Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035586 times)

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1170 am: 17.08.2023 19:17 »
Wo schrieb ich, dass keine Steuern gezahlt werden sollen? - Was für ein Unsinn - habe ich nie gesagt!

Beitrag #1048

BW zahlt zu wenig

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1171 am: 17.08.2023 19:39 »
Die Landeshaushalte sind keine Selbstbedienungseinrichtungen.

Ach so, deswegen Greift der Bund mit seinen Entscheidungen zum Thema Flüchtlinge auch gar nicht in die Kassen der Länder und der Gemeinden um das zu stemmen und liefert kaum Unterstützung. Und wir dürfen das dann ausbaden indem wir geringere Abschlüsse hinnehmen? Du siehst langsam, dass das eine mit dem Anderen vielleicht DOCH zusammenhängt auch wenn du es nicht wahrhaben willst und weiter stur ausblendest.

Jede Entscheidung, die die Kompetenz der Länder berührt, muss durch den Bundesrat abgesegnet werden. Jeglichem "Eingriff in die Landeshaushalte" muss der Bundesrat zustimmen. Alle Verschiebungen von Aufgaben und Kosten zwischen den verschiedenen Gebietskörperschaften sind zwischen Bund und Ländern ausgehandelt. Hast du nicht mehr die ewigen Bund-Länder-Gipfel in Erinnerung, wo es darum ging, wer jetzt was bezahlt?

Im Übrigen: Ich lasse mich weiterhin nicht auf einen hier völlig irrelevanten Diskussionsgegenstand ein. Warum ihr nicht über beispielsweise Bildung sprechen wollt, oder die innere Sicherheit, Kultur, ... ist mir ein Rätsel. Aber klar, ihr versucht natürlich ein Thema zu suchen, bei dem man schön "wir gegen die" spielen kann. (Kleiner Tipp an Scanner: Mit solchen Zuspitzungen hat Rassismus zu tun. Nur, falls du es doch mal schaffst, dich zu belesen.)

Ach so, die Landesherren haben nicht auf Ihre Kassen zu Achten und fallen drauf rein wenn der Bund Mittel verspricht die dann nicht kommen oder in geringerem außmaß. Ja okay. Da sind die Landesherren kein Deut besser und immer noch in der Verantwortung ihre Beamten und Angestellten entsprechend zu bezahlen.

Der Öffentliche Dienst geht gerade Ordentlich Scheissen. Das sage ich als Teil Dessen und als Bürger. Bin neulich umgezogen. Heidenei was ein Chaos. Soll mich anmelden in 2 Wochen unter Androhung von Verwarngeld. Erster Freier Termin: 3 Wochen. Schön. Möchte einen weiteren Führerschein hier fortführen, alte Führerscheinstelle: sorry we are fucked please Wait. und das zieht sich durch wohin man schaut.

Kein Geld für ÖD? Kein ÖD!!! So einfach ist das. Ist das Begründung genug oder brauchen wir noch mehr Abschreckung durch zu niedrige Entlohnung?
« Last Edit: 17.08.2023 19:46 von BW zahlt zu wenig »

BW zahlt zu wenig

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1172 am: 17.08.2023 19:40 »
Ohne jetzt irgendwem in die Parade fahren zu wollen, aber wenn die Länder Jahrelang auf dem Rücken der Beamten gespart haben und das gelinde gesagt mit Verve fortführen auch wenn das BVerfG bereits mit der Waffe auf sie zielt, stauen sich nach und nach Ungerechtigkeiten gegenüber den Angestellten und Beamten auf, die in Zahlen beziffert meines Gefühls nach schon Richtung 20 % gehen.

Die Beamten-Besoldung richtet sich dabei aber nach einem anderen Schema aus. Hier geht es um die Frage der amtsangemessenen Alimentation, die den Beamten mehr oder minder als Grundrecht zusteht. Hier kann und muss auch über die Lebenshaltungskosten argumentiert werden.

Ein Arbeitnehmer aber, der in einem Arbeits- und keinem Rechts- und Treue-Verhältnis mit seinem Arbeitgeber (der kein Dienstherr ist) steht, hat dieses Argument nicht. Er muss mit dem Arbeitgeber aushandeln, was denn seine Arbeitskraft, die er gegen Geld dem Arbeitgeber zur Verfügung stellt, wert ist. Und da haben die Ausgaben des Arbeitnehmers keinen Anteil...

Wenn die Ausgaben des AN, richtigerweise, keinen Anteil daran haben, dann müsste hier Doppelt soviel gezahlt werden. Insofern kann ich die Forderung vom anderen Mitdiskutanten plötzlich nachvollziehen.

Aktienprimus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1173 am: 17.08.2023 19:42 »
Wie bereits diskutiert, konkurriert der ÖD mit der Privatwirtschaft um qualifizierte Arbeitskräfte. Das wird die nächsten Jahre noch sehr heftig wegen demografischen Wandel! Wenn Löhne im ÖD mit in der Regel gut qualifiziertem Personal vor allem bei Ingenieuren,
ITlern etc. nicht hinreichend wettbewerbsfähig sind und nicht mit der Inflation und den steigenden Lebenshaltungskosten Schritt halten, wird das den Fachkräftemangel verstärken und die Rekrutierung und insbesondere dauerhafte Bindung von qualifizierten Mitarbeitern massiv erschweren. Abwerbeversuche, auch aus anderen interessanten Bereichen des ÖD sind Realität, zumindest im MINT-Bereich. Schritt halten mit dem TVöD ist daher erforderlich. Ohne großen Zeitversatz wohlgemerkt!

Von daher sind selbst die angenommen 15 Milliarden in Relation zu andere exemplarisch benannten Ausgaben und zur anhaltend sehr hohen Inflation und der demografischen Falle sehr gut investiert. Wie benannt sind die Mehrkosten des naturgemäß personalintensiven ÖD im Vergleich zu anderen staatlichen Ausgabeposten damit durchaus noch im Rahmen. Dabei nicht vergessen: Der TV-L hinkt gerade bei den höheren EG hinterher.

Billig wird es nicht. Vor allem der MINT-Bereich und Pflegebereich hat Nachholbedarf. Hier muss bei den Tarifverhandlungen zum TV-L auch der Fokus liegen. Deutschland u.a. als größter Nettozahler der EU und nach wie vor wichtige Volkswirtschaft kann und muss das wuppen...


BW zahlt zu wenig

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1174 am: 17.08.2023 19:44 »
Wie bereits diskutiert, konkurriert der ÖD mit der Privatwirtschaft um qualifizierte Arbeitskräfte. Das wird die nächsten Jahre noch sehr heftig wegen demografischen Wandel! Wenn Löhne im ÖD mit in der Regel gut qualifiziertem Personal vor allem bei Ingenieuren,
ITlern etc. nicht hinreichend wettbewerbsfähig sind und nicht mit der Inflation und den steigenden Lebenshaltungskosten Schritt halten, wird das den Fachkräftemangel verstärken und die Rekrutierung und insbesondere dauerhafte Bindung von qualifizierten Mitarbeitern massiv erschweren. Abwerbeversuche, auch aus anderen interessanten Bereichen des ÖD sind Realität, zumindest im MINT-Bereich. Schritt halten mit dem TVöD ist daher erforderlich. Ohne großen Zeitversatz wohlgemerkt!

Von daher sind selbst die angenommen 15 Milliarden in Relation zu andere exemplarisch benannten Ausgaben und zur anhaltend sehr hohen Inflation und der demografischen Falle sehr gut investiert. Wie benannt sind die Mehrkosten des naturgemäß personalintensiven ÖD im Vergleich zu anderen staatlichen Ausgabeposten damit durchaus noch im Rahmen. Dabei nicht vergessen: Der TV-L hinkt gerade bei den höheren EG hinterher.

Billig wird es nicht. Vor allem der MINT-Bereich und Pflegebereich hat Nachholbedarf. Hier muss bei den Tarifverhandlungen zum TV-L auch der Fokus liegen. Deutschland u.a. als größter Nettozahler der EU und nach wie vor wichtige Volkswirtschaft kann und muss das wuppen...

Unterschreibe das.

Tagelöhner

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1175 am: 17.08.2023 19:49 »
Aufgabenkritik durchführen, Überkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 25% des Personals im ÖD vor die Türe setzen. Die mitgeschleppten Minderleister wären dadurch gleich ebenfalls ausgesondert und das noch vorhandene Personal besser ausgelastet und in Verantwortung genommen. Mit dem gesparten Geld ließe sich dann das übrige Personal besser und angemessener bezahlen.

Der Staat hat nur ein Effizienz- und Ausgabenproblem, aber sicher kein Einnahmenproblem. Alles andere sind feuchte Träume von Umverteilungsfetischisten.

Ozymandias

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« Antwort #1176 am: 17.08.2023 20:01 »
Von den Tariferhöhungen landen sowieso 40-60% direkt wieder beim Staat.

Anders bei den Migrationskosten, wo es nahezu nur in der Umsatzsteuer landet. In den Jahren wo es gut lief, u.a. 2015 bis 2019 wurden nur moderate Lohnerhöhungen durchgeführt. Dafür eine 50 Milliarden Flüchtlingsrücklage gebildet. Die ist mittlerweile geplündert.
Ärzte, Kindergärten haben nahezu keine Kapazität mehr. Landes- und Kommenhaushalte sehen sehr schlecht aus. Die fetten Jahre sind vorbei. Deutschland hinkt hinterher in allen Bereichen. Man gibt 15 Milliarden für die Ansiedlung von Chipunternehmen aus, weil man bald vorhat mit China die nächste Supermacht zu ärgern.

Dazu kommen höhere Pflegekosten, Rentenausgaben, Inflation, Energieausgaben, Migrationskosten verbunden mit keinerlei Produktivitätsgewinn wegen gleichzeitiger Überbürokratisierung und schlechter werdendem ÖD und keinerlei Digitalisierung.

Die Tarifrunde 2023 wird sehr mau werden, zeitlich bis zum maximum gestreckt und danach sieht es auch nicht besser aus.

cyrix42

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« Antwort #1177 am: 17.08.2023 20:01 »
Aufgabenkritik durchführen, Überkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 25% des Personals im ÖD vor die Türe setzen. Die mitgeschleppten Minderleister wären dadurch gleich ebenfalls ausgesondert und das noch vorhandene Personal besser ausgelastet und in Verantwortung genommen. Mit dem gesparten Geld ließe sich dann das übrige Personal besser und angemessener bezahlen.

Kann man machen. Dann sollte man das aber auch so fordern -- also "Feuert 25% unseres Personals und bezahlt die anderen dann entsprechend besser". Ließe sich das so umsetzen, hättest du die AG-Seite wahrscheinlich überzeugt.

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1178 am: 17.08.2023 20:04 »
Von den Tariferhöhungen landen sowieso 40-60% direkt wieder beim Staat.

Darf es auch ein bisschen mehr sein?

Das ist eine Milchmädchen-Rechnung. Auch die Ausgaben für jede Infrastrukturmaßnahme oder sonstige Zahlung landet früher oder später beim Stadt und auch überall sonst im Wirtschaftskreislauf, solang sie nicht ins Ausland oder auf ein Sparkonto abfließt. Aber selbst dort werden damit dann Investitionen getätigt, die mittelbar das Wirtschaftswachstum stärken, also zu höheren Steuereinnahmen führen usw...

hyuggt

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1179 am: 17.08.2023 20:08 »
An die Beamten der Länder:

Denkt ihr, dass die Landesregierungen das Ergebnis der Tarifverhandlungen zunächst abwarten und dann neben des Tarifergebnisses den Beamten weitere Erhöhungen abseits davon zusprechen, um endlich mal der Aufforderung des BVerfG nachzukommen?

Ich denke hier an das Beispiel Hessen https://oeffentlicher-dienst.info/beamte/he/

Ozymandias

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1180 am: 17.08.2023 20:10 »
Von den Tariferhöhungen landen sowieso 40-60% direkt wieder beim Staat.

Darf es auch ein bisschen mehr sein?

Das ist eine Milchmädchen-Rechnung. Auch die Ausgaben für jede Infrastrukturmaßnahme oder sonstige Zahlung landet früher oder später beim Stadt und auch überall sonst im Wirtschaftskreislauf, solang sie nicht ins Ausland oder auf ein Sparkonto abfließt. Aber selbst dort werden damit dann Investitionen getätigt, die mittelbar das Wirtschaftswachstum stärken, also zu höheren Steuereinnahmen führen usw...

Dort landen diese aber nicht direkt, sondern werden mit Holdings thesauriert. Dann landen teilweise nur 1,5% direkt wieder beim Staat. Bei Tarifangestellten landet die Knete eben in dem genannten Ausmaß sofort wieder beim Staat.

BW zahlt zu wenig

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« Antwort #1181 am: 17.08.2023 20:10 »
Aufgabenkritik durchführen, Überkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 25% des Personals im ÖD vor die Türe setzen. Die mitgeschleppten Minderleister wären dadurch gleich ebenfalls ausgesondert und das noch vorhandene Personal besser ausgelastet und in Verantwortung genommen. Mit dem gesparten Geld ließe sich dann das übrige Personal besser und angemessener bezahlen.

Der Staat hat nur ein Effizienz- und Ausgabenproblem, aber sicher kein Einnahmenproblem. Alles andere sind feuchte Träume von Umverteilungsfetischisten.

Aufgabenkritik durchführen, UNTERkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 100% der Bürger schnell bedienen. Die Überlastung des vorhandenen Personals durch unablässige Legislativproduktion die zu stoppen und zurückzuführen ist, wird in Entlastung münden. Die Verantwortung zur Kürzung der Legislativerlasse (sprich Gesetze) übernimmt dann die Exekutive durch vorherige Durchsicht zu Umsetzbarkeit ohne oder aber MIT zusätzlicher Finanzierung in Form von Manpower.

Aktienprimus

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« Antwort #1182 am: 17.08.2023 20:11 »
TV-L und TVöD zusammenführen. Wäre ein möglicher Ansatz. Was spricht dagegen? Ist das Einsparpotential für die AG so groß durch getrennte TV?

Speziell im Verwaltungsbereich mit oft wiederkehrenden Aufgabenstellungen sehe ich in der Tat erhebliches Einsparpotential für die Zukunft, durch Optimierung von Prozessen und Organisation.

BW zahlt zu wenig

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« Antwort #1183 am: 17.08.2023 20:13 »
Von den Tariferhöhungen landen sowieso 40-60% direkt wieder beim Staat.

Darf es auch ein bisschen mehr sein?

Das ist eine Milchmädchen-Rechnung. Auch die Ausgaben für jede Infrastrukturmaßnahme oder sonstige Zahlung landet früher oder später beim Stadt und auch überall sonst im Wirtschaftskreislauf, solang sie nicht ins Ausland oder auf ein Sparkonto abfließt. Aber selbst dort werden damit dann Investitionen getätigt, die mittelbar das Wirtschaftswachstum stärken, also zu höheren Steuereinnahmen führen usw...

Hihihihi

Du behauptest es sei eine Milchmädchen-Rechnung aber lieferst dann Begründungen weshalb er doch Recht hat.

BW zahlt zu wenig

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« Antwort #1184 am: 17.08.2023 20:14 »
An die Beamten der Länder:

Denkt ihr, dass die Landesregierungen das Ergebnis der Tarifverhandlungen zunächst abwarten und dann neben des Tarifergebnisses den Beamten weitere Erhöhungen abseits davon zusprechen, um endlich mal der Aufforderung des BVerfG nachzukommen?

Ich denke hier an das Beispiel Hessen https://oeffentlicher-dienst.info/beamte/he/

Sowas ist auch in BW mal passiert. Da gabs mehr als die Tarifergebnisse. 0,3 oder so. Nicht viel aber mehr.