Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035532 times)

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4275 am: 03.11.2023 18:20 »
Wir sollen also Wohngeld beantragen als Akademiker ?

Wohngeld hängt doch am Familienstand, während das Arbeitseinkommen durch die individuellen Tätigkeiten bestimmt ist. Mit genügend vielen Kindern rutschst du mit jedem Arbeitseinkommen ins Wohngeld... (Ist ja nicht so wie bei Beamten, dass man das grundgesetzliche Recht auf Absicherung der gesamten Familie aus Alimenten durch den Dienstherren hätte.)

Insofern finde ich die Debatte ums Wohngeld doch eher suspekt. Die Frage ist doch eher, ob z.B. eine 4-K-Doppelverdiener-Familie in jeder deutschen Stadt genügend zur Verfügung hätte, um ohne Wohngeld auskommen zu können. Aber in der Allgemeinheit, wie hier manche fordern, dass Wohngeld nie ein Thema sein dürfe, ist die Aussage dann doch wenig zielführend bzw. geht an der Debatte vorbei -- es sei denn, man fordert die (Wieder-)Einführung einer familienbezogenen Lohnkomponente...

Steve 69

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4276 am: 03.11.2023 18:21 »
Silberbach spricht auf der DBB Seite davon,  er erwarte die Blockadehaltung der AG auch bei der Übertragung des (irgenwann feststehendem, schlechtem >:( )Ergebniss auf die Beamten.

LehrerBW

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4277 am: 03.11.2023 18:32 »

Ich dachte, die Beamtenbesoldung und Versorgung sind nicht Thema der Tarifverhandlungen?

Zum Thema kannst es natürlich machen…nur festlegen kann sie keine der Parteien, da die alleinige Entscheidung über die Besoldung bei den Landesparlamenten bzw. den Landesregierungen liegt.
Die können wenn sie wollen drüber oder drunter bleiben…bei der Zeitversetzung gabs gerichtlich mal in BW aber einen auf den Deckel soweit ich mich erinnern kann.

Doso

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4278 am: 03.11.2023 18:32 »
Irgendwie könnte man sich die ersten beiden Verhandlungsrunden auch sparen. Könnte auch eine E-Mail sein: Gewerkschaften schreiben ihre Wünsch auf, Arbeitgeber antworten mit "Nein!" und das wars.

Jetzt tanzen wir wieder Warnstreiks, dann fällt Verdi in der dritten Runde um oder wir gehen wie im TVöD in die Schlichtung. Schlechteres Ergebnis als im TVöD quasi garantiert. Immer die selbe Nummer, aber wirklich ändern tut sich nix :(

Steve 69

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4279 am: 03.11.2023 18:52 »
Es gibt keine Schlichtung beim TVL

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4280 am: 03.11.2023 19:06 »
Es gibt keine Schlichtung beim TVL

Es könnten beide Seiten eine Schlichtung vereinbaren. Aber ja, anders als beim TVöD reicht es nicht, wenn eine Seite die Schlichtung verlangt.

Paterlexx

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4281 am: 03.11.2023 19:19 »
Irgendwie könnte man sich die ersten beiden Verhandlungsrunden auch sparen. Könnte auch eine E-Mail sein: Gewerkschaften schreiben ihre Wünsch auf, Arbeitgeber antworten mit "Nein!" und das wars.

Jetzt tanzen wir wieder Warnstreiks, dann fällt Verdi in der dritten Runde um oder wir gehen wie im TVöD in die Schlichtung. Schlechteres Ergebnis als im TVöD quasi garantiert. Immer die selbe Nummer, aber wirklich ändern tut sich nix :(

Ne als Arbeitnehmer hätte ich in der ersten Runde gesagt, macht ein Angebot liebe Arbeitgeber, ihr wollt uns fair bezahlen und wir wollen das der Bürger sieht, dass die Politik mitdenkt.

Kommt kein Angebot = 2 Runde, hier das fordern wir.
Wenn ihr nichts beizutragen habt, brechen wir hier ab und fertig. Ab Morgen ist dann zu, die Namen der verantwortlichen Politiker finden sie in ihrem Rathaus. Ansonsten Dienst nach Vorschrift, die meisten wissen, dann ist hier Ende in dem Land.

ellie

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4282 am: 03.11.2023 19:24 »
verdi sagt doch eigentlich nur, dass die tdl keine der Forderungen zu 100% unterstützt. Aber seit wann erwartet verdi denn, dass die Forderung dem Ergebnis entspricht?  Und ihr??? Auch nicht!
Und wenn Dressel der Meinung ist, man könnte sich bis Weihnachten einigen, dann deute ich daraus, dass die tdl intern abgesprochen gar nicht sooo weit weg sind von dem TVÖD Ergebnis, eben nur noch nichts konkret sagen wollte. Wenn die dritte Verhandlungsrunde eh für mehrere Tage im Dezember angesetzt ist, wozu früher einigen ? Den Monat nicht zu zögern und früher Gehaltserhöhungen auszuzahlen wäre aus ihrer Sicht doch wirklich dumm. 
Sie spielen doch nur...für die Streiks haben die Mitglieder eh schon gezahlt, das sollte ja nicht umsonst gewesen sein...gehört doch seit Jahren alles dazu :-)

Johannes1893

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« Antwort #4283 am: 03.11.2023 19:32 »
Eine Einigung oder zumindest ein akzeptables Angebot ist in der Dramaturgie gar nicht vorgesehen. Die fünf Wochen Pause (seit Monaten bereits vereinbart) müssen für Trillerpfeifen und Säbelrasseln genutzt werden. Nur wenn der Eindruck entsteht es wurde hart gekämpft und das maximale herausgeholt kann es mitten in der Nacht am zweiten Verhandlungstag ein Jahrhundertergebnis geben.

Grandia

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4284 am: 03.11.2023 19:41 »
Es ist und bleibt ein Spektakel. Im Grunde treffen wir uns alle in 4 Wochen wieder, streiten ein bisschen, werden 2 Tage vor der 3. Runde ruhig und hauen uns gemeinsam nach dem Abschluss gegen die Stirn.
Also: Bis in 4 Wochen...

Cruze

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4285 am: 03.11.2023 19:43 »
Liebe Kolleg:innen,

⚡⚡ die Arbeitgeber haben auch in der 2. Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst der Länder kein Angebot vorgelegt. Außerdem haben sie erklärt, dass ein Abschluss in Höhe des TvöD nicht infrage kommt. Das ist nicht akzeptabel!
 
"Wir müssen jetzt wirklich Druck machen, damit es überhaupt möglich wird, Anfang Dezember zu einem vorzeigbaren Ergebnis zu kommen ", sagt unser Vorsitzender Frank Werneke.



(aus dem Telegram Verdi Kanal) - Offizieller Kanal


Sollte es so kommen, dann wirklich gute Nacht. Klar sind wir mit Blick auf die Tabelle 22/23 nur maximal 120 Brutto vergleichbarer Entgeltgruppen voneinander entfernt zum TVÖD. Man vergisst hier aber die oftmals 39h Woche. -> sind am Ende Pro Jahr auch mind. 1 Woche mehr Freizeit. Ob das nutzbar ist und auffällt sei mal dahingestellt.

Die Unterschiede bei der JSZ sind allerdings jetzt schon extrem übel und mit Blick auf die halbwegs brauchbare Erhöhung vom TVÖD sollte man dies als Mindeststandard heranziehen. Zumal wir die starke Inflationsphase ohne die Tarifanpassung vom TVÖD überleben mussten. Wenn die Schere zwischen TVL und TVÖD noch weiter aufgeht, dann sieht das bald so aus wie TV-V zu TVÖD und IGM.

Ich weiß schon warum die für alle, außer im Stadtstaat wohnende Stadtstaatenzulage, durchkommen wird. Sie haben beim TVL ja nur in genau diesen Bereichen die große Angst, dass die TVL Dudes zum TVÖD im selben Umkreis abwandern.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4286 am: 03.11.2023 19:43 »
Idee:

Einfach die nächsten 3 Wochen alle Landeserstaufnahmen und die zentralen Rückführungsbehörden (sofern in Länderzuständigkeit) bestreiken.

Wenn jeden Tag einige hundert Neuankömmlinge mehr durch die Straßen der betroffenen Städte tingeln, um sich irgendwie selbst zu versorgen, sorgen die Bürgern schon für genug Druck.

-> Und immer wenn eine Rückfrage kommt: Stumpf auf den Termin der dritten Verhandlungsrunde verweisen. Solange wird stumpf durchgezogen. Ich garantiere.. die Gehaltsrunde 2025 läuft komplett anders.

Grundsätzlich gute Idee- ABER: Diese AN müsen auch streikbereit sein - und bei drei Wochen auch oranisiert, weil niemand  3 Wochen auf eigene Kosten streiken wird. Tja- warum sollte gerade dort ein hoher O.grad/Streikbereitschaft  sein ?

Muschebubu

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« Antwort #4287 am: 03.11.2023 19:58 »
verdi sagt doch eigentlich nur, dass die tdl keine der Forderungen zu 100% unterstützt. Aber seit wann erwartet verdi denn, dass die Forderung dem Ergebnis entspricht?  Und ihr??? Auch nicht!
Und wenn Dressel der Meinung ist, man könnte sich bis Weihnachten einigen, dann deute ich daraus, dass die tdl intern abgesprochen gar nicht sooo weit weg sind von dem TVÖD Ergebnis, eben nur noch nichts konkret sagen wollte. Wenn die dritte Verhandlungsrunde eh für mehrere Tage im Dezember angesetzt ist, wozu früher einigen ? Den Monat nicht zu zögern und früher Gehaltserhöhungen auszuzahlen wäre aus ihrer Sicht doch wirklich dumm. 
Sie spielen doch nur...für die Streiks haben die Mitglieder eh schon gezahlt, das sollte ja nicht umsonst gewesen sein...gehört doch seit Jahren alles dazu :-)

Und das muss so „Gott gegeben“ sein? Wenn die AG schon eine Vorstellung haben, warum dann nicht auch mal auf den Tisch packen? Und was, außer das beiderseitige Unvermögen, spricht dagegen sich auch vor der 3. Runde zu einigen?

daseinsvorsorge

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« Antwort #4288 am: 03.11.2023 20:01 »
verdi sagt doch eigentlich nur, dass die tdl keine der Forderungen zu 100% unterstützt. Aber seit wann erwartet verdi denn, dass die Forderung dem Ergebnis entspricht?  Und ihr??? Auch nicht!
Und wenn Dressel der Meinung ist, man könnte sich bis Weihnachten einigen, dann deute ich daraus, dass die tdl intern abgesprochen gar nicht sooo weit weg sind von dem TVÖD Ergebnis, eben nur noch nichts konkret sagen wollte. Wenn die dritte Verhandlungsrunde eh für mehrere Tage im Dezember angesetzt ist, wozu früher einigen ? Den Monat nicht zu zögern und früher Gehaltserhöhungen auszuzahlen wäre aus ihrer Sicht doch wirklich dumm. 
Sie spielen doch nur...für die Streiks haben die Mitglieder eh schon gezahlt, das sollte ja nicht umsonst gewesen sein...gehört doch seit Jahren alles dazu :-)

Und das muss so „Gott gegeben“ sein? Wenn die AG schon eine Vorstellung haben, warum dann nicht auch mal auf den Tisch packen? Und was, außer das beiderseitige Unvermögen, spricht dagegen sich auch vor der 3. Runde zu einigen?

Wo sehen Sie das Unvermögen der Gewerkschaften, wenn die AGs kein Angebot vorlegen ?

ACDSee

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« Antwort #4289 am: 03.11.2023 20:51 »
Idee:

Einfach die nächsten 3 Wochen alle Landeserstaufnahmen und die zentralen Rückführungsbehörden (sofern in Länderzuständigkeit) bestreiken.

Wenn jeden Tag einige hundert Neuankömmlinge mehr durch die Straßen der betroffenen Städte tingeln, um sich irgendwie selbst zu versorgen, sorgen die Bürgern schon für genug Druck.

-> Und immer wenn eine Rückfrage kommt: Stumpf auf den Termin der dritten Verhandlungsrunde verweisen. Solange wird stumpf durchgezogen. Ich garantiere.. die Gehaltsrunde 2025 läuft komplett anders.

Grundsätzlich gute Idee- ABER: Diese AN müsen auch streikbereit sein - und bei drei Wochen auch oranisiert, weil niemand  3 Wochen auf eigene Kosten streiken wird. Tja- warum sollte gerade dort ein hoher O.grad/Streikbereitschaft  sein ?

Wenn ich Verdi wäre, würde ich diese Mitarbeiter direkt anschreiben und ihnen 110% Verdienstausfall fürs zuhausebleiben zahlen, völlig egal ob diese Mitglied sind oder nicht. Das sind insgesamt sicher keine 2.000 Leute bundesweit, aber die Wirkung wäre für den Mitteleinsatz immens.