Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035528 times)

DirtyDeedsDoneDirtCheap

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #6375 am: 08.12.2023 13:22 »

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #6376 am: 08.12.2023 13:27 »
Das ist den Kollegen die den AG verlassen sicherlich egal. Der örtliche AG sind deutlich den Handlungsbedarf. Kämpft aber bei den oberen Stellen gegen Windmühlen wie beim Thema §16.5. Die Auswirkungen kommen zeitversetzt und dafür nun sehr deutlich hervor. Wichtige zukunftsträchtige Projekte liegen aktuell auf Eis, teuer beschaffte Ausrüstung stapelt sich und kann nicht eingesetzt werden. Neu geplante Studiengänge wurde gestrichen mangels Personal, vorhandene Gelder für Projekte können nicht abgerufen werden. Innovative Ideen bleiben liegen, mehr oder weniger läuft alles auf Kante genäht. Noch....
Meine Erfahrung ist, dass man entsprechend berichtet muss (Wer schreibt der Bleibt und Verwaltung bekämpft man mit Verwaltung und Bösgläubig machen sind meine Schlagwörter dazu)
Also ein offizieller Bericht, das wenn 16.5 nicht gewährt wird, Mitarbeiter X uns verlassen muss und dadurch wahrscheinlich der Schaden y eintreten wird.
Wenn dann sehenden Auges und ohne Gegenwehr Schaden Y eingetreten ist(jubel jubel), dann Berichtet man ebenfalls, dass durch die Entscheidung 16.5 nicht zu nutzen ein 10 Facher monetäre und entsprechender nicht monetär bezifferbarer (Reputations)schaden entstanden ist, den die Entscheider mit dieser Entscheidung wissentlich herbeigeführt haben (wer eier hat nennt es zu verantworten haben), zK an den LRH, Präsi oder andere Übergeordnete Adressen.
Und dann gleich die nächste Runde: Ohne Bewilligung von 16.5 ......

Zinc

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #6377 am: 08.12.2023 13:32 »

Tatsächlich kann ich mir vorstellen, dass die Gewerkschaften eine hohe prozentuale Erhöhung (bzw. hohen Mindestbetrag) haben wollen, dann aber die Kröte der langen Laufzeit schlucken müssen. Vielleicht kommen wir tatsächlich bei 3 Jahren raus, was dann auf Nullrunden o.Ä. für das dritte Jahr hinauslaufen würde.


Eine hohe prozentuale Erhöhung wäre ja 10 % + und das können wir uns sicherlich abschminken. Sofern nun eine geringe Erhöhung erreicht wird kann man nur hoffen, dass die sich auf eine kurze Laufzeit einigen.

ellie

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #6378 am: 08.12.2023 13:39 »
Nu, der TVöD läuft bis Ende 2024; vielleicht wird ja der TV-L gestreckt, dass der TVöD dann mit seiner übernächsten Runde ungefähr mit der nächsten des TV-Ls zusammenfällt...

Tatsächlich kann ich mir vorstellen, dass die Gewerkschaften eine hohe prozentuale Erhöhung (bzw. hohen Mindestbetrag) haben wollen, dann aber die Kröte der langen Laufzeit schlucken müssen. Vielleicht kommen wir tatsächlich bei 3 Jahren raus, was dann auf Nullrunden o.Ä. für das dritte Jahr hinauslaufen würde.

edit: Das Szenario in Zahlen:

Februar 2024: Einmalzahlung 1000€ IAP
März -- Dezember 2024: je 200€ IAP
Januar 2025: knapp unter TVöD-Ergebnis (+200€ + 5%)
2026: Nullrunde
Laufzeit: bis Ende 2026
oder...wir bekommen keine Einigung, der AG zahlt aber IAP bis Ende 2024 - quasi wie Du es schreibst und wir verhandeln dann zum nächsten Neujahr parallel mit TVÖD?

Hammersbald

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« Antwort #6379 am: 08.12.2023 13:50 »
Darf ich mal anmerken, dass ich die IAP in meiner Situation als "egal" betrachte, die gerne on-top kommen kann, die aber in meiner Betrachtung für das Ergebnis keine Rolle spielt. Von daher wäre ein 2024 mit nur IAP eine weitere Nullrunde für mich in einer Hochinflationsphase.

Warnstreik

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« Antwort #6380 am: 08.12.2023 13:53 »
Nu, der TVöD läuft bis Ende 2024; vielleicht wird ja der TV-L gestreckt, dass der TVöD dann mit seiner übernächsten Runde ungefähr mit der nächsten des TV-Ls zusammenfällt...

Tatsächlich kann ich mir vorstellen, dass die Gewerkschaften eine hohe prozentuale Erhöhung (bzw. hohen Mindestbetrag) haben wollen, dann aber die Kröte der langen Laufzeit schlucken müssen. Vielleicht kommen wir tatsächlich bei 3 Jahren raus, was dann auf Nullrunden o.Ä. für das dritte Jahr hinauslaufen würde.

edit: Das Szenario in Zahlen:

Februar 2024: Einmalzahlung 1000€ IAP
März -- Dezember 2024: je 200€ IAP
Januar 2025: knapp unter TVöD-Ergebnis (+200€ + 5%)
2026: Nullrunde
Laufzeit: bis Ende 2026
oder...wir bekommen keine Einigung, der AG zahlt aber IAP bis Ende 2024 - quasi wie Du es schreibst und wir verhandeln dann zum nächsten Neujahr parallel mit TVÖD?

Das wäre die schlechteste aller möglichen Lösungen - dann hängt der TV-L nämlich nochmal 200€+5,5% hintendran. Man könnte direkt eine "kleine IAP" zahlen - sagen wir mal 1500€ und dann zum 1.7. die 200€+5,5% geben und dann direkt ab 2025 zusammen verhandeln. Eventuell könnte man auf die IAP sogar ganz verzichten. Wichtig wäre aber im Fall einer Laufzeitangleichung, dass die vorrübergehende Zahlung Tabellenwirksam ist.

Ich glaube aber nicht, dass die TDL ein zusammen-verhandeln mit Bund und Kommunen will. Dann würde VerDi nämlich auch zusammen streiken, was deutlich mehr Druck ausübt.

Warnstreik

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #6381 am: 08.12.2023 13:55 »
Darf ich mal anmerken, dass ich die IAP in meiner Situation als "egal" betrachte, die gerne on-top kommen kann, die aber in meiner Betrachtung für das Ergebnis keine Rolle spielt. Von daher wäre ein 2024 mit nur IAP eine weitere Nullrunde für mich in einer Hochinflationsphase.

Sie nimmt ja die Erhöhung ein Jahr später nur (für beide Seiten lukrativ) vorweg. Oder glaubst du man hätte für zwei Jahre sonst in einer Tranche ~10-18% gegeben?

Faunus

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« Antwort #6382 am: 08.12.2023 14:04 »
Das ist den Kollegen die den AG verlassen sicherlich egal. Der örtliche AG sind deutlich den Handlungsbedarf. Kämpft aber bei den oberen Stellen gegen Windmühlen wie beim Thema §16.5. Die Auswirkungen kommen zeitversetzt und dafür nun sehr deutlich hervor. Wichtige zukunftsträchtige Projekte liegen aktuell auf Eis, teuer beschaffte Ausrüstung stapelt sich und kann nicht eingesetzt werden. Neu geplante Studiengänge wurde gestrichen mangels Personal, vorhandene Gelder für Projekte können nicht abgerufen werden. Innovative Ideen bleiben liegen, mehr oder weniger läuft alles auf Kante genäht. Noch....

Schon Mal Deinen "örtlichen AG" mit einem "nur" Staats-Sekretäre erlebt?!
Da ist nur Platz für die eigenen (persönlichen) Interessen. Selbst einen Staatssekretärposten/sonstiges Pöstchen ergattern oder gar Ministerposten? Immer schön willfährig sein, das richtige Parteibuch haben und beim eigenen Personal möglichst viel Selbst-Performance für möglichst wenig Gegenleistung rausziehen!

Es wird hier in aller Deutlichkeit erklärt wie z.B. "unliebsame" Fakten für den Einsatz des $16.5 gennutzt werden. Eine Klage am Landesarbeitsgereicht gegen den Landes-AG, die für den Landes-AG der örtliche AG zu verantworten hätte...überhaupt nicht  fördrerlich für die eigne Karriere des örtl. AG..

Wer für sich selbst nicht kämpfen kann/keine Zähne zeigen will, ist eigentlich auf eine Gewerkschaft zum Verhandeln  angewiesen. 

koala

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« Antwort #6383 am: 08.12.2023 14:24 »
Könnten die Verhandlungen auch deshalb so zäh verlaufen, weil die 1:1 Übertragung auf die Beamten und Pensionäre gefordert wird seitens der Gewerkschaft ?

cyrix42

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« Antwort #6384 am: 08.12.2023 14:27 »
Natürlich. Für die Tarif-Beschäftigten würden die Forderungen nur etwa ein Drittel der in den Raum gestellten Kosten ausmachen...

Andererseits: Schon allein aus Gründen der amtsangemessenen Besoldung können Beamte und Versorgungsempfänger_innen nicht mit einer Nullrunde abgespeist werden.

koala

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« Antwort #6385 am: 08.12.2023 14:30 »
Na hervorragend :/

Wieso wird das dann so praktiziert obwohl Beamte danach ganz andere Mittel haben um ihre Forderungen durchsetzen?

koala

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« Antwort #6386 am: 08.12.2023 14:32 »
Und wird dadurch nicht unsere eh schon kleinere Streikmacht auf zu vielen Schultern getragen ?

Faunus

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« Antwort #6387 am: 08.12.2023 14:32 »
Könnten die Verhandlungen auch deshalb so zäh verlaufen, weil die 1:1 Übertragung auf die Beamten und Pensionäre gefordert wird seitens der Gewerkschaft ?

Nein.
Die Zähigkeit liegt in der Natur der Sache: der eine will möglichs viel Geld für möglichst wenig Leistung haben und der andere will möglich wenig Geld für möglichst viel Gegenleistung zahlen.

cyrix42

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« Antwort #6388 am: 08.12.2023 14:37 »
Wobei die Gewerkschaftsforderungen wohl einfacher umsetzbar wären, wenn sie sich nur auf die TV-L-Beschäftigten beziehen würden. Über die Beamtenbesoldung kann eh niemand am Verhandlungstisch entscheiden...

Grandia

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #6389 am: 08.12.2023 14:40 »
Der Schrei nach Trennung von Beamten und Angestellten in den Verhandlungen ist groß.
Das Argument ist ja immer, dass die Beamten Grund für eine schlechtere Verhandlungsbasis ist. Dabei ist es aber nunmal auch so, dassder Beamte "Nur" das bekommt, was in den Verhandlungen erreicht wird.
Trennen wir das ganze und Beamte müssten unabhängig Besoldet werden, (was eigentlich auch so ist, da die Vesoldung auf Gesetze beruht) wäre die Alimentation evtl. Sogar höher...
Daraus resultieren viel höhere Kosten für die Länder.
Es ist nicht schwer zu raten, wer dann mit leeren Taschen zu den Tarifverhandlungen der Angestellten kommt.
Ich kann mir sogar vorstellen, dass die Schuldzuweisung bei einigen die selbe bleibt: Die Beamten kosten den Angestellten gute Erhöhungen.