Leute, wenn hier ernsthaft Personen angegangen werden, die am Existenzminimum leben, dann frage ich mich schon, wie man nur so verbohrt sein kann, dass man den anderen nicht einmal dies gönnen kann...
btw: Das Thema "amtsangemessene Beamten-Allimentation" hat ja im Thread zur TV-L Tarif-Runde nicht viel zu suchen. Dafür gibt es in den Beamten-Unterforen doch schon genügend stark frequentierte Threads. Und abschließend dazu: Freue dich doch über die Bürgergeld-Anhebung, die sich dann bei dir als Beamten -- anders als bei den hiesigen Tarif-Angestellten -- direkt in eine höhere Allimentation übersetzen wird.
Ich glaube weniger, dass hier irgendjemand angegriffen oder angegangen werden soll. Die Personen die im Bezug sind sind aus unterschiedlichen Gründen da drin. Mal eben Arbeit verloren, oder nie eine gehabt weil es einfach nicht geht, oder vom Land als Lehrer temporär gefeuert um dann wieder eingestellt zu werden etc. Alles hat irgendwo seine Berechtigung und die "Ritter der Faulheit" die sich eventuell darunter befinden bekommen zu Recht ihr Fett weg, aber das auf alle zu übertragen ist auch falsch.
Es geht weniger um das "gönnen" können. Von "Gönnung" kann bei diesen Beträgen eh nicht die Rede sein. Es geht um das "Heranrücken" eines Standards ohne Arbeit an eine Untergrenze als Standard mit Arbeit, die den Leuten Angst macht. Wie wirkt sich das auf das Portemonnaie und das Selbstbild dieser Person aus, wo sieht sie sich in der Gesellschaft.
Auf der einen Seite sind es nur Zahlen, auf der anderen Seite ein Riesen Themenkomplex der damit berührt wird. Und ich, für meinen Teil sehe weniger, dass die Wahrung der Menschenwürde nicht stattfindet.
"Leistung muss sich Lohnen" ist einer dieser Begriffe die diesem Themenkomplex entspringen. Die Leute "treten" nicht nach unten wenn sie sich darüber sorgen, dass Ihr Leistungsstandard irgendwann vom Minimum aufgefressen wird und sie auf der "unten" Seite stehen, weil die Politik ein Paar zahlen geändert hat. Ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu sein und sich damit gut zu fühlen, gebraucht zu werden, ist ein essentielles Bedürfnis der Menschen, weshalb die Reaktionen hier auch so emotional sind. Niemand "hasst" die tatsächlich Bedürftigen.