Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035230 times)

KDC

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #240 am: 29.06.2023 19:32 »
Ich melde mich auch mal zu Wort.

Ich arbeite mit zwei Masterabschlüssen in einer Landesoberbehörde, E13, Stufe 3. Über 10 Jahre Berufserfahrung.

Das sind gut 2800 Euro.

Das bekommen andere zum Einstieg mit 21 Jahren!

Die Tochter einer Freundin hat gerade ihren Bachelor in Germanistik beendet und steigt nun mit exakt meinem Gehalt im Pressebereich eines Unternehmens ein. Der Sohn eines Freundes ist 22 und verdient mein Gehalt ebenfalls zum Einstieg…

Ich komme mir echt total verarscht vor und werde mich definitiv in die Wirtschaft weg bewerben, sollten die Tarifverhandlungen nicht mindestens ein Plus von 300 Euro netto für mich bedeuten! Plus die Inflationsprämie natürlich.

Bei uns sind im letzten Jahr vier Mitarbeiter in Rente gegangen und wurden nicht ersetzt, ich decke also fünf Arbeitsplätze ab! Der Staat spart und lacht sich ins Fäustchen Job unserer Dummheit…

Hier werden echt Nettobeträge verglichen? Das kann nichts werden.

Steuerklasse und Eintragungen auf der „Lohnsteuerkarte“ sind sehr individuell.
Wenn, dann nur das Brutto vergleichen.

Bestes Beispiel meine Frau:
Ist Beamtin, aber das ist für die Wirkung der monatlichen Steuervorauszahlung nicht von Bedeutung.
Wenn sie die steuerliche Anrechnung der Krankenversicherung über den Arbeitgeber berücksichtigen lässt ist ihr Netto ca. 50 € höher.

Wenn sie dass nicht macht, wird später nach der Steuererklärung das Finanzamt ca. 600 € mehr zurück erstatten.

Deswegen ist nur der Bruttovergleich sinnvoll.

Das finde ich wiederum völligen Quatsch! Was nützt mir der Bruttovergleich, wenn am Ende vollkommen anderen Beträge ausgezahlt werden. Einzig was rauskommt ist entscheidend. Der Rest (natürlich ist eine mögliche Steuerrückerstattung willkommen und nett) ist doch absolut uninteressant.
Was landet monatlich auf dem Konto, das ist die Frage!

Nein, nur die Bruttowerte sind vergleichbar. Ich kann bei 4.000 Euro brutto, je nach Steuerklasse und Freibeträgen auf der Lohnsteuerkarte, zwischen 2.000 und 3.000 Euro netto haben. Diese 3.000 netto kann ich bei blöden Konstellationen aber auch erst mit 5.500 brutto haben.

Wenn nun der mit 5.500 brutto über sein vermeintlich niedriges Netto jammert und sich mit einer Person vergleicht, die mit 1.500 brutto weniger auf dem Konto hat, hat den Knall nicht gehört.

Daher mein Tipp: Such dir einen guten Steuerberater und fang an dein Nettogehalt zu optimieren.

Tariflas

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #241 am: 29.06.2023 20:23 »
Inflation steigt auf 6,7 % im Juni.

Und das ist noch geschönt…

Tariflas

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #242 am: 29.06.2023 20:28 »

Das kommt mir alles so bekannt vor. Aber immerhin, E13.

E13 ist kein gutes Gehalt. Meine ebenfalls studierten Freunde verdienen alle wesentlich mehr, und da rede ich vom doppelten bis dreifachen Gehalt.
Und nicht nur die Akademiker… ein Bekannter ist Elektriker und verdient 3500 Euro netto.

Wenn wir dem Laden nicht mal die paar Euro VPN Lizenz wert sind, ist das eine bodenlose Frechheit. Nur nehmen, nehmen. Immer mehr und neue Aufgaben plus für die Kollegen im Ruhestand mitarbeiten, Stellen bleiben unbesetzt… da wird bereit mehr als genug Geld eingespart.


sebbo83

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #243 am: 29.06.2023 20:30 »

Das kommt mir alles so bekannt vor. Aber immerhin, E13.

E13 ist kein gutes Gehalt. Meine ebenfalls studierten Freunde verdienen alle wesentlich mehr, und da rede ich vom doppelten bis dreifachen Gehalt.
Und nicht nur die Akademiker… ein Bekannter ist Elektriker und verdient 3500 Euro netto.

Wenn wir dem Laden nicht mal die paar Euro VPN Lizenz wert sind, ist das eine bodenlose Frechheit. Nur nehmen, nehmen. Immer mehr und neue Aufgaben plus für die Kollegen im Ruhestand mitarbeiten, Stellen bleiben unbesetzt… da wird bereit mehr als genug Geld eingespart.



Ja, gut ist anders bei dem Verantwortungsbereich den man mit einer E13 zugeschrieben bekommt.

Markus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #244 am: 29.06.2023 21:47 »
E13 ist kein gutes Gehalt. Meine ebenfalls studierten Freunde verdienen alle wesentlich mehr, und da rede ich vom doppelten bis dreifachen Gehalt.
Wo ist dein Problem? Wenn du deiner Meinung nach unterbezahlt bist, steht es dir frei auch was in der Industrie zu suchen. Ob du da mit so einer Opfermentalität allerdings weiter kommst, halte ich für fraglich.

Sorry für die etwas harten Worte. Ich kenne sowohl Industrie- als auch ÖD-Umfeld, bin aus gesundheitlichen Gründen in den ÖD gegangen. Mir dreht es da regelmäßig den Magen rum bei der Arbeitsmoral vieler Kollegen, halte die dafür noch massiv überbezahlt. Ich weiß natürlich nicht, ob mein subjektiver Eindruck repräsentativ ist und will jetzt nicht alle über einen Kamm scheren. Allerdings, wäre ich gesund, würde es mir nicht in den Sinn kommen in so einem Umfeld zu arbeiten. So bin ich allerdings zufrieden mit dem Gehalt im Angesicht der Work-Life-Balance.

Du musst wirklich unterscheiden zwischen einer formalen Qualifikation (die du sicherlich hast) und einem Macher, der Projekte erfolgreich unter Druck wuppt. Falls Letzteres auf dich zutrifft bist du sicher unterbezahlt, dann versuche ruhig einen Arbeitgeberwechsel.

Tagelöhner

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #245 am: 29.06.2023 21:51 »
Würde ich zum Teil so teilen: Der ÖD ist an vielerlei Stellen ein Auffgangbecken für Minderleister und diejenigen, die noch welche werden wollen. Andererseits gewinnt man auch immer mal wieder gute Mitarbeiter mit noch idealistischen Motiven, die dann im Laufe der üblichen Desillusionierungsphase von der Realität eingeholt werden und sich dem Umfeld entsprechend anpassen, oder daran zu Grunde gehen und sich wieder auf Jobsuche begeben.

Umlauf

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #246 am: 29.06.2023 22:42 »
Ich melde mich auch mal zu Wort.

Ich arbeite mit zwei Masterabschlüssen in einer Landesoberbehörde, E13, Stufe 3. Über 10 Jahre Berufserfahrung.

Das sind gut 2800 Euro.

Das bekommen andere zum Einstieg mit 21 Jahren!

Die Tochter einer Freundin hat gerade ihren Bachelor in Germanistik beendet und steigt nun mit exakt meinem Gehalt im Pressebereich eines Unternehmens ein. Der Sohn eines Freundes ist 22 und verdient mein Gehalt ebenfalls zum Einstieg…

Ich komme mir echt total verarscht vor und werde mich definitiv in die Wirtschaft weg bewerben, sollten die Tarifverhandlungen nicht mindestens ein Plus von 300 Euro netto für mich bedeuten! Plus die Inflationsprämie natürlich.

Bei uns sind im letzten Jahr vier Mitarbeiter in Rente gegangen und wurden nicht ersetzt, ich decke also fünf Arbeitsplätze ab! Der Staat spart und lacht sich ins Fäustchen Job unserer Dummheit…

Hier werden echt Nettobeträge verglichen? Das kann nichts werden.

Steuerklasse und Eintragungen auf der „Lohnsteuerkarte“ sind sehr individuell.
Wenn, dann nur das Brutto vergleichen.

Bestes Beispiel meine Frau:
Ist Beamtin, aber das ist für die Wirkung der monatlichen Steuervorauszahlung nicht von Bedeutung.
Wenn sie die steuerliche Anrechnung der Krankenversicherung über den Arbeitgeber berücksichtigen lässt ist ihr Netto ca. 50 € höher.

Wenn sie dass nicht macht, wird später nach der Steuererklärung das Finanzamt ca. 600 € mehr zurück erstatten.

Deswegen ist nur der Bruttovergleich sinnvoll.

Das finde ich wiederum völligen Quatsch! Was nützt mir der Bruttovergleich, wenn am Ende vollkommen anderen Beträge ausgezahlt werden. Einzig was rauskommt ist entscheidend. Der Rest (natürlich ist eine mögliche Steuerrückerstattung willkommen und nett) ist doch absolut uninteressant.
Was landet monatlich auf dem Konto, das ist die Frage!

Also, diese Aussage zeugt von wenige Ahnung im Basiswissen der Einkommensteuer. Alternativ wären es ein sehr kreativer Mathematikansatz.

KDC hat eigentlich alles bereits dazu geschrieben.

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #247 am: 30.06.2023 07:46 »
Inflation steigt auf 6,7 % im Juni.

Jup, denn das vor genau einem Jahr eingeführte 9€-Ticket kostet jetzt 49, also eine Preissteigerung um über 440%... Dafür dürfte in 3 Monaten, beim Abstand von einem Jahr zum Auslaufen von 9€-Ticket und Tank-Rabatt die Inflationsrate erwartbar deutlich zurückgehen.

Angelsaxe

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #248 am: 30.06.2023 08:53 »
Ich melde mich auch mal zu Wort.

Ich arbeite mit zwei Masterabschlüssen in einer Landesoberbehörde, E13, Stufe 3. Über 10 Jahre Berufserfahrung.

Das sind gut 2800 Euro.

Das bekommen andere zum Einstieg mit 21 Jahren!

Die Tochter einer Freundin hat gerade ihren Bachelor in Germanistik beendet und steigt nun mit exakt meinem Gehalt im Pressebereich eines Unternehmens ein. Der Sohn eines Freundes ist 22 und verdient mein Gehalt ebenfalls zum Einstieg…

Ich komme mir echt total verarscht vor und werde mich definitiv in die Wirtschaft weg bewerben, sollten die Tarifverhandlungen nicht mindestens ein Plus von 300 Euro netto für mich bedeuten! Plus die Inflationsprämie natürlich.

Bei uns sind im letzten Jahr vier Mitarbeiter in Rente gegangen und wurden nicht ersetzt, ich decke also fünf Arbeitsplätze ab! Der Staat spart und lacht sich ins Fäustchen Job unserer Dummheit…

Hier werden echt Nettobeträge verglichen? Das kann nichts werden.

Steuerklasse und Eintragungen auf der „Lohnsteuerkarte“ sind sehr individuell.
Wenn, dann nur das Brutto vergleichen.

Bestes Beispiel meine Frau:
Ist Beamtin, aber das ist für die Wirkung der monatlichen Steuervorauszahlung nicht von Bedeutung.
Wenn sie die steuerliche Anrechnung der Krankenversicherung über den Arbeitgeber berücksichtigen lässt ist ihr Netto ca. 50 € höher.

Wenn sie dass nicht macht, wird später nach der Steuererklärung das Finanzamt ca. 600 € mehr zurück erstatten.

Deswegen ist nur der Bruttovergleich sinnvoll.

Das finde ich wiederum völligen Quatsch! Was nützt mir der Bruttovergleich, wenn am Ende vollkommen anderen Beträge ausgezahlt werden. Einzig was rauskommt ist entscheidend. Der Rest (natürlich ist eine mögliche Steuerrückerstattung willkommen und nett) ist doch absolut uninteressant.
Was landet monatlich auf dem Konto, das ist die Frage!

Nein, nur die Bruttowerte sind vergleichbar. Ich kann bei 4.000 Euro brutto, je nach Steuerklasse und Freibeträgen auf der Lohnsteuerkarte, zwischen 2.000 und 3.000 Euro netto haben. Diese 3.000 netto kann ich bei blöden Konstellationen aber auch erst mit 5.500 brutto haben.

Wenn nun der mit 5.500 brutto über sein vermeintlich niedriges Netto jammert und sich mit einer Person vergleicht, die mit 1.500 brutto weniger auf dem Konto hat, hat den Knall nicht gehört.

Daher mein Tipp: Such dir einen guten Steuerberater und fang an dein Nettogehalt zu optimieren.

Du begründest mir doch, weshalb der Bruttowertgleich Unsinn ist! Entscheidend ist, was raus kommt.

Mir nützt es überhaupt nichts, wenn ich weiß, dass einer 5.500 und ein anderer 3.000 Brutto erhält, wenn am Ende ganz andere Nettosummen zur tatsächlichen Verfügung stehen.
Mit der Berufung in das Beamtenverhältnis erlischt ein Arbeitsverhältnis zum Dienstherrn.

cyrix42

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« Antwort #249 am: 30.06.2023 09:14 »
Tatsächlich kostet dem AG die Stelle das AG-Brutto. Warum sollte den AG bei seiner Bewertung der Stelle interessieren, was die AN individuell machen, ob sie in der Kirche sind, zig Kinder gezeugt haben, Alimente zahlen müssen, oder einen Hauskredit abzuzahlen haben? Was ein AN nun an verfügbarem Einkommen hat, ist doch dessen Sache, nicht die des AG…

Bastel

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« Antwort #250 am: 30.06.2023 09:18 »
Lass ihn einfach. Der kapiert es nicht. Ein weiteres Beispiel für den Fachkräftemangel im öD.

Ulf

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« Antwort #251 am: 30.06.2023 09:35 »
Tatsächlich kostet dem AG die Stelle das AG-Brutto. Warum sollte den AG bei seiner Bewertung der Stelle interessieren, was die AN individuell machen, ob sie in der Kirche sind, zig Kinder gezeugt haben, Alimente zahlen müssen, oder einen Hauskredit abzuzahlen haben? Was ein AN nun an verfügbarem Einkommen hat, ist doch dessen Sache, nicht die des AG…

Hallo, nur mal so aus Interesse: Welche Bedeutung für die Berechnung des netto vom brutto hat die Frage der Unterhaltszahlungen/Alimente und des Hauskredits? Kann man das von der Steuer oder den Sozialbeiträgen abziehen? (Die Frage ist ernst gemeint - mir wäre das neu, wäre aber interessant zu erfahren.)

Angelsaxe

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« Antwort #252 am: 30.06.2023 09:45 »
Tatsächlich kostet dem AG die Stelle das AG-Brutto. Warum sollte den AG bei seiner Bewertung der Stelle interessieren, was die AN individuell machen, ob sie in der Kirche sind, zig Kinder gezeugt haben, Alimente zahlen müssen, oder einen Hauskredit abzuzahlen haben? Was ein AN nun an verfügbarem Einkommen hat, ist doch dessen Sache, nicht die des AG…

Ganz genau. Auch das entspricht meiner Argumentation.  :)
Mit der Berufung in das Beamtenverhältnis erlischt ein Arbeitsverhältnis zum Dienstherrn.

Ulf

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #253 am: 30.06.2023 09:56 »
Würde ich zum Teil so teilen: Der ÖD ist an vielerlei Stellen ein Auffgangbecken für Minderleister und diejenigen, die noch welche werden wollen. Andererseits gewinnt man auch immer mal wieder gute Mitarbeiter mit noch idealistischen Motiven, die dann im Laufe der üblichen Desillusionierungsphase von der Realität eingeholt werden und sich dem Umfeld entsprechend anpassen, oder daran zu Grunde gehen und sich wieder auf Jobsuche begeben.

Diese Meinung kann ich zum Teil auch teilen. Nur die Frage ist ja: "Henne oder Ei?"

Das ganze Tarifregelwerk und die Unfähigkeit / Unwilligkeit der einzelnen AG ist ja eine reine Demotivationsmaschinerie. Da braucht man sich nicht wundern, wenn die Talente resignieren, den öD gleich ganz meiden und sich sonst viele Minderleister um eine Stelle im öD bemühen.

KDC

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #254 am: 30.06.2023 10:09 »
Ich melde mich auch mal zu Wort.

Ich arbeite mit zwei Masterabschlüssen in einer Landesoberbehörde, E13, Stufe 3. Über 10 Jahre Berufserfahrung.

Das sind gut 2800 Euro.

Das bekommen andere zum Einstieg mit 21 Jahren!

Die Tochter einer Freundin hat gerade ihren Bachelor in Germanistik beendet und steigt nun mit exakt meinem Gehalt im Pressebereich eines Unternehmens ein. Der Sohn eines Freundes ist 22 und verdient mein Gehalt ebenfalls zum Einstieg…

Ich komme mir echt total verarscht vor und werde mich definitiv in die Wirtschaft weg bewerben, sollten die Tarifverhandlungen nicht mindestens ein Plus von 300 Euro netto für mich bedeuten! Plus die Inflationsprämie natürlich.

Bei uns sind im letzten Jahr vier Mitarbeiter in Rente gegangen und wurden nicht ersetzt, ich decke also fünf Arbeitsplätze ab! Der Staat spart und lacht sich ins Fäustchen Job unserer Dummheit…

Hier werden echt Nettobeträge verglichen? Das kann nichts werden.

Steuerklasse und Eintragungen auf der „Lohnsteuerkarte“ sind sehr individuell.
Wenn, dann nur das Brutto vergleichen.

Bestes Beispiel meine Frau:
Ist Beamtin, aber das ist für die Wirkung der monatlichen Steuervorauszahlung nicht von Bedeutung.
Wenn sie die steuerliche Anrechnung der Krankenversicherung über den Arbeitgeber berücksichtigen lässt ist ihr Netto ca. 50 € höher.

Wenn sie dass nicht macht, wird später nach der Steuererklärung das Finanzamt ca. 600 € mehr zurück erstatten.

Deswegen ist nur der Bruttovergleich sinnvoll.

Das finde ich wiederum völligen Quatsch! Was nützt mir der Bruttovergleich, wenn am Ende vollkommen anderen Beträge ausgezahlt werden. Einzig was rauskommt ist entscheidend. Der Rest (natürlich ist eine mögliche Steuerrückerstattung willkommen und nett) ist doch absolut uninteressant.
Was landet monatlich auf dem Konto, das ist die Frage!

Nein, nur die Bruttowerte sind vergleichbar. Ich kann bei 4.000 Euro brutto, je nach Steuerklasse und Freibeträgen auf der Lohnsteuerkarte, zwischen 2.000 und 3.000 Euro netto haben. Diese 3.000 netto kann ich bei blöden Konstellationen aber auch erst mit 5.500 brutto haben.

Wenn nun der mit 5.500 brutto über sein vermeintlich niedriges Netto jammert und sich mit einer Person vergleicht, die mit 1.500 brutto weniger auf dem Konto hat, hat den Knall nicht gehört.

Daher mein Tipp: Such dir einen guten Steuerberater und fang an dein Nettogehalt zu optimieren.

Du begründest mir doch, weshalb der Bruttowertgleich Unsinn ist! Entscheidend ist, was raus kommt.

Mir nützt es überhaupt nichts, wenn ich weiß, dass einer 5.500 und ein anderer 3.000 Brutto erhält, wenn am Ende ganz andere Nettosummen zur tatsächlichen Verfügung stehen.

Nope - dann hast du meinen Beitrag völlig falsch interpretiert. Vergleichbar ist nur das Bruttoeinkommen, alles andere nicht. Den Arbeitgeber interessieren auch nur die Bruttoarbeitgeberkosten.

Ich versuche es dir mit folgendem Beispiel zu verdeutlichen:

Ein Mitarbeiter mit 4.000 Brutto erhält bisher in SK3 2.700 netto. Nun wechselt er, um seiner Frau höheres Elterngeld zu ermöglichen, in SK5 und hat plötzlich "nur" noch 2.300 netto.

Kann dieser Mitarbeiter nun schreiend durch die Firma rennen und sich darüber aufregen, dass er netto gleich viel wie sein Kollege erhält, der gerade erst das Studium beendet hat? Kann er machen, ist aber Schwachsinn. Brutto hat er immer noch mehr und dadurch beispielsweise auch höhere Rentenanwartschaften.