Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035416 times)

Reisinger850

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1815 am: 03.09.2023 18:57 »
Bevor ich Mindestlohn verdienen würde, also der von Cyrinx erwähnte Tellerwischer, da würde ich dem Chef einfach sagen: „bin raus, verabschiede mich ins Bürgergeld“. Denn 1700 Euro netto vs mindestens mal 1500 netto, da muss ich nicht lange überlegen. Was da an Lebenszeit erhalten bleibt im Vergleich zum öden Job den Tellerwischers, unglaublich gut. Vor dem Hintergrund des Mangels an Arbeitnehmern im Allgemeinen bei gleichzeitig mehreren Millionen Bürgergeldempfängern sollte man überlegen, ob das langfristig wirklich sinnvoll ist und evtl. Kündigungen nicht teurer werden hinten raus.

Du redest vom Existenzminimum - keine Ahnung welches Institut dies nun genau definiert hat, aber diese Definition ist nicht Gott gegeben. Dann ist das Existenzminimum in D. also besonders hoch vom absoluten und auch relativen
Geldbetrag her, obwohl Einkommen und auch Waren, Mieten etc. weiterhin günstiger sind als in vergleichbaren Ländern? In Fra, GB, USA gibt es ein solch hohes Existenzminimum nicht. Ich habe eher den Eindruck, dass die linken sozialistischen Parteien an der Macht ihr Wählerklientel stärken wollen und an die 4 Millionen Empfänger Wahlgeschenke verteilen, die von den Arbeitnehmern bezahlt werden müssen, was der Mittelschicht am meisten wehtut.

Ansonsten lesen sich deine Beiträge zu dem Thema immer wie entweder ein SPD-naher Wernecke 2.0, der im Voraus die Erwartungen bereits dämpfen will weil er weiss, dass die Gewerkschaften nichts auf die Reihe bekommen. Oder wie ein TDL Vertreter, der mal wieder klamme Kassen vorfindet. Dieses Trauerspiel was bald kommt ist doch lächerlich. Für meine angestellten Kollegen tut es mir einfach nur noch Leid. Ich kann wenigstens täglich noch beten, dass das BverG den Ländern in Zukunft noch ordentlich einen mitgibt…




« Last Edit: 03.09.2023 19:13 von Reisinger850 »

DerBoss

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1816 am: 03.09.2023 19:54 »
Eine weiteres heranrücken von Hartzis an den öffentlichen Dienst kann aber auch nicht sein!

Warum? Um mal mit Spids immer mal wieder angeführten Gemüseputzer in der EG 1 zu kommen: Warum sollte der mehr erhalten als den Mindestlohn? Und derzeit ist die EG 1/2 noch deutlich über Mindestlohn…

Versuche mal als Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft in einer Gehaltsverhandlung mit deinem Chef zu erwähnen, dass du jetzt mehr Geld willst, weil andere mehr erhalten. Der wird dich fragen, was das denn mit dir und deinem Gehalt zu tun hat — richtig, nichts. Du musst schon Argumente aus dir heraus finden, warum du meinst, dass dein Arbeitgeber mehr für dich ausgeben sollte. Zum Beispiel, weil du für entsprechend mehr Gewinn für das Unternehmen gesorgt hast. Oder, weil man in dir sonst eine fähige Fachkraft verliert, weil du andernorts ein besseres Angebot erhalten hast…

Zitat
Bevor für Bürgergelderhöhungen Geld da ist, sollten Arbeitnehmer gestärkt werden um Arbeit attraktiver zu machen und bei der aktuellen demographischen Situation nicht noch mehr voll im Saft stehende Menschen an die Hängematte zu verlieren.

Das Bürgergeld wird aufgrund einer Automatik angepasst, in welcher derzeit hier i.W. Das Existenzminimum in seiner Höhe, welches wiederum grundgesetzlich garantiert ist, bestimmend ist. Hier stehen keine Verhandlungen oder politischen Beschlüsse an, sondern es wird einfach umgesetzt. Und das muss es auch; denn hier geht es um das Existenzminimum. Ich weiß nicht, ob du oder irgendeiner der anderen Leute, die auf diese Personen neidisch sind, das schon begriffen hast/haben: Wer das erhält, hat gerade das Nötigste zur Verfügung und kommt gerade so über die Runden. Von der Stigmatisierung, die auch du hier anwendest, noch nicht einmal zu sprechen. Das sind Leute, die in psychische Probleme geraten, die sich nichts leisten können, die immer, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert (Waschmaschine kaputt) dies nicht spontan klären können, sondern wieder betteln gehen müssen, … Das sind Leute, die können nicht mit weniger zurechtkommen, weil sie schon am  Minimum sind!

Lohnverhandlungen finden aber auf einer ganz anderen Ebene statt. Da geht es nicht um die Sicherung der bloßen Existenz und einer minimalen gesellschaftlichen Teilhabe. Hier geht es um die Frage, was deine Arbeitstätigkeit wert ist. Und das muss ausgehandelt werden.

Klar ist auch, dass auch arbeitstätigen Personen dieses Existenzminimum zusteht. Deshalb gibt es den Mindestlohn; und damit sich Arbeiten auch lohnt, gibt es die Möglichkeiten der „Aufstockung“ bzw. Weitere Sozialleistungen wie Wohngeld oder den Kinderzuschlag. Aber dergleichen (bis auf den Mindestlohn als Untergrenze) ist eine staatliche Aufgabe, nicht Teil der Tarif- bzw. Gehaltsverhandlungen.

Zitat
Du willst hier tief stapeln, weil du auf der anderen Seite bist.

Ich wüsste nicht, wo ich angegeben hätte, dass ich auf irgendeiner Seite sei. Aber mir ist auch nicht klar, was du mir hier zuschreiben willst. Auf welcher Seite sei ich denn, deiner Meinung nach?

Zitat
Aber wirkliche Argumente ausser: „das geht so nicht“ hast du nicht.

Um festzustellen, dass jemand Quatsch erzählt, reicht es doch, dessen Aussagen auseinander zu nehmen. Es ist dafür weder notwendig, das Gegenteil dessen, was dieser erzählt hat, zu untermauern, noch es überhaupt für richtig zu halten. Ich kann auch ein falsches Argument für eine richtige Sache widerlegen…

Auch wenn du wie du behauptest Dr. bist empfinde ich deine Beiträge als Ballast für uns Kollegen, die arbeiten für dieses Land. Für mich bist du kein Kollege, denn wir brauchen wirklich mehr Geld und ich möchte nicht immer hören was nicht geht.

Was willst du mit deinen Aussagen bezwecken? In diesem Forum sind doch Arbeitnehmer und keine Arbeitgeber.

Wenn jetzt nach vielen Jahren der tariflichen Entbehrungen kein hoher Ausgleich bei den Verhandlungen herausspringt, der pro Anno mindestens 10 Prozent die Tabelle erhöht oder mindestens die Tabelle vom TVÖD bei gleicher Laufzeit verwendet (31.12.2024), dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Es ist ja gut, dass du wohl kein zusätzliches Geld benötigst, ich brauche es wirklich dringend um den täglichen Bedarf weiterhin zu decken.

A6 ist das neue A10

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1817 am: 03.09.2023 20:14 »
Eine weiteres heranrücken von Hartzis an den öffentlichen Dienst kann aber auch nicht sein!

Warum? Um mal mit Spids immer mal wieder angeführten Gemüseputzer in der EG 1 zu kommen: Warum sollte der mehr erhalten als den Mindestlohn? Und derzeit ist die EG 1/2 noch deutlich über Mindestlohn…

Versuche mal als Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft in einer Gehaltsverhandlung mit deinem Chef zu erwähnen, dass du jetzt mehr Geld willst, weil andere mehr erhalten. Der wird dich fragen, was das denn mit dir und deinem Gehalt zu tun hat — richtig, nichts. Du musst schon Argumente aus dir heraus finden, warum du meinst, dass dein Arbeitgeber mehr für dich ausgeben sollte. Zum Beispiel, weil du für entsprechend mehr Gewinn für das Unternehmen gesorgt hast. Oder, weil man in dir sonst eine fähige Fachkraft verliert, weil du andernorts ein besseres Angebot erhalten hast…

Zitat
Bevor für Bürgergelderhöhungen Geld da ist, sollten Arbeitnehmer gestärkt werden um Arbeit attraktiver zu machen und bei der aktuellen demographischen Situation nicht noch mehr voll im Saft stehende Menschen an die Hängematte zu verlieren.

Das Bürgergeld wird aufgrund einer Automatik angepasst, in welcher derzeit hier i.W. Das Existenzminimum in seiner Höhe, welches wiederum grundgesetzlich garantiert ist, bestimmend ist. Hier stehen keine Verhandlungen oder politischen Beschlüsse an, sondern es wird einfach umgesetzt. Und das muss es auch; denn hier geht es um das Existenzminimum. Ich weiß nicht, ob du oder irgendeiner der anderen Leute, die auf diese Personen neidisch sind, das schon begriffen hast/haben: Wer das erhält, hat gerade das Nötigste zur Verfügung und kommt gerade so über die Runden. Von der Stigmatisierung, die auch du hier anwendest, noch nicht einmal zu sprechen. Das sind Leute, die in psychische Probleme geraten, die sich nichts leisten können, die immer, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert (Waschmaschine kaputt) dies nicht spontan klären können, sondern wieder betteln gehen müssen, … Das sind Leute, die können nicht mit weniger zurechtkommen, weil sie schon am  Minimum sind!

Lohnverhandlungen finden aber auf einer ganz anderen Ebene statt. Da geht es nicht um die Sicherung der bloßen Existenz und einer minimalen gesellschaftlichen Teilhabe. Hier geht es um die Frage, was deine Arbeitstätigkeit wert ist. Und das muss ausgehandelt werden.

Klar ist auch, dass auch arbeitstätigen Personen dieses Existenzminimum zusteht. Deshalb gibt es den Mindestlohn; und damit sich Arbeiten auch lohnt, gibt es die Möglichkeiten der „Aufstockung“ bzw. Weitere Sozialleistungen wie Wohngeld oder den Kinderzuschlag. Aber dergleichen (bis auf den Mindestlohn als Untergrenze) ist eine staatliche Aufgabe, nicht Teil der Tarif- bzw. Gehaltsverhandlungen.

Zitat
Du willst hier tief stapeln, weil du auf der anderen Seite bist.

Ich wüsste nicht, wo ich angegeben hätte, dass ich auf irgendeiner Seite sei. Aber mir ist auch nicht klar, was du mir hier zuschreiben willst. Auf welcher Seite sei ich denn, deiner Meinung nach?

Zitat
Aber wirkliche Argumente ausser: „das geht so nicht“ hast du nicht.

Um festzustellen, dass jemand Quatsch erzählt, reicht es doch, dessen Aussagen auseinander zu nehmen. Es ist dafür weder notwendig, das Gegenteil dessen, was dieser erzählt hat, zu untermauern, noch es überhaupt für richtig zu halten. Ich kann auch ein falsches Argument für eine richtige Sache widerlegen…

Auch wenn du wie du behauptest Dr. bist empfinde ich deine Beiträge als Ballast für uns Kollegen, die arbeiten für dieses Land. Für mich bist du kein Kollege, denn wir brauchen wirklich mehr Geld und ich möchte nicht immer hören was nicht geht.

Was willst du mit deinen Aussagen bezwecken? In diesem Forum sind doch Arbeitnehmer und keine Arbeitgeber.

Wenn jetzt nach vielen Jahren der tariflichen Entbehrungen kein hoher Ausgleich bei den Verhandlungen herausspringt, der pro Anno mindestens 10 Prozent die Tabelle erhöht oder mindestens die Tabelle vom TVÖD bei gleicher Laufzeit verwendet (31.12.2024), dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Es ist ja gut, dass du wohl kein zusätzliches Geld benötigst, ich brauche es wirklich dringend um den täglichen Bedarf weiterhin zu decken.

Kannst ignorieren. Der plärrt linken hochgeist Quatsch aus dem wohlstandsturm. Die scheisse die hier abgeht prallt an seinem Turm unten gegen die Tür. Bis der was merkt ist Deutschland weg.

DerBoss

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« Antwort #1818 am: 03.09.2023 20:23 »
Eine weiteres heranrücken von Hartzis an den öffentlichen Dienst kann aber auch nicht sein!

Warum? Um mal mit Spids immer mal wieder angeführten Gemüseputzer in der EG 1 zu kommen: Warum sollte der mehr erhalten als den Mindestlohn? Und derzeit ist die EG 1/2 noch deutlich über Mindestlohn…

Versuche mal als Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft in einer Gehaltsverhandlung mit deinem Chef zu erwähnen, dass du jetzt mehr Geld willst, weil andere mehr erhalten. Der wird dich fragen, was das denn mit dir und deinem Gehalt zu tun hat — richtig, nichts. Du musst schon Argumente aus dir heraus finden, warum du meinst, dass dein Arbeitgeber mehr für dich ausgeben sollte. Zum Beispiel, weil du für entsprechend mehr Gewinn für das Unternehmen gesorgt hast. Oder, weil man in dir sonst eine fähige Fachkraft verliert, weil du andernorts ein besseres Angebot erhalten hast…

Zitat
Bevor für Bürgergelderhöhungen Geld da ist, sollten Arbeitnehmer gestärkt werden um Arbeit attraktiver zu machen und bei der aktuellen demographischen Situation nicht noch mehr voll im Saft stehende Menschen an die Hängematte zu verlieren.

Das Bürgergeld wird aufgrund einer Automatik angepasst, in welcher derzeit hier i.W. Das Existenzminimum in seiner Höhe, welches wiederum grundgesetzlich garantiert ist, bestimmend ist. Hier stehen keine Verhandlungen oder politischen Beschlüsse an, sondern es wird einfach umgesetzt. Und das muss es auch; denn hier geht es um das Existenzminimum. Ich weiß nicht, ob du oder irgendeiner der anderen Leute, die auf diese Personen neidisch sind, das schon begriffen hast/haben: Wer das erhält, hat gerade das Nötigste zur Verfügung und kommt gerade so über die Runden. Von der Stigmatisierung, die auch du hier anwendest, noch nicht einmal zu sprechen. Das sind Leute, die in psychische Probleme geraten, die sich nichts leisten können, die immer, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert (Waschmaschine kaputt) dies nicht spontan klären können, sondern wieder betteln gehen müssen, … Das sind Leute, die können nicht mit weniger zurechtkommen, weil sie schon am  Minimum sind!

Lohnverhandlungen finden aber auf einer ganz anderen Ebene statt. Da geht es nicht um die Sicherung der bloßen Existenz und einer minimalen gesellschaftlichen Teilhabe. Hier geht es um die Frage, was deine Arbeitstätigkeit wert ist. Und das muss ausgehandelt werden.

Klar ist auch, dass auch arbeitstätigen Personen dieses Existenzminimum zusteht. Deshalb gibt es den Mindestlohn; und damit sich Arbeiten auch lohnt, gibt es die Möglichkeiten der „Aufstockung“ bzw. Weitere Sozialleistungen wie Wohngeld oder den Kinderzuschlag. Aber dergleichen (bis auf den Mindestlohn als Untergrenze) ist eine staatliche Aufgabe, nicht Teil der Tarif- bzw. Gehaltsverhandlungen.

Zitat
Du willst hier tief stapeln, weil du auf der anderen Seite bist.

Ich wüsste nicht, wo ich angegeben hätte, dass ich auf irgendeiner Seite sei. Aber mir ist auch nicht klar, was du mir hier zuschreiben willst. Auf welcher Seite sei ich denn, deiner Meinung nach?

Zitat
Aber wirkliche Argumente ausser: „das geht so nicht“ hast du nicht.

Um festzustellen, dass jemand Quatsch erzählt, reicht es doch, dessen Aussagen auseinander zu nehmen. Es ist dafür weder notwendig, das Gegenteil dessen, was dieser erzählt hat, zu untermauern, noch es überhaupt für richtig zu halten. Ich kann auch ein falsches Argument für eine richtige Sache widerlegen…

Auch wenn du wie du behauptest Dr. bist empfinde ich deine Beiträge als Ballast für uns Kollegen, die arbeiten für dieses Land. Für mich bist du kein Kollege, denn wir brauchen wirklich mehr Geld und ich möchte nicht immer hören was nicht geht.

Was willst du mit deinen Aussagen bezwecken? In diesem Forum sind doch Arbeitnehmer und keine Arbeitgeber.

Wenn jetzt nach vielen Jahren der tariflichen Entbehrungen kein hoher Ausgleich bei den Verhandlungen herausspringt, der pro Anno mindestens 10 Prozent die Tabelle erhöht oder mindestens die Tabelle vom TVÖD bei gleicher Laufzeit verwendet (31.12.2024), dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Es ist ja gut, dass du wohl kein zusätzliches Geld benötigst, ich brauche es wirklich dringend um den täglichen Bedarf weiterhin zu decken.

Kannst ignorieren. Der plärrt linken hochgeist Quatsch aus dem wohlstandsturm. Die scheisse die hier abgeht prallt an seinem Turm unten gegen die Tür. Bis der was merkt ist Deutschland weg.

Danke für deine wohltuenden Aussagen.

Schinkensandwich

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1819 am: 03.09.2023 21:39 »
Sonst geht beim TV-L da bald wirklich mancherorts wie bei uns nicht mehr viel in Bereichen wie MINT.

Nicht nur im Mint-Bereich...

Wie bereits gesagt haben wir meine E13 Stelle für einen anderen Standort nun schon zum zweiten Mal ausgeschrieben. Die erste Runde war erfolglos... und wir suchen keinen Informatiker/in, sondern einen Gewi oder Pädagogen.
Aber selbst denen ist die E13 mittlerweile zu mau- bisher haben wir nur unpassende Bewerbungen erhalten von Leuten, welche die Anforderungen nicht mitbringen wie z.B. einen Masterabschluss.
Mein Chef ist schon so verzweifelt, dass er mich gebeten hat, mich in meinem Bekanntenkreis umzuhören und an meiner alten Uni einen Zettel ans schwarze Brett mit der Stellenausschreibung zu hängen...

Naja, so pauschal kann man das nicht sagen. Solche Stellen mit den von Dir beschriebenen Inhalten (Teilnahme an Auswahlverfahren, Beratung und Qualifizierung der Mitarbeitenden) schreiben wir auch aus und einen grundsätzlichen Mangel an passenden Bewerbern kann ich nicht feststellen. BWLer gibt es wie Sand am Meer und auch aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich sind solche Stellen gefragt (ein Germanist oder Archäologe findet nicht zwangsläufig woanders was Besseres).
Die von uns ausgeschriebenen Stellen dieser Art sind häufig auch E13, was ich aber (als jemand der auch Stellen bewertet) eher unbefriedigend finde. Diverse Kolleg*innen die nahezu identische Aufgaben machen, arbeiten für E9b oder E10. Und das ist tendenziell auch eher die "richtigere" Eingruppierung. Weil einen akademischen Zuschnitt kann ich bei den genannten Aufgaben nicht unbedingt entdecken - dafür braucht man nicht zwingend ein wissenschaftliches Hochschulstudium.

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1820 am: 03.09.2023 22:17 »
Bevor ich Mindestlohn verdienen würde, also der von Cyrinx erwähnte Tellerwischer, da würde ich dem Chef einfach sagen: „bin raus, verabschiede mich ins Bürgergeld“.

Wenn du gern auf dem Niveau eines Bettlers leben willst, der nichts selbständig tun kann und immer auf Unterstützung angewiesen ist, kannst du das tun. Ja, wir haben einen Sozialstaat, der dir dies mehr oder minder genau so ermöglichen würde. Und das ist auch gut so, denn dieser fängt damit alle auf, die sich nicht selbst helfen können.

Was du aber eigentlich forderst, ist ein höherer Mindestlohn. Darüber verhandeln Gewerkschaften und Arbeitgeber in der Mindestlohn-Kommission. Das sind zwar auch Verhandlungen — und es ist schon irgendwie beschwerlich, dass diese nur alle zwei Jahre stattfinden —, aber die finden eben getrennt von denen zum TV-L statt. Insofern hat jetzt die Frage danach hier nur mittelbar Relevanz.

Zitat
Denn 1700 Euro netto vs mindestens mal 1500 netto, da muss ich nicht lange überlegen. Was da an Lebenszeit erhalten bleibt im Vergleich zum öden Job den Tellerwischers, unglaublich gut.

Nun, in Deutschland wird man doch recht häufig und weitgehend über die Arbeitstätigkeit definiert: Wer viel verdient und einer verantwortungsvollen Tätigkeit nachgeht, genießt typischerweise auch große soziale Anerkennung. Wer dagegen nicht arbeiten kann und auf Sozialleistungen angewiesen ist, wird schnell geächtet — dies sieht man ja auch hier im Thread. Insofern ist das, was du vorschlägst, durchaus ein sozialer Abstieg; selbst wenn du dann mehr Lebenszeit für andere Dinge (die du dir dann nur nicht mehr leisten kannst) zur Verfügung hast. Aber klar, das ist ein Abwägungsprozess, den du selbst durchlaufen musst. Keiner sinnvollen Tätigkeit nachzugehen, nicht gebraucht zu werden, hat schon manchen psychisch kaputt gemacht. Halte ich jetzt nicht für die Traumperspektive, die du dir ausmalst…

Zitat
Du redest vom Existenzminimum - keine Ahnung welches Institut dies nun genau definiert hat, aber diese Definition ist nicht Gott gegeben.

Nahe dran; es war das Bundesverfassungsgericht.

Zitat
Ansonsten lesen sich deine Beiträge zu dem Thema immer wie entweder ein SPD-naher Wernecke 2.0, der im Voraus die Erwartungen bereits dämpfen will weil er weiss, dass die Gewerkschaften nichts auf die Reihe bekommen. Oder wie ein TDL Vertreter, der mal wieder klamme Kassen vorfindet. Dieses Trauerspiel was bald kommt ist doch lächerlich. Für meine angestellten Kollegen tut es mir einfach nur noch Leid. Ich kann wenigstens täglich noch beten, dass das BverG den Ländern in Zukunft noch ordentlich einen mitgibt…

Du meinst also, dass hier unbegründete und unrealistische Forderungen zu stellen, irgendetwas bewirken würde? (Aber zumindest scheinst du dich für die Beamtenbesoldung auf das Bundesverfassungsgericht verlassen zu wollen. Interessant, dass du es anerkennst, wenn es um die amtsangemessene Besoldung geht, nicht aber, wenn es Aussagen zur Höhe der Grundsicherung macht…)

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1821 am: 03.09.2023 22:32 »
Auch wenn du wie du behauptest Dr. bist empfinde ich deine Beiträge als Ballast für uns Kollegen, die arbeiten für dieses Land. Für mich bist du kein Kollege, denn wir brauchen wirklich mehr Geld und ich möchte nicht immer hören was nicht geht.

Also du zitierst einen langen Beitrag meinerseits, ohne auf diesen einzugehen, und bringst dann eine Aussage, die zeigt, dass du den Beitrag nicht einmal gelesen hast. Warum genau zitierst du ihn dann?

Noch mal: Hier geht es um Tarif-Verhandlungen, nicht um Beamten-Besoldung. Angestellte tauschen anders als Beamte ihre Arbeitskraft gegen Geld. Dieses Tauschgeschäft ist auszuhandeln. Dabei ist zu klären, was die Arbeitskraft für einen Gegenwert hat. Und für diese Frage sind einfach so manche Punkte, die hier vorgebracht wurden, völlig unerheblich. Das heißt ja nicht, dass es nicht andere gute Gründe gibt, mehr zu fordern. Aber das macht schlechte Argumente noch nicht zu guten und bringt dich oder die Arbeitnehmer-Vertreter in den Verhandlungen irgendeinen Schritt weiter. Dort brauchst du, brauchen diese gute, überzeugende Argumente. Herumjammerei ist aber definitiv kein solches…

Zitat
Was willst du mit deinen Aussagen bezwecken?

Eine Schärfung der Argumente, sodass man die eigene Position besser vertreten und dadurch auch besser durchsetzen kann.

Zitat
… dann verstehe ich die Welt nicht mehr.

Nun, wäre ich gehässig, würde ich fragen, wie es denn derzeit um dein Verständnis steht. Aber gut, genug ad hominem. (BTW: Meine Promotionsurkunde muss ich dir nicht zuschicken. Mir reicht es, dass ich sie habe. ;-) )

Mal ernsthaft: Ein Ergebnis in etwa der Höhe der TVöD-Verhandlungen Anfang des Jahres wäre ein realistisches Szenario. Wenn es deutlich mehr wird — super! Aber dies als Minimalforderung zu stellen, dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit nur zu großem Frust führen. Und das bedeutet: Wer meint, dass er in der Industrie mehr verdient und besser fährt, der braucht die TV-L-Verhandlungen nicht abzuwarten, sondern kann sich auch jetzt schon nach einem entsprechenden neuen Job umschauen.

Zitat
Es ist ja gut, dass du wohl kein zusätzliches Geld benötigst, ich brauche es wirklich dringend um den täglichen Bedarf weiterhin zu decken.

Und jetzt stell dir mal vor, du würdest schon auf dem Existenzminimum leben und trotz gestiegener Preise nicht mehr erhalten... Weshalb wohl beneide ich die Bürgergeldempfänger nicht und neide ihnen auch nicht die dringend gebotene Erhöhung der entsprechenden Sätze.

Das ändert aber nichts daran, dass es in den Tarif-Verhandlungen um deine Arbeit und nicht um deinen Lebensstil geht. Dort musst du erklären, warum es notwendig ist, dass du für deine Arbeit nun mehr entlohnt werden solltest. Dein Arbeitgeber zahlt dir Lohn, keine Alimente (jedenfalls, wenn du Angestellter und nicht Beamter bist).

Tariflas

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« Antwort #1822 am: 04.09.2023 01:42 »

Die von uns ausgeschriebenen Stellen dieser Art sind häufig auch E13, was ich aber (als jemand der auch Stellen bewertet) eher unbefriedigend finde. Diverse Kolleg*innen die nahezu identische Aufgaben machen, arbeiten für E9b oder E10. Und das ist tendenziell auch eher die "richtigere" Eingruppierung. Weil einen akademischen Zuschnitt kann ich bei den genannten Aufgaben nicht unbedingt entdecken - dafür braucht man nicht zwingend ein wissenschaftliches Hochschulstudium.

Mein Aufgabenfeld ist sehr komplex und ich bin Fachfrau und Ansprechpartnerin in meinem wissenschaftl. Fachgebiet und muss täglich Rede und Antwort stehen und beratend tätig sein, auch fürs Ministerium, also nein, da ist es mit einer E9 bei Weitem nicht getan.

cyrix42

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« Antwort #1823 am: 04.09.2023 07:11 »
Man könnte in deinem Fall mal überlegen, ob nicht zumindest ein Drittel deiner Aufgaben die Heraushebungsmerkmale „besondere Schwierigkeit“ und „Bedeutung“ erfüllen, denn dies würde eine Eingruppierung in die EG 14 rechtfertigen.

„Besondere Schwierigkeit“ bezieht sich dabei auf die notwendigen Kenntnisse. Wenn, wie du es sagst, hier die in einem Studienfach erworbenen Fähigkeiten nicht ausreichen, sondern ein breiteres Repertoire benötigt wird (z.B. Kenntnisse in zwei völlig verschiedenen Gebieten), dann bestehen gute Chancen, dass dies erfüllt wird.

Nach deiner letzten Aussage könnte auch „Bedeutung“ gegeben sein. Trägst du (finanzielle) Verantwortung bzw. triffst du weitreichende Entscheidungen? Wenn ja, sollte auch dieses Merkmal auf deine Tätigkeit zutreffen.

Wenn dem so ist, dann befindest du dich (ab Übertragung dieser Tätigkeiten) zumindest in der EG 14 und dein Arbeitgeber irrt mit seiner Rechtsmeinung, deine Tätigkeit würde „nur“ der EG 13 entsprechen. Solltest du zur eigenen Einschätzung gelangen, dass du dich zumindest in der EG 14 befindest, solltest du auch die dir zustehende Bezahlung nach der EG 14 einfordern. Eine Variante wäre, über die Personalvertretung an den AG heranzutreten. Im Zweifelsfall müsste aber die in Frage stehende Eingruppierung durch ein Arbeitsgericht festgestellt werden.

Tariflas

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1824 am: 04.09.2023 08:16 »

Aha. Weil also ein Bettler etwas bekommt, damit er nicht verhungern muss, leitest du daraus ab, dass du auch was bekommen musst? Ist schon ein seltsames Gerechtigkeitsempfinden, was du hier darlegst…


Es ist nur fair und gerecht, wenn die ganzen Steuerzahler, welche das gesamte Sozialsystem finanzieren, mindestens genauso viel Plus erhalten wie Leute, die sich nicht finanziell am Gemeinwohl beteiligen und den ganzen Tag zu Hause chillen. Bei DER Steuerlast sowieso.

Sonst führt es wirklich dazu, dass Arbeiten gehen noch unattraktiver wird.

Wie gesagt, sollte es nicht mindestens die Tvöd Tabelle plus Inflationsprämie geben, bewerbe ich mich anderweitig.

Zumal es bei uns nächstes Jahr noch diverse Urlaubssperren aufgrund von Veranstaltungen geben wird und mein Partner sich schon gefragt hat, wann wir überhaupt mal wegfahren können.


cyrix42

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« Antwort #1825 am: 04.09.2023 08:27 »
Es ist nur fair und gerecht, wenn die ganzen Steuerzahler, welche das gesamte Sozialsystem finanzieren, mindestens genauso viel Plus erhalten wie Leute, die sich nicht finanziell am Gemeinwohl beteiligen und den ganzen Tag zu Hause chillen. Bei DER Steuerlast sowieso.

Ich finde es immer wieder krass, wie hier auf Notleidende und auf Unterstützung angewiesene Personen herabgeblickt wird. Und, wie Sozialleistungen mit Gehaltsverhandlungen vermischt werden, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Aber wir drehen uns hier im Kreis…

daseinsvorsorge

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« Antwort #1826 am: 04.09.2023 08:36 »
Es ist nur fair und gerecht, wenn die ganzen Steuerzahler, welche das gesamte Sozialsystem finanzieren, mindestens genauso viel Plus erhalten wie Leute, die sich nicht finanziell am Gemeinwohl beteiligen und den ganzen Tag zu Hause chillen. Bei DER Steuerlast sowieso.

Ich finde es immer wieder krass, wie hier auf Notleidende und auf Unterstützung angewiesene Personen herabgeblickt wird. Und, wie Sozialleistungen mit Gehaltsverhandlungen vermischt werden, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Aber wir drehen uns hier im Kreis…

... und die AGs lachen sich schlapp: Entweder spielen die AN selber die "unteren" gegen die "oberen" EGs aus oder es werden w.o. beschrieben Sozialleistungen mit Gehaltsverhandlungen vermischt. Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft kann einpacken- das erledigen die AN gleich selber.

MoinMoin

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« Antwort #1827 am: 04.09.2023 09:21 »

Aha. Weil also ein Bettler etwas bekommt, damit er nicht verhungern muss, leitest du daraus ab, dass du auch was bekommen musst? Ist schon ein seltsames Gerechtigkeitsempfinden, was du hier darlegst…


Es ist nur fair und gerecht, wenn die ganzen Steuerzahler, welche das gesamte Sozialsystem finanzieren, mindestens genauso viel Plus erhalten wie Leute, die sich nicht finanziell am Gemeinwohl beteiligen und den ganzen Tag zu Hause chillen. Bei DER Steuerlast sowieso.
Wenn man damit argumentiert, dass der Bürgergeldempfänger 12% mehr bekommt, und dass damit wir auch 12% mehr bekommen müssen, dann könne man stumpf ausrechnen:
"Einkommen" Bürgergeldempfänger  502+698 Kdu (einfach mal willkürlich eine praktische Zahl gewählt) =1200€
Dann die Erhöhung 12% Bürgergeld macht Einkommen neu 1264 <6% Steigerung.
Also ich will mehr für mich haben, als diese mickrigen 6%


Und die Alleinerziehenden, Kranken und andere Bürgergeldempfänger chillen halt für 6%

Schnarchnase81

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1828 am: 04.09.2023 09:27 »
Es ist nur fair und gerecht, wenn die ganzen Steuerzahler, welche das gesamte Sozialsystem finanzieren, mindestens genauso viel Plus erhalten wie Leute, die sich nicht finanziell am Gemeinwohl beteiligen und den ganzen Tag zu Hause chillen. Bei DER Steuerlast sowieso.

Ich finde es immer wieder krass, wie hier auf Notleidende und auf Unterstützung angewiesene Personen herabgeblickt wird. Und, wie Sozialleistungen mit Gehaltsverhandlungen vermischt werden, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Aber wir drehen uns hier im Kreis…

Notleidende…da lachen ja die Hühner. Die einzige Not, die ein großer Teil der Bürgergeldempfänger leidet, ist dann gegeben, wenn das Amt mal verlangt, man müsse sich vielleicht doch mal auf eine Arbeitsstelle bewerben. Kein einziger Bürgergeldempfänger in D leidet Not! Wie auch, bei den Beträgen???
Aber dieses Märchen von dem notleidenden Bürgergeldempfänger ist ein kleiner Teil, der Realitätsverweigerung, die D aktuell in den Abgrund führt!
Ich kenne keinen notleidenden Bürgergeldempfänger, aber einige, die ein schönes Leben in Faulheit haben, während die Menschen drumherum jeden Tag hart für ihr Leben arbeiten! Es mag Menschen geben, die auf Grund körperlicher Einschränkungen nicht arbeiten können, aber das ist ein kleiner Teil. Ich kann dagegen wieder mit dem persönlich erlebten Beispiel kommen, dass da gerne auch gejammert und übertrieben wird, was den körperlichen Zustand angeht, um nicht arbeiten zu müssen!
In D gibt es jedenfalls keine notleidenden Bürgergeldempfänger, dafür ist das Bürgergeld unverschämterweise viel zu hoch. Die, die arbeiten und davon nicht leben können, das sind die Notleidenden….es ist ja auch nicht so, dass man grundsätzlich über das Amt so viel aufgestockt bekommt, dass man so viel hat, wie ein Bürgergeldbezieher, der ja alles, insbesondere Miete und Heizung, bezahlt bekommt….

MoinMoin

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« Antwort #1829 am: 04.09.2023 09:34 »
Zitat
Du redest vom Existenzminimum - keine Ahnung welches Institut dies nun genau definiert hat, aber diese Definition ist nicht Gott gegeben.
Nahe dran; es war das Bundesverfassungsgericht.
Menschen wie Reisinger850 kritisieren die Höhe des Bürgergeldes und sind der Meinung, das man das Bürgergeld zusammenstreichen kann.
Ob das sogenannte Existenzminimum, ein tatsächliches Minimum fürs nackte Überleben sein sollte, könnte man diskutieren.

Dazu sollte man sich aber die Zusammensetzung genauer anschauen:

    Nahrung, Getränke, Tabakwaren: 174,19 Euro (34,7 Prozent).
    Freizeit, Unterhaltung und Kultur: 48,98 Euro (9,76 Prozent).
    Verkehr: 45,02 Euro (8,97 Prozent).
    Post und Telekommunikation: 44,88 Euro (8,94 Prozent).
    Wohnungsmieten, Energie und Wohnungsinstandhaltung: 42,55 Euro (8,84 Prozent).
    Bekleidung, Schuhe: 41,65 Euro (8,3 Prozent).
    Andere Waren und Dienstleistungen: 40,06 Euro (7,98 Prozent).
    Innenausstattung, Haushaltsgeräte und Haushaltsgegenstände, laufende Haushaltsführung: 30,57 Euro (6,09 Prozent).
    Gesundheitspflege: 19,16 Euro (3,82 Prozent).
    Beherbergungswesen- und Gaststättendienstleistungen: 13,11 Euro (2,61 Prozent).
    Bildungswesen: 1,81 Euro (0,36 Prozent).


Ob man da die ~10% streicht, die im Kern ein Minimum an sozialer Teilhabe ermöglichen, darf man diskutieren.
Das ein jeder der Bürgergeld empfängt immer weniger hat, als einer der arbeiten geht, ist ein gern unterschätze Tatsache.

Das ändert sich auch nicht durch die Falschdarstellungen von Merz und Co, die Energiekosten in Höhe von 500€ zu 100% als Ausgaben beim Arbeitnehmer und mit 0 € beim Bürgergeldempfänger sich sich zurecht lügen  (und jetzt kommt gleich wieder Tafel und GHZ als Vorteil der BGler).

Insofern, werden sich nicht scharenweise die Menschen in die Bürgergeld Hängematte legen, wie es immer wieder hier prognostiziert wird. Wenn sich jemand in diese Matte legt, dann weil er ein asozialer Looser ist und den brauch ich auch als Tellerwäscher nicht im öD, da findet sich schon ein anderen arbeitswilliger Mensch.

Das EG1S2 Mindestlohn Niveau hat, halte ich ebenfalls vernünftig, denn diese Tätigkeiten sind doch genau in dieser Liga, warum soll ein öD Tellerwäscher mehr bekommen als der in der pW?



Das wir ebenso wie TVöD eine Steigerung >10% bekommen werden, dürfte außer Frage stehen, allein bleibt die Frage, wie lange müssen wir mit dieser Erhöhung auskommen.

Derzeitig verdienen die TV-L <9a durchaus mehr als die TVöDler, insofern wäre eine Anpassung an die TVöD Tabelle durchaus eine Förderung der höheren EGs "auf Kosten" der unteren, oder?


und btw: zumindest in Niedersachsen sind rund 5% der AN in der Liga>80T€ also ist es nicht unwahrscheinlich jemanden zu kennen der dort verdient.