Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035598 times)

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2280 am: 17.09.2023 09:43 »
Klar ist das eine Konkurrenz. Arbeiten oder Bürgergeld? Wo stehe ich mit meiner Familie unter dem Strich besser dar? Deshalb sind alle Leistungen mit zu berücksichtigen und nicht nur das Bürgergeld allein. Auch die Preissteigerungen welche durch die übernommenen Leistungen aufgefangen werden, aber beim regulären Arbeitslohn voll durchschlagen.
Nun die monetäre Rechnung geht immer mit einem Plus für das Konzept: Arbeiten und Bürgergeld aus.
Denn mit geringem Arbeitslohn und als Aufstocker habe ich immer mehr als nur mit Bürgergeld.
Also wo ist da die Konkurrenz?
Das es Menschen gibt? Die sich lieber liebevoll um ihre Kinder kümmern als arbeiten zu gehen.
Oder die Arschkrampen, die bewusst nicht arbeiten gehen und BG kassieren?
Oder die Verbrecher, die schwarzarbeiten und BG kassieren?

Eine Lösung für die Problematik "Arbeiten lohnt nicht, weil Bürgergeld so hoch (wenn man Kinder hat) ist doch ganz einfach:
Alle Bürger erhalten pro Kind eine Kindergeld in der Höhe vom Staat, wie dieses Kind Anspruch auf Bürgergeld hätte. (Also quasie das, was das BVerG für die Beamten ab Kind 3 klar fordert, dann halt für alle Bürger und alle Kinder)


MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2281 am: 17.09.2023 09:52 »
und siehe da: auch wenn man das Kindergeld berücksichtigt, hätte ich Anspruch auf ca. 100€ BG
und siehe da du hättest also mehr Geld als der Bürgergeldempfänger, der nicht arbeitet und ebenso wie der BGler GHZ Befreiung und und und

Ansonsten finde ich durchaus, dass auch hier der Staat ein einfache Lösung wählen könnte um den Bürger zu befrieden.
Einfach mehr vom Arbeitslohn als Freibetrag unberücksichtigt lassen oder zumindest pro Kind könnte er da 500€ freistellen, dann hättest du wesentlich mehr (1100€) ) als der faule BG Sack.

So teuer kann das nicht sein und damit würde Arbeit sich wieder lohnen (zumindest im Verhältnis zu den BGler)

DerBoss

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2282 am: 17.09.2023 10:17 »
und siehe da: auch wenn man das Kindergeld berücksichtigt, hätte ich Anspruch auf ca. 100€ BG
und siehe da du hättest also mehr Geld als der Bürgergeldempfänger, der nicht arbeitet und ebenso wie der BGler GHZ Befreiung und und und

Ansonsten finde ich durchaus, dass auch hier der Staat ein einfache Lösung wählen könnte um den Bürger zu befrieden.
Einfach mehr vom Arbeitslohn als Freibetrag unberücksichtigt lassen oder zumindest pro Kind könnte er da 500€ freistellen, dann hättest du wesentlich mehr (1100€) ) als der faule BG Sack.

So teuer kann das nicht sein und damit würde Arbeit sich wieder lohnen (zumindest im Verhältnis zu den BGler)

Du irrst dich. Nur weil in seiner Rechnung 100 Euro mehr netto entstehen, heißt es noch lange nicht, dass er diese auch wirklich "netto" mehr hat.

Denn was du in deiner Konstruktion vergisst ist, dass derjenige der arbeitet auch folgende Mehrkosten hat:

- Fahrtkosten (nur ein Teil kann über die Steuererklärung geltend gemacht werden, zudem ist in der EK-Steuer bereits ein Freibetrag berücksichtigt in Höhe von aktuell 1.230 Euro jährlich)
- Verpflegungsmehraufwand aufgrund von auswertigem Essen bzw. aufgrund höherem Energieverbrauch des Körpers vs. Ausschlafen im Bett oder Hartz 4 TV gucken
- Erhöhte Gesundheitskosten, da der Körper durch Arbeit vsl. mehr in Anspruch genommen wird und Zuzahlungen zu leisten sind bei Medikamenten, Krankenhaus etc.
- Zusätzliche Kosten für Kleidung für den Beruf, z. B. ggf. einen Anzug und Hemd in entsprechenden Jobs samt Kosten für Bügeleisen und Strom
- GEZ (Sage ich bewusst so) und nicht Rundfunkbeitrag

Und mal ganz ehrlich. Jemand der in Vollzeit arbeitet sollte es nicht nötig haben aufstocken zu müssen. Darüber mal nachdenken.

WAS WILL ICH SAGEN: Ich denke, 100 - 200 Euro monatlich werden ganz leicht durch die Arbeitsaufnahme im Monat zusätzlich benötigt um am Ende genauso viel zu haben wie jemand, der nicht arbeitet.

Und ich stelle eine These auf: Jemand der sein leben lang nicht arbeitet könnte ggf. länger leben als ein Arbeiter z. B. in einer Fabrik, Großschlachterei etc. mit wechselnden Schichtzeiten und hoher körperlicher Belastung (wenn er sich gesund ernährt, nicht raucht und keinen Alkohol & Drogen nimmt: Und ja, solche Bürgergeldempfänger gibt es auch sicher).

Unser Abschluss muss uns spürbar mehr netto bringen. Viele von uns sind hier Akademiker, wir wollen ab EG 9b auch angemessen bezahlt werden.

Die EG 1 - 9a sind MEINER MEINUNG NACH aktuell im Großen und Ganzen finanziell wettbewerbsfähig zur Privatwirtschaft, ab EG 9b und besonders ab EG 11 und höher ist dieses nicht der Fall! Hier muss nachgesteuert werden.

Ein Vorschlag könnte so aussehen:

EG 1 - 9a + 7 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 1.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 9b - 12 + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 2.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 13 - 15Ü + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 3.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

Vielleicht könnte Cyrix das mal durchrechnen. Dankeschön.

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2283 am: 17.09.2023 10:43 »
Ein Vorschlag könnte so aussehen:

EG 1 - 9a + 7 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 1.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 9b - 12 + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 2.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 13 - 15Ü + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 3.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

Vielleicht könnte Cyrix das mal durchrechnen. Dankeschön.

Wird gemacht:
*) Die Tabellenerhöhungen (inkl. 100% JSZ) hätten ein Gesamtvolumen von ca. 7,3 Milliarden Euro, also knapp so viel wie die hier schon gerüchteweise kolportierte Gewerkschaftsforderung (12,5%, min. 600€)
*) Die Sonderzahlung hätte ein zusätzliches Finanzvolumen von ca. 1,7 Milliarden Euro.

Steve 69

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2284 am: 17.09.2023 10:45 »
Das wird niemals so kommen.  Du glaubst doch nicht wirklich , dass Verdi sowas annähernd mitmachen würde. In den oberen EGs doppelte Prozente und zusätzlich noch höhere Einmalzahlungen? Never ever.  3000 € Einmalzahlung für alle,  dann ab März eine Übernahme der TVÖD Tabelle wäre schon ein Erfolg..wird so aber auch nicht kommen.  Ich rechne mit einem Abschluss nahe an dem des TVÖD, damit die Lücke nicht noch größer wird,  schließen wird man sie sicher nicht.

daseinsvorsorge

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« Antwort #2285 am: 17.09.2023 11:59 »
Bei den Tarifverhandlungen zum TV-L muss ein anständiges Ergebnis her. Mindestens entsprechend dem TVöD einschließlich JSZ mit gleichem Laufzeitende. In Zeiten eines Arbeitnehmermarkts und anhaltend sehr hoher Inflation und bei der Vorlage des TVöD muss das machbar sein. Womit wollen die AG konkret drohen in Zeiten des Fachkräftemangels? Bereits heute bleiben Stellen in Bereichen wie Bildung, MINT etc. unbesetzt.

Wer soll das bitte denn umsetzen? Wie schon häufger von mir ausgeführt; die AN im TVL bringen aus verschiedenen Gründen keinen längerfristigen Streik zustande (im Gegensatz z.B. zu SuE 4 Wochen- oder zu Unikliniken 79 Tage), um die Öffentlichkeit überhaupt erst ein Mal dafür zu interesssieren.

Wenn Sie auf die Einsicht/Vernunft/vorrausschendes Handeln der AGs hoffen,; na- da können Sie lange warten.Ganz im Gegenteil- die AGs werden jetzt das Pferd der schrumpfenden Wirtschaft und infolge dessen von schrumpfenden Steuereinnahmen reiten. Und die bereits seit langen gegen den ÖD indoktrinierte Öffentlichkeit wird sagen: Richtig so.

Von daher: Wenn im TVL 75% des TVÖD- Absschlusses erreicht werden; dann wäre dies schon ein Erfolg. Das einzige, was Sie wirklich machen können; Sie drohen mit Wechsel. Allerdings haben dann doch wieder die wenigsten einen Arsch in der Hose und meckern lieber gegen die Gewerkschaften, um ihr eigenes Versagen übertünchen zu können.Und andere überschätzen sich auch maßlos, wie wichtig dessen AG ihr Verbleiben wirklich sieht.

DerBoss

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« Antwort #2286 am: 17.09.2023 12:04 »
Ein Vorschlag könnte so aussehen:

EG 1 - 9a + 7 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 1.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 9b - 12 + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 2.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 13 - 15Ü + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 3.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

Vielleicht könnte Cyrix das mal durchrechnen. Dankeschön.

Wird gemacht:
*) Die Tabellenerhöhungen (inkl. 100% JSZ) hätten ein Gesamtvolumen von ca. 7,3 Milliarden Euro, also knapp so viel wie die hier schon gerüchteweise kolportierte Gewerkschaftsforderung (12,5%, min. 600€)
*) Die Sonderzahlung hätte ein zusätzliches Finanzvolumen von ca. 1,7 Milliarden Euro.

Sehr nett von dir, dankeschön. Also hätte mein Vorschlag Mehrkosten in Höhe von 9 Mrd. Euro. Ich finde das ist angemessen und maßvoll. Wie seht ihr das, wäre das für euch ein gangbarer Weg? Ich wäre zur Not auch einverstanden mit 500 Euro Sonderzahlung, 1500 Euro Sonderzahlung und 2500 Euro Sonderzahlung gemäß meinem Modell, dann kommen wir vielleicht auf 8,5 Mrd. raus.

DerBoss

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2287 am: 17.09.2023 12:08 »
Bei den Tarifverhandlungen zum TV-L muss ein anständiges Ergebnis her. Mindestens entsprechend dem TVöD einschließlich JSZ mit gleichem Laufzeitende. In Zeiten eines Arbeitnehmermarkts und anhaltend sehr hoher Inflation und bei der Vorlage des TVöD muss das machbar sein. Womit wollen die AG konkret drohen in Zeiten des Fachkräftemangels? Bereits heute bleiben Stellen in Bereichen wie Bildung, MINT etc. unbesetzt.

Wer soll das bitte denn umsetzen? Wie schon häufger von mir ausgeführt; die AN im TVL bringen aus verschiedenen Gründen keinen längerfristigen Streik zustande (im Gegensatz z.B. zu SuE 4 Wochen- oder zu Unikliniken 79 Tage), um die Öffentlichkeit überhaupt erst ein Mal dafür zu interesssieren.

Wenn Sie auf die Einsicht/Vernunft/vorrausschendes Handeln der AGs hoffen,; na- da können Sie lange warten.Ganz im Gegenteil- die AGs werden jetzt das Pferd der schrumpfenden Wirtschaft und infolge dessen von schrumpfenden Steuereinnahmen reiten. Und die bereits seit langen gegen den ÖD indoktrinierte Öffentlichkeit wird sagen: Richtig so.

Von daher: Wenn im TVL 75% des TVÖD- Absschlusses erreicht werden; dann wäre dies schon ein Erfolg. Das einzige, was Sie wirklich machen können; Sie drohen mit Wechsel. Allerdings haben dann doch wieder die wenigsten einen Arsch in der Hose und meckern lieber gegen die Gewerkschaften, um ihr eigenes Versagen übertünchen zu können.Und andere überschätzen sich auch maßlos, wie wichtig dessen AG ihr Verbleiben wirklich sieht.

NEIN, das wäre kein Erfolg.

Denn niemand kann ernsthaft erklären, wieso EG 13 bei der Kommune besser bezahlt wird als beim Land. Und weshalb EG 13 bei der Kommune weniger Arbeitszeit hat als beim Land.

Der TV-L sollte einheitlich auf 39 Stunden gesenkt / erhöht werden (sorry Schleswig-Holstein, aber am Ende freuen sich deutlich mehr MA in den anderen Bundesländer darüber). Und extra Würste für Schiffahrt, Krankenhäuser etc. sollten auch nicht bestehen. Alle 39 Stunden pro Woche im TVÖD und TV-L - das wäre mein Vorschlag.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2288 am: 17.09.2023 12:18 »

Und mal ganz ehrlich. Jemand der in Vollzeit arbeitet sollte es nicht nötig haben aufstocken zu müssen. Darüber mal nachdenken.
Ganz ehrlich?
Bin ich voll bei dir. Wird er auch nicht als Vollzeitkraft, solange er keine Kinder hat.
Wessen Schuld ist es denn, dass er aufstocken muss?
Ganz ehrlich?
Ist der Bürgergeldempfänger Schuld?

Lösung:
Mehr Staatsknete für die Kinder!
Evtl. Mindestlohn hoch.
Alternativen? Bitte gerne, bin ganz Ohr


Zitat
Unser Abschluss muss uns spürbar mehr netto bringen. Viele von uns sind hier Akademiker, wir wollen ab EG 9b auch angemessen bezahlt werden.


Die EG 1 - 9a sind MEINER MEINUNG NACH aktuell im Großen und Ganzen finanziell wettbewerbsfähig zur Privatwirtschaft, ab EG 9b und besonders ab EG 11 und höher ist dieses nicht der Fall! Hier muss nachgesteuert werden.
Auch da bin ich voll bei Dir.

Zitat
Ein Vorschlag könnte so aussehen:

EG 1 - 9a + 7 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 1.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 9b - 12 + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 2.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 13 - 15Ü + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 3.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

Vielleicht könnte Cyrix das mal durchrechnen. Dankeschön.
Tja, träumen darf man.
Ich würde sagen 10% für alle plus JSZ auf 100% für alle wäre auch schon ein Mega Abschluß.
Läßt sich besser verkaufen und bringt den oberen überdurchschnittlich mehr.

Johannes1893

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2289 am: 17.09.2023 13:19 »
Ein Vorschlag könnte so aussehen:

EG 1 - 9a + 7 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 1.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 9b - 12 + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 2.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 13 - 15Ü + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 3.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

Vielleicht könnte Cyrix das mal durchrechnen. Dankeschön.

Wird gemacht:
*) Die Tabellenerhöhungen (inkl. 100% JSZ) hätten ein Gesamtvolumen von ca. 7,3 Milliarden Euro, also knapp so viel wie die hier schon gerüchteweise kolportierte Gewerkschaftsforderung (12,5%, min. 600€)
*) Die Sonderzahlung hätte ein zusätzliches Finanzvolumen von ca. 1,7 Milliarden Euro.

Sehr nett von dir, dankeschön. Also hätte mein Vorschlag Mehrkosten in Höhe von 9 Mrd. Euro. Ich finde das ist angemessen und maßvoll. Wie seht ihr das, wäre das für euch ein gangbarer Weg? Ich wäre zur Not auch einverstanden mit 500 Euro Sonderzahlung, 1500 Euro Sonderzahlung und 2500 Euro Sonderzahlung gemäß meinem Modell, dann kommen wir vielleicht auf 8,5 Mrd. raus.

Dein Vorschlag ist vollkommen unrealistisch und das weißt du vermutlich auch selbst. Ich persönlich würde diesen aber unterstützen, so bringt man wieder etwas Distanz zwischen die EG‘s und hat dann bei der nächsten Runde wieder eine gute Basis für prozentuale Lohnerhöhungen für alle.


Vermutlich wird es so kommen:

- Laufzeit mindestens 24 Monate
- IAP für alle gleich zur Überbrückung der Nullmonate
- hoher Sockelbetrag und damit weitere Stauchung der Tabelle
- keine Änderung bei der JSZ
- laut Verdi das beste Ergebnis aller Zeiten

pascal

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2290 am: 17.09.2023 19:45 »
- Allgemeine Erhöhung wie TVÖD mit Sockel und Prozente
- Ausbau der STUFE 6 (zusätzlich +2,5 % ab EG 9)
- JSZ für alle bis e8 90%, e9 bis e13 80%, und e14+ 70%

Folglich:
- damit hätte man kein Rückstand mehr zum TVÖD, insbesondere die höheren EG liegen ja zurück
- Der Lohnabstand zu verbeamteten Stellen wäre etwas reduziert
- Einen kleinen Anreiz für Fachkräfte
- und den untersten Einkommen wäre auch geholfen, siehe Sockel

Zudem:
- Erhöhung TV-L KR um 150,00 zusätzlich (mit das größtes Personalproblem)
- SuE Angleichung wie TVÖD (das gleiche wie bei der Pflege)

Markus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2291 am: 17.09.2023 20:10 »
Denn niemand kann ernsthaft erklären, wieso EG 13 bei der Kommune besser bezahlt wird als beim Land. Und weshalb EG 13 bei der Kommune weniger Arbeitszeit hat als beim Land.
Wichtiger wäre m.E. - klang auch schon an - wieso ein promovierter Ingenieur mit E13 im Vergleich zur Wirtschaft lächerlich bezahlt wird, während ein promovierter Sozialwissenschaftler sich über das Gehalt freuen dürfte und in der realen Wirtschaft nicht selten Taxi fährt. Diese sozialistische Gleichmacherei ist kontraproduktiv und geht an der Realität vorbei.

Andres Thema: Mein AG meinte wohl, dass diese gesetzlich theoretisch möglichen Höherstufungen bei uns prinzipiell nicht gemacht würden. Also effektiv spielt es in dem Laden keine Rolle, ob man Leistung bringt oder nicht. Es ist insgesamt ein System, das Minderleistung fördert, in einem ordentlichen Industrieunternehmen läuft es anders rum. Die Probleme sind daher zum Großteil hausgemacht in der Hinsicht.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2292 am: 17.09.2023 20:19 »
Denn niemand kann ernsthaft erklären, wieso EG 13 bei der Kommune besser bezahlt wird als beim Land. Und weshalb EG 13 bei der Kommune weniger Arbeitszeit hat als beim Land.
Wichtiger wäre m.E. - klang auch schon an - wieso ein promovierter Ingenieur mit E13 im Vergleich zur Wirtschaft lächerlich bezahlt wird, während ein promovierter Sozialwissenschaftler sich über das Gehalt freuen dürfte und in der realen Wirtschaft nicht selten Taxi fährt. Diese sozialistische Gleichmacherei ist kontraproduktiv und geht an der Realität vorbei.
Korrekt!
Jeder sollte entsprechend seines Marktwertes bezahlt werden, der eine bleibt, weil er überbezahlt ist, der andere geht, weil er unterbezahlt ist und der dritte hat einem Job im öD, für den es ausserhalb vom öD keinen Markt gibt.
letztere sind von der Gewerkschaft und der Streikbereitschaft der anderen abhängig.
Zitat
Andres Thema: Mein AG meinte wohl, dass diese gesetzlich theoretisch möglichen Höherstufungen bei uns prinzipiell nicht gemacht würden. Also effektiv spielt es in dem Laden keine Rolle, ob man Leistung bringt oder nicht. Es ist insgesamt ein System, das Minderleistung fördert, in einem ordentlichen Industrieunternehmen läuft es anders rum. Die Probleme sind daher zum Großteil hausgemacht in der Hinsicht.
Ich möchte den Traum der ordentlichen Industrieunternehmen nicht zerstören, aber meine Erfahrung ist, dass es dort ebenso Speicherleckerlooser gibt, die überbezahlt sind, top Performer, die klein gehalten werden.
Minderleistende die mitgeschleift werden.
Aber diese Problematik ist dort einerseits wesentlich willkürlicher, aber dafür mit einem stärkeren ökonomischem Korrektiv.

Warnstreik

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2293 am: 18.09.2023 11:24 »
Durchaus amüsant, wie hier einerseits über Sozialleistungsempfänger gemeckert wird aber gleichzeitig der Bezug dieser als Wahloption angesehen wird. Kleiner Hinweis: Bürgergeld ist keine Option zur Erwerbsarbeit sondern ein Mittel der vorrübergehenden Notlinderung. Und ja - es gibt Ausnahmen und Betrüger, die das ausnutzen - aber gibts die nicht überall?

Nochmal um sich das vor Augen zu halten, als (dauerhafter) Bürgergeldempfänger:
- musst du mit dem Jobcenter kooperieren und angemessene Jobs annehmen
- es darf weiter sanktioniert werden
- man darf nur wenig Kapital besitzen und behalten bevor man in den Bezug geht
- du hast keine freie Wahl des Wohnortes und auch bei der Wohnung muss man Abstriche machen
- du wirst sozial Stigmatisiert - deine Kinder haben deutlich geringe Chancen

Was geändert wurde ist die Situation im ersten Jahr - da gibt es fürs Wohnen und das Vermögen eine Übergangsfrist von einem Jahr - aber das ist eben für genau die Leute gedacht, bei denen es tatsächlich nur ein temporärer Umstand ist.


Nochmal um Beispiele einzuordnen:
- Alleinerziehende mit mehr als einem Kind werden mit hoher Wahrscheinlichkeit soziale Hilfe benötigen.
- Wenn man Familien "rechnet", geht man IMMER von einem Einverdienerhaushalt mit Partner und mindestens zwei Kindern aus. Das ist nicht mehr zeitgemäß - wenn einer der Partner keine Lust hat zu Arbeiten (zumindest Teilzeit ist ja wohl jedem/r zuzumuten), dann hat man halt weniger Geld als Familien mit Doppeleinkommen. Die Allgemeinheit subventioniert hier schon massiv über die Krankenkassenbeiträge und Steuervergünstigungen für den Ehemann.

Für Vergleiche also bitte in Zukunft die Normalfälle nehmen: Entweder Single oder Familie mit (mindestens) 1,6 Einkommen. Und dann schneidet man IMMER deutlich besser ab, als ein Bürgergeldhaushalt. Von dem gesellschaftlichen Ansehen ganz abgesehen.

sebbo83

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2294 am: 18.09.2023 11:25 »
Ein Vorschlag könnte so aussehen:

EG 1 - 9a + 7 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 1.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 9b - 12 + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 2.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 13 - 15Ü + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 3.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

Vielleicht könnte Cyrix das mal durchrechnen. Dankeschön.

Wird gemacht:
*) Die Tabellenerhöhungen (inkl. 100% JSZ) hätten ein Gesamtvolumen von ca. 7,3 Milliarden Euro, also knapp so viel wie die hier schon gerüchteweise kolportierte Gewerkschaftsforderung (12,5%, min. 600€)
*) Die Sonderzahlung hätte ein zusätzliches Finanzvolumen von ca. 1,7 Milliarden Euro.

Ich würde den Vorschlag ebenfalls unterstützen, denn er löst meines Erachtens ein Kernproblem:

Ich persönlich würde diesen aber unterstützen, so bringt man wieder etwas Distanz zwischen die EG‘s und hat dann bei der nächsten Runde wieder eine gute Basis für prozentuale Lohnerhöhungen für alle.

Wie bereits viele Seiten vorher geschrieben, wenn es ständig solch ein (hohen) Sockelbetrag (z.B. 600 €) gibt, wird die Differenz zwischen den EG's stetig geringer. Studium, Fachwissen, etc. lohnt dann stetig weniger ...