Du redest vom Existenzminimum - keine Ahnung welches Institut dies nun genau definiert hat, aber diese Definition ist nicht Gott gegeben.
Nahe dran; es war das Bundesverfassungsgericht.
Menschen wie Reisinger850 kritisieren die Höhe des Bürgergeldes und sind der Meinung, das man das Bürgergeld zusammenstreichen kann.
Ob das sogenannte Existenzminimum, ein tatsächliches Minimum fürs nackte Überleben sein sollte, könnte man diskutieren.
Dazu sollte man sich aber die Zusammensetzung genauer anschauen:
Nahrung, Getränke, Tabakwaren: 174,19 Euro (34,7 Prozent).
Freizeit, Unterhaltung und Kultur: 48,98 Euro (9,76 Prozent).
Verkehr: 45,02 Euro (8,97 Prozent).
Post und Telekommunikation: 44,88 Euro (8,94 Prozent).
Wohnungsmieten, Energie und Wohnungsinstandhaltung: 42,55 Euro (8,84 Prozent).
Bekleidung, Schuhe: 41,65 Euro (8,3 Prozent).
Andere Waren und Dienstleistungen: 40,06 Euro (7,98 Prozent).
Innenausstattung, Haushaltsgeräte und Haushaltsgegenstände, laufende Haushaltsführung: 30,57 Euro (6,09 Prozent).
Gesundheitspflege: 19,16 Euro (3,82 Prozent).
Beherbergungswesen- und Gaststättendienstleistungen: 13,11 Euro (2,61 Prozent).
Bildungswesen: 1,81 Euro (0,36 Prozent).
Ob man da die ~10% streicht, die im Kern ein Minimum an sozialer Teilhabe ermöglichen, darf man diskutieren.
Das ein jeder der Bürgergeld empfängt
immer weniger hat, als einer der arbeiten geht, ist ein gern unterschätze Tatsache.
Das ändert sich auch nicht durch die Falschdarstellungen von Merz und Co, die Energiekosten in Höhe von 500€ zu 100% als Ausgaben beim Arbeitnehmer und mit 0 € beim Bürgergeldempfänger sich sich zurecht lügen (und jetzt kommt gleich wieder Tafel und GHZ als Vorteil der BGler).
Insofern, werden sich nicht scharenweise die Menschen in die Bürgergeld Hängematte legen, wie es immer wieder hier prognostiziert wird. Wenn sich jemand in diese Matte legt, dann weil er ein asozialer Looser ist und den brauch ich auch als Tellerwäscher nicht im öD, da findet sich schon ein anderen arbeitswilliger Mensch.
Das EG1S2 Mindestlohn Niveau hat, halte ich ebenfalls vernünftig, denn diese Tätigkeiten sind doch genau in dieser Liga, warum soll ein öD Tellerwäscher mehr bekommen als der in der pW?
Das wir ebenso wie TVöD eine Steigerung >10% bekommen werden, dürfte außer Frage stehen, allein bleibt die Frage, wie lange müssen wir mit dieser Erhöhung auskommen.
Derzeitig verdienen die TV-L <9a durchaus mehr als die TVöDler, insofern wäre eine Anpassung an die TVöD Tabelle durchaus eine Förderung der höheren EGs "auf Kosten" der unteren, oder?
und btw: zumindest in Niedersachsen sind rund 5% der AN in der Liga>80T€ also ist es nicht unwahrscheinlich jemanden zu kennen der dort verdient.