Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035907 times)

Wuppertaler

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2190 am: 13.09.2023 23:15 »
Die Stufen vom Alter zu entkoppeln war wahrscheinlich für Jahrzehnte innovativ genug...es sind übrigens 200 € Sockel plus 5,5%. Ich fürchte das wird mal wieder schwer zu erreichen sein.  Das Gejammer über leere Kassen ist ja schon jetzt kaum zu überhören.  Für alles ist Geld da....für die eigenen Leute leider nicht.  Ich finde den Vergleich zum TVÖD immer besonders "lustig " . Die Länder haben sich damals abgekoppelt,  da sie ja nicht mehr die Abschlüsse des Bundes mitgehen wollten.Die Kommunen als vermeintlich schwächstes Glied blieben und bleiben beim gemeinsamen Abschluss.  Anschließend wird beim Land gebettelt,es müsste mehr Geld an die Kommunen zahlen, da es ihnen ja finanziell so schlecht geht....der TVL schneidet die letzten Jahre immer schlechter ab als der TVÖD  und " wir " finanzieren deren höhere Gehälter im Prinzip so mit

Ich kann die Unterscheidung zwischen TVL und TVöD eh immer weniger abgewinnen. Ist es denn tatsächlich notwendig einen Gehaltstechnischen Unterschied zu machen, ob eine Behörde dem Land oder Bund unterstellt ist?

Wahrscheinlich wäre eine Unterscheidung zwischen Arbeitsbereichen sogar sinvoller zum Beispiel TVöD-Verwaltung, TVöD-MINT usw. welche dann auch angepasst an die Berufe eigene Eingruppierungen und Verhandlungen festlegen können.

untersterDienst

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2191 am: 14.09.2023 06:50 »
-> IT Zulage

Nur das nicht.

Diese ewigen "Kann-Regelungen", an die keiner ran geht und falls doch, nur nachdem man innerlich bereits gekündigt und sich was Neues gesucht hat.

Unterm Strich sieht jeder Bewerber nur die Tabellen und lacht sich kaputt. Dass da "theoretisch" mehr ginge (wenn es denn mal einer wollte), setzt voraus, dass sich der Bewerber mit dem Tarifkonstrukt auseinander setzt. Und wer liest schon vor dem Beginn einer neuen Arbeitsstelle den dort gültigen Tarifvertrag ... und versteht vorallem sämtliche spezifischen Details, die unter Umständen für einen Außenstehenden "befremdlich" wirken können? Ich kenne niemanden ...

Nein, diese ganzen "good will" Aktionen braucht kein Mensch und vergnatzen nur wieder die alten Mitarbeiter, die sie nicht bekommen. "keep it simple" Tabellenerhöhungen für alle. Das rockt!
Genau, weiter so! Und das was du schreibst, trifft genau die Ämter, die es eh nicht gebacken kriegen und denen im Weg stehen, die es hinbekommen.

Tabellenerhöhung für alle gleich, damit die Alten, die unbeweglich sind und nur abhängen, genauso viel vom Kuchen abbekommen, wie die die dann weggehen.

Jammern rum, dass sie nicht so viel wie in der pW bekommen, wollen aber keinen Wettbewerb, das rockt absolut den öD runter!!

Oder meinst du bei IGM kucken die Leute was da in den Tabellen steht?
Nö, die fordern, was sie wollen und bekommen es oder nicht.
Und nehmen den Job oder nicht!

Das man das auch im TV-L machen könnte, um da mitziehen zu können, will keiner der Alten, weil dann könnte sie ja leer ausgehen, weil sie kein Argumente haben!
Oder weil sie alte Sozies sind, gleicher Lohn für alle!
Jubel Jubel!

Das einzige was den öD konkurrenzfähig machen könnte, zu den Mitbewerbern am Markt, ist nicht eine kräftige Tabellenerhöhung für alle Pappnasen, die schon da sind und niemals gehen werden, sondern eine für die, die man halten will und wo die Gefahr besteht, dass sie gehen würden.

Aber lieber allen den dicken Schluck aus der begrenzten Pulle, klasse Idee.
Und am besten denjenigen, die mehr als am Markt bekommen einen dickeren.
Und egal ob in tupfingen oder hupfinge, alleiniger Ag oder grosse Konkurenz

Manno Mann Leute, wir brauchen mehr flexibilität, thats all folks

und natürlich weg mit den Dumpfbacken, die meinen man können einem TOP MA nicht mehr Geld zahlen als dem Vorgesetzten, der nur Urlaubsscheine verwaltet,
doch kann man und macht auch Sinn!

Also ich geh dann auf TZ und mach wieder in der pW Nebenjobs, wenn nicht die 20% vom 16.5 erhöht werden oder andere strukturelle Dinge passieren und die gleichermacher kacke so weitergeht.

Stellt sich nur die Frage: Wer soll das entscheiden? Wer hat das "verdient" und wer "verdient" das? In der PW ist in einigen Bereichen die Bewertung der Arbeitsleistung einfacher, ganz klar. Im ÖD, insb. in der allgemeinen Verwaltung... wie soll ein SB im EWO mit seiner Leistung berechnet werden, wie der Kämmerer, wie der, der viel Vertretung übernimmt? Grundsätzlich wäre mit einem Grundgehalt und flexibleren Leistungsentgelten schon was gewonnen, dies wäre aber eine Abkehr vom System.

untersterDienst

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2192 am: 14.09.2023 06:58 »
Den Anhängern von Erfahrungsstufen größer als 3 sei gesagt, dass ich keine Sinn darin erkenne. Daraus ergibt sich auch keine Motivation, sondern er wird einfach, ja tarifvertraglich vereinbart, aber dennoch Entgelt vorenthalten. Welche Tätigkeit im ÖD braucht denn soviel Erfahrung, dass man die erst nach 15 Jahren erworben hat? Und mal ein Beispiel aus der Praxis… In Berlin werden in den Bezirken Amtsleiterstellen zwischen E14 und AT bezahlt. Warum bekommt der eine Amtsleiter gleich 100 Prozent seines Entgeltes (AT) und müsste nicht einmal 1 Tag im Land Berlin gearbeitet haben, während der andere 15 Jahre bräuchte. Argument: Jeweilige Stellenbewertung. Ohne Frage, zeigt aber den Quatsch an der Sache. Eigentlich braucht es nur die Stufen 1 und 2. 1 für (Berufs-) Anfänger im ÖD und Stufe 2 für den Rest. Beide Stufen jeweils 1 Jahr und Stufe 2 auch gerne bei Höhergruppierung. Mehr braucht ex nicht. Aber auch das will weder der AG, noch die Gewerkschaft. Beide Seiten sind irgendwie mental in der Vergangenheit verhaftet. Es wird nichts neues probiert. Größte Innovation der letzten Jahre wird wohl das Jobrad oder auch nicht.

Zu den Forderungen… Am ersten Verhandlungstag gehört sich ein Sonder-TV-L zur Inflationspauschale. Auszahlung Ende Dezember. Und die weitere Anpassung dann zeitgleich mit dem TVöD. Aber auch das alles wird wohl nicht kommen. Der Zug muss erst gegen die Wand fahren…

Die Idee mit den zwei Erfahrungsstufen hört sich wirklich innovativ an, jedoch wird sich das niemand trauen.

Hoffen wir deshalb auf unsere 5,5% auch für den TVL und eine Anpassung der JSZ...

Die zwei Erfahrungsstufen hat die IGM seit .... keine Ahnung, aber da heißt es A und B zumindest in By

untersterDienst

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2193 am: 14.09.2023 07:01 »
noch 4 Wochen und dieser Thread kann endlich seine eigentliche Arbeit aufnehmen. 5 Monate lang ist einem teilw. das Hirn weggeschmolzen bei diesen Themen…

100% Zustimmung, war / ist tw. nicht immer einfach zu ertragen.

Grundsätzlich muss man auch mal Fragen dürfen:
Wann stehen hier die meisten Postings? - Ja, klar wenn alle ausgestempelt haben, schon klar. Also öfter mal selbstkritisch hinterfragen: Wieviel würdet Ihr einem Mitarbeiter zahlen, der so arbeitet wie Ihr selber?

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2194 am: 14.09.2023 07:21 »
Nu, das Schöne an Vertrauensarbeitszeit ist, dass man sich selbst einteilen kann, wann man arbeitet, und wann man kurz Pause macht. Ich mache z.B. gerade Pause, nachdem ich gerade etwas gearbeitet habe. Dann mache ich mir Frühstück und fahre nachher ins Büro…

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2195 am: 14.09.2023 07:32 »
Natürlich wäre es schön, wenn auch im ÖD die Highperformer ihr eigenes Gehalt verhandeln könnten inklusive Sonderposten wie Dienstwagen etc.
Es geht nicht um Highperformer, da muss man nicht hinterher hecheln.
Es geht um gute Mitarbeiter.
Und Sonderposten Dienstwagen ist immer so eine gehypte Sache. Es lohnt sich doch nur, wenn ich privat viel fahre und inkl. Benzin bis nach Spanien damit fahren darf oder mir sonst nicht die p*verlängerung gönnen kann und es einem oder der Gattin wichtig ist.
Wer es sauber durchrechnet, sieht, dass es nicht immer ein Benefit ist.
Zitat
Dann würde es aber auch teilweise vorkommen, dass diese Mitarbeiter dann mehr verdienen als ihre Vorgesetzten...
Und?  Habe ich schon mehrmals erlebt, sowohl persönlich als auch im Umfeld.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2196 am: 14.09.2023 07:42 »
Ich muss BTSV da zustimmen.  Auf gefühlt 140 Seiten liest man hier nur von MINT.  Alles <10 ist ja völlig überbezahlt usw. usw.
Quelle?
Das die meisten nicht "MINTler" <EG10 ein zur pW vergleichbares Gehalt haben, ist doch ein Fakt, den selbst die OECD für D schon festgestellt hat.
Das bedeutet nicht, dass sie überbezahlt sind.
Zitat
Hier scheinen sich ja hauptsächlich MINTLER zu tummeln die sich völlig unterbezahlt fühlen, alles <10 darf sich also demnach nicht als zu gering bezahlt fühlen?
Doch natürlich.
Allerdings habe ich keine Problem für diese Gruppe (sofern nicht MINT) gute Mitarbeiter zu finden, während es bei der anderen Gruppe eben sehr Mau aussieht.

Zitat
In unserer Behörde laufen zig MINTLER  rum,  die ich für völlig ausreichend bezahlt empfinde,  um es gnädig auszudücken.  Und nein,  ich bin nicht <10 eingruppiert.  Jeder will nach den letzten miesen Abschlüssen und den steigenden Kosten bei den nächsten Verhandlungen ein deutliches Lohnplus sehen.
Bei uns im Haus wurde nun zum 3. Mal ein Meister Elektrotechnik und Meister Klimatechnik ausgeschrieben.  Mit der 9a ( die im TVÖD im übrigen in der Endstufe auch mit 200 € besser bezahlt wird)  Keine Chance.  Meister aus der PW lachen sich über die Bezahlung schlapp.  Nur soviel dazu,  nur die Bezahlung in den MINT-Berufen kann mit der PW nicht mithalten.....
Eben um diese MINTler geht es!
Also bestätigst du unsere Aussagen, fein. Dann weiß ich nicht was du sagen wolltest?

MINT heißt nicht nur Akademiker, falls du das mit MINT gleichsetzt.
Sondern technische Berufe (auch Ausbildung): „Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik“
ein Fachinformatiker ist auch MINT!
Und es gibt z.B im öD für diesen Ausbildungsberuf, de facto keinen Job der unter EG8 ist. Und die da EG8er Jobs machen, die sind in der Tat locker von angelernten Verwaltungskräften ersetzbar.




MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2197 am: 14.09.2023 07:47 »
Die Vielfalt der Meinungen in solchen Diskussionen unterstreicht die Bedeutung einer ausgewogenen Tarifpolitik, die die verschiedenen Berufsfelder und individuellen Bedürfnisse angemessen berücksichtigt.

Es geht eben nicht nur um die MINT Berufe. Die Gehaltserhöhung muss auf die ganze Tabelle wirken und dabei die Besonderheiten des momentanen Arbeitsmarktes berücksichtigen.
Korrekt und zwar entweder in dem in den Bereichen, die schwierig zu besetzen sind, eine nochmalige Änderung der EGO stattfindet. (finde ich bull shit, da Gießkanne)
Oder in dem man den lokalen Verantwortlichen mehr Freiheiten gibt, tarifkonform mehr (wo es notwendig ist) zu zahlen.

Die Gleichmacherei aller Berufe und Regionen hat doch nur zur Folge, dass die einen oberhalb des lokalen Marktes bezahlt werden (ich gönnes es allen von ganzem herzen) und  die anderen nicht eingestellt werden können, wg. zu wenig kohle.

MoinMoin

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« Antwort #2198 am: 14.09.2023 07:50 »
Den Anhängern von Erfahrungsstufen größer als 3 sei gesagt,
Es gibt keine solchen Anhänger!
Es gibt keine Erfahrungsstufen ab Stufe 3
Es ist und bleibt eine Leistungsstufe, bitte mal in den Tarifvertrag reinschauen!!

Sie wird nur nicht angewandt!

Was meinst du, wenn es eine Kommission gäbe, die jedes Jahr tagt, wer nicht eine Stufe höher kommt aufgrund seiner minderen Leistung (so wieht es der TVL vor) und wer eine überspringt, aufgrund seiner Höchstleistungen.



MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2199 am: 14.09.2023 07:52 »
noch 4 Wochen und dieser Thread kann endlich seine eigentliche Arbeit aufnehmen. 5 Monate lang ist einem teilw. das Hirn weggeschmolzen bei diesen Themen…

100% Zustimmung, war / ist tw. nicht immer einfach zu ertragen.

Grundsätzlich muss man auch mal Fragen dürfen:
Wann stehen hier die meisten Postings? - Ja, klar wenn alle ausgestempelt haben, schon klar. Also öfter mal selbstkritisch hinterfragen: Wieviel würdet Ihr einem Mitarbeiter zahlen, der so arbeitet wie Ihr selber?
Ich würde ihn nach der abgelisteten Arbeit bezahlen.
Mir doch egal, wan er sie macht und wie er seine Zeiten einteilt.

GofX

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2200 am: 14.09.2023 07:57 »
Also ich geh dann auf TZ und mach wieder in der pW Nebenjobs, wenn nicht die 20% vom 16.5 erhöht werden oder andere strukturelle Dinge passieren und die gleichermacher kacke so weitergeht.

Deinen Ausführungen entnehme ich, dass noch niemand in Deiner Chefetage erkannt hat, dass Du der alleinige Leistungsträger in Deiner Abteilung bist, der die Alten, die nur noch rumlungern, locker in die Tasche steckt.

Deshalb meine Frage an Dich: da es ja in der Vergangenheit so glänzend funktioniert hat, dass Deine Leistungen honoriert wurden, glaubst Du wirklich, dass es besser wird, wenn noch mehr Gehaltsbestandteile durch "Kann-Regelungen" transportiert werden sollen?

Von "Gleichmacher-Kacke", wo die Putzfrau genauso viel verdienen soll, wie der Fachgruppenleiter, spreche ich nicht.

Von "Gleichbehandlung" innerhalb einer Arbeitsgruppe, wo alle die gleichen Aufgaben übernehmen, kann man in meiner Behörde jedoch nur träumen. Das ist hier kein Leistungsvergleich, wo der Top Performer einen Obolus erhält. Nein! Hier geht es nur darum, wer seinen Kopf hinten in den Chef am tiefsten reingesteckt hat. Da sind dann plötzlich Stufenlaufzeitverkürzungen, Verbeamtung, Probezeitverkürzung, mehr Dienstfrei wegen familiärer "Notfälle" (das Kind hat sich das Knie am Fahrrad gestoßen), weniger Kontrolle der Arbeitsergebnisse bis hin zu Beförderungen, Höhergruppierungen und neue Notebooks und Iphone 15 Pro möglich.

Deswegen bin ich für eine grundsätzliche Erhöhung der Entgelte und halte nichts von "Kann-Regelungen". Diejenigen, die in meinem Laden hier bisher davon profitiert haben, waren noch nie und sind auch jetzt nicht die Leistungsträger der Abteilung.

Ich habe kein Problem damit, dass der Ü60-jährige, der doch ein paar mehr Krankheitstage im Jahr hat, die gleiche Erhöhung bekommen soll, wie ich. Ich hätte aber ein Problem damit, wenn es nur der Ü60-jährige bekommt, der doch ein paar mehr Krankheitstage im Jahr hat, nur, weil er der beste Kumpel vom Chef ist. Letzteres ist leider die gängige Praxis in meiner Behörde.

Wuppertaler

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« Antwort #2201 am: 14.09.2023 08:14 »
-> IT Zulage

Nur das nicht.

Diese ewigen "Kann-Regelungen", an die keiner ran geht und falls doch, nur nachdem man innerlich bereits gekündigt und sich was Neues gesucht hat.

Unterm Strich sieht jeder Bewerber nur die Tabellen und lacht sich kaputt. Dass da "theoretisch" mehr ginge (wenn es denn mal einer wollte), setzt voraus, dass sich der Bewerber mit dem Tarifkonstrukt auseinander setzt. Und wer liest schon vor dem Beginn einer neuen Arbeitsstelle den dort gültigen Tarifvertrag ... und versteht vorallem sämtliche spezifischen Details, die unter Umständen für einen Außenstehenden "befremdlich" wirken können? Ich kenne niemanden ...

Nein, diese ganzen "good will" Aktionen braucht kein Mensch und vergnatzen nur wieder die alten Mitarbeiter, die sie nicht bekommen. "keep it simple" Tabellenerhöhungen für alle. Das rockt!
Genau, weiter so! Und das was du schreibst, trifft genau die Ämter, die es eh nicht gebacken kriegen und denen im Weg stehen, die es hinbekommen.

Tabellenerhöhung für alle gleich, damit die Alten, die unbeweglich sind und nur abhängen, genauso viel vom Kuchen abbekommen, wie die die dann weggehen.

Jammern rum, dass sie nicht so viel wie in der pW bekommen, wollen aber keinen Wettbewerb, das rockt absolut den öD runter!!

Oder meinst du bei IGM kucken die Leute was da in den Tabellen steht?
Nö, die fordern, was sie wollen und bekommen es oder nicht.
Und nehmen den Job oder nicht!

Das man das auch im TV-L machen könnte, um da mitziehen zu können, will keiner der Alten, weil dann könnte sie ja leer ausgehen, weil sie kein Argumente haben!
Oder weil sie alte Sozies sind, gleicher Lohn für alle!
Jubel Jubel!

Das einzige was den öD konkurrenzfähig machen könnte, zu den Mitbewerbern am Markt, ist nicht eine kräftige Tabellenerhöhung für alle Pappnasen, die schon da sind und niemals gehen werden, sondern eine für die, die man halten will und wo die Gefahr besteht, dass sie gehen würden.

Aber lieber allen den dicken Schluck aus der begrenzten Pulle, klasse Idee.
Und am besten denjenigen, die mehr als am Markt bekommen einen dickeren.
Und egal ob in tupfingen oder hupfinge, alleiniger Ag oder grosse Konkurenz

Manno Mann Leute, wir brauchen mehr flexibilität, thats all folks

und natürlich weg mit den Dumpfbacken, die meinen man können einem TOP MA nicht mehr Geld zahlen als dem Vorgesetzten, der nur Urlaubsscheine verwaltet,
doch kann man und macht auch Sinn!

Also ich geh dann auf TZ und mach wieder in der pW Nebenjobs, wenn nicht die 20% vom 16.5 erhöht werden oder andere strukturelle Dinge passieren und die gleichermacher kacke so weitergeht.

Stellt sich nur die Frage: Wer soll das entscheiden? Wer hat das "verdient" und wer "verdient" das? In der PW ist in einigen Bereichen die Bewertung der Arbeitsleistung einfacher, ganz klar. Im ÖD, insb. in der allgemeinen Verwaltung... wie soll ein SB im EWO mit seiner Leistung berechnet werden, wie der Kämmerer, wie der, der viel Vertretung übernimmt? Grundsätzlich wäre mit einem Grundgehalt und flexibleren Leistungsentgelten schon was gewonnen, dies wäre aber eine Abkehr vom System.

Klar ist es nicht immer elnfach zwischen den Leistungen der Mitarbeiter zu unterscheiden, aber im Zweifel kann auch gleichmäßig nach und nach zwischen den Mitarbeitern eine Förderung vergeben werden.

Es muss ja nicht immer das extrem sein, dass der eine alles an Förderung bekommt und der andere garnichts nur weil er scheinbar weniger leistet.

Wuppertaler

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2202 am: 14.09.2023 08:20 »
Den Anhängern von Erfahrungsstufen größer als 3 sei gesagt, dass ich keine Sinn darin erkenne. Daraus ergibt sich auch keine Motivation, sondern er wird einfach, ja tarifvertraglich vereinbart, aber dennoch Entgelt vorenthalten. Welche Tätigkeit im ÖD braucht denn soviel Erfahrung, dass man die erst nach 15 Jahren erworben hat? Und mal ein Beispiel aus der Praxis… In Berlin werden in den Bezirken Amtsleiterstellen zwischen E14 und AT bezahlt. Warum bekommt der eine Amtsleiter gleich 100 Prozent seines Entgeltes (AT) und müsste nicht einmal 1 Tag im Land Berlin gearbeitet haben, während der andere 15 Jahre bräuchte. Argument: Jeweilige Stellenbewertung. Ohne Frage, zeigt aber den Quatsch an der Sache. Eigentlich braucht es nur die Stufen 1 und 2. 1 für (Berufs-) Anfänger im ÖD und Stufe 2 für den Rest. Beide Stufen jeweils 1 Jahr und Stufe 2 auch gerne bei Höhergruppierung. Mehr braucht ex nicht. Aber auch das will weder der AG, noch die Gewerkschaft. Beide Seiten sind irgendwie mental in der Vergangenheit verhaftet. Es wird nichts neues probiert. Größte Innovation der letzten Jahre wird wohl das Jobrad oder auch nicht.

Zu den Forderungen… Am ersten Verhandlungstag gehört sich ein Sonder-TV-L zur Inflationspauschale. Auszahlung Ende Dezember. Und die weitere Anpassung dann zeitgleich mit dem TVöD. Aber auch das alles wird wohl nicht kommen. Der Zug muss erst gegen die Wand fahren…

Die Idee mit den zwei Erfahrungsstufen hört sich wirklich innovativ an, jedoch wird sich das niemand trauen.

Hoffen wir deshalb auf unsere 5,5% auch für den TVL und eine Anpassung der JSZ...

Die zwei Erfahrungsstufen hat die IGM seit .... keine Ahnung, aber da heißt es A und B zumindest in By

Wenn es sowas bereits gibt könnte es tatsächlich eine Interessante Möglichkeit darstellen die Tabellen attraktiver zu machen.

Die Frage ist wie denken die Verhandlungsführer darüber?

Wuppertaler

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« Antwort #2203 am: 14.09.2023 08:23 »
Ich muss BTSV da zustimmen.  Auf gefühlt 140 Seiten liest man hier nur von MINT.  Alles <10 ist ja völlig überbezahlt usw. usw.
Quelle?
Das die meisten nicht "MINTler" <EG10 ein zur pW vergleichbares Gehalt haben, ist doch ein Fakt, den selbst die OECD für D schon festgestellt hat.
Das bedeutet nicht, dass sie überbezahlt sind.
Zitat
Hier scheinen sich ja hauptsächlich MINTLER zu tummeln die sich völlig unterbezahlt fühlen, alles <10 darf sich also demnach nicht als zu gering bezahlt fühlen?
Doch natürlich.
Allerdings habe ich keine Problem für diese Gruppe (sofern nicht MINT) gute Mitarbeiter zu finden, während es bei der anderen Gruppe eben sehr Mau aussieht.

Zitat
In unserer Behörde laufen zig MINTLER  rum,  die ich für völlig ausreichend bezahlt empfinde,  um es gnädig auszudücken.  Und nein,  ich bin nicht <10 eingruppiert.  Jeder will nach den letzten miesen Abschlüssen und den steigenden Kosten bei den nächsten Verhandlungen ein deutliches Lohnplus sehen.
Bei uns im Haus wurde nun zum 3. Mal ein Meister Elektrotechnik und Meister Klimatechnik ausgeschrieben.  Mit der 9a ( die im TVÖD im übrigen in der Endstufe auch mit 200 € besser bezahlt wird)  Keine Chance.  Meister aus der PW lachen sich über die Bezahlung schlapp.  Nur soviel dazu,  nur die Bezahlung in den MINT-Berufen kann mit der PW nicht mithalten.....
Eben um diese MINTler geht es!
Also bestätigst du unsere Aussagen, fein. Dann weiß ich nicht was du sagen wolltest?

MINT heißt nicht nur Akademiker, falls du das mit MINT gleichsetzt.
Sondern technische Berufe (auch Ausbildung): „Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik“
ein Fachinformatiker ist auch MINT!
Und es gibt z.B im öD für diesen Ausbildungsberuf, de facto keinen Job der unter EG8 ist. Und die da EG8er Jobs machen, die sind in der Tat locker von angelernten Verwaltungskräften ersetzbar.

EG8 ist absolut nicht mehr Zeitgemäß für einen Fachinformatiker, da sich das Gehalt in der IT Allgemein stark gesteigert hat.

Habe mal bei Interamt geprüft und viele sind auf EG9b eingestuft, welche ich die richtige und konkurrenzfähige Entgeltstufe für diesen Beruf finde.

EG8 Fachinformatiker habe ich nur bei einer Uni gefunden...

Balou36

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2204 am: 14.09.2023 09:14 »
Laut unserem Verdi-Vertreter wird man wohl 12,5 % / mindestens 600 € über 12 Monate fordern