Das kann man so machen, nur fehlt dann eben der 2. Schritt: Welche Arbeitskräfte will man denn gewinnen?
Will man das denn? Man spart Personalkosten, kann zwar damit auch nicht jedes Wunschprojekt vernünftig (oder wenigstens irgendwie) anpacken, aber das spart auch wieder Geld, und mit den ganzen Einsparungen kann man dann ja weitere Wunschprojekte planen, bei denen man dann weiter spart. Ein Win-Win-Win-Perpetuum mobile ;-)
Eben, ich habe immer geschult, man muss die Fragen:
Was will ich? Und, was habe ich dafür zur Verfügung? Grundsätzlich zusammen stellen.
Denn, passen die Antworten nicht zusammen, muss ich mind. an einer Stelle nachsteuern. Entweder Anforderungen runter schrauben oder Ressourcen rauf oder beides.
Hier ist es so, dass die AG sagen, wir wollen einen starken ÖD! Super, aber stehen dafür ausreichende Mittel zur Verfügung?
Lieber troubleshooting,
Tarifverhandlungen im ÖD laufen inhaltlich eben nicht ab wie Ihre Schulungen. Die AGs haben ganz andere Definitionen von Problembeschreibungen und auch "Lösungen".
Ihr Argument- Abwanderung der AN - interessiert die AGs einen Scheißdreck. Lieblingsargument der AGs dazu ist immer: Ja- aber von Fachkräftemangel sind alle Brachen betroffen- warum sollte es beim ÖD anders sein ? Ein differentzierter Blick findet nicht statt und wird von den AGs auch nicht für notwendig gehalten.
Solange die Aufgaben noch "irgendwie" erledigt werden können(Qualität bis 4-) - oder ggf. auch mit deutlich teuerer Vergabe an Fremdfirmen - gibt´s für die AGs keine Krise. Zudem verlassen dann doch nicht so viele AN wie "angekündigt" den TVL- trotz schaum vor´m Mund.
Plötzlich stellen viele dann doch fest, dass sie grade ein Haus bauen, ein Kind geboren wurde, die Schwiegermutter gepflegt werden muss, der neue Arbeitspaktz mit viel mehr Fahrzeit verbunden ist etc,. Das wissen die AGs und freuen sich. Zudem kommen immer noch ein paar Berufsanfänger/Quereinsteiger in den ÖD
Krise liegt für die AGs erst dann vor, wenn für sie absehbar ist, dass (bald)wirklich nichts mehr geht. Siehe Tarifverhandlungen SuE oder Pflege Unikliniken beide in 2022. Aber auch hier waren zuvor masssive Streiks notwendig- bei der Pflege sogar 79 Tage Dauerstreik und zuvor ein abgelaufenes 100 Tage Ultimatum. Zuletzt: Nicht besetzte Stellen minimieren die Etatlöcher.
Deshalb helfen nur massive Streiks und dass Bürger ihre Wut und Enttäuschung über zulange Wartezeiten etc. nicht gegen die AN richten, sondern gegen die AGs, die diese Probleme verursachen. Aber von beidem sind wir leider sehr,sehr weit entfrent. Aber die nächsten Tarifverhandlungen kommen bestimmt.