Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035271 times)

KDC

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1770 am: 01.09.2023 08:04 »
Ich wollte nicht respektlos gegenüber unteren EGs sein. Dennoch ist das Gehalt verglichen mit der Wirtschaft überproportional, größer EG10 unterproportional. Und das wird immer so weiter gehen. Weil laut SPD (Verdi) jeder der bisschen mehr als der median Verdient ‚reich‘ ist. Da würden mehr EG13 in der Verdi auch nichts ändern, da die Anzahl im Vergleich zu niedrigeren EGs irrelevant ist und laut SPD (Verdi) 'reich' sind.

Das ist leider mitnichten so. Hier verlassen E5er / E6er reihenweise das sinkende Schiff, weil man als Organisationstalent in Verwaltung und Sekretariat durchaus auch in der Wirtschaft gefragt ist. Mag sein, dass die Brutto-Differenz bei auch so wichtigen Akademikern höher ist, aber für eine Mitarbeiterin, die vielleicht nur 75% arbeiten kann, weil sie noch Kinder versorgt, ist eben auch jeder Euro wichtig.

ich würde Organisationstalente begrüßen. Ich kenne Sekretariat leider nur dahin, dass die den ganzen Tag privat telefonieren und ihre Arbeit an uns weitergeben wollen.

Zitat einer Sekretärin. "Nein, ich habe für euch keine Zimmer (zu einer Tagung) gebucht denn ich bin ja Chefsekretärin'. Sie hatte nur für den Chef gebucht und wir sollten uns selber drum kümmern

Ich frage mich gerade, was in der Stellenbeschreibung der Chefsekretärin seht und wem sie organisatorisch zugeordnet ist. Aus der Bezeichnung Chefsekretärin, leite ich jetzt spontan ab, dass sie dem Chef zugeordnet ist und nicht dir. Warum sollte sie dann für dich Aufgaben übernehmen? Weil du dich hierarchisch über ihr sieht aufgrund deiner Entgeltgruppe?

Stelle mir gerade vor, wie ich reagieren würde, wenn zu mir der Abteilungsleiter der Buchhaltung käme und mir Aufträge erteilen würde. Da würde ich auch sagen: "Ihre Geschichte hat mein Herz berührt. Dennoch werde ich den Auftrag nicht ausführen, da Sie mir gegenüber nicht weisungsbefugt sind."

A6 ist das neue A10

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« Antwort #1771 am: 01.09.2023 08:17 »
Ich wollte nicht respektlos gegenüber unteren EGs sein. Dennoch ist das Gehalt verglichen mit der Wirtschaft überproportional, größer EG10 unterproportional. Und das wird immer so weiter gehen. Weil laut SPD (Verdi) jeder der bisschen mehr als der median Verdient ‚reich‘ ist. Da würden mehr EG13 in der Verdi auch nichts ändern, da die Anzahl im Vergleich zu niedrigeren EGs irrelevant ist und laut SPD (Verdi) 'reich' sind.

Das ist leider mitnichten so. Hier verlassen E5er / E6er reihenweise das sinkende Schiff, weil man als Organisationstalent in Verwaltung und Sekretariat durchaus auch in der Wirtschaft gefragt ist. Mag sein, dass die Brutto-Differenz bei auch so wichtigen Akademikern höher ist, aber für eine Mitarbeiterin, die vielleicht nur 75% arbeiten kann, weil sie noch Kinder versorgt, ist eben auch jeder Euro wichtig.

ich würde Organisationstalente begrüßen. Ich kenne Sekretariat leider nur dahin, dass die den ganzen Tag privat telefonieren und ihre Arbeit an uns weitergeben wollen.

Zitat einer Sekretärin. "Nein, ich habe für euch keine Zimmer (zu einer Tagung) gebucht denn ich bin ja Chefsekretärin'. Sie hatte nur für den Chef gebucht und wir sollten uns selber drum kümmern

Ich frage mich gerade, was in der Stellenbeschreibung der Chefsekretärin seht und wem sie organisatorisch zugeordnet ist. Aus der Bezeichnung Chefsekretärin, leite ich jetzt spontan ab, dass sie dem Chef zugeordnet ist und nicht dir. Warum sollte sie dann für dich Aufgaben übernehmen? Weil du dich hierarchisch über ihr sieht aufgrund deiner Entgeltgruppe?

Stelle mir gerade vor, wie ich reagieren würde, wenn zu mir der Abteilungsleiter der Buchhaltung käme und mir Aufträge erteilen würde. Da würde ich auch sagen: "Ihre Geschichte hat mein Herz berührt. Dennoch werde ich den Auftrag nicht ausführen, da Sie mir gegenüber nicht weisungsbefugt sind."

Der hat bestimmt nicht gerafft das "Chefsekretärin" nicht die Chefin aller Sekretärinnen ist. LOL

Warnstreik

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« Antwort #1772 am: 01.09.2023 08:33 »
So, klingelingeling, letzter Monat mit den alten Entgeldtabellen ist eingeleutet :-)   Bald wirds interessant.   

Poincare

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« Antwort #1773 am: 01.09.2023 08:47 »
So, klingelingeling, letzter Monat mit den alten Entgeldtabellen ist eingeleutet :-)   Bald wirds interessant.

Wenn das so wäre, würde ich wirklich eine Flasche Sekt aufmachen, wenn also rückwirkend zum 1.10. irgendeine Erhöhung käme.

A6 ist das neue A10

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« Antwort #1774 am: 01.09.2023 08:50 »
So, klingelingeling, letzter Monat mit den alten Entgeldtabellen ist eingeleutet :-)   Bald wirds interessant.

Wenn das so wäre, würde ich wirklich eine Flasche Sekt aufmachen, wenn also rückwirkend zum 1.10. irgendeine Erhöhung käme.

Klär mich mal bitte auf (weiß es nicht). Ist es nicht so, wenn etwas zu einem Termin gekündigt wird, dass das neue direkt danach gilt? Oder setzt man es einfach später an und zahlt das Alte weiter nach dem Motto (Ällabätsch - Nullrunde bis Datum X)

cyrix42

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« Antwort #1775 am: 01.09.2023 09:28 »
Es gilt, was vereinbart wird. Beim TVöD z.B. wurden die Tabellen, die in der vorherigen Tarif-Runde vereinbart wurden, zum 01.01. 2023 gekündigt. Dann aber hat man sich in den Verhandlungen geeinigt, dass sie bis zum 29.04.2024 unverändert fortgelten sollen. (Darüberhinaus hat man Zahlungen der Inflationsausgleichsprämie für Juni 2023 bis Februar 2024 von insgesamt 3000€ vereinbart, welche aber nicht tabellenwirksam sind.)

Beamter

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« Antwort #1776 am: 01.09.2023 09:36 »
So, klingelingeling, letzter Monat mit den alten Entgeldtabellen ist eingeleutet :-)   Bald wirds interessant.

Wenn das so wäre, würde ich wirklich eine Flasche Sekt aufmachen, wenn also rückwirkend zum 1.10. irgendeine Erhöhung käme.

Klär mich mal bitte auf (weiß es nicht). Ist es nicht so, wenn etwas zu einem Termin gekündigt wird, dass das neue direkt danach gilt? Oder setzt man es einfach später an und zahlt das Alte weiter nach dem Motto (Ällabätsch - Nullrunde bis Datum X)

Erstens: Entgelttabelle

Zweitens: Ein bisschen informieren ist leicht. Da läuft nichts automatisch ab einem Stichtag. Ist doch nicht die erste Tarifrunde. Es kommt so, wie es die Vertragsparteien vereinbaren. Daher nennt sich das auch verhandlung.

hyuggt

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1777 am: 01.09.2023 10:38 »
So, klingelingeling, letzter Monat mit den alten Entgeldtabellen ist eingeleutet :-)   Bald wirds interessant.

Wenn das so wäre, würde ich wirklich eine Flasche Sekt aufmachen, wenn also rückwirkend zum 1.10. irgendeine Erhöhung käme.

Klär mich mal bitte auf (weiß es nicht). Ist es nicht so, wenn etwas zu einem Termin gekündigt wird, dass das neue direkt danach gilt? Oder setzt man es einfach später an und zahlt das Alte weiter nach dem Motto (Ällabätsch - Nullrunde bis Datum X)

Was bedeutet dein Name eigentlich? ;D Darf ich mich mit meinen A6 auch mal gut fühlen? ;)

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« Antwort #1778 am: 01.09.2023 11:14 »
So, klingelingeling, letzter Monat mit den alten Entgeldtabellen ist eingeleutet :-)   Bald wirds interessant.

Wenn das so wäre, würde ich wirklich eine Flasche Sekt aufmachen, wenn also rückwirkend zum 1.10. irgendeine Erhöhung käme.




Klär mich mal bitte auf (weiß es nicht). Ist es nicht so, wenn etwas zu einem Termin gekündigt wird, dass das neue direkt danach gilt? Oder setzt man es einfach später an und zahlt das Alte weiter nach dem Motto (Ällabätsch - Nullrunde bis Datum X)

Was bedeutet dein Name eigentlich? ;D Darf ich mich mit meinen A6 auch mal gut fühlen? ;)

Hansestadt Hamburg Gesetzentwürfe:
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,114363.msg312333.html#msg312333

Tariflas

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« Antwort #1779 am: 01.09.2023 11:43 »
Hauptsache, die 3000€ kommen. Sonst Fall ich vom Glauben ab.

Das wäre eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.

Michael12345

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« Antwort #1780 am: 01.09.2023 13:33 »
Ich wollte nicht respektlos gegenüber unteren EGs sein. Dennoch ist das Gehalt verglichen mit der Wirtschaft überproportional, größer EG10 unterproportional. Und das wird immer so weiter gehen. Weil laut SPD (Verdi) jeder der bisschen mehr als der median Verdient ‚reich‘ ist. Da würden mehr EG13 in der Verdi auch nichts ändern, da die Anzahl im Vergleich zu niedrigeren EGs irrelevant ist und laut SPD (Verdi) 'reich' sind.

Das ist leider mitnichten so. Hier verlassen E5er / E6er reihenweise das sinkende Schiff, weil man als Organisationstalent in Verwaltung und Sekretariat durchaus auch in der Wirtschaft gefragt ist. Mag sein, dass die Brutto-Differenz bei auch so wichtigen Akademikern höher ist, aber für eine Mitarbeiterin, die vielleicht nur 75% arbeiten kann, weil sie noch Kinder versorgt, ist eben auch jeder Euro wichtig.

ich würde Organisationstalente begrüßen. Ich kenne Sekretariat leider nur dahin, dass die den ganzen Tag privat telefonieren und ihre Arbeit an uns weitergeben wollen.

Zitat einer Sekretärin. "Nein, ich habe für euch keine Zimmer (zu einer Tagung) gebucht denn ich bin ja Chefsekretärin'. Sie hatte nur für den Chef gebucht und wir sollten uns selber drum kümmern

Ich frage mich gerade, was in der Stellenbeschreibung der Chefsekretärin seht und wem sie organisatorisch zugeordnet ist. Aus der Bezeichnung Chefsekretärin, leite ich jetzt spontan ab, dass sie dem Chef zugeordnet ist und nicht dir. Warum sollte sie dann für dich Aufgaben übernehmen? Weil du dich hierarchisch über ihr sieht aufgrund deiner Entgeltgruppe?

Stelle mir gerade vor, wie ich reagieren würde, wenn zu mir der Abteilungsleiter der Buchhaltung käme und mir Aufträge erteilen würde. Da würde ich auch sagen: "Ihre Geschichte hat mein Herz berührt. Dennoch werde ich den Auftrag nicht ausführen, da Sie mir gegenüber nicht weisungsbefugt sind."

Es ist eine ganz normale Sekretärin die sich als Chefsekretärin sieht weil sie seit Eröffnung des Lehrstuhls dabei ist. Wir sind nur 10 WiMis, 2 Sekretäre (Teilzeit), 2 Techniker + Prof. Ich hab auch nie gesagt das ich jemals versucht habe Weisung zu erteilen.

Gott sein dank sind wir eine kleine Gruppe. Will nicht erleben wie in größeren Abteilungen mit Bürokratie argumentiert wird.
« Last Edit: 01.09.2023 13:43 von Michael12345 »
"Don't feed the troll"  ;D

Warnstreik

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« Antwort #1781 am: 01.09.2023 13:47 »
So, klingelingeling, letzter Monat mit den alten Entgeldtabellen ist eingeleutet :-)   Bald wirds interessant.

Wenn das so wäre, würde ich wirklich eine Flasche Sekt aufmachen, wenn also rückwirkend zum 1.10. irgendeine Erhöhung käme.

Klär mich mal bitte auf (weiß es nicht). Ist es nicht so, wenn etwas zu einem Termin gekündigt wird, dass das neue direkt danach gilt? Oder setzt man es einfach später an und zahlt das Alte weiter nach dem Motto (Ällabätsch - Nullrunde bis Datum X)

Erstens: Entgelttabelle

Zweitens: Ein bisschen informieren ist leicht. Da läuft nichts automatisch ab einem Stichtag. Ist doch nicht die erste Tarifrunde. Es kommt so, wie es die Vertragsparteien vereinbaren. Daher nennt sich das auch verhandlung.

Dass nicht zum 1.10. eine neue Entgelttabelle gilt sollte doch klar sein. Dass man (leider) im TV-XYZ angefangen hat, erst für die Zukunft eine neue zu beschließen, ist leider auch ein Faktum. Ich kenne es aus anderen Gewerkschaften so, dass es oft garnicht in die Tüte kam, noch 6 oder 12 Monate Toleranz einzubauen - war aber bei der letzten Verhandlung z.B. selbst bei der IG Metall so. Am Ende gucken alle auf die Prozente und niemand auf die Laufzeit bzw. den Zeitpunkt der Umsetzung. Dass man sich so im TV-L in der letzten Verhandlung erstmal 15 Monate eine Nullrunde und im TVöD real 5 Monate (ich rechne die Infaltionsprämie auf Monate gestreckt einfach als vorgezogene Erhöhung).

Hier muss man sich einfach ehrlicher machen und ENDLICH auf den 12-Monats-Turnus zurückkommen bzw zurückgehen. Selbst 24 Monate wären ok, wenn man die Erhöhungen an den Beginn der Laufzeit setzt.

daseinsvorsorge

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« Antwort #1782 am: 01.09.2023 13:58 »

Dass nicht zum 1.10. eine neue Entgelttabelle gilt sollte doch klar sein. Dass man (leider) im TV-XYZ angefangen hat, erst für die Zukunft eine neue zu beschließen, ist leider auch ein Faktum. Ich kenne es aus anderen Gewerkschaften so, dass es oft garnicht in die Tüte kam, noch 6 oder 12 Monate Toleranz einzubauen - war aber bei der letzten Verhandlung z.B. selbst bei der IG Metall so...

Hier muss man sich einfach ehrlicher machen und ENDLICH auf den 12-Monats-Turnus zurückkommen bzw zurückgehen. Selbst 24 Monate wären ok, wenn man die Erhöhungen an den Beginn der Laufzeit setzt.

Die AG- Seite im ÖD ist nicht in der Lage, selbst zur ersten Verhandlungsrunde ein Angebot vorzulegen- geschweige denn vorher. Bestes Beispiel SUE: AGs wollen (Streik-)Szenario aus 2015 unbedingt vermeiden und bestanden auf Vorgesprächen zu Ende 2019, damit erste Diskussionsvorlagen zu den Verhandlungen ab dem 01.07.20 schon vorhanden sind.

Was war das Ergebnis von zwei Tagen Gesprächen: Nüscht!! AG erklärten, dass sie nicht wirklich (vor-)verhandeln könnten, weil der Tarifvertrag ja noch ein halbes Jahr läuft. Unfähiger geht nicht mehr.

Beamter

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« Antwort #1783 am: 01.09.2023 14:37 »

Dass nicht zum 1.10. eine neue Entgelttabelle gilt sollte doch klar sein. Dass man (leider) im TV-XYZ angefangen hat, erst für die Zukunft eine neue zu beschließen, ist leider auch ein Faktum. Ich kenne es aus anderen Gewerkschaften so, dass es oft garnicht in die Tüte kam, noch 6 oder 12 Monate Toleranz einzubauen - war aber bei der letzten Verhandlung z.B. selbst bei der IG Metall so...

Hier muss man sich einfach ehrlicher machen und ENDLICH auf den 12-Monats-Turnus zurückkommen bzw zurückgehen. Selbst 24 Monate wären ok, wenn man die Erhöhungen an den Beginn der Laufzeit setzt.

Die AG- Seite im ÖD ist nicht in der Lage, selbst zur ersten Verhandlungsrunde ein Angebot vorzulegen- geschweige denn vorher. Bestes Beispiel SUE: AGs wollen (Streik-)Szenario aus 2015 unbedingt vermeiden und bestanden auf Vorgesprächen zu Ende 2019, damit erste Diskussionsvorlagen zu den Verhandlungen ab dem 01.07.20 schon vorhanden sind.

Was war das Ergebnis von zwei Tagen Gesprächen: Nüscht!! AG erklärten, dass sie nicht wirklich (vor-)verhandeln könnten, weil der Tarifvertrag ja noch ein halbes Jahr läuft. Unfähiger geht nicht mehr.

Das ist Quark. Natürlich ist TDL in der Lage zur ersten Verhandlungsrunde ein Angebot vorzulegen. Sie wollen nur nicht.

Es sind Verhandlungen. Jede Seite kann verhandeln wie sie möchte. Dass das aus unserer Sicht, der Sicht der Arbeitnehmervertretungen, nicht gut ist, auch klar.

Zinc

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« Antwort #1784 am: 01.09.2023 16:46 »
Hier wird aber überwiegend auf verdi geschimpft und das kann ich zum Teil auch nachvollziehen, aber mein Zorn gilt vorrangig den Arbeitgebern, die sich einen Pfurz um ihre Beschäftigten scheren und sich mit ihren Angeboten im Kasperletheaterstück "Tarifverhandlungen" stets schon im Bereich der absolut herabsetzenden Respektlosigkeit bewegen.

Wenn die AGs etwas ändern wollten - z.B. bei den Mintberufen - könnten sie es auf die Tarifagenda stellen. Z.B. mindestens 1 EG für alle höher- ansonsten gibt es keinen Tarifabschluss. Tun sie aber nicht, weil sie es als nicht notwendig ansehen.

Stattdessen wird der Vorsitzender der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), der Hamburger Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) bereits jetzt  vor zu höhen Abschlüssen warnend auf https://oeffentlicher-dienst-news.de/laender-tvl-tarifverhandlungen/?_se=c3IuMjE0QHdlYi5kZQ%3D%3D wie folgt zitiert:

"Wir brauchen in den Ländern einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst. Dazu müssen wir uns in einem äußerst schwierigen, durch verschiedene Krisen und Entwicklungen geprägten Umfeld weiterhin als attraktive Arbeitgeber positionieren. Die Beschäftigten erwarten zurecht auch in Zukunft angemessene Einkommen, gute Arbeitsbedingungen und eine soziale Absicherung.

Er ist aktuell Vorsitzender der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und verweist auf die angespannten Haushalte der Länder. „Die Steuereinnahmen für dieses und die nächsten Jahre werden aufgrund der gesetzlichen Entlastungsmaßnahmen weniger stark sprudeln als noch Ende letzten Jahres prognostiziert. Außerdem greifen die Schuldenbremsen in den Ländern ab dem nächsten Jahr wieder voll. Insofern wird es sicher eine große Herausforderung, die Löhne zu erhöhen und gleichzeitig die Handlungsfähigkeit der Länder zu sichern."

Da die oberen Entgeltgruppen in den letzten Verhandlungen stets zu Gunsten kleiner und mittlerer EGs zurückgesteckt haben, wäre das Thema lösbar. Indem Verdi und Co. akzeptieren,  dass von der begrenzten Verteilungsmasse diesmal endlich mehr bei den oberen Entgeltgruppen hängen bleibt. Die AG würden sicher mit gehen. Diese Solidarität sehe ich aber bei Verdi nicht, trotz Mitglieder auch in höheren Entgeltgruppen.

Offensichtlich ist Solidarität eben doch nur eine Einbahnstraße nach dem Motto: Verteilen stets nur von oben nach unten....

Ich finde auch die Unterschiede der einzelnen Gruppen recht marginal. Mein Gehalt im Vergleich zu meinem Vorgesetzen ist, für die Mehrverantwortung und den Stress den er hat, gar nicht so viel weniger, obwohl er zwei Gruppen über mir ist. Das führt auch dazu, dass sich bei uns keiner findet, der den Job machen möchte für das Geld. Und wenn ich mir unsere Geschäftsstelle so anschaue, sind die in der letzten Stufe in ihrer Gruppe wiederum auch nicht so weit von mir entfernt  ;D Also irgendwie stimmen da nach meinem Empfinden die Verhältnisse nicht.