klarer, warum es mit vielen Gewerkschaften bergab geht.

TV-Ler

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« Antwort #4469 am: 07.11.2023 11:29 »
...
Ein Instrument wäre im technischen Bereich auch die "Technikerzulage", welche aktuell mit 23,01 EUR/mtl. ein schlechter Scherz ist.
Die Technikerzulage ist ein Relikt aus BAT-Zeiten, die seit dem Wechsel zum TV-L (11/2006) statisch mitgeschleppt wird (23,01 x 1,95583 = 45,00 DM). Da sich da etwas bewegt, ist mehr als unwahrscheinlich...