Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen,
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.
@ulf
@sebbo
@kdc
etc.
Man muss doch deutlichst bei der durchaus angebrachten Kritik der Selbstausbeutung und dem Organistationsversagens unterscheiden zwischen Aufgaben, bei denen es NUR um Geld geht.
Und denen bei denen es um MENSCHEN geht.
Ich pflege bei den Dingen, wo es ums Geld geht und absehbar die Ressourcen nicht reichen, den Vorgestzten und die vorgesetzte Dienststellen regelmäßig bösgläubig zu machen durch Berichte, die Vorhersagen welches Schaden durch die Nichtbesetzungen von Stellen und nicht Bewilligungen derselben Entstehen!
Und wenn der Schaden eintritt, dann wird der zweite Bericht zum besten gegeben.
Mein Glück ist, das meine VG nichts mehr zu verlieren haben und das unterstützen.
Einige Erfolge geben mir damit Recht, da bewegt sich dann doch mal was.
Aber wenn ein Staatsanwalt aufgrund zeitmangel einen Mörder laufen lässt läuft was falsch.
Dann lieber den Dieb oder Betrüger durchwinken.
und bei Arzt, feuerwehr, pflege etc ….
Auch hier gilt folgender Ansatz: Das ist ein Problem des Arbeitsgebers, in diesem Fall der Staat. Wenn du die Probleme deines Arbeitgebers zu deinen eigenen machst, wird sich nie etwas ändern, weil "der Laden läuft ja irgendwie".
Ich habe hierzu vor Kurzem einen Artikel über eine Gynäkologin gelesen, die in einem staatlichen Krankenhaus beschäftigt war und selbst ein Kind hat. Auf Grund von akutem Personalmangel hat sie ständig Überstunden geschoben und z.T. auch mehrere Schichten hintereinander gemacht. Geschlafen hat sie auf einer Couch in der Klinik. Um das Kind haben sich ihr Mann und die Großeltern gekümmert. War sie nicht in der Klinik, hatte sie Bereitschaftsdienst und saß die ganze Zeit auf Kohlen. Klingelte das Telefon, musste sie los. Die Arbeit und die Menschen dort waren ihr unglaublich wichtig, ihre eigene Familie und ihr eigenes Leben waren ihr völlig unwichtig.
Das Ganze ging, laut dem Artikel, zwei oder drei Jahre so bis sie wieder einmal nachts ins Krankenhaus zu einem Notfall gerufen wurde und auf dem Weg dorthin einen schweren Autounfall hatte, den sie nur knapp überlebte. Bei ihr stellte sich dann eine Sinnkrise ein und sie kündigte ihren Job in der Klinik und arbeitet seitdem als angestellte Ärztin in einer gynäkologischen Praxis auf dem Land. Grand surprise - geregelte Arbeitszeiten, weniger Stress und plötzlich (endlich) Zeit für die Familie!
Das Spannende ist allerdings Folgendes:
Die Klinik existiert immer noch, es wurde Ersatz gefunden und auch während ihres eigenen Krankenhausaufenthalts hat sich das Tor zur Hölle nicht geöffnet.
Korrekt.
Was ich herausstellen wollte, ist, dass es so plaktiv einfach ist, wie du es als Problem des AGs abtust.
Dein Beispiel zeigt ja konkret was sie falsch macht.
Einfach nur für Notfälle in Bereitschaft und nicht weil jemand weh wehchen hat.
Einfach freie Tage rechtzeitig mit Ansage nehmen und nicht sich instrumentalisieren lassen.
Einfach darauf hinweise, dass dann und dann kein Arzt da ist, weil AG Fehlplanung macht und man seine Überstunden abfeiert.
Soll heißen, den AG dazu zwingen, dass man keine Routine Dinge nebenher mehr machen kann, da man mit Notfällen und Bereitschaft ausgelastete ist.
Also die lukrative aber nicht lebenswichtigen OPs fallen einfach aus, weil AN sich weigert diese auszuüben, da er Feierabend hat.
Aber nicht zu einem Notfall zu gehen ist eben der falsche Ansatz, den du auch nicht willst.
Und Notfälle nicht bearbeiten ist keine Option. Aber den Rettungsdienst offiziell darauf hinweisen, dass zu gewissen Zeiten wg. Belegungsmangel keine Notfälle aufgenommen werden können schon.
Ergo natürlich muss der AN den AG in die Pflicht nehmen, in dem er auf den Zustand hinweist und ankündigt, dass in zwei Woche die Notfall Aufnahme ohne Arzt dasteht, wenn der Arzt tagsüber nice to have OPs und nix live saving machen muss.
Egal wie, es ist kein ich lasse den Bleistift fallen vorgehen in dem Bereich möglich.
Ich kann das in meinem Job in 99% der Fälle,
der Planer ebenso,
es geht nur Geld verloren.
Ein Pfleger oder Arzt kann das nicht, von heute auf morgen.
Auch wenn es ein reines AG Problem ist.