Ganz einfach: es wird 10,5% Erhöhung gefordert. Nicht 10,5% p.a.
Sonst wäre z.B. die Anwort auf 10,5% ab 1.1.24: dann fordern wir 21%, damit unsere "% p.a." noch stimmen.
Zudem ist der Zinssatz bei Banken eben auf einen Zeitraum bezogen, nämlich den der Überlassung des Geldes. Man sieht schon, dass es auch hier eben auf den Zeitpunkt der Verzinsung ankommt, nicht allein auf den Zeitraum, wenn man sich den Effekt moantlicher Verzinsung und jährlicher Verzinsung bei gleichem Zinssatz mal anschaut. Es würde zudem doch niemand auf die Idee kommen am 1.12. einen Kredit mit 10% Zinssatz aufzunehmen, um dann zu behaupten man hätte ja nur 0,83% Zinsen in diesem Jahr bezahlt, da die Zinsen ja p.a. sind. Das wäre aber genau der Umkehrschluss aus dieser p.a.-Argumentation.
Es ist doch unstrittig, dass die in den Medien genannten 5% ohne die Zeitpunkte keinen sinnvollen Schluss zulassen. Auch ist es unstrittig, dass die Erhöhung umso eher sie kommt eben desto besser für uns alle ist. Und ja, das wirkt auch wie eine Nullrunde und ist eine Frechheit.
Strittig ist nur, ob die Steigerung im Durchschnitt bezogen auf die Laufzeit 10,5% sein muss, oder ob es auf den Abschluss zu einem Zeitpunkt ankommt. Und da versuche ich deutlich zu machen: das Abstellen auf die durchschnittliche Erhöhung macht keinen Sinn, weil dies keinen sinnvollen Rückschluss auf die Qualität des Abschlusses zulässt. Dies weil die Erhöhung eben (je nach Lebensalter mehr oder weniger) in die Zukunft wirkt.
Ein Abschluss in 2001 ist doch weder von der durschnittlichen Erhöhung noch von seinem Zeitpunkt in der Vetragslaufzeit für uns wirklich interessant. Interessant ist doch nur wie hoch der Abschluss war, ob es damals 1,6% zum 1.1. oder zum 1.7. gegeben hat, ist völlig ohne Belang. Und besser wäre in jedem Fall eine spätere hohe Erhöhung als eine frühere niedrige.