Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035904 times)

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #930 am: 13.08.2023 12:03 »
Warum vertritt Verdi offensichtlich Interessen höherer Entgeltgruppen nicht hinreichend wie vergangene Verhandlungen zeigen? Sicherlich gibt es auch bei Verdi immer noch messbar Mitglieder mit EG12 und höher. Was sind daher die konkreten Gründe dafür?

Eine Anpassung der Jahressonderzahlung und weitere Erhöhung der Stufe 6 wären notwendige Schritte, um mehr Interesse und Vertrauen bei höheren Entgeltgruppen für Verdi zu wecken. Warum man das in Gewerkschaftskreisen nicht so recht verstehen will erschließt sich mir nicht....

Ich war etliche Jahre Mitglied. Und habe durchaus im Rahmen zeitlicher Möglichkeiten für Belange höherer Entgeltgruppen mit gekämpft. Es hat leider nicht wirklich interessiert. Der Fokus lag und liegt auf kleine und mittlere Entgeltgruppen. Wird hier in Kommentaren auch nicht wirklich widerlegt. Wenn sich das endlich ändert, klappt es auch mit mehr Mitgliedern.

Auch Gewerkschaften sollten daran Interesse haben. Gerade höhere Entgeltgruppen bringen oft in Folge durch komplexe Projekte und eigene Abteilungen auch Stellenpotential für kleine und mittlere EGs mit sich. Erst wenn diese Symbiose erkannt wird, ist Besserung für alle wirklich in Sicht. Es geht ja nicht darum Kollegen etwas wegzunehmen. Aber Gerechtigkeit sieht anders aus.
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... ob Das gerecht ist oder auch nicht - sei dahingestellt. Mit S 14 (>E10)habe ich mir diese Fragen nie gestellt. Denn ohne Gewerkschaften-keine Tarifverträge. Selbst für Haustarifverträge braucht´s Gewerkschaften.

Aber wenn das ja nicht für Sie in Betracht kommt: Macht es für Sie nicht mehr Sinn, selbst mit Ihrem AG zu verhandeln, als auf Gewerkschaftsergebnisse zu warten? Ihm aufzuzeigen, dass Sie ggf. den Laden verlassen, wenn er ihre Forderungen nicht erfüllt? Denn der Arbeitsmarkt ist derzeitg so günstig wie seit den 1960er Jahren nicht mehr. Nutzen Sie Ihre Chance.


DerBoss

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #931 am: 13.08.2023 12:11 »

Die Forderung muss natürlich höher sein, als das was man auf jeden Fall durchsetzen will. Fordert man 10 Prozent gibt es ganz sicher weniger. Forderst du 15 Prozent und willst eigentlich nur 10 Prozent erreichen, ist diese Forderung sinnvoll.


Nach der Logik sollten die Gewerkschaften vielleicht 30% fordern- bleiben am Ende ja wahrscheinlich so ca. 15 % hängen - was für ein Qutasch.Man kann nur das fordern, was man am Ende - also in einem Erzwingungsstreik auf der Straße - auch zumindest halbwegs durchsetzen kann. Tja- und da haperts ja sehr deutlich.

Die Streikbereitschaft der MitarbeiterInnen im ÖD - insbesondere  bei den Ländern -hält sich ja sehr in Grenzen. Nicht alle Organisierten haben selbst bei Aufruf dann gerade "Zeit" zu streiken; vielleicht 5% der Unorganisierten wollen sich maxmal ein bis zwei Tage auf eigenen Kosten leisten.

Und der Rest - geschätzt 80-85 % - schauen zu und warten ab, was so passiert. Natürlich kritisch, weil sie erwarten ja von den Gewerksschaften, dass diese mal so richtig- für sie - auf den Putz hau´n. Nach deren Einschätzung sind Gewerkschaften so etwas wie eine quasi staatliche Institution, die sowieso immer da ist.

Und wenn das Ergebnis dann "mau" ausfällt, fühlt man sich wieder bestätigt, kein Mitglied zu sein. Wofür auch etwas zahlen, wenn ich alles frei Haus bekommen, zumal man sich ja auch nicht vertreten sieht. Tja- das Beste wäre wohl, wenn alle aus den Gewerkschaften austreten würden. Alle könnten sich den Mitgliedsbeitrag sparen und bekommen auch einen Tarifvertrag.

Damit ich nicht falsch verstanden werde; wer nicht Mitglied sein will- OK. Dann bitte aber auch selber verhandeln, mit Kündigung drohen und ggf. abwandern. Und nicht Ergebnisse der Gewerkschaften einfordern, die aus o.g. Gründen u.a nicht eintreten werden.

Was ist daran bitte Quatsch? So führe ich meine Verhandlungen im Privaten. Wenn ich zum Beispiel etwas kaufen möchte, dann überlege ich mir vorher welchen Preis ich dafür bezahlen möchte und nehme natürlich eine Marktbeobachtung vor. Wenn ich dann einen Anbieter gefunden habe der meinen Vorstellungen und dem Preisniveau in etwa entspricht versuche ich den Preis noch etwas zu reduzieren. Dabei bin ich nicht unverschämt, aber ich fordere einen höheren Nachlass als ich wirklich erwarte, damit ich zumindest das was ich mir wünsche realistisch durchgesetzt werden könnte - bei guter Verhandlung.

Übertragen auf den TV-L. Wer mal die Forderungen und Abschlüsse der letzten Jahre wirklich intensiv verfolgt wird feststellen, dass oftmals nur 50 Prozent der Forderungen durchgesetzt werden können. Denn die Arbeitgeber versuchen die Forderungen der Gewerkschaften deutlich runter zu verhandeln - mit Erfolg.

Fordert Verdi jetzt im Oktober 10 Prozent für 12 Monate, bekommen sie vermutlich 10 Prozent für 24 Monate -> halbe Forderung durchgesetzt. Und ist das wirklich erfolgreich für uns? Meine Meinung: Nein!

Ich bin übrigens Mitglied einer Gewerkschaft, ich bin in der DVG (DBB).
« Last Edit: 13.08.2023 12:18 von DerBoss »

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #932 am: 13.08.2023 12:34 »


Übertragen auf den TV-L. Wer mal die Forderungen und Abschlüsse der letzten Jahre wirklich intensiv verfolgt wird feststellen, dass oftmals nur 50 Prozent der Forderungen durchgesetzt werden können. Denn die Arbeitgeber versuchen die Forderungen der Gewerkschaften deutlich runter zu verhandeln - mit Erfolg.


Dem kann man nur zustimmen- aber woran liegt es? Etwa daran, dass die Gewerkschaften zu niedrige Forderungen gestellt haben ?


Aktienprimus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #933 am: 13.08.2023 13:07 »
Ich verstehe das Gejammer von vielen hier nicht. Verdi vertritt logischerweise die Interessen seiner Mitglieder. Von wem auch sonst? Dass diese mehrheitlich in den niedrigen EG sind, liegt an der Arroganz der Leute in den höheren EG, die lieber jammern als sich zu organisieren.

Jeder von euch hat die Möglichkeit sich woanders hinzubewerben oder Zulagen zu verhandeln. Wem das zu anstrengend ist, soll Mitglied bei Verdi machen und so für sich verhandeln lassen.

Ich bin vor acht Jahren von der PW in den TV-L gewechselt und habe in der Zeit, ausgehend von 2015, 120 % Gehaltserhöhung erfahren. Einen Teil kommt von Stufensteigerungen und Tariferhöhungen. Der Löwenanteil aber über eigenes Verhandeln oder Angebote meines Arbeitgebers, dass ich bleibe. Richtig gelesen: mein AG hat mir von sich aus Zulagen angeboten und gewährt.

Ich Blicke daher gelassen auf die Tarifverhandlungen. Alles, was da kommt, ist ein Goodie on top.

Wenn ein Beitrag arrogant ist, dann deiner… Ich soll also jeden Monat an Ver.di zahlen, darf aber aktuell von Ver.di nichts erwarten!? Komische Logik. Ich dachte immer, wer was verkaufen will, bietet etwas an und nicht umgekehrt. Wo ist das Angebot von Ver.di? Vielleicht das mit dem unsozial bei der Anhebung der Jahressonderzahlung?

Nebenbei: Gewerkschaften haben durchaus ihre Berechtigung. Aber: Auch die zu entrichtenden Beiträge aus dem Brutto sind für die Gesamtleistung je nach Konstellation nicht grade wenig. Wäre vielleicht mal ein Ansatz, als Gewerkschaften die Beitragshöhe ehrlich zu reformieren. Auch das wurde während meiner Zeit als Mitglied immer wieder als Tabu erklärt.

Es zeigt sich auch hier: Wenn der Wille da wäre, könnten Verdi und Co. mit solchen Maßnahmen und der überfälligen Gleichbehandlung aller Entgeltgruppen deutlich bessere Mitgliederzahlen aufweisen. Die GEW zum Beispiel ist bzgl. der Mitgliedsbeiträge wohl immerhin ein Stückchen humaner....

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #934 am: 13.08.2023 13:31 »

Nebenbei: Gewerkschaften haben durchaus ihre Berechtigung.

Na ja- wie man´s nimmt:Ohne Gewerkschaften keine Tarifverträge- das ist nicht nur Berechtigung, sondern Grundvorrausetzung. Aber das ist wie mit der Demokratie; wieso etwas dafür tun- "die" ist doch immer da -oder ?

Aber: Auch die zu entrichtenden Beiträge aus dem Brutto sind für die Gesamtleistung je nach Konstellation nicht grade wenig. Wäre vielleicht mal ein Ansatz, als Gewerkschaften die Beitragshöhe ehrlich zu reformieren.

Was wäre denn eine ehrliche Reformation ?


Die GEW zum Beispiel ist bzgl. der Mitgliedsbeiträge wohl immerhin ein Stückchen humaner....

0,77% vom brutto zu 1% von verdi- was soll da humaner sein ?Und enbenbei: Wie viele Menschen bringt die GEW denn zum Streik ? Noch nicht ein Mal die angestellten LeherInnen

Thomas09

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #935 am: 13.08.2023 13:46 »
Ich verstehe das Gejammer von vielen hier nicht. Verdi vertritt logischerweise die Interessen seiner Mitglieder. Von wem auch sonst? Dass diese mehrheitlich in den niedrigen EG sind, liegt an der Arroganz der Leute in den höheren EG, die lieber jammern als sich zu organisieren.

Jeder von euch hat die Möglichkeit sich woanders hinzubewerben oder Zulagen zu verhandeln. Wem das zu anstrengend ist, soll Mitglied bei Verdi machen und so für sich verhandeln lassen.

Ich bin vor acht Jahren von der PW in den TV-L gewechselt und habe in der Zeit, ausgehend von 2015, 120 % Gehaltserhöhung erfahren. Einen Teil kommt von Stufensteigerungen und Tariferhöhungen. Der Löwenanteil aber über eigenes Verhandeln oder Angebote meines Arbeitgebers, dass ich bleibe. Richtig gelesen: mein AG hat mir von sich aus Zulagen angeboten und gewährt.

Ich Blicke daher gelassen auf die Tarifverhandlungen. Alles, was da kommt, ist ein Goodie on top.

Wenn ein Beitrag arrogant ist, dann deiner… Ich soll also jeden Monat an Ver.di zahlen, darf aber aktuell von Ver.di nichts erwarten!? Komische Logik. Ich dachte immer, wer was verkaufen will, bietet etwas an und nicht umgekehrt. Wo ist das Angebot von Ver.di? Vielleicht das mit dem unsozial bei der Anhebung der Jahressonderzahlung?

Nebenbei: Gewerkschaften haben durchaus ihre Berechtigung. Aber: Auch die zu entrichtenden Beiträge aus dem Brutto sind für die Gesamtleistung je nach Konstellation nicht grade wenig. Wäre vielleicht mal ein Ansatz, als Gewerkschaften die Beitragshöhe ehrlich zu reformieren. Auch das wurde während meiner Zeit als Mitglied immer wieder als Tabu erklärt.

Es zeigt sich auch hier: Wenn der Wille da wäre, könnten Verdi und Co. mit solchen Maßnahmen und der überfälligen Gleichbehandlung aller Entgeltgruppen deutlich bessere Mitgliederzahlen aufweisen. Die GEW zum Beispiel ist bzgl. der Mitgliedsbeiträge wohl immerhin ein Stückchen humaner....

Steht doch jedem Frei dem die 1% zu viel sind in die Privatwirtschaft zu gehen und sich einen AG ohne Tarifbindung zu suchen. Achso ja gut da sind dann die Entgelte im Durchschnitt niedriger als bei einem AG mit Tarifbindung aber du musst immerhin nicht 1% deines Bruttolohns an die unfähigen Gewerkschaften abdrücken.

Natürlich treten die meisten einfach aus und nehmen die von der Gewerkschaft verhandelten Tariferhöhungen als Freerider mit ohne ihren Beitrag für eine starke Verhandlungsposition der Gewerkschaft zu leisten.

Tagelöhner

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #936 am: 13.08.2023 13:51 »
Natürlich treten die meisten einfach aus und nehmen die von der Gewerkschaft verhandelten Tariferhöhungen als Freerider mit ohne ihren Beitrag für eine starke Verhandlungsposition der Gewerkschaft zu leisten.

Und? Wen juckt's, auch Beamte erhalten die Tariferhöhung 1 zu 1 auf ihre Alimentation übertragen ohne Gewerkschaftsmitglied zu sein. Soll ich jetzt auch noch ein schlechtes Gewissen haben?

Sucht euch adäquate Nebeneinkunftsmöglichkeiten und reduziert eure Tätigkeit im ÖD auf ein Mindestmaß, dann müsstet ihr hier nicht seitenweise romanartig philosophieren wie das Tarifergebniswetter wird.


Zinc

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #937 am: 13.08.2023 15:18 »
Gehen wir von einer erkämpften Tariferhöhung von 1,75 Prozent nach 12-monatiger Mitgliedschaft aus, wäre dies ein Lohnzuwachs von zunächst 52,50 Euro und nach zwei Jahren bereits von 107,77 Euro. Bei einer Mitgliedschaft von drei Jahren ergibt sich abzüglich der Mitgliedsbeiträge im Durchschnitt ein Netto-Vorteil von 802,06 Euro.

Nach der Werbung bin ich damals direkt Mitglied geworden. Und ich wollte die 1 % erst monatlich in ETF´s anlegen.

 ;) ;D

daseinsvorsorge

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« Antwort #938 am: 13.08.2023 15:52 »
Gehen wir von einer erkämpften Tariferhöhung von 1,75 Prozent nach 12-monatiger Mitgliedschaft aus, wäre dies ein Lohnzuwachs von zunächst 52,50 Euro und nach zwei Jahren bereits von 107,77 Euro. Bei einer Mitgliedschaft von drei Jahren ergibt sich abzüglich der Mitgliedsbeiträge im Durchschnitt ein Netto-Vorteil von 802,06 Euro.

Nach der Werbung bin ich damals direkt Mitglied geworden. Und ich wollte die 1 % erst monatlich in ETF´s anlegen.

 ;) ;D

Sie sind ja total clever. Man muß nur aufpassen, dass man nicht überall austritt/sich für nichts mehr engagiert: Plötzlich gibt´s keine Demokratie mehr -aber das wird schon nicht passieren, weil auch das sicherlich andere für Sie machen. Von daher viel Spaß noch mit Ihren EFT´s.

KDC

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #939 am: 13.08.2023 16:22 »
Ich verstehe das Gejammer von vielen hier nicht. Verdi vertritt logischerweise die Interessen seiner Mitglieder. Von wem auch sonst? Dass diese mehrheitlich in den niedrigen EG sind, liegt an der Arroganz der Leute in den höheren EG, die lieber jammern als sich zu organisieren.

Jeder von euch hat die Möglichkeit sich woanders hinzubewerben oder Zulagen zu verhandeln. Wem das zu anstrengend ist, soll Mitglied bei Verdi machen und so für sich verhandeln lassen.

Ich bin vor acht Jahren von der PW in den TV-L gewechselt und habe in der Zeit, ausgehend von 2015, 120 % Gehaltserhöhung erfahren. Einen Teil kommt von Stufensteigerungen und Tariferhöhungen. Der Löwenanteil aber über eigenes Verhandeln oder Angebote meines Arbeitgebers, dass ich bleibe. Richtig gelesen: mein AG hat mir von sich aus Zulagen angeboten und gewährt.

Ich Blicke daher gelassen auf die Tarifverhandlungen. Alles, was da kommt, ist ein Goodie on top.

Wenn ein Beitrag arrogant ist, dann deiner… Ich soll also jeden Monat an Ver.di zahlen, darf aber aktuell von Ver.di nichts erwarten!? Komische Logik. Ich dachte immer, wer was verkaufen will, bietet etwas an und nicht umgekehrt. Wo ist das Angebot von Ver.di? Vielleicht das mit dem unsozial bei der Anhebung der Jahressonderzahlung?

Erwarten kannst du viel. Der Großteil der Verdianer ist aber nach wie vor im einer einstelligen EG. Also kämpft verdi erstmal für genau diese Leute und nicht für die einzelnen wenigen in zweistellige EG. Das ist einfach mal logisch und nachvollziehbar.

Anders ausgedrückt: Verdi macht die meiste Knete mit kleiner 10. Wer zahlt, schafft an.

Mein Beitrag ist null arrogant. Er zeigt nur ein klares Gegenmodell zu den ewigen Nörgler, die ständig Sätze bringen wie "die AG müssen mir die Inflation voll ausgleichen " oder "wenn Verdi keine 10 % raushandelt, dann reduziere ich meine Arbeitsleistung" oder " wenn das Ergebnis nicht mindestens drauf % bringt, dann überlege ich mir vll evtl u.U. mich woanders umzusehen".

Ich weiß, warum ich im ÖD arbeite und habe mich vor acht aktiv und bewusst dafür entschieden. In dieser Zeit habe ich jede Chance zur Weiterentwicklung wahrgenommen und mich meinem AG gegenüber empfohlen. Ich habe keinen Grund zum Wechseln, weil es mir hier gefällt und mein AG mich gut zahlt. Wem dad Gehalt nicht reicht, soll weniger auf Verdi und mehr auf seinen eigenen Wert setzen und Zulagen verhandeln.

Johannes1893

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #940 am: 13.08.2023 16:35 »
Die Masse der Beschäftigten befindet sich im EG 5-7 (geschätzt, aber bei uns dürfte es so sein). Selbst ein gesammelter Eintritt aller EG10+ Beschäftigten würde null Komma nichts ändern. Weder am Ergebnis noch am Auftreten von Verdi.

Ich stimme aber zu das jeder der unzufrieden ist entweder den öD verlässt oder selber Zulagen aushandelt. Jammern hilft nicht, aber Mitgliedsbeiträge für Verdi tun es auch nicht.

InternetistNeuland

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #941 am: 13.08.2023 18:30 »
Die Masse der Beschäftigten befindet sich im EG 5-7 (geschätzt, aber bei uns dürfte es so sein). Selbst ein gesammelter Eintritt aller EG10+ Beschäftigten würde null Komma nichts ändern. Weder am Ergebnis noch am Auftreten von Verdi.

Ich stimme aber zu das jeder der unzufrieden ist entweder den öD verlässt oder selber Zulagen aushandelt. Jammern hilft nicht, aber Mitgliedsbeiträge für Verdi tun es auch nicht.

Tatsächlich befinden sich die meisten Beschäftigten in den Gruppen 9-13. Vor allem wenn man Beamte hinzuzählt, da auf diese das Ergebnis meist übertragen wird.
Statistiken dazu findet man auf Google, "Beschäftigte nach Besoldungsgruppe".

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #942 am: 13.08.2023 18:40 »
Beamte außenvor: Der Median-Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder ist in EG 9b (bzw. war es zumindest im Juni 2021). Aber es stimmt auch: Die Hälfte der Beschäftigten hat eine der EG 9a bis EG 13. Die Zahlen findet man bei Destatis; Quelle hatte ich vor ein aar Seiten in diesem Thread verlinkt.

E15TVL

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #943 am: 13.08.2023 18:58 »
@cyrix42
Kannst du die Statistik nochmal verlinken bzw. auch kurz per PN? Finde sie leider nicht  :-\

MarieH

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #944 am: 13.08.2023 19:16 »
Er wäre heute wohl bei der AfD zu verordnen, war Helmut Schmidt ein Nazi?

Nein, über solche Clowns hat er zu Lebzeiten nur gelacht und würde das auch heute noch tun.
Bitte behaupte nicht so einen Scheiß über einen großen Politiker unseres Landes.

"Mit einer demokratischen Gesellschaft ist das Konzept von Multikulti schwer vereinbar. Vielleicht auf ganz lange Sicht. Aber wenn man fragt, wo denn multikulturelle Gesellschaften bisher funktioniert haben, kommt man sehr schnell zum Ergebnis, daß sie nur dort friedlich funktionieren, wo es einen starken Obrigkeitsstaat gibt. Insofern war es ein Fehler, daß wir zu Beginn der 60er Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten."
- Helmut Schmidt, Quelle: Hamburger Abendblatt, 24. November 2004

"Wir müssen eine weitere Zuwanderung aus fremden Kulturen unterbinden. Die Zuwanderung von Menschen aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika löst das Problem nicht, schaffte nur ein zusätzliches dickes Problem. Wir sind nicht in der Lage gewesen, alle diese Menschen wirklich zu integrieren. Sieben Millionen Ausländer in Deutschland sind eine fehlerhafte Entwicklung, für die die Politik verantwortlich ist."
- Helmut Schmidt, Quelle: Interview im Focus 2005

"Wenn wir auf Jahrzehnte so weiterfahren wie bisher, dann muss ich für unser Vaterland schwarz sehen."
- Helmut Schmidt, Quelle: Phoenix Dokumentarreihe "Der Fall Deutschland", 12. Februar 2006

"Ich bin sehr skeptisch, was die Einwanderung aus islamischen Kulturen angeht."
- Helmut Schmidt, Quelle: SPIEGEL-Gespräch mit Gerhard Schröder 2013

"Wenn man ganz genau hinschaut, dann sieht man, dass die politischen Journalisten eigentlich mehr zur politischen Klasse gehören und weniger zum Journalismus."
- Helmut Schmidt, Quelle: Interview ZEITmagazin Nr. 13, 25. März 2010

"Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen."
- Helmut Schmidt, Quelle: Die Zeit Nr. 18/2004, 22. April 2004

"Die heutige politische Klasse in Deutschland ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."
- Helmut Schmidt, In Berlin 1994; ndr.de

"Die Vorstellung, dass eine moderne Gesellschaft in der Lage sein müsste, sich als multikulturelle Gesellschaft zu etablieren, mit möglichst vielen kulturellen Gruppen, halte ich für abwegig. Man kann aus Deutschland mit immerhin einer tausendjährigen Geschichte nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen."
- Helmut Schmidt, Quelle: Frankfurter Rundschau, 12. September 1992, S. 8

Noch fragen?

Heute wäre er sicherlich ein AfD-Rechtsaußen. Man würde Ihn als Nazi bezeichnen. Deshalb wäre ich sehr vorsichtig damit, wen ich als Nazi bezeichne.