Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035447 times)

KDC

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2025 am: 08.09.2023 08:29 »
Nun, Tätigkeiten sind meist deshalb schlecht bezahlt, weil es dafür keine größere Qualifikation benötigt, sondern viel aus Routine-Tätigkeiten besteht. Und die kann man gut automatisieren. Insofern wird es in Zukunft durchaus dazu kommen, dass der Niedriglohnsektor immer kleiner wird. Da die Bevölkerung deshalb nicht automatisch einen höheren Bildungs- und Kreativitätsgrad besitzt, wird das dazu führen, dass relevante Teile der Bevölkerung keiner Lohnarbeit mehr nachgehen können, da ihre Aufgaben billiger durch automatisierte Systeme übernommen werden können. Ergo muss die Allgemeinheit diese dann auffangen, was andere hier wieder als "Soziale Hängematte" bezeichnen würden.
Sorry, nö, glaube ich absolut nicht!
Wir werden weiterhin für viele Menschen, die keine größere Qualifikation oder als die als Übergang, bis sie die benötigten sprachlichen Fähigkeiten erworben haben, Unmengen an niedrig bezahlten einfache Jobs haben.
Uber und Co
Scooter Akkuaustauscher
Flink die Chips und das Bier an die Tür Bringer.
Hunde Gassiführer
Hecke schneider
Amazon verpacker
Hundekacke aufsammler
Ach was hat die Digitale Welt und der Wunsch nach Dienstleistungen für jeden schiss, doch für Möglichkeiten eröffnet, Kunde und Dienstleister zueinander zu bringen.

Und dann die angelernten Menschen die PV Anlagen anschrauben, Pflaster verlegen.....also klassische Zupfleger wie sie früher genannt wurden.

Ich sehe bei den von dir genannten Jobs/Tätigkeiten nichts, das sich nicht durch Technik ersätzen ließe. Es ist aktuell schlicht und ergreifend nur noch billiger die Tätigkeiten von einem Menschen ausüben zu lassen.

Zum Thema PV-Anlagen anschrauben, denke hier auch einfach mal einen Schritt weiter. Wieso PV irgendwo anschrauben? Modularer Hausbau mit in das Dach und Dämmung integrierte PV ist hier das Zauberwort. Auch das kannst du bereits heute komplett automatisieren und in einer Halle bauen lassen. Pflaster verlegen - ich lache mich tot. Da gibt es in China bereits seit Jahren Maschinen dafür, die in Rekordtempo kilometerlange Wege vollautomatisiert pflastern.

Das Stichwort ist hir einfach der Kosten-Nutzen-Faktor. Sobald es eine Maschine günstiger machen kann als der Mensch, wird es eine Maschine machen oder es wird für den Endverbraucher im maschinengestützt im Self-Service angeboten. Hier fallen mir spontan folgende Beispiele ein:

Autowaschanlage, Brotbackautomat im Supermarkt, Paketstation für Abholung und Versand, Geldautomat mit Abhebe- und Einzahlfunktion, Chatbot für Erstkontakt bei Servicetelefon, Kaffeevollautomaten in der Gastro, Spülmaschinen, Waschmaschinen, Roboter als Bedienung in der Gastro.

Das sind jetzt bewusst einfach gewählte und einfach gehaltene Beispiele. Ich greife das Beispiel Geldautomat mit Abhebe- und Einzahlfunktion (sog. Recycler) nochmal auf. Als ich vor 15 Jahren noch in der Bank gearbeitet habe, galten diese Dinger erstmal als Teufelszeug und dass die niemals akzeptiert würden. Vor allem bei den Geschäftskunden sah man große Bedenken, wenn die nicht mehr ihre Geldbomben einwerfen könnten. Die Hauptamtlichen Kassiere in den Banken hatten Angst vor der Zukunft und mussten von da an einen Teil ihrer Arbeitszeit mit anderen Tätigkeiten verbringen, die ihnen neu zugeteilt wurden.

Wer hätte 1968, als der erste Geldautomat in Deutschland in Betrieb genommen wurde, einmal gedacht, dass diese Teile flächendeckend eingesetzt und sogar noch um eine Einzahlfunktion erweitert würden? Niemand. Und dennoch ist es genau so gekommen und hat in den Banken viele aus heutiger Sicht niedrig qualifizierte Jobs eingespart.

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2026 am: 08.09.2023 08:44 »
Und dabei gilt ja heute der Geldautomat fast schon als überholt.

Aktienprimus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2027 am: 08.09.2023 08:47 »
Welche Gründe gibt es, als Gewerkschaften verzagt in die Verhandlungen zu gehen? So kommen sie jedenfalls gegenwärtig rüber. Mehr Rückgrat und Selbstbewusstsein!

Wir haben einen Arbeitnehmermarkt und Fachkräftemangel ist zumindest außerhalb der Verwaltungen allgegenwärtig. Wenn es schlecht läuft wechseln. Zumindest mittelständische bzw. größere Firmen bieten häufig gute Arbeitsbedingungen und ständige Überstunden muss sich heute keiner mehr bieten lassen. Die Aussicht auf gute Jobs sind für gut qualifizierte wirklich ok. Nicht am Bürosessel kleben bleiben. Im ÖD ist nicht alles schlecht. Wenn die Tarifverhandlungen aber nicht liefern geht es für mich woanders weiter, auch wenn ich gerne ihren diesem Bereich arbeite. So denken derzeit viele bei uns im Bereich MINT. Interessanterweise sind die Kollen der Verwaltung bequemer eingestellt....

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2028 am: 08.09.2023 09:06 »
Zum Thema PV-Anlagen anschrauben, denke hier auch einfach mal einen Schritt weiter. Wieso PV irgendwo anschrauben? Modularer Hausbau mit in das Dach und Dämmung integrierte PV ist hier das Zauberwort. Auch das kannst du bereits heute komplett automatisieren und in einer Halle bauen lassen. Pflaster verlegen - ich lache mich tot. Da gibt es in China bereits seit Jahren Maschinen dafür, die in Rekordtempo kilometerlange Wege vollautomatisiert pflastern.
Alles richtig und früher waren 10 Zimmerleute damit beschäftigt ein Dachstuhl auf Haus zu bringen und jetzt sind es 2 + Kranführer, die es in der hälfte der Zeit erledigen.

Und so wird es immer wieder und immer wieder "deppen" Jobs geben, die einfach noch nicht automatisiert sind, weil Manpower günstiger.

Warum glaube ich das?
Weil ich dieses Szenario schon seit 30 Jahren höre und die Welt seit Jahrhunderten (die Weber die durch Maschinen ersetzt wurden sind ja der Klassiker)

A6 ist das neue A10

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2029 am: 08.09.2023 09:32 »

Nun, Tätigkeiten sind meist deshalb schlecht bezahlt, weil es dafür keine größere Qualifikation benötigt, sondern viel aus Routine-Tätigkeiten besteht. Und die kann man gut automatisieren. Insofern wird es in Zukunft durchaus dazu kommen, dass der Niedriglohnsektor immer kleiner wird. Da die Bevölkerung deshalb nicht automatisch einen höheren Bildungs- und Kreativitätsgrad besitzt, wird das dazu führen, dass relevante Teile der Bevölkerung keiner Lohnarbeit mehr nachgehen können, da ihre Aufgaben billiger durch automatisierte Systeme übernommen werden können. Ergo muss die Allgemeinheit diese dann auffangen, was andere hier wieder als "Soziale Hängematte" bezeichnen würden.


Ich glaube und sehe vor Ort, dass sich eher die Aufgaben des "mittleren Segments" automatisieren lassen.
E5 - E9
Buchung, Abrechnungen, Zahlstellentätigkeiten, Sekretariate, Terminplanungen, Organisation.

Kochen
Spühlen
Putzen
Hausmeistertätigkeiten (auch einfache)
sonstige Hilfstätigkeiten die abstraktes Denken erfordern
Schreiner
Gärtner

Da wird nix zu automatisieren sein und hier im Krankenhaus brauchst du sowas (dringend).
In Ermangelung von Bewerbern haben wir, notgedrungen, viel automatisiert was Verwaltung angeht, aber das Essen bringen die KIs eben nicht ins Zimmer.

Sehe ich weniger. Viele "digitale Revolutionen" im ÖD führen nur zu mehr Papier. Richtig Rationalisierungspotential sehe ich im Aufsichtspersonal "Referatsleiter".

Schmitti

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2030 am: 08.09.2023 10:15 »
Das liegt aber auch maßgeblich daran, dass sich der öD/Staat für Digitalisierung zu doof anstellt, die Vorzüge nicht sehen/nutzen will aber mit der Umsetzung trotzdem zig Stellen beschäftigt hat.

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2031 am: 08.09.2023 11:08 »

Nun, Tätigkeiten sind meist deshalb schlecht bezahlt, weil es dafür keine größere Qualifikation benötigt, sondern viel aus Routine-Tätigkeiten besteht. Und die kann man gut automatisieren. Insofern wird es in Zukunft durchaus dazu kommen, dass der Niedriglohnsektor immer kleiner wird. Da die Bevölkerung deshalb nicht automatisch einen höheren Bildungs- und Kreativitätsgrad besitzt, wird das dazu führen, dass relevante Teile der Bevölkerung keiner Lohnarbeit mehr nachgehen können, da ihre Aufgaben billiger durch automatisierte Systeme übernommen werden können. Ergo muss die Allgemeinheit diese dann auffangen, was andere hier wieder als "Soziale Hängematte" bezeichnen würden.


Ich glaube und sehe vor Ort, dass sich eher die Aufgaben des "mittleren Segments" automatisieren lassen.
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Da wird nix zu automatisieren sein und hier im Krankenhaus brauchst du sowas (dringend).
In Ermangelung von Bewerbern haben wir, notgedrungen, viel automatisiert was Verwaltung angeht, aber das Essen bringen die KIs eben nicht ins Zimmer.

Sehe ich weniger. Viele "digitale Revolutionen" im ÖD führen nur zu mehr Papier. Richtig Rationalisierungspotential sehe ich im Aufsichtspersonal "Referatsleiter".

Gerade in wiederkehrenden Aufgaben, also Prozessen, sehe ich großes Digitalisierungs- und Automatisierungspotential. Wenn es ums routinenhafte Massengeschäft geht, wie z.B. die Verlängerung eines Personalausweises kann die ganz überwiegende Prüfarbeit automatisiert werden.


Warnstreik

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2032 am: 08.09.2023 12:44 »

Nun, Tätigkeiten sind meist deshalb schlecht bezahlt, weil es dafür keine größere Qualifikation benötigt, sondern viel aus Routine-Tätigkeiten besteht. Und die kann man gut automatisieren. Insofern wird es in Zukunft durchaus dazu kommen, dass der Niedriglohnsektor immer kleiner wird. Da die Bevölkerung deshalb nicht automatisch einen höheren Bildungs- und Kreativitätsgrad besitzt, wird das dazu führen, dass relevante Teile der Bevölkerung keiner Lohnarbeit mehr nachgehen können, da ihre Aufgaben billiger durch automatisierte Systeme übernommen werden können. Ergo muss die Allgemeinheit diese dann auffangen, was andere hier wieder als "Soziale Hängematte" bezeichnen würden.


Ich glaube und sehe vor Ort, dass sich eher die Aufgaben des "mittleren Segments" automatisieren lassen.
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Buchung, Abrechnungen, Zahlstellentätigkeiten, Sekretariate, Terminplanungen, Organisation.

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Hausmeistertätigkeiten (auch einfache)
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Da wird nix zu automatisieren sein und hier im Krankenhaus brauchst du sowas (dringend).
In Ermangelung von Bewerbern haben wir, notgedrungen, viel automatisiert was Verwaltung angeht, aber das Essen bringen die KIs eben nicht ins Zimmer.

Sehe ich weniger. Viele "digitale Revolutionen" im ÖD führen nur zu mehr Papier. Richtig Rationalisierungspotential sehe ich im Aufsichtspersonal "Referatsleiter".

Gerade in wiederkehrenden Aufgaben, also Prozessen, sehe ich großes Digitalisierungs- und Automatisierungspotential. Wenn es ums routinenhafte Massengeschäft geht, wie z.B. die Verlängerung eines Personalausweises kann die ganz überwiegende Prüfarbeit automatisiert werden.

Und das wirklich wichtige, und das muss bei den Gewerkschaften in die Köpfe, die Automatisierung ist im Gegensatz zu den 80igern keine Gefahr für die Menschen sondern eine Chance. Es bleiben wichtige Aufgaben - vor allem Beratung und "echter" Service - oft liegen und sind absolut unbefriedigend. (ich kann da zur Beratung zum Thema Elterngeld berichten, gruselig) Hier können genau die Mitarbeiter, die bisher mittelmäßig komplexe, widerkehrende Aufgaben hatten, eingesetzt werden.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2033 am: 08.09.2023 13:18 »
Und das wirklich wichtige, und das muss bei den Gewerkschaften in die Köpfe, die Automatisierung ist im Gegensatz zu den 80igern keine Gefahr für die Menschen sondern eine Chance. Es bleiben wichtige Aufgaben - vor allem Beratung und "echter" Service - oft liegen und sind absolut unbefriedigend. (ich kann da zur Beratung zum Thema Elterngeld berichten, gruselig) Hier können genau die Mitarbeiter, die bisher mittelmäßig komplexe, widerkehrende Aufgaben hatten, eingesetzt werden.
Und dürfen dann anstelle von c&p und manuelle Erfassungen von gedöns wieder richtige Aufgaben ausüben.

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2034 am: 08.09.2023 13:31 »
Und das wirklich wichtige, und das muss bei den Gewerkschaften in die Köpfe, die Automatisierung ist im Gegensatz zu den 80igern keine Gefahr für die Menschen sondern eine Chance.

Und selbst wenn durch Rationalisierung und Digitalisierung die Anzahl der benötigten Mitarbeiter sinken würde - einerseits ist öD kein Selbstzweck sondern dient den Bürgern und andererseits sind in den seltensten Fällen öD-Mitarbeiter betriebsbedingt entlassen worden.

Warnstreik

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2035 am: 08.09.2023 13:45 »
Und das wirklich wichtige, und das muss bei den Gewerkschaften in die Köpfe, die Automatisierung ist im Gegensatz zu den 80igern keine Gefahr für die Menschen sondern eine Chance.

Und selbst wenn durch Rationalisierung und Digitalisierung die Anzahl der benötigten Mitarbeiter sinken würde - einerseits ist öD kein Selbstzweck sondern dient den Bürgern und andererseits sind in den seltensten Fällen öD-Mitarbeiter betriebsbedingt entlassen worden.

Es ist ja sogar eher andersrum: In den nächsten 10 Jahren werden so viele Mitarbeiter aus dem Dienst verabschiedet, dass ohne eine entsprechende Automatisierung die Aufgaben schlicht nicht mehr erfüllt werden können. Und fairerweise muss man sagen: das OZG wurde mal gut und mal weniger gut umgesetzt - und das ist nett ausgedrückt :-)

Organisator

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« Antwort #2036 am: 08.09.2023 14:55 »
Und das wirklich wichtige, und das muss bei den Gewerkschaften in die Köpfe, die Automatisierung ist im Gegensatz zu den 80igern keine Gefahr für die Menschen sondern eine Chance.

Und selbst wenn durch Rationalisierung und Digitalisierung die Anzahl der benötigten Mitarbeiter sinken würde - einerseits ist öD kein Selbstzweck sondern dient den Bürgern und andererseits sind in den seltensten Fällen öD-Mitarbeiter betriebsbedingt entlassen worden.

Es ist ja sogar eher andersrum: In den nächsten 10 Jahren werden so viele Mitarbeiter aus dem Dienst verabschiedet, dass ohne eine entsprechende Automatisierung die Aufgaben schlicht nicht mehr erfüllt werden können. Und fairerweise muss man sagen: das OZG wurde mal gut und mal weniger gut umgesetzt - und das ist nett ausgedrückt :-)
... ein noch besseres Argument!

Oliver1976

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2037 am: 08.09.2023 15:00 »
Zwar mag der Stundenlohn durch Verkürzung der Arbeitszeit höher ausfallen, mehr Geld hat man am Ende des Monats trotzdem nicht im Portemonnaie. Zumindest unterstelle ich mal, dass kaum jemand in der neu gewonnen "Freizeit" einen Zweitjob nachgehen wird oder kann.
Von daher wäre es für den TdL ein leichtes auf eine 35h Woche zu gehen, damit eine fette Lohnerhöhung zu produzieren, ohne das er
a) in vielen Bereichen mehr Geld ausgibt
(Wir haben ja nicht massenhaft Präsenzdinge wie Pflege, etc. als TV-L)
b) er Leistungseinbußen hat, da die Menschen dann halt bisserl effektiver arbeiten, gibbet ja Studien dazu.

nachdem ich nun wieder aus dem Urlaub zurück bin.

Über Wochenarbeitszeiten zu diskutieren ist für den wissenschaftlichen Dienst "Schall und Rauch" - bei uns in Stuttgart gerade andiskutiert und ein Ziel der Uni für alle seine MA für 2024 wohl - "Vertrauensarbeitszeit" ... das nur so am Rande.

Das Modell gab es schon jetzt, man konnte aber wählen, ob man es will oder nicht. Diese Möglichkeit soll nun entfallen.

Geschädigter

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2038 am: 08.09.2023 15:20 »
Wenn die Tarifverhandlungen aber nicht liefern geht es für mich woanders weiter, auch wenn ich gerne ihren diesem Bereich arbeite.

Wenn das nicht TVÖD-ähnlich ist, dann überlege auch ich mich anderweitig zu orientieren oder wieder in Richtung Selbständigkeit.

Nur mal bei mir als Beispiel:

Miete 100 € mehr
D-Ticket 49 € - brauche ich leider
Strom/Gas Erhöhug XX %
Lebensmittel ~30 %

Die neuerliche Höhergruppierung von E8 auf E9a bringt mir 35 € mehr (wow!), davon gehen gleich wieder 10 € wegen der Pflegeerhöhung weg.

Und wenn dann Verdi Tariferhöhungen mit 1,9% begeistert feiert, dann stimmt gewaltig was nicht...

Geschädigter

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2039 am: 08.09.2023 15:24 »
Wir bekommen bei entsprechenden Ausschreibungen häufig keine Angebote mehr. Die Firmen sind überlastet und kämpfen längst selbst mit Fachkräftemangel bei MINT. Außerdem gibt es speziellere Aufgaben die sich nicht so ohne weiteres per Outsourcing lösen lassen....

Wir geben 250K für eine "neue" Software aus, welche aber eine Lösung von der Stange ist und halbwegs an uns angepasst immer noch ein riesiger Murks ist.

Projektleiter wollte schon abbrechen, Chef will es aber durchziehen um nicht das Gesicht zu verlieren.

Nach knapp 1,5 Jahren ist das Teil immer noch im Testbetrieb mit dutzenden offenen Tickets.

Ein Lenkungsausschuss wurde einberufen...

Für 250K bzw. wesentlich weniger hätte man einfach eine Individualsoftware programmieren lassen können.

Ich sag nix mehr dazu...