Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035298 times)

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3135 am: 12.10.2023 10:20 »
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

DrStrange

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3136 am: 12.10.2023 10:21 »
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Ganz genau !

Iunius

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3137 am: 12.10.2023 10:28 »
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Und wieder - wie gefühlt jedes Jahr, aber auf jeden Fall aber bei jeder Tarifrunde - die gleiche sinnfreie Diskussion:
Die einen behaupten es habe nichts miteinander zu tun - was an Ignoranz nicht zu überbieten ist.
Die anderen behaupten es sei zentral - und übersehen, dass das Problem hausgemacht, also gewerkschaftsseitig entsteht.

Können wir das überspringen bitte?
Danke!

Meine Frage wäre doch:

Warum sollen in BW, Bayern & Co. Angestellte im SuE Bereich streiken damit die Angestellten in Bremen und Hamburg 300€ Zulage bekommen?

Jochen1976

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3138 am: 12.10.2023 10:32 »
Zitat
Der TdL Vorsitzende Dr. Andreas Dressel führt die Verhandlungen, an seiner Seite verhandeln der Erste Stellvertreter, der sächsische Staatsminister der Finanzen Hartmut Vorjohann

Der sächs. Finanzminister ist dafür bekannt ALLES an sich abprallen zu lassen und sich erst zu bewegen, wenn er gezwungen wird. Beste Aussichten!

Ich kann nur den Kopf schütteln über die absurde Hysterie, die einige von uns an den Tag legen, nur weil Herr Vorjohann in den Verhandlungen so "unverantwortlich vorsichtig" ist. Die Inflation der letzten zwei Jahre ist nur eine kleine Marotte der Wirtschaft - schließlich sind wir im öffentlichen Dienst, wo alles rosarot und voller Zuckerwatte ist! Unsere Jobs sind sicher wie Fort Knox, Kurzarbeit ist für Loser, und unsere Arbeitsplatzsicherheit könnte wohl selbst einen Panzer vor Neid erblassen lassen.

Wer bitte kommt auf die Idee, dass unsere Lohnforderungen auch nur ansatzweise gerechtfertigt sein könnten? Höhere Löhne sind so überbewertet, wenn man bedenkt, dass wir das Glück haben, in einem goldenen Käfig des öffentlichen Dienstes gefangen zu sein. Arbeitnehmerinteressen? Pfff, das ist doch nur etwas für die naiven Träumer da draußen. Lasst uns die bescheidenen Almosen akzeptieren, die unsere großzügigen Arbeitgeber uns hinwerfen, und dankbar sein, dass wir überhaupt einen Job haben - so wie die Aristokraten des öffentlichen Dienstes es verdienen!

DrStrange

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3139 am: 12.10.2023 10:36 »
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Und wieder - wie gefühlt jedes Jahr, aber auf jeden Fall aber bei jeder Tarifrunde - die gleiche sinnfreie Diskussion:
Die einen behaupten es habe nichts miteinander zu tun - was an Ignoranz nicht zu überbieten ist.
Die anderen behaupten es sei zentral - und übersehen, dass das Problem hausgemacht, also gewerkschaftsseitig entsteht.

Können wir das überspringen bitte?
Danke!

Meine Frage wäre doch:

Warum sollen in BW, Bayern & Co. Angestellte im SuE Bereich streiken damit die Angestellten in Bremen und Hamburg 300€ Zulage bekommen?

Klar hat es was miteinander zu tun. Aber nicht so, dass für die Beamten gestreikt wird, sondern dass sich die Bemessung der Besoldung AUCH an den Tarifen orientieren muss.


Verdimmtnochmal

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3140 am: 12.10.2023 10:43 »
Wenn jeder nach Tätigkeit bezahlt wird, warum gibt es dann in manchen Bereichen Stadtstaatenzulage?
Ist die gleich bewertete Tätigkeit in einem anderen Bereich dann doch weniger wert?

öfföff

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3141 am: 12.10.2023 10:44 »
Was sind denn nun „Nachwuchskräfte“ die 200 EUR bekommen sollen? Wer ist damit gemeint?

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3142 am: 12.10.2023 10:45 »
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Und wieder - wie gefühlt jedes Jahr, aber auf jeden Fall aber bei jeder Tarifrunde - die gleiche sinnfreie Diskussion:
Die einen behaupten es habe nichts miteinander zu tun - was an Ignoranz nicht zu überbieten ist.
Die anderen behaupten es sei zentral - und übersehen, dass das Problem hausgemacht, also gewerkschaftsseitig entsteht.

Können wir das überspringen bitte?
Danke!

Warum sollte man deine falsche Aussage stehen lassen? Oder, magst du kurz begründen, inwiefern die Ausgestaltung der amtsangemessenen Besoldung z.B. kinderreicher Alleinverdiener- oder Doppelverdiener Beamtenfamilien oder der Abstand zum Grundsicherungsniveau irgendeine Bedeutung für die Tarifverhandlungen haben sollten?

Natürlich ist ein Prüfparameter, die das BVerfG für die Amtsangemessenheit der Beamtenbesoldung formuliert hat, die Entwicklung der Löhne im öffentlichen Dienst. Es gibt aber noch vier weitere. Und die spielen hier in dieser Verhandlung keine Rolle. Darauf müssen aber die Besoldungs-Gesetzgeber dennoch Rücksicht nehmen. Das Thema der Höhe der Beamtenbesoldung ist wesentlich komplexer und muss gesondert betrachtet werden. Weder ist es mit einer inhaltsgleichen Übnerahme der Ergebnisse der Tarifverhandlungen sinnvoll bearbeitet, noch gelöst.

Warum sollte man sich also hier mit einer Fragestellung, die beide Seiten der Tarifparteien nicht betrachten können, weil sie gar nicht zuständig sind (die AG-Seite ist durch die jeweiligen Landesregierungen vertreten, für die Besoldung zuständig sind jedoch die Landtage), noch überhaupt die relevanten Fakten betrachten können, weil hier ganz andere Dinge, als in den Tarifverandlungen eine Rolle spielen, überhaupt auseinandersetzen?

Das Thema Beamtenbesoldung ist hier einfach fremd und hat in den Tarif-Verhandlungen nichts zu suchen, sondern gehört in die (nach den Tarif-Abschluss erfolgende) Diskussion in die Landesparlamente, wo dann die Gewerkschaften auch angehört werden.

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3143 am: 12.10.2023 10:48 »
Was sind denn nun „Nachwuchskräfte“ die 200 EUR bekommen sollen? Wer ist damit gemeint?

Klingt für mich wie "Auszubildende".

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3144 am: 12.10.2023 10:53 »
Wie ist das eigentlich mit den Streiks. Kann da jeder Tarifbeschäftigte teilnehmen, wird dazu flächendeckend aufgerufen, oder streiken nur die Gewerkschaftsmitglieder?

Ja, aber das geht dann auf "eigene Kosten", sprich: Es gibt kein Streikgeld. Mit einem gut gefüllten Arbeitszeitkonto (soweit vorhanden) kann man das mit Überstunden-Abbau verknüpfen.

Ein Streik ist eine Arbeitsniederlegung. Insofern kann ein solcher nicht mit einem Freizeitausgleich, der einem sowieso zusteht, verbunden werden. Entweder man streikt, oder man geht in seiner Freizeit auf eine Demo. Dann ist es aber kein Streik. (Genausowenig kann ein Streik außerhalb der Arbeitszeit stattfinden; wie soll man da die Arbeit niederlegen, wenn man per se da gar nicht arbeitet? Und natürlich kann man auch statt zu arbeiten, zu Hause auf dem Sofa sitzen und dadurch streiken. Die Trillerpfeife und Warnweste ist dafür unbedeutend.)

Wie man seine Nicht-Arbeit ausgestaltet, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Unabhängig von der Rechtslage wird bei uns ein Fernbleiben vom Arbeitsplatz im Rahmen eines Warnstreiks schlicht mit entsprechenden Minus-Stunden verbucht und dieser Umstand von der "Heeres-Leitung" auch so kommuniziert (Ist dann halt die "Demo in der Freizeit"). Wie man einen wirklich längeren Streik bei uns behandeln würde, kann ich allerdings an dieser Stelle auch nicht abschätzen.

Dummbeutel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3145 am: 12.10.2023 10:55 »
Wenn jeder nach Tätigkeit bezahlt wird, warum gibt es dann in manchen Bereichen Stadtstaatenzulage?
Ist die gleich bewertete Tätigkeit in einem anderen Bereich dann doch weniger wert?

Da in den Stadtstaaten alle Mitarbeiter nach TV-L vergütet werden. Der Kommunalbeschäftigte der vom Bürgeramt Hamburg zum Bürgeramt Stade geht wechselt vom TV-L in den TVÖD. Da der TVÖD attraktiver ist wechseln immer mehr Beschäftigte aus den Stadtstaaten in das Umland.

Dieser Nachteil soll mit der Stadtstaatenzulage ausgeglichen werden.

thesisko

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3146 am: 12.10.2023 10:58 »
Meinen Job könnte ich auch im TV-V ausüben. Trotzdem bekomme ich keinen Ausgleich.

Man sollte endlich einmal an die Entgeltordnung ran und diese den aktuellen Bedingungen anpassen.

TV-Ler

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« Antwort #3147 am: 12.10.2023 10:58 »
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Und wieder - wie gefühlt jedes Jahr, aber auf jeden Fall aber bei jeder Tarifrunde - die gleiche sinnfreie Diskussion:
Die einen behaupten es habe nichts miteinander zu tun - was an Ignoranz nicht zu überbieten ist.
Die anderen behaupten es sei zentral - und übersehen, dass das Problem hausgemacht, also gewerkschaftsseitig entsteht.

Können wir das überspringen bitte?
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Warum überspringen?
Selbstverständlich ist das "Beamtenproblem" zentral. Ob die Gewerkschaften (warum auch immer) die "zeit- und inhaltsgleiche Übertragung" von sich aus fordern oder nicht, ist völlig unerheblich.

Es ist nunmal die "Forderung" des Bundesverfassungsgerichts im Raum:
Die Entwicklung der Beamtenbesoldung muss sich an der allgemeinen Entwicklung, sowie insbesondere an der Entwicklung der Entgelte der Tarifbeschäftigten des öD orientieren.
D.h. die Arbeitgeber sind als Dienstherren geradezu gezwungen die "zeit- und inhaltsgleiche Übertragung" umzusetzen, um nicht wieder durch Tricksereien den Grundsatz der Amtsangemessenen Alimentation zu verletzen, was ja erst zu dem angesprochenen Urteil des Verfassungsgerichts geführt hat.

Ob die in der Pressemitteilung genannten 19 Milliarden realistisch sind oder aufgebauscht, sei dahingestellt.
Die TdL Verhandler müssen das jedenfalls immer im Hinterkopf haben...

Zinc

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« Antwort #3148 am: 12.10.2023 11:00 »
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Und wieder - wie gefühlt jedes Jahr, aber auf jeden Fall aber bei jeder Tarifrunde - die gleiche sinnfreie Diskussion:
Die einen behaupten es habe nichts miteinander zu tun - was an Ignoranz nicht zu überbieten ist.
Die anderen behaupten es sei zentral - und übersehen, dass das Problem hausgemacht, also gewerkschaftsseitig entsteht.

Können wir das überspringen bitte?
Danke!

Meine Frage wäre doch:

Warum sollen in BW, Bayern & Co. Angestellte im SuE Bereich streiken damit die Angestellten in Bremen und Hamburg 300€ Zulage bekommen?

Du vermischst hier glaube ich gerade die Stadtstaatenzulage und die SUE Zulage. Die Zulage für den SUE sollte ja allen SUE Angestellten zugute kommen. Zumindest habe ich das so verstanden.

Tariflas

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3149 am: 12.10.2023 11:03 »

Wenn du unzufrieden mit deiner Vergütung bist, dann teile das deinem Vorgesetzten/Arbeitgeber mit und verhandle eine Zulage. Wenn du sie nicht bekommst, weißt du, wie viel du deinem Arbeitgeber wert bist.



Die Zulage bekommt NIEMAND bei uns, das haben hier viele andere auch schon so geschrieben.