Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035452 times)

Faunus

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 715
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4410 am: 06.11.2023 16:33 »
1, Ist die Abwanderung zu Bund und Kommunen gewollt, um Peronallasten/-kosten zu minimieren und den ÖD der Länder zu lichten und will die TDL das  u.U. bis zum vollständigen Renteneintritt der Baby-Boomer durchhalten? So mein Eindruck inzwischen!

2. Die "noble" Spende von 12,50 Zuzahlung zum D-Ticket mit 49 EUR ist sinnlos, wenn die Länder nächstes Jahr eine Preiserhöhung auf z.B 69 oder gar 79 EUR für's Ticket vom Bund fordern, damit sie ja nicht belastet werden.
Wenn diese anbieten würden immer 25% vom Ticket zu zahlen,... alles andere ist ein Ausschmieren der Angestellten!
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass die Ausgabe für ein D-Ticket meine Entscheidung ist und ich dieses lieber über eine Gehalterhöhung finanziere, wenn ich es für richtig halte.

3. Wenn die TDL-Vertreter der Meinung sind, dass Wohngeld im Ballungsraum normal ist, dann sollen Sie dieses doch direkt dem Antragsteller auszahlen und sich nicht hinter den Kommunen verstecken. Das ist doch nur ein trauriges Kostengeschupse der Länder auf dem Rücken der Landesangestellten.

Ein AG, der nur Schlupflöcher sucht und seine MA offensichtlich versucht über's Ohr zu hauen....
Ist das peinlich!
Irgendwann muss ich mich auch noch für meinen AG fremdschämen.
« Last Edit: 06.11.2023 16:45 von Faunus »

teclis22

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 331
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4411 am: 06.11.2023 17:00 »
Ich gehe auch davon aus, dass das rechtlich ziemlicher Unsinn ist. Wenn der AG Reisen im Rahmen der Tätigkeit verlangt, hat er auch die Kosten zu tragen. Er kann wünschen (!), dass der AN ein evtl. vorhandenes D-Ticket nutzt, mehr aber auch nicht.
Hier der Auszug aus dem Rundschreiben der FH Erfurt. Die wichtigen Stellen habe ich dick markiert:
"DEUTSCHLANDTICKET
Das sogenannte Deutschlandticket ist seit dem 1. Mai 2023 bundesweit gültig und ermöglicht deutschlandweite Fahrten in Bussen und Bahnen des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs. Ausgenommen sind der Fernverkehr und Fahrten in der ersten Klasse.
Das Deutschlandticket ist ein personengebundenes Ticket mit einer auf den Kalendermonat bezogenen Geltungsdauer. Es ist ausschließlich über ein monatlich kündbares Abonnement erhältlich (Kündigung bis zum 10. eines Kalendermonats), kann nicht zentral beschafft (z. B. Firmenportal) werden, sondern ist selbst zu kaufen. Grundsätzlich wird es digital angeboten – also per App oder auf einer Chipkarte.
Ein privat beschafftes Deutschlandticket muss auch für dienstliche Reisen eingesetzt werden. Die Beschaffung des Deutschlandtickets für Dienstreisen kann nur auf Antrag und auf Grundlage einer Berechnung (verlässliche Prognose der zu erwartenden Dienstreisen) durch die Reisekostenstelle (DPR) genehmigt werden."
__________________________________
Grundsätzlich habe ich bis auf wenige Ausnahmen keine Ahnung wann meine Dienstreisen stattfinden werden. Von daher kann ich mir die verlässliche Prognose auch sparen.

Würde mir halt entfallen, dass ich so ein Ticket besitze.

Warnstreik

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 366
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4412 am: 06.11.2023 17:01 »
1, Ist die Abwanderung zu Bund und Kommunen gewollt, um Peronallasten/-kosten zu minimieren und den ÖD der Länder zu lichten und will die TDL das  u.U. bis zum vollständigen Renteneintritt der Baby-Boomer durchhalten? So mein Eindruck inzwischen!

Das Gefühl habe ich auch. Wenn jetzt wirklich ein Micker-Abschluss kommt, wirds eng (bzw das Gegenteil) in den Behörden.

2. Die "noble" Spende von 12,50 Zuzahlung zum D-Ticket mit 49 EUR ist sinnlos, wenn die Länder nächstes Jahr eine Preiserhöhung auf z.B 69 oder gar 79 EUR für's Ticket vom Bund fordern, damit sie ja nicht belastet werden.
Wenn diese anbieten würden immer 25% vom Ticket zu zahlen,... alles andere ist ein Ausschmieren der Angestellten!
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass die Ausgabe für ein D-Ticket meine Entscheidung ist und ich dieses lieber über eine Gehalterhöhung finanziere, wenn ich es für richtig halte.

Das hat nichts in einer Landesübergreifenden Tarifverhandlung zu suchen. Zum einen ist das Deutschlandticket durch Bund und Länder schon hoch subventioniert (jeder der es schon hat und sinnvoll nutzen kann, spart enorm viel Geld) und zum anderen für viele Angestellt garnicht sinnvoll nutzbar. Wozu das ganze also? Und wenn, dann konsequent: Ein komplett Kostenloses ÖPNV-Ticket könnte theoretisch in den Städten einige zu einem Umstieg bringen. Ich fahr trotzdem weiter Rad und hätte nix davon.

3. Wenn die TDL-Vertreter der Meinung sind, dass Wohngeld im Ballungsraum normal ist, dann sollen Sie dieses doch direkt dem Antragsteller auszahlen und sich nicht hinter den Kommunen verstecken. Das ist doch nur ein trauriges Kostengeschupse der Länder auf dem Rücken der Landesangestellten.

Naja, Wohngeld betrifft ja nur einen kleinen Teil der Angestellten - entweder wirkliche Gering-Verdiener, die alleine Leben oder Familien mit einigen Kindern (>2), die sich einen Hausfrau/Hausmann leisten wollen. Den normalen Doppelverdiener-Haushalt betrifft es kaum bis nie.

sebbo83

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 291
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4413 am: 06.11.2023 17:33 »
Ich gehe auch davon aus, dass das rechtlich ziemlicher Unsinn ist. Wenn der AG Reisen im Rahmen der Tätigkeit verlangt, hat er auch die Kosten zu tragen. Er kann wünschen (!), dass der AN ein evtl. vorhandenes D-Ticket nutzt, mehr aber auch nicht.
Hier der Auszug aus dem Rundschreiben der FH Erfurt. Die wichtigen Stellen habe ich dick markiert:
"DEUTSCHLANDTICKET
Das sogenannte Deutschlandticket ist seit dem 1. Mai 2023 bundesweit gültig und ermöglicht deutschlandweite Fahrten in Bussen und Bahnen des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs. Ausgenommen sind der Fernverkehr und Fahrten in der ersten Klasse.
Das Deutschlandticket ist ein personengebundenes Ticket mit einer auf den Kalendermonat bezogenen Geltungsdauer. Es ist ausschließlich über ein monatlich kündbares Abonnement erhältlich (Kündigung bis zum 10. eines Kalendermonats), kann nicht zentral beschafft (z. B. Firmenportal) werden, sondern ist selbst zu kaufen. Grundsätzlich wird es digital angeboten – also per App oder auf einer Chipkarte.
Ein privat beschafftes Deutschlandticket muss auch für dienstliche Reisen eingesetzt werden. Die Beschaffung des Deutschlandtickets für Dienstreisen kann nur auf Antrag und auf Grundlage einer Berechnung (verlässliche Prognose der zu erwartenden Dienstreisen) durch die Reisekostenstelle (DPR) genehmigt werden."
__________________________________
Grundsätzlich habe ich bis auf wenige Ausnahmen keine Ahnung wann meine Dienstreisen stattfinden werden. Von daher kann ich mir die verlässliche Prognose auch sparen.

Also, selbst aus Thüringen und bei uns wird nach dem letzten markierten Satz gehandelt. Privat verschaffe ich mir daher keins. Habe genug DR als Nachweis.

Johannes1893

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 261
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4414 am: 06.11.2023 17:54 »
Auf jeden Fall ist es gelungen den TVöD Abschluss als gut zu verkaufen. Die meisten wären wohl zufrieden wenn dieser 1:1 übernommen würde.

Pelikan

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 86
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4415 am: 06.11.2023 18:28 »
Oh, jetzt darf man auch nicht mehr auf den Zusammenhang hinweisen zwischen Geldmitteln und Migration.
Das wird dann gelöscht.
So ist das halt in unserer Demokratie.

RsQ

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 986
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4416 am: 06.11.2023 18:31 »
Die Länder sind clever: Erst sorgt man mangels attraktiver Tarifanpassung für eine öD-Fluchtwelle zu den Kommunen - und danach häuft man den Kommunen noch mehr Aufgaben über. Win-win für die Länder.  ;D

Im Ernst: So richtig durchdacht scheint das nicht. M. E. muss es nichtmal ein Abschluss auf 1:1-Niveau des TVÖD sein - ich vermisse Kreativität und Wollen, ein andere/ähnliche Lösung zu finden, die attraktiv wirkt und als solche auch vermittelbar ist. Bisher scheint bei der TDL nur "wir sind gegen alles" zu gelten?! Dabei gibt es so viele Stellschrauben.

Den Personalmangel im öD damit zu "lösen", dass viele sich von den Ländern zum Bund und den Kommunen orientieren, dürfte für die Länder jedenfalls übel enden ...

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5,567
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4417 am: 06.11.2023 18:43 »
Oh, jetzt darf man auch nicht mehr auf den Zusammenhang hinweisen zwischen Geldmitteln und Migration.
Das wird dann gelöscht.
So ist das halt in unserer Demokratie.
Darfst du, im allgemeinem Thread, ist aber hier komplett off topic.

Pelikan

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 86
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4418 am: 06.11.2023 18:49 »
Oh, jetzt darf man auch nicht mehr auf den Zusammenhang hinweisen zwischen Geldmitteln und Migration.
Das wird dann gelöscht.
So ist das halt in unserer Demokratie.
Darfst du, im allgemeinem Thread, ist aber hier komplett off topic.

Also das ist eine Diskussion über die Tarifverhandlungen 2023.
Hier geht es um die Bezahlung der Angestellten und Beamten der Länder und um Geldmittel, die dafür aufgewendet werden müssen.
In der 1. und 2. Runde hat die TdL gesagt, dass sie einen ähnlichen Abschluss wie den im TVÖD für ausgeschlossen hält.
Ich stelle das in Frage und verweise auf die Milliarden an Kosten für die Migration. Ich finde das legitim und angemessen, weil nicht nur die Migration, sondern ja auch der Wille uns angemessen zu bezahlen eine politische Frage ist (und dieser ist eben nicht vorhanden.)

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5,567
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4419 am: 06.11.2023 19:00 »
hast Recht, wir könnten hier über sämtliche Kosten des Landeshaushaltes diskutieren, weil sie alle Teil der Tarifverhandlung sind.

Pelikan

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 86
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4420 am: 06.11.2023 19:01 »
hast Recht, wir könnten hier über sämtliche Kosten des Landeshaushaltes diskutieren, weil sie alle Teil der Tarifverhandlung sind.

Könnte man tatsächlich, aber bei der Migration finde ich den Widerspruch halt am offensichtlichsten.

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5,567
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4421 am: 06.11.2023 19:26 »
hast Recht, wir könnten hier über sämtliche Kosten des Landeshaushaltes diskutieren, weil sie alle Teil der Tarifverhandlung sind.

Könnte man tatsächlich, aber bei der Migration finde ich den Widerspruch halt am offensichtlichsten.
Nö ich finde ihn an anderer Stelle wesentlich frappierender. Insbesondere dort, wo uns Milliarden an Einnahmen durch die Lappen gehen, aufgrund fehlender Ausgaben und Investitionen.

flip

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 560
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4422 am: 06.11.2023 19:27 »
Als probates Allheilmittel dient leider wieder die alte Erzählung von der schlechten Haushaltslage.
Meine private Haushaltslage ist inzwischen auch schlecht, dennoch kann ich mit Verweis darauf die Preise nicht drücken.

Warnstreik

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 366
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4423 am: 06.11.2023 19:30 »
hast Recht, wir könnten hier über sämtliche Kosten des Landeshaushaltes diskutieren, weil sie alle Teil der Tarifverhandlung sind.

Könnte man tatsächlich, aber bei der Migration finde ich den Widerspruch halt am offensichtlichsten.

Das finden alle rechten Hetzer am offensichtlichsten...   Hat nur nichts miteinander zu tun.

Pelikan

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 86
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4424 am: 06.11.2023 19:41 »
hast Recht, wir könnten hier über sämtliche Kosten des Landeshaushaltes diskutieren, weil sie alle Teil der Tarifverhandlung sind.

Könnte man tatsächlich, aber bei der Migration finde ich den Widerspruch halt am offensichtlichsten.

Das finden alle rechten Hetzer am offensichtlichsten...   Hat nur nichts miteinander zu tun.

Ach ich weiß schon, ich gehöre zu denen, die "es einfach nicht verstehen wollen".