Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035538 times)

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #990 am: 17.08.2023 07:40 »
Pffffff - der Witz war gut. Ich wäre froh, wenn ich so etwas wie Wohngeld von unserer „tollen“ Regierung bekommen würde  ;D

Aber gut, ich weiß sowieso was ich bei der nächsten Wahl wählen werde.
Du bekommst doch Wohngeld, musst nur genügend Kinder oder ein ausreichend geringes Einkommen haben, also worüber jammern?
Aber gut, ich weiß sowieso was ich bei der nächsten Wahl wählen werde.
und das wäre?
möglicherweise eine die nicht mit beiden Beinen auf den Grundfesten des GG steht, aber  - zu Recht - eine wählbare Partei ist.

sebbo83

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #991 am: 17.08.2023 07:50 »
Ich finde es mittlerweile nur noch extrem frustrierend zu arbeiten.
Man fragt sich eigentlich wieso man das überhaupt noch macht.

Da wo ich wohne kann man sich nicht mal eine eigene Immobilie leisten - egal ob man in der EG 6, 7, 8 oder 9 ist.
Von den Zinsen die die Bank fordert ganz abgesehen.

Fremde Leute, die in dieses Land kommen, kriegen die Miete bezahlt + Bürgergeld + Gas bezahlt. (Auf diesen Betrag muss man erstmal kommen, wenn man Vollzeit arbeitet).

Auch ein vielleicht guter Tarifabschluss wird daran nichts ändern..

Die Nerven liegen bei mir und vielen anderen blank.
Es ist einfach nur noch zum..... :-X

Du hast doch die Wahl, bist der Deutschen Sprach vollumfänglich mächtig und stehst dem Arbeitsmarkt - scheinbar in einer prosperierenden Gegend - zur Verfügung. Du kannst deine Situation überall hin verbessern, vielleicht ist eine Verbeamtung möglich? Eine A8 mit 1-2 Kindern hat schon Niveau einer E10-11. Oder halt in die pW wechseln?!

Als Märchen halte ich es jedoch, dass jemand mit einer E6 bis E8 allein oder zu zweit mit ähnlichem Niveau ein Haus baut - auch vor 2-3 Jahren nicht. Da muss der Partner schon mindestens nochmal 2.500 € Netto zusteuern. Aktuell dann schon ehr 3.500 €. Als die Massen an Wohngebieten in den neuen und alten Bundesländern zwischen 1990 bis 2000 entstanden, gab es mitunter zweistellige verzinste Hauskredite. Es ist halt nicht so, dass das Sekretärinnen-Pärchen ein Haus baut, sondern dann doch ehr das Lehrer-Päarchen.

Und zum Schluss was zum Thema "fremde Leute". Komm bitte klar mit deiner Denkweise! Es sind nicht die Menschen Schuld daran, dass Sie vom Staat gut unterstützt werden. Auch sind neu zugezogene Nachbarn "fremde Leute" oder als du in dein Wohngebiet zugezogen bist - was du auch ein fremder Leut. Neid auf andere hat auf dieser Art Debatte noch nie einem geholfen. Eifere lieber den Menschen nach, die oben stehen als den Menschen, die unten stehen/geflüchtet sind. Vielleich hilft es...   

KDC

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #992 am: 17.08.2023 08:11 »
Ich finde es mittlerweile nur noch extrem frustrierend zu arbeiten.
Man fragt sich eigentlich wieso man das überhaupt noch macht.

Da wo ich wohne kann man sich nicht mal eine eigene Immobilie leisten - egal ob man in der EG 6, 7, 8 oder 9 ist.
Von den Zinsen die die Bank fordert ganz abgesehen.

Fremde Leute, die in dieses Land kommen, kriegen die Miete bezahlt + Bürgergeld + Gas bezahlt. (Auf diesen Betrag muss man erstmal kommen, wenn man Vollzeit arbeitet).

Auch ein vielleicht guter Tarifabschluss wird daran nichts ändern..

Die Nerven liegen bei mir und vielen anderen blank.
Es ist einfach nur noch zum..... :-X

Mimimi. Man kann sich auch mit diesem Gehalt in den meisten Gegenden eine eigene Immobilie leisten. Es kommt rein auf die eigenen Ansprüche an. Hatte dazu neulich folgendes Gespräch mit einem 24jährigen, der sich sehr darüber aufgeregt hat, dass er sich keine eigene Immobilie kaufen kann aufgrund der Preise und Zinsen.

Habe ihm dann mehrere Wohnungen im Bestand gezeigt, die preislich ok waren und die Bank ihm finanzieren würde. Antwort war dann: das ist ja nur eine Wohnung. Was will ich damit.

Habe ihm dann ein kleines Haus (95m2) im Bestand gezeigt,gleiche Rahmenbedingungen. Antwort war dann: was will ich damit? Das hat ja keinen Garten jnd keine Garage.

Ja - dann bleibst du eben weiterhin bei Mama in 12 m2 Kinderzimmer wohnen, wenn deine Ansprüche so hoch sind.

Bei vielen Immobiliensuchern sind die Ansprüche zu hoch. Da wohnt man aktuell bei einer Wohnbau auf 60 m2 ohne Balkon und die eigene Wohnung soll dann mindestens 90m2 Penthouse mit 30m2 Dachterrasse haben oder besser noch eine Toskanavilla mit Doppelgarage. So klappt das nicht.

Viele haben die Denke, dass man nur ein einziges Mal in seinem Leben eine Immobilie kaufen wird und daher muss diese dann perfekt sein. So ein Quatsch. Eine kleine Immobilie kann auch immer ein Einstieg sein, um Eigenkapital aufzubauen und Druck vom Kessel zu nehmen. Wenn sich dann eine gute Situation ergibt, kann man dann entspannt handeln.

Nobelscarlett

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #993 am: 17.08.2023 08:27 »
Wäre es ein Wunschkonzert :).... Ich würde mir für den TV-L wünschen:

- Anpassung Gehalt, Zulagen und Gruppen/ Gruppierungen an den TVöD (Kommune) (ich fände die Idee auch irgendwie nett, wenn wir alle in nur einem Tarifvertrag wären)

- Jährliche Laufzeit/ Anpassung  zum nächsten 01.03. in nur 1 Verhandlungsrunde - Vorschlag muss hier von beiden Seiten zu einem Stichtag gemeldet werden und dann wird an Tag X dieser verhandelt - dieser Eiertanz über Monate ist doch einfach nur nervig

- Stufengleiche Höhergruppierungen ermöglichen

- Reduzierung der Arbeitszeit von 40,1h auf 38 h bei keinem Gehaltsabzug (warum ist es nicht möglich  die generelle Arbeitszeit einheitlich für alle zu gestalten?)

- Jahressonderzahlung: Für alle fixer Betrag statt % (z.B. jeder erhält 3000.00 EUR brutto unabhängig von EG)

- Mehr Optionen für interne Verhandlungen und Zulagen bei Übernahme von extra Aufgaben (16.5,  Stufenvorweggewährung etc. wird hier immer knallhart als nicht machbar abgeschmettert, da es das Finanzministerium wohl nicht "erlaubt" und die handlungsermöglichenden Personen da sich streng dran halten bzw. ihren Arsch nicht hochkriegen, da Mehraufwand)

- modernere Stellenbeschreibungen, angepasst an die Tätigkeit und Aufgaben, nicht 1 Stellenbeschreibung für 100 Positionen gleichen Stils um gewisse EG zu rechtfertigen! Gefühlt  gibt es hier viel noch von 1990....

Scanner

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #994 am: 17.08.2023 08:52 »
Also zunächst ist es ja erstmal so, dass Neid eine Emotion ist. Es drückt das Gefühl darüber aus, dass etwas in Schieflage geraten ist, wie eben dass man sich ungerecht behandelt fühlt. Warum sollte das denn unberechtigt sein, wenn man eben sieht, dass ganz offensichtlich andere Menschen insoweit finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen, die nie in dieses System eingezahlt haben und der Staat aber an mich als Einheimischen die Erwartung setzt, dass ich mal gefälligst zu arbeiten habe - und das obwohl der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im ÖD und den Leistungen auf die ein Bürgergeldempfänger Anspruch hat einfach nur lächerlich gering ist. (Und von anderen Themen wie der Rente wird da noch gar nicht gesprochen).

Und wenn man dann noch sieht, dass einem die Bank 4,5% Zinsen für eine Immobilie aufdrücken will und der Preis derselben sowieso völlig überteuert ist, kann man sich ja schon mal die Frage stellen, wieso man das alles überhaupt noch unterstützen soll.

Bibliothekar

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #995 am: 17.08.2023 09:37 »
Also zunächst ist es ja erstmal so, dass Neid eine Emotion ist. Es drückt das Gefühl darüber aus, dass etwas in Schieflage geraten ist, wie eben dass man sich ungerecht behandelt fühlt. Warum sollte das denn unberechtigt sein, wenn man eben sieht, dass ganz offensichtlich andere Menschen insoweit finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen, die nie in dieses System eingezahlt haben und der Staat aber an mich als Einheimischen die Erwartung setzt, dass ich mal gefälligst zu arbeiten habe - und das obwohl der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im ÖD und den Leistungen auf die ein Bürgergeldempfänger Anspruch hat einfach nur lächerlich gering ist. (Und von anderen Themen wie der Rente wird da noch gar nicht gesprochen).

Und wenn man dann noch sieht, dass einem die Bank 4,5% Zinsen für eine Immobilie aufdrücken will und der Preis derselben sowieso völlig überteuert ist, kann man sich ja schon mal die Frage stellen, wieso man das alles überhaupt noch unterstützen soll.

Dieses Forum hat bereits einen Thread in dem dieses Thema mehr als erschöpfend behandelt wurde ("Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?")

BW zahlt zu wenig

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #996 am: 17.08.2023 09:44 »
Also zunächst ist es ja erstmal so, dass Neid eine Emotion ist. Es drückt das Gefühl darüber aus, dass etwas in Schieflage geraten ist, wie eben dass man sich ungerecht behandelt fühlt. Warum sollte das denn unberechtigt sein, wenn man eben sieht, dass ganz offensichtlich andere Menschen insoweit finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen, die nie in dieses System eingezahlt haben und der Staat aber an mich als Einheimischen die Erwartung setzt, dass ich mal gefälligst zu arbeiten habe - und das obwohl der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im ÖD und den Leistungen auf die ein Bürgergeldempfänger Anspruch hat einfach nur lächerlich gering ist. (Und von anderen Themen wie der Rente wird da noch gar nicht gesprochen).

Und wenn man dann noch sieht, dass einem die Bank 4,5% Zinsen für eine Immobilie aufdrücken will und der Preis derselben sowieso völlig überteuert ist, kann man sich ja schon mal die Frage stellen, wieso man das alles überhaupt noch unterstützen soll.

Man fragt sich tatsächlich (angesichts Deutschland als Höchststeuerland weltweit Platz 1 und 2 mal so mal so) ob man sich diesem "solidiarisch/sozialem" System noch weiter anschließen möchte, wenn die Schieflage derart eskaliert. "Leistung muss sich Lohnen" ist doch ein Spruch der immer wiederholt wird. Meine Leistung wird hier allerdings "belohnt" mit erheblich mehr Steuern und Abgaben, weshalb ich dazu übergegangen bin nicht mehr die Leistung zu erhöhen, sondern das Kapitaleinkommen abseits der so "gerecht" besteuerten "Leistung".

MoinMoin

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« Antwort #997 am: 17.08.2023 09:48 »
Ich finde es mittlerweile nur noch extrem frustrierend zu arbeiten.
Man fragt sich eigentlich wieso man das überhaupt noch macht.

Da wo ich wohne kann man sich nicht mal eine eigene Immobilie leisten - egal ob man in der EG 6, 7, 8 oder 9 ist.
Von den Zinsen die die Bank fordert ganz abgesehen.

Fremde Leute, die in dieses Land kommen, kriegen die Miete bezahlt + Bürgergeld + Gas bezahlt. (Auf diesen Betrag muss man erstmal kommen, wenn man Vollzeit arbeitet).

Auch ein vielleicht guter Tarifabschluss wird daran nichts ändern..

Die Nerven liegen bei mir und vielen anderen blank.
Es ist einfach nur noch zum..... :-X

Mimimi. Man kann sich auch mit diesem Gehalt in den meisten Gegenden eine eigene Immobilie leisten. Es kommt rein auf die eigenen Ansprüche an. Hatte dazu neulich folgendes Gespräch mit einem 24jährigen, der sich sehr darüber aufgeregt hat, dass er sich keine eigene Immobilie kaufen kann aufgrund der Preise und Zinsen.

Habe ihm dann mehrere Wohnungen im Bestand gezeigt, die preislich ok waren und die Bank ihm finanzieren würde. Antwort war dann: das ist ja nur eine Wohnung. Was will ich damit.

Habe ihm dann ein kleines Haus (95m2) im Bestand gezeigt,gleiche Rahmenbedingungen. Antwort war dann: was will ich damit? Das hat ja keinen Garten jnd keine Garage.

Ja - dann bleibst du eben weiterhin bei Mama in 12 m2 Kinderzimmer wohnen, wenn deine Ansprüche so hoch sind.

Bei vielen Immobiliensuchern sind die Ansprüche zu hoch. Da wohnt man aktuell bei einer Wohnbau auf 60 m2 ohne Balkon und die eigene Wohnung soll dann mindestens 90m2 Penthouse mit 30m2 Dachterrasse haben oder besser noch eine Toskanavilla mit Doppelgarage. So klappt das nicht.

Viele haben die Denke, dass man nur ein einziges Mal in seinem Leben eine Immobilie kaufen wird und daher muss diese dann perfekt sein. So ein Quatsch. Eine kleine Immobilie kann auch immer ein Einstieg sein, um Eigenkapital aufzubauen und Druck vom Kessel zu nehmen. Wenn sich dann eine gute Situation ergibt, kann man dann entspannt handeln.
Danke!
Zeigt dir den Verlauf zwischen Kaufpreis und Miete an:
https://data.oecd.org/chart/7a31


sebbo83

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #998 am: 17.08.2023 10:05 »
Also zunächst ist es ja erstmal so, dass Neid eine Emotion ist. Es drückt das Gefühl darüber aus, dass etwas in Schieflage geraten ist, wie eben dass man sich ungerecht behandelt fühlt. Warum sollte das denn unberechtigt sein, wenn man eben sieht, dass ganz offensichtlich andere Menschen insoweit finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen, die nie in dieses System eingezahlt haben und der Staat aber an mich als Einheimischen die Erwartung setzt, dass ich mal gefälligst zu arbeiten habe - und das obwohl der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im ÖD und den Leistungen auf die ein Bürgergeldempfänger Anspruch hat einfach nur lächerlich gering ist. (Und von anderen Themen wie der Rente wird da noch gar nicht gesprochen).

Und wenn man dann noch sieht, dass einem die Bank 4,5% Zinsen für eine Immobilie aufdrücken will und der Preis derselben sowieso völlig überteuert ist, kann man sich ja schon mal die Frage stellen, wieso man das alles überhaupt noch unterstützen soll.

Ja man kann ja wohl noch ... Nein, Neid drückt nicht aus, dass etwas in Schieflage geraten ist! Deine Form von Neid ist das Gegenteil von Gönnen. Und das ist destruktiv. Für dich ... und der Gesellschaft. Und alles was du schreibst und wie du es formulierst ist eine destruktive Haltung dir und anderen gegenüber. Sehe nach oben und nicht nach unten. Verändere deinen Abstand - versuche nicht bei anderen Veränderungen hervorzurufen. Gönne es den (meisten) Menschen etwas Ruhe vor Krieg und Flucht zu haben und sehe selber zu, dass es dir besser geht, wie du es dir wünschst. Du lebst (noch) in einem freien Land mit freier Entscheidung deiner Wohnortwahl (in Mittelstädten ohne Uni in Ost und West gibt es noch Mieten für 5 €/qm oder Grundstücke für unter 50 € q/m) sowie Arbeitsplatzwahl.

Und jetzt mal zum Nachdenken noch die Worte aus meinen Erinnerungen eines Regionaldirektes der Bundesagentur für Arbeit aus einer deutlich blau wählenden Region: Für die hiesige Demographie und den  Arbeitsmarkt hätte nichts besseres passieren können als die aktuelle Fluchtbewegung. Nach etwas mehr als einem Jahr Krieg in der Ukraine mit vor allem geflüchteten Frauen und Kindern sind bereits mehr als 20 % in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse untergekommen.

Auch der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im öD zum höheren Gehalt zum öD ist recht gering. Ich bin der Meinung, dass man Sockelbeiträge - wenn diese überhaupt kommen - mal umgedreht der Tabelle anrechnen sollten. Also angefangen mit z.B. 500 € mehr für eine E15 und am Ende 1/15 davon für eine E1. Das hätte dann weniger mit Neid für die unteren Gehaltsstufen zu tun, sondern ehr nach dem Streben mit guter Arbeit und neuen Aufgaben aufzusteigen. Der viel diskutierte Wechsel von E11 zur E13 ist dafür ein Beispiel. Der lohnt sich für viele erstmal gar nicht im Vergleich zu den Aufgaben und der Verantwortung.

   

Knarfe1000

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #999 am: 17.08.2023 10:06 »

Die Frage lautet doch explizit: Welche FORDERUNGShöhe findest Du angemessen?
Grundforderung sollte 15 % sein, egal ob die BILD und Konsorten dann Schaum vor dem Mund haben   ;)

PS: Die Jahressonderzahlung muss zudem für alle wieder auf 100 %.
« Last Edit: 17.08.2023 10:15 von Knarfe1000 »

Knarfe1000

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« Antwort #1000 am: 17.08.2023 10:09 »
Hier geht es zur Umfrage von Ver.di bzgl. der festzulegenden Forderung(en).

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

Auch als Nicht-Mitglied und/oder Beamte könnt ihr daran teilnehmen  ;D
Bin Beamter und habe mal 12 % "gefordert"
Wichtig ist aber vor allem, dass die 12% zum 1.10.2023 kommen und nicht durch den Inflationsausgleich weit ins Jahr 2024 geschoben werden.
Richtig, die Laufzeit ist fast genauso wichtig wie die Höhe. Also Beginn Anfang/Mitte 2023, Ende zum 31.12.2024 (also dann wieder zeitgleich mit TVöD).

cyrix42

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« Antwort #1001 am: 17.08.2023 10:17 »
Da die Laufzeit des letzten Tarifvertrags zum TV-L bis 30.09.2023 vereinbart war, wäre eine Forderung nach "Beginn Anfang/Mitte 2023" nicht abgedeckt.

BW zahlt zu wenig

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« Antwort #1002 am: 17.08.2023 10:26 »
Also zunächst ist es ja erstmal so, dass Neid eine Emotion ist. Es drückt das Gefühl darüber aus, dass etwas in Schieflage geraten ist, wie eben dass man sich ungerecht behandelt fühlt. Warum sollte das denn unberechtigt sein, wenn man eben sieht, dass ganz offensichtlich andere Menschen insoweit finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen, die nie in dieses System eingezahlt haben und der Staat aber an mich als Einheimischen die Erwartung setzt, dass ich mal gefälligst zu arbeiten habe - und das obwohl der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im ÖD und den Leistungen auf die ein Bürgergeldempfänger Anspruch hat einfach nur lächerlich gering ist. (Und von anderen Themen wie der Rente wird da noch gar nicht gesprochen).

Und wenn man dann noch sieht, dass einem die Bank 4,5% Zinsen für eine Immobilie aufdrücken will und der Preis derselben sowieso völlig überteuert ist, kann man sich ja schon mal die Frage stellen, wieso man das alles überhaupt noch unterstützen soll.

Ja man kann ja wohl noch ... Nein, Neid drückt nicht aus, dass etwas in Schieflage geraten ist! Deine Form von Neid ist das Gegenteil von Gönnen. Und das ist destruktiv. Für dich ... und der Gesellschaft. Und alles was du schreibst und wie du es formulierst ist eine destruktive Haltung dir und anderen gegenüber. Sehe nach oben und nicht nach unten. Verändere deinen Abstand - versuche nicht bei anderen Veränderungen hervorzurufen. Gönne es den (meisten) Menschen etwas Ruhe vor Krieg und Flucht zu haben und sehe selber zu, dass es dir besser geht, wie du es dir wünschst. Du lebst (noch) in einem freien Land mit freier Entscheidung deiner Wohnortwahl (in Mittelstädten ohne Uni in Ost und West gibt es noch Mieten für 5 €/qm oder Grundstücke für unter 50 € q/m) sowie Arbeitsplatzwahl.

Und jetzt mal zum Nachdenken noch die Worte aus meinen Erinnerungen eines Regionaldirektes der Bundesagentur für Arbeit aus einer deutlich blau wählenden Region: Für die hiesige Demographie und den  Arbeitsmarkt hätte nichts besseres passieren können als die aktuelle Fluchtbewegung. Nach etwas mehr als einem Jahr Krieg in der Ukraine mit vor allem geflüchteten Frauen und Kindern sind bereits mehr als 20 % in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse untergekommen.

Auch der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im öD zum höheren Gehalt zum öD ist recht gering. Ich bin der Meinung, dass man Sockelbeiträge - wenn diese überhaupt kommen - mal umgedreht der Tabelle anrechnen sollten. Also angefangen mit z.B. 500 € mehr für eine E15 und am Ende 1/15 davon für eine E1. Das hätte dann weniger mit Neid für die unteren Gehaltsstufen zu tun, sondern ehr nach dem Streben mit guter Arbeit und neuen Aufgaben aufzusteigen. Der viel diskutierte Wechsel von E11 zur E13 ist dafür ein Beispiel. Der lohnt sich für viele erstmal gar nicht im Vergleich zu den Aufgaben und der Verantwortung.

 

Grundsätzlich kann ich deine Sichtweise nachvollziehen. Was aber wenn "die unter dir" durch "umstände" plötzlich "neben" oder gar "über" dir stehen. Gibt das nicht zu denken? Zumal wir mal davon ausgehen, dass die Persönliche Entwicklung vielleicht nicht so schnell voran gehen kann durch "umstände" die jetzt mal nicht in der eigenen Leistung liegen.

sebbo83

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1003 am: 17.08.2023 10:45 »
Grundsätzlich kann ich deine Sichtweise nachvollziehen. Was aber wenn "die unter dir" durch "umstände" plötzlich "neben" oder gar "über" dir stehen. Gibt das nicht zu denken? Zumal wir mal davon ausgehen, dass die Persönliche Entwicklung vielleicht nicht so schnell voran gehen kann durch "umstände" die jetzt mal nicht in der eigenen Leistung liegen.

Da eine E6 mehr als Mindestlohn ist, sollte es nicht mal annähernd der Fall sein und auch der Mindestlohnempfänger erhält mehr:
https://www.rnd.de/politik/mindestlohn-oder-buergergeld-wer-bekommt-wie-viel-2S73W7ILJJEFRIXERWT5ORLTW4.html
Und der Mindestlohn steigt weiter.

Damit ist der Aussage auch Wind aus den Segeln genommen und ehr in die Märchenkiste der blauen zuzuordnen.

Ein BG-Empfänger hat einen Netto-Abstand von 670 € zum Mindestlohnempfänger und zu jemanden in der E6 S6 sogar von 1250 €.
Von der E6 S6 zur E12 S6 beträgt der Abstand 1308 € Netto. Also schaue ich zu den "nach unten" oder strebe ich lieber nach oben? Dafür hätte ich gerne eine Erklärung!

Scanner

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1004 am: 17.08.2023 10:51 »
Also zunächst ist es ja erstmal so, dass Neid eine Emotion ist. Es drückt das Gefühl darüber aus, dass etwas in Schieflage geraten ist, wie eben dass man sich ungerecht behandelt fühlt. Warum sollte das denn unberechtigt sein, wenn man eben sieht, dass ganz offensichtlich andere Menschen insoweit finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen, die nie in dieses System eingezahlt haben und der Staat aber an mich als Einheimischen die Erwartung setzt, dass ich mal gefälligst zu arbeiten habe - und das obwohl der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im ÖD und den Leistungen auf die ein Bürgergeldempfänger Anspruch hat einfach nur lächerlich gering ist. (Und von anderen Themen wie der Rente wird da noch gar nicht gesprochen).

Und wenn man dann noch sieht, dass einem die Bank 4,5% Zinsen für eine Immobilie aufdrücken will und der Preis derselben sowieso völlig überteuert ist, kann man sich ja schon mal die Frage stellen, wieso man das alles überhaupt noch unterstützen soll.

Sehe nach oben und nicht nach unten. Verändere deinen Abstand - versuche nicht bei anderen Veränderungen hervorzurufen. Gönne es den (meisten) Menschen etwas Ruhe vor Krieg und Flucht zu haben und sehe selber zu, dass es dir besser geht, wie du es dir wünschst. Du lebst (noch) in einem freien Land mit freier Entscheidung deiner Wohnortwahl (in Mittelstädten ohne Uni in Ost und West gibt es noch Mieten für 5 €/qm oder Grundstücke für unter 50 € q/m) sowie Arbeitsplatzwahl.

 

Tja, nur dass das nicht nur mich betrifft, sondern die gesamte Mittelschicht. Würde man deinem Rat folgen, würde das fast die komplette Abschaffung aller Angestellten bzw. Facharbeiter bedeuten. Woraus dann die Frage erwächst wer dann all die notwendige Arbeit noch machen soll, wenn jetzt plötzlich alle anfangen so zu denken. Das Problem sind nämlich nicht „wir“ als Masse, sondern ein gieriger Umverteilungsstaat.

Aber ist schon klar, das wird dir auch nicht einleuchten. Du hast wahrscheinlich sogar ein Einfamilienhaus geerbt, fährst einen SUV, fliegst 3x im Jahr in den Urlaub und wählst Grün 🙈