Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035460 times)

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5940 am: 03.12.2023 22:04 »
Das Ergebnis muss mindestens so hoch ausfallen wie das vom TvÖD, alles andere wäre eine Farce und ein Fiasko für das Landespersonal inkl. Landes-/Unikliniken.

Zinc

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5941 am: 03.12.2023 22:08 »

„Richtig ist: Wir sind bereit zu einem sozialen Abschluss, der insbesondere den Beschäftigten hilft, die eher wenig verdienen.“

Sind damit diese Sockelbeträge gemeint, wodurch eher die unteren Entgeltgruppen profitieren?

Johannes1893

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5942 am: 03.12.2023 22:54 »

„Richtig ist: Wir sind bereit zu einem sozialen Abschluss, der insbesondere den Beschäftigten hilft, die eher wenig verdienen.“

Sind damit diese Sockelbeträge gemeint, wodurch eher die unteren Entgeltgruppen profitieren?

Natürlich. Was denn sonst? Und die IAP, die durch die Stückelung den Charakter einer Prämie verliert, sondern als Lohnersatz dient und für alle in gleicher Höhe gezahlt wird. Quasi der Traum eines jeden Verdi Funktionärs.

Aber jammern hilft in der Tat nicht. Entweder muss man sich anderweitig umschauen oder intern mehr raushandeln. Der Leidensdruck der Arbeitgeber scheint nicht hoch genug.

Johannes1893

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5943 am: 03.12.2023 22:57 »
Das Ergebnis muss mindestens so hoch ausfallen wie das vom TvÖD, alles andere wäre eine Farce und ein Fiasko für das Landespersonal inkl. Landes-/Unikliniken.

Müssen tut es gar nix und wenn man den TVöD Abschluss bereits öffentlich zur Benchmark erhebt, geht es nur um die Frage wie weit man davon weg bleibt. Von der Forderung angefangen gab es keinerlei Versuche eigene Impulse zu setzen.

Buchstabensalat

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5944 am: 04.12.2023 06:48 »
Daher sollten deine anderen 3 Kollegen sich was anderes suchen. So mache ich das auch, wenn ich nicht mehr möchte oder der Kahn sinkt. Wieso ausbrennen lassen, wenn man damit seine Gesundheit kaputt macht.

Mein aktuelles Gehalt sind 3100 Euro, das ist nach 15 Jahren Berufserfahrung einfach ein Witz als Akademiker.

Fragt mal bitte in eurem Bekanntenkreis nach, was die als Akademiker so verdienen...

Meine Freundin hat wie gesagt "nur" einen Hauptschulabschluss und Bürokauffrau gelernt- 2400 Euro netto Gehalt.
Eine andere Freundin arbeitet als Industriekauffrau, 35 Stundenwoche und verdient deutlich mehr als ich. Da sie kein Studium absolviert hat, konnte sie einen Batzen Kohle ansparen und hat ihr Haus mittlerweile abbezahlt... die lacht sich ins Fäustchen über uns "dumme" Akademiker. Aso Bonus und Firmenwagen hat sie obendrein, sprich Tanken ist für sie auch kostenlos- nochmal 200 Euro monatlich gespart.

Das sollte der TDL eigentlich bewusst sein, dass man sich auch mal mit seinen Freunden und Bekannten austauscht und dann mittlerweile hohe Zahlen genannt werden.

Ich vergaß, die Inflationspauschale von 3000 Euro haben beide Freundinnen ebenfalls bereits 2021 und 2022 erhalten...

Die TDL kann froh sein, dass die Deutschen so obrigkeitshörig sind. In Frankreich würden schon die Mülltonnen brennen.

Die meisten davon in BW haben ein Studium und (Top-)Führungskräfte bei Porsche, Daimler und Bosch. Sind zwischen 7500-35000 Brutto. Die anderen haben kein Studium und arbeiten im Kundenservice oder Vertrieb oder in technischen Bereichen und bekommen von 2600-6500 Brutto. Im ÖD kannst du nur knapp über 100k verdienen. Damit wird man nicht reich, aber vorher sollte man verbeamtet sein, ansonsten lohnen die Positionen finanziell nicht wenn man das Alter noch nicht erreicht hat.

Buchstabensalat

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5945 am: 04.12.2023 07:03 »
Daher sollten deine anderen 3 Kollegen sich was anderes suchen. So mache ich das auch, wenn ich nicht mehr möchte oder der Kahn sinkt. Wieso ausbrennen lassen, wenn man damit seine Gesundheit kaputt macht.

Richtig, ich habe es ja auch so gemacht.

Die drei Kollegen sind allerdings Mitte 40 bis 50, eine hat drei Kinder, der andere muss noch sein Haus abbezahlen und Kollege 3 hat starke gesundheitliche Probleme... eine Probezeit würde er woanders wohl nicht mehr bestehen oder erst gar nicht eingestellt.

Das sind dann die Leute, die bleiben. Alle anderen wurden vergrault. Bravo TDL... ihr habt ganze Arbeit geleistet.

Mein aktuelles Gehalt sind 3100 Euro, das ist nach 15 Jahren Berufserfahrung einfach ein Witz als Akademiker.

Fragt mal bitte in eurem Bekanntenkreis nach, was die als Akademiker so verdienen...

Meine Freundin hat wie gesagt "nur" einen Hauptschulabschluss und Bürokauffrau gelernt- 2400 Euro netto Gehalt.
Eine andere Freundin arbeitet als Industriekauffrau, 35 Stundenwoche und verdient deutlich mehr als ich. Da sie kein Studium absolviert hat, konnte sie einen Batzen Kohle ansparen und hat ihr Haus mittlerweile abbezahlt... die lacht sich ins Fäustchen über uns "dumme" Akademiker. Aso Bonus und Firmenwagen hat sie obendrein, sprich Tanken ist für sie auch kostenlos- nochmal 200 Euro monatlich gespart.

Das sollte der TDL eigentlich bewusst sein, dass man sich auch mal mit seinen Freunden und Bekannten austauscht und dann mittlerweile hohe Zahlen genannt werden.

Ich vergaß, die Inflationspauschale von 3000 Euro haben beide Freundinnen ebenfalls bereits 2021 und 2022 erhalten...

Die TDL kann froh sein, dass die Deutschen so obrigkeitshörig sind. In Frankreich würden schon die Mülltonnen brennen.

Mittlerweile ist das doch schon lange überholt. Wenn ich in meinen Freundes-/ Bekanntenkreis schaue, sind eher die Akademiker diejenigen, die weniger verdienen. Und ich als Akademiker im TV-L sowieso  ;D Eine Freundin arbeitet bei Porsche in der Kundenbetreuung, also an der Info, und verdient auch mehr als ich. Die bekommen viele finanzielle Zuckerlis über das Jahr verteilt. Sie hat auch nie studiert, kein Abitur und ist gelernte Friseurin.

Klar lohnt sich das Studium, nur wenn man Studiengänge mit Sachen studieren muss was keiner braucht und sich dann aufregen muss nichts zu verdienen das ist lächerlich. Ein Studium ist klassisch Medizin, Jura, IT, Maschinenbau, etc. Alle Abgänger davon verdienen sehr gut. Deswegen sind eure Bekannten kein repräsentatives Beispiel. Mit Studium verdient man ca. Ein Drittel mehr als Menschen mit Ausbildung im Laufe des kompletten Arbeitsleben.

Buchstabensalat

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5946 am: 04.12.2023 07:18 »
Drückt für diese Woche die Daumen und es wird alles gut  ;)

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5947 am: 04.12.2023 07:32 »
Einfach die Forderungen von 10.5% bei 12 Monaten Laufzeit erfüllen - und alles wird gut  8)

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5948 am: 04.12.2023 08:36 »
Nu, für die unteren Entgeltgruppen wird es schon die 10% geben… Aber auch die werden mehr als 12 Monate bis zur nächsten Verhandlung warten dürfen.

Daniel82

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5949 am: 04.12.2023 08:41 »
Zitat
Der Abschluss ist für uns eine Orientierungsmarke. Aber einfach übernehmen können wir ihn nicht. Beim Bund ist der Anteil der Personalkosten anders als bei uns relativ gering. Und es geht ja nicht nur um die rund 850 000 Angestellten des öffentlichen Dienstes, sondern um weitere 1,2 Millionen Beamte und über 900 000 Pensionäre, auf die der Abschluss übertragen werden soll. Die Forderungen der Gewerkschaften umzusetzen, würde uns über 20 Milliarden Euro kosten - und das jetzt: Die Haushaltslage ist dramatisch.
Also wenn ich mir das Interview von Herrn Dressel durchlese und dann das oben genannte Zitat, rechne ich mit einem schlechteren Abschluss, als beim TVöD und ganz vielen Abgängen von Land zu Bund/Kommune.
Ich finde es lächerlich, dass immer auf die höhere Anzahl an Personals verwiesen wird. Ich kenne keinen Firme/Betrieb oder sonstige Organisation, die bei Ihren AN argumentiert. "Die Firma x hat weniger Personal, deswegen können die AN auch mehr verdienen".
Aber im Gegenzug immer mecken, das uns Personal fehlt.
Einfach nur traurig!!!

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5950 am: 04.12.2023 08:42 »
Soweit so gut- aber ein Widerspruch bleibt ja. Wenn sich die Mehrzahl nicht vertreten fühlt, müßte dieser Personenkreis nicht

1.) so wie Sie z.B. eigene Verhandlungen mit dem AG führen ?
2.) eine eigene Gewerkschaft gründen, von der man sich endlich vertreten fühlt ?
3.) den AG wechseln ?

Aber was ist hier von der Mehrheit, die sich nicht vertreten fühlt, stattdessen zu lesen: Es wird trotzdem erwartet, dass die Gewerkschaften "gute" Ergebnisse verhandeln, von dem sie automatisch profitieren.
Da ich die Struktur der hier schreibende Kenne Maße ich mir nicht an darüber zu urteilen, ob sie >9a und nicht in der Gewerkschaft sind und nicht streiken gehen und trotzdem gute Ergebnisse erwarten.
Zitat
Das ist so armselig, andere für das eigene Versagen verantwortlich zu machen, anstatt selber aktiv zu werden. Und das von der Fach-und Führungselite EG> 9a.
wie oben schon erläutert, weiß ich nicht ob die hier Schreibenden Motzkies zu dieser Zunft der Fach/Führungselite.
Stimme dem aber zu, dass jemand der nur mosert und motzt und nichts ändert armselig ist.
Ich persönlich erwarte von den Gewerkschaften natürlich auch "gute" Ergebnisse, was soll man denn sonst erwarten.

Das beste Ergebnis wäre in meinen Augen das zeitgleiche Verhandeln mit TVöD zu erreichen. Das wäre mir eine Nullrunde wert.  ::)
Ansonsten sehe ich die Angestellten des TV-Ls als zahnlose Tiger, da kein Streik Wums da ist, unabhängig vom Organisationsgrad.

TV-Ler

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5951 am: 04.12.2023 10:14 »
...
Ich finde es lächerlich, dass immer auf die höhere Anzahl an Personals verwiesen wird. Ich kenne keinen Firme/Betrieb oder sonstige Organisation, die bei Ihren AN argumentiert. "Die Firma x hat weniger Personal, deswegen können die AN auch mehr verdienen".
Aber im Gegenzug immer mecken, das uns Personal fehlt.
Einfach nur traurig!!!
Der Dressel sagte "Beim Bund ist der Anteil der Personalkosten anders als bei uns relativ gering.".
Das ist zunächst mal ein Fakt. Aus diesem Fakt muss nicht folgen, das der Abschluss im TV-L schlechter ausfällt, als im TVöD. Das ist eine Frage der Prioritäten.


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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5952 am: 04.12.2023 10:18 »
Na, wenn ich das jetzt hier alles so lese, dann scheint ja jetzt hier die Mehrheit der Meinung zu sein, dass allein alle, welche nicht streiken, am erwartbar schlechten Ergebnis schuld sind.

Bloß keine Selbstkritik aufkommen lassen, warum die MA 1. nichts mehr von Gewerkschaften halten und/oder nicht streiken.

Tatsächlich hoffe ich inzwischen darauf, dass die AG-Seite mehrheitlich Erfolg haben wird. Schon jetzt wird das Grinsen mit jedem Anruf aus der Ex-Dienststelle breiter. Das Wissen fehlt? Ja, selbst schuld!

Buero 72

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5953 am: 04.12.2023 10:26 »
Was soll denn das mit den weniger Stunden? Man braucht doch im Gegenzug neues Personal, das die Lücke füllt. Damit ist nichts gespart. Und wenn eh schon unterbesetzt, wieso dann Stunden reduzieren? Zumindest aus AG-Sicht kommt das nicht in Frage.

Und z.B. in meinem Job würde das eh bedeuten, die gleiche Arbeit in weniger (vergüteter) Zeit zu machen. Denn wenn ich in einem Projekt arbeite interessiert einzig das Ergebnis, wie viele Stunden ich gebraucht habe um dazu zu kommen, juckt keinen.

Das Gute an einer generellen Reduzierung der Arbeitszeit wäre halt ein Plus für die Teilzeitkräfte. Davon gibt es im ÖD ja immer sehr viele! Meine 87,5 % Teilzeit wären bei Absenkung auf 35 Wochenstunden plötzlich Vollzeit und ich hätte ohne irgendwas zu tun 12,5 % Gehaltssteigerung. ist doch super, nehme ich sofort!
Klar, das ist ungerecht den Vollzeitkräften gegenüber. Außerdem verringert sich die Arbeitsbelastung dadurch nicht wirklich, man muss die selbe Arbeit in weniger Zeit erbringen. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass dafür dann bei uns z. B. 2 neue Leute eingestellt werden. Wer bei uns TZ beantragt, hat nicht weniger auf dem Schreibtisch. Das liegt bei uns daran, dass wir keine ständigen Vorgänge, sondern Grundsatz/Strategie-Themen im jeweiligen Fachgebiet bearbeiten. Anträge kommen bei uns fachbezogen und unregelmäßig... und Mitarbeit in Fachgremien lässt sich auch nicht runterschrauben.
Wenn wir streiken würden, wäre das für die Katz. Die Öffentlichkeit würde es gar nicht merken. Ich würde solidarisch bei anderen Streikenden mitlaufen, allerdings hat mich hier in meiner Behörde noch nie auch nur eine Zeile von Verdi erreicht.

TV-Ler

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5954 am: 04.12.2023 10:27 »
...
Das beste Ergebnis wäre in meinen Augen das zeitgleiche Verhandeln mit TVöD zu erreichen. Das wäre mir eine Nullrunde wert.  ::)
Ich bleibe dabei: Die verschiedenen Arbeitgeber hätten dann ihren Spaß, mit den Gewerkschaften Hase und Igel zu spielen, indem sie die Verhandlungskommissionen der Gewerkschaften mit Reisetätigkeiten auf Trab halten...
Dazu brauchen die sich lediglich informell über mögliche Termine abstimmen, die den Gewerkschaften angeboten werden:
20.03.25, 10:00 Uhr in Potsdam: Bund/Kommunen für TVöD
20.03.25, 15:00 Uhr in Hannover: TdL für TV-L
usw.
Andere Termine, die nicht mehr oder weniger kollidieren sind natürlich leider überhaupt nicht möglich, weil die Damen und Herren Minister überaus volle Terminkalender haben. Das es bei allen gerade nur der 20.03.25 sein kann ist selbstverständlich reiner Zufall, liebe Gewerkschaften...

Die Gewerkschaften haben ihre Verhandlungsressourcen nun mal nicht doppelt "vorrätig", um damit gleichzeitig auf zwei Hochzeiten tanzen zu können.