Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035909 times)

Ulf

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2550 am: 28.09.2023 16:00 »
Naja so richtig weiß ich das leider nicht. Meiner Beobachtung nach funktioniert das so: Gewerkschaften knöpfen den Organisierten 1% ihres Bruttolohns ab. Dann verhandeln sie in den üblichen Tarifverhandlungen bis tief in die Nacht bei Wein, Weib und Gesang Tarifabschlüsse, die den Arbeitgebern seit Jahren jedes Mal aufs neue Freudentränen in die Augen treiben. Nebenbei geben sie viel Geld aus für Geschäftsstellen, Funktionäre und irgendwelche Lobbyarbeit, die eher grundsatzpolitisch ist als dass sie den Arbeitnehmern hilft. Und wenn Tarifabschlüsse den Arbeitnehmern helfen, dann bitte sozial gerecht nur für die ärmsten der Armen EG 1-8 - sonst wäre das ja auch krass unsozial. Habe ich was vergessen?!

Wie wäre es denn mal mit einer Mitgliedschaft lite: Ich zahle 0,1% meines Bruttogehalts und damit genau für die Erforderlichkeit zu Streiks aufzurufen, verzichte aber im Gegenzug auf die fumlinante Lobbyarbeit zB in Genderfragen, die Rechtsberatung und das "Streikgeld"?

Meierheim

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2551 am: 28.09.2023 17:04 »
Naja so richtig weiß ich das leider nicht. Meiner Beobachtung nach funktioniert das so: Gewerkschaften knöpfen den Organisierten 1% ihres Bruttolohns ab. Dann verhandeln sie in den üblichen Tarifverhandlungen bis tief in die Nacht bei Wein, Weib und Gesang Tarifabschlüsse, die den Arbeitgebern seit Jahren jedes Mal aufs neue Freudentränen in die Augen treiben. Nebenbei geben sie viel Geld aus für Geschäftsstellen, Funktionäre und irgendwelche Lobbyarbeit, die eher grundsatzpolitisch ist als dass sie den Arbeitnehmern hilft. Und wenn Tarifabschlüsse den Arbeitnehmern helfen, dann bitte sozial gerecht nur für die ärmsten der Armen EG 1-8 - sonst wäre das ja auch krass unsozial. Habe ich was vergessen?!

Wie wäre es denn mal mit einer Mitgliedschaft lite: Ich zahle 0,1% meines Bruttogehalts und damit genau für die Erforderlichkeit zu Streiks aufzurufen, verzichte aber im Gegenzug auf die fumlinante Lobbyarbeit zB in Genderfragen, die Rechtsberatung und das "Streikgeld"?
Nach Wikipedia nimmt Verdi über Mitgliedsbeiträge jährlich 490 Million € ein bei 1,9 Millionen Mitgliedern. Damit zahlt ein durchschnittliches Verdi-Mitglied 263 € Beiträge und verdient 26300 € brutto. Jetzt wird mir langsam bewusst, warum sich Verdi immer besonders für die unteren Lohngruppen einsetzt, offenbar gibt es kaum Mitglieder mit mehr als E6.

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2552 am: 28.09.2023 17:12 »
Naja. bei deinem Durchschnitt musst du bedenken, dass die 1,9Mio. Mitglieder zum großen Teil nicht aus dem ÖD kommen. Und du muss auch die Mitglieder einberechnen, die nur den Mindestbetrag zahlen.

Sozialarbeiter

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2553 am: 28.09.2023 20:34 »
Und warum sollen denn jetzt in Städten, wo nichts los ist, keiner aktiv ist, für die Nicht-Organisierten etwas verhandelt werden

Weil auch dort Wettbewerb herrscht und neue qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden, welche nur durch gute Tarifabschlüsse eine attraktive Gehaltstabelle geboten werden können und deren Entscheidung dann nicht auf die Privatwirtschaft fällt.
Joa, sorry. Aber da hört es für mich dann auf. Das sind dann Arbeitgeberprobleme in München, Frankfurt etc. Wenn die Leute für ihre Sache aktiv werden und wir mehr oder weniger ein selben Ziel haben, dann erkläre ich mich da gerne solidarisch und wir können gemeinsam für mehr eintreten. Aber ich mach hier jetzt aus Hamburg heraus keine Stellvertreter Verhandlungspolitik für die ganze Bundesrepublik. Wenn die Arbeitnehmerschaft dort nicht will, ist das für mich ok. Dann mach ich mein Ding in Hamburg eben ohne die. Und klar, in den Diskussionen haben andere Bundesländer dann auch Sonderlocken angemeldet. Die wurden aber auch schön zurückgepfiffen, weil die alle nichts (sogenannte „Stärketests“, Presseberichte, Aktivität etc.) vorweisen konnten.

Wie schon geschrieben, Ver.di ist kein Lohn-Verhandlungs-Dienstleister und eine Gewerkschaft ist die Selbstorganisation der Arbeitnehmerschaft. Dort kann man dann vorhandene Strukturen für sich nutzen und einfordern (was ja in Hamburg für mich soweit ja auch funktioniert).

Und klar, man kann sagen, ich Wechsel meinen AG wenn mir das Geld nicht passt. Wenn die meisten anderen Faktoren aber passen und es nur das Geld ist, kann man da auch anders gegen vorgehen. So wie viele im Forum Berichten (AG Bösglaubig machen, für Schäden in die Verantwortung ziehen, Zulagen durchboxen etc.) oder halt die Spielregeln der Tarifautonomie mitspielen und die eigenen Interessen dort mit entsprechenden Merhheiten die es zu bilden gibt durchzusetzen.

Und zum Punkt „Es bringt nichts mit der Fahne vor dem Rathaus zu stehen“. Am Ende geht es hier auch um Politik und da wirkt sowas tatsächlich. Es geht um Wählerschaft, Popularität, um Presse, um persönliche Karrieren, um Machtverhältnisse und parteipolitisches Kalkül, um Außenwirkung und und und….
Kleine Hamburgische Anekdote:
Ausgangslage: Die Sportplatzwarte betreuen seit gefühlt 100 Jahren jeweils eigene Sportplätze. Dazu gehören alle Vereine von den Kleinen die gerade Laufen bis hin zu den Profis, Schulbetriebe etc. Pp. Man kennt sich persönlich. Bei Schwierigkeiten wissen die Leute wen sie ansprechen und wo sie zeitnah kompetente Hilfe und Unterstützung bekommen.
Idee der Hamburger Politik: Wir stellen um von Sportplatzbezogener Betreuung zu Kolonnen. Die Sportplatzwarte sind nicht mehr vor Ort, passen auch nicht mehr auf, sind nicht mehr ansprechbar, sondern fahren vor allem Touren und sollen nur noch aufräumen und reparieren.
Gewerkschaftliches Gegengewicht: Die Jungs dort haben die Vereine und Nachbarschaft informiert und sich die dann Solidarität aller ihrer betreuenden Vereine, darunter auch Spitzen/Profiverine geholt. Schriftlich, als Papier, mit Vereinsstempel usw. An einem Organisationsentwicklungstag,, wo „wichtige“ Leute den Sportplatzwarten dann die nächsten Organisationsanpassungen verkaufen wollten, hat ein Kollege 25 Solidaritätserklärungen auf den Tisch geklatscht. Die Sportplatzwarte sollten den Raum verlassen, damit die hohen Tiere sich beraten können. Ende vom Lied: Der Prozess der Organisationsentwicklung ist erstmal beendet.


 
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.

untersterDienst

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2554 am: 29.09.2023 06:45 »
Naja so richtig weiß ich das leider nicht. Meiner Beobachtung nach funktioniert das so: Gewerkschaften knöpfen den Organisierten 1% ihres Bruttolohns ab. Dann verhandeln sie in den üblichen Tarifverhandlungen bis tief in die Nacht bei Wein, Weib und Gesang Tarifabschlüsse, die den Arbeitgebern seit Jahren jedes Mal aufs neue Freudentränen in die Augen treiben. Nebenbei geben sie viel Geld aus für Geschäftsstellen, Funktionäre und irgendwelche Lobbyarbeit, die eher grundsatzpolitisch ist als dass sie den Arbeitnehmern hilft. Und wenn Tarifabschlüsse den Arbeitnehmern helfen, dann bitte sozial gerecht nur für die ärmsten der Armen EG 1-8 - sonst wäre das ja auch krass unsozial. Habe ich was vergessen?!

Wie wäre es denn mal mit einer Mitgliedschaft lite: Ich zahle 0,1% meines Bruttogehalts und damit genau für die Erforderlichkeit zu Streiks aufzurufen, verzichte aber im Gegenzug auf die fumlinante Lobbyarbeit zB in Genderfragen, die Rechtsberatung und das "Streikgeld"?

Sehr spitz formuliert, aber da lohnt sich durchaus ein zweiter Gedanke.

Aktienprimus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2555 am: 29.09.2023 07:13 »

....Wie schon geschrieben, Ver.di ist kein Lohn-Verhandlungs-Dienstleister und eine Gewerkschaft ist die Selbstorganisation der Arbeitnehmerschaft. Dort kann man dann vorhandene Strukturen für sich nutzen und einfordern (was ja in Hamburg für mich soweit ja auch funktioniert).

Und klar, man kann sagen, ich Wechsel meinen AG wenn mir das Geld nicht passt. Wenn die meisten anderen Faktoren aber passen und es nur das Geld ist, kann man da auch anders gegen vorgehen. So wie viele im Forum Berichten (AG Bösglaubig machen, für Schäden in die Verantwortung ziehen, Zulagen durchboxen etc.) oder halt die Spielregeln der Tarifautonomie mitspielen und die eigenen Interessen dort mit entsprechenden Merhheiten die es zu bilden gibt durchzusetzen.

Und zum Punkt „Es bringt nichts mit der Fahne vor dem Rathaus zu stehen“. Am Ende geht es hier auch um Politik und da wirkt sowas tatsächlich. Es geht um Wählerschaft, Popularität, um Presse, um persönliche Karrieren, um Machtverhältnisse und parteipolitisches Kalkül, um Außenwirkung und und und….

Warum verlangt Verdi dann 1 Prozent vom Brutto als Beitrag? Der Gedanke des Lohn-Verhandlungs-Dienstleisters kann auch daher rühren, dass dieser Betrag je nach Bruttogehalt durchaus nicht unwesentlich ist. Netto ist es je nach Steuerklasse deutlich mehr als 1,6 Prozent. Bei ohnehin hoher Abgabenlast. Hier wird eine Gegenleistung erwartet! Es gibt Gewerkschaften die deutlich geringere Beiträge nehmen. Hier sehe ich ein Hemmnis für viele, Verdi beizutreten. Ist Verdi bereit diesbezüglich eine Reform anzugehen? Sehe ich nicht.

Die Selbstorganisation der Arbeitnehmerschaft mag in größeren Städten funktionieren, in ländlicheren Regionen und bei sehr zersplittert Strukturen ist es schwer. Da sehe ich schon Verdi in der Pflicht hier aktiv unter die Arme zu greifen. Beamte profitieren im Übrigen aus den Erfahrungen der Vergangenheit häufig ohne jegliche Streiks und irgendeine Mitgliedschaft von den Ergebnissen. Durch entsprechende Umsetzung oder auch Rechtsprechung. Vermutlich haben die AG das im Hinterkopf was mit zu eher mäßigen Abschlüssen führt im Bereich der Angestellten. Ich empfinde den ganzen Auftritt von Verdi und deren Kommunikation gerade bei Zielgruppen wie MINTim TV-L als nicht gut. Wofür steht hier Verdi? Für mickrige JSZ? Ich weiß es nicht und Informationen sind schwer zu finden.

Es muss auch klar sein, dass der TV-L gegenüber dem TVöD insgesamt Nachholbedarf hat. Auch bei der JSZ.

Alien1973

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2556 am: 29.09.2023 08:52 »
Ich habe mir die Tabellen mal etwas genauer angesehen. Wie kommt ihr immer darauf, dass der TVL gegenüber dem TVöD riesigen Nachholbedarf hat?
In den Gruppen 8 abwärts zahlt der TVL fast grundsätzlich mehr, in den Gruppen ab 9-12 zahlt der TVöD mehr. Ab 13 und höher je nach Stufe mal so, mal so.
Der Unterschied bei den einzelnen Stufen beträgt 100€, oft nur 60€ oder 30€, BRUTTO. In die eine wie in die andere Richtung.

Wenn der TVL jetzt mehr bekommen würde wie der TVöD um bei den oberen Gruppen den Gap zu schließen, ginge eben dieser Gap bei den unteren Gruppen noch weiter in Richtung TVL.

Um da mal eine Anpassung hin zu kriegen müsste man beide, TVL und TVöD, zielgerichteter bei den Tarifverhandlungen gestalten. Den TVöD unten stärken und den TVL oben. Ansonsten wird eine Angleichung niemals funktionieren.

JSZ habe ich nicht berücksichtigt...

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2557 am: 29.09.2023 09:09 »
Naja so richtig weiß ich das leider nicht. Meiner Beobachtung nach funktioniert das so: Gewerkschaften knöpfen den Organisierten 1% ihres Bruttolohns ab. Dann verhandeln sie in den üblichen Tarifverhandlungen bis tief in die Nacht bei Wein, Weib und Gesang Tarifabschlüsse, die den Arbeitgebern seit Jahren jedes Mal aufs neue Freudentränen in die Augen treiben.

Hallo Ulf,

meiner Beobachtung nach funktioniert das so: Gewerkschaftsmitglieder ermöglichen erst , dass Tarifverträge überhaupt zutande kommen, von denen auch die Nichtorganiserte profitieren. Bislang dachte ich, dass das schon ziemlich asozial ist, sich darüber auch noch zu beschweren.

Aber je länger ich diese diese Diskussion verfolge , muß ich einfach feststellen, dass Nichtorganisierte viel cleverer sind: Zahlen nix, krigen das gleiche. Es sollten einfach alle aus den Gewerkschaften austreten-keiner zahlt mehr und können das Gesparte in EFTs etc. anlegen.

WER BRAUCHT SCHON TARIFVERTRÄGE- das sehen wir in den Branchen, wo es keine mehr gibt. Dort explodieren die Gehälter nahezu- nach unten. Na ja- aber niemand muß mehr für Gewerkschaften zahlen.Man muß nur aufpassen, dass man nicht so clever ist, auch aus der Demokratie auszutreten. Es sei denn, man kann sparen.

Bastel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2558 am: 29.09.2023 09:14 »
Je schneller Verdi zugrunde geht, desto besser.

Aus der Asche kann dann etwas Neues auferstehen.

Aktienprimus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2559 am: 29.09.2023 09:20 »
Als Basis wurde das Ergebnis der TVöD Verhandlungen genommen. Exemplarisch hat dann zum Beispiel EG12 einschließlich JSZ ab März 24 einen Vorsprung von über 12 Prozent zum gegenwärtigen TV-L. Daher auch der Wunsch, dass in den TV-L Verhandlungen ein Ergebnis wie bei der TVöD Tabelle einschließlich JSZ mindestens zu erzielen ist. Damit dieser große Abstand geschlossen ist. Gerade auch die in höheren EG geringere JSZ macht mit einiges aus.

@Tarifverträge und Nichtorganisierte: Beamte sind sehr häufig auch nicht organisiert (kein Streikrecht) und erhalten diese Ergebnisse in ähnlicher Form meist übertragen oder gelegentlich via Rechtsprechung Verbesserungen. Wie ist das dann im Gesamtkontext zu bewerten? Ich wäre froh, wenn eine freie Verhandlung beim Gehalt möglich wäre im ÖD.

Gewerkschaften haben ihre Berechtigung. Aber: Verdi bedarf einer dringlichen Reform. Zu viel Politik, zu viel Machtstreben, zu hohe Beiträge und die Kommunikation nach innen und außen ist sehr dringlich zu optimieren. Bereits vor fast 20 Jahren wurden bei uns sehr aktiv entsprechende Vorschläge und Ideen eingebracht, alles abgeschmettert ohne jegliche Diskussionsmöglichkeit. Das war für mich neben der missglückten Reform des BAT ausschlaggebend für eine Kündigung der Mitgliedschaft.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2560 am: 29.09.2023 09:38 »
Ich wäre froh, wenn eine freie Verhandlung beim Gehalt möglich wäre im ÖD.


WO IST IHR POROBLEM ??? Insbesondere als Nichtorganiserter verhandeln Sie mit Ihrem Chef selber. Und wenn er auf Ihre Forderungen nicht eingeht- oder auf den Tarifvertrag verweist, gehen Sie einfach dahin, wo man bereit ist, ihre Gehaltswünche zu erfüllen. Wenn dazu niemand bereit ist, müssen Sie bleiben und können nur noch meckern. Aber immer noch besser, als gar nichts zu machen.

Der Obelix

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2561 am: 29.09.2023 09:40 »
ab 01.01.24:

EG 10: TV-L bis zu 400€ weniger
EG 15: TV-L bis zu 700€ weniger

Bastel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2562 am: 29.09.2023 09:51 »
ab 01.01.24:

EG 10: TV-L bis zu 400€ weniger
EG 15: TV-L bis zu 700€ weniger

Du meinst den 01.03.24 oder?

Aktienprimus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2563 am: 29.09.2023 09:53 »
Ich wäre froh, wenn eine freie Verhandlung beim Gehalt möglich wäre im ÖD.


WO IST IHR POROBLEM ??? Insbesondere als Nichtorganiserter verhandeln Sie mit Ihrem Chef selber. Und wenn er auf Ihre Forderungen nicht eingeht- oder auf den Tarifvertrag verweist, gehen Sie einfach dahin, wo man bereit ist, ihre Gehaltswünche zu erfüllen. Wenn dazu niemand bereit ist, müssen Sie bleiben und können nur noch meckern. Aber immer noch besser, als gar nichts zu machen.

Hier zeigt sich sehr gut die Problematik im gewerkschaftlichen Denkprozess. Man hat die Zeichen der Zeit immer noch nicht verstanden. Ich selbst habe meine Gründe für den Austritt bei Verdi dargelegt. Wirklich tragbare Gegenargumente bis heute nicht vernommen. Meine weitere berufliche Zukunft könnte ab Januar in der Tat bei neuem AG erfolgen, dazu laufen eigene Entscheidungsprozesse. Das wird aber die Grundproblematik auch im TV-L und den sich zuspitzenden Mangel an guten Fachleuten nicht lösen.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2564 am: 29.09.2023 10:13 »
WER BRAUCHT SCHON TARIFVERTRÄGE- das sehen wir in den Branchen, wo es keine mehr gibt. Dort explodieren die Gehälter nahezu- nach unten. Na ja- aber niemand muß mehr für Gewerkschaften zahlen.Man muß nur aufpassen, dass man nicht so clever ist, auch aus der Demokratie auszutreten. Es sei denn, man kann sparen.
WER BRAUCHT SCHON TARIFVERTRÄGE
klar Antwort: Diejenigen, die alleine nicht auf Augenhöhe verhandeln können.

Das sehen wir in Branchen, wo es keine Begrenzung nach oben gibt. Dort explodieren einige Gehälter nahezu - nach oben.

Und durch die reine Konzentration auf die von dir genannte Klientel, werden zunehmend die aus dem anderen Bereich vergrault, die diesen Sozialen Gedanken mitgetragen haben.
Wenn die Gewerkschaften dann auch noch ihre "Stammclientel" vergraulen, weil sie einfach scheiße Kommunizieren, dann schaffen sich die Gewerkschaften selbst ab.