Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035583 times)

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5445 am: 24.11.2023 11:09 »
.... Wenn alle damit drohen zu kündigen, dann würde man schnell einknicken und auch 15% zahlen.

Wenn " alle" drohen zu kündigen/krank zu sein etc. Das sind doch Wunschträume und entbehrt  jeglicher Realität.

Wie wär´s denn mit Streiken ? OK- entbehrt für viele im TVL auch jeglicher Realität. Ja- dann bleibt natürlich nur noch Kommentare schreiben und beten.

Muschebubu

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5446 am: 24.11.2023 11:12 »
Der Blick nach Östereich lohnt sich zumindest mal insoweit, dass dort offenbar immer die (rollierende) Inflation als Maßstab und unterste Grenze genommen wird…

https://www.derstandard.at/story/3000000196618/sind-91-prozent-mehr-lohn-fuer-beamte-ein-unleistbares-geschenk?ref=rss

…und im Beitrag wird zurecht die Frage, ob man sich die Erhöhung leisten kann, mit Ja beantwortet. Man höre und staune, Inflation bedeutet nämlich auch höhere Steuereinnahmen. Irgendwas muss bei uns (mal die aktuellen Haushaltsfragen außen vor gelassen) anders laufen.

Muschebubu

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5447 am: 24.11.2023 11:28 »
Und um noch etwas mehr „neidisch“ sein zu dürfen  ;)

Bäcker: +9,71%
Brauereien: +9,2%
Textilreinigung: +9,0%
Molkereien und Käsereien: +9,15%
Schuhmacher: +8,8%
Öffentlicher Dienst: +9,1%

… so ein Kommentar unter dem Artikel.

knopper

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5448 am: 24.11.2023 11:47 »
ja das wundert mich nicht da ich meine dass auch das Kurzarbeitergeld in Österreich viel höher war, bis zu 90%!
Da fragt man sich doch wirklich wie kann das sein?

Ein großes reiches Industrieland wie Deutschland drückt die Gehälter seiner Angestellten runter mit "ach wir können ja nicht" "schlechte Haushaltslage", "mehr ist einfach nicht drin" etc, und Österreich als kleiner, ärmerer Nachbar erreicht einen guten Tarifabschluss. irgendwas muss doch da falsch laufen hierzulande.

Evt. sollte es wirklich mal einen großen Streik geben wo wirklich alle TVL-beschäftigen zuhause bleiben und zwar für eine ganze Woche. Inkl. Lehrer, ÖPNV, Verwaltungen, Universitäten etc. alles komplett lahmlegen.
Ich bin mir ziemlich sicher dass man sehr schnell mit der TVöD-Angleichung um die Ecke kommen würde.  ;) :D da der Schockeffekt sicher nicht unerblich sein dürfte...

ronnster

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5449 am: 24.11.2023 11:57 »


…und im Beitrag wird zurecht die Frage, ob man sich die Erhöhung leisten kann, mit Ja beantwortet. Man höre und staune, Inflation bedeutet nämlich auch höhere Steuereinnahmen. Irgendwas muss bei uns (mal die aktuellen Haushaltsfragen außen vor gelassen) anders laufen.

Das sind die vielen Geschenke, die wir in der letzten Zeit und vor Allem seit Corona an alle verteilen.

Eine Subvention hier, ein Förderprogramm da, ein Sondervermögen dort, eine Beihilfe obendrauf und alle werden befriedigt. Das kann nur nach hinten losgehen. Das Ganze auf tönernen Füßen und Schwups stehen wir mit dem Rücken zur Wand.

Leider für uns zur Unzeit, denn jetzt haben die AGs Argumente, die sie erstmal ins Feld führen, die entkräftet werden müssen. Das ist alles wieder Zeit oder Geld (..das uns fehlen wird).

Seit letzter Woche sehe ich schwarz für die Verhandlungen. Das wird im Vergleich zum TVöD bitter werden. Die IP sehe ich eigentlich garnicht mehr und die prozentuale Erhöhung viel moderater als 10%. Auch wenn dies erstmal den Bund betrifft, schlägt das durch bis auf Länderebene und Kommunen

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5450 am: 24.11.2023 12:03 »


Ein großes reiches Industrieland wie Deutschland drückt die Gehälter seiner Angestellten runter mit "ach wir können ja nicht" "schlechte Haushaltslage", "mehr ist einfach nicht drin" etc, und Österreich als kleiner, ärmerer Nachbar erreicht einen guten Tarifabschluss. irgendwas muss doch da falsch laufen hierzulande.

Evt. sollte es wirklich mal einen großen Streik geben wo wirklich alle TVL-beschäftigen zuhause bleiben und zwar für eine ganze Woche. Inkl. Lehrer, ÖPNV, Verwaltungen, Universitäten etc. alles komplett lahmlegen.
Ich bin mir ziemlich sicher dass man sehr schnell mit der TVöD-Angleichung um die Ecke kommen würde.  ;) :D

Streiken - und das ALLE und auch noch für eine Woche- WIE STELLEN SIE SICH DAS DENN VOR ??  DAS GEHT NICHT UND WÄRE AUCH ZU EINFACH!!

Einige fühlen sich von den Gewerkschaften diskriminiert, können deshalb nicht streiken und hoffen auf die AGs. Einige werden von den Gewerkschaften nicht von zuhause zum Streik abgeholt. Wieder andere haben gerade ein ganz "wichtiges" Projekt, was sie nicht unbetreut lassen können. Wiederum andere sind völlig unersetzlich auf der Arbeit  und "müssen" bleiben- wer macht denn sonst die ganze Arbeit ??

Tja -da wird´ s dann wohl ein Ergebnis um ca. 70% des TVÖDs- na ja- besser als gar nichts. Vorallem dann, wenn man gar nichts dafür tun muss. Ein Schlaraffenland

Mint

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5451 am: 24.11.2023 12:08 »
Die Gewerkschaften sollen einen massiven flächendeckenden Generalstreik ankündigen bzw. organisieren und möglichst die Info auch effektiv streuen. Ich bin dabei, meine Kollegen auch. Gerne auch zwei oder drei Wochen. Aber es muss richtig fett gestreikt werden.

Floki

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5452 am: 24.11.2023 12:12 »
Streiks sind doch nur möglich, wenn die Gewerkschaft dazu aufgerufen hat, oder? Sprich, ich darf als Gewerkschaftsmitglied nicht einfach selber streiken?


Mint

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5453 am: 24.11.2023 12:16 »
Keine Ahnung. Würden die Gewerkschaften aber zu wirklich massiven Streiks aufrufen, wären bei uns hier sicherlich rund 60-70 Prozent dabei. Ich vermisse hier ordentlich Biss der Gewerkschaften. Die Stimmung ist so beschissen das viele da mitgehen ohne Gewerkschafter zu sein.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5454 am: 24.11.2023 12:18 »
Die Gewerkschaften sollen einen massiven flächendeckenden Generalstreik ankündigen bzw. organisieren und möglichst die Info auch effektiv streuen. Ich bin dabei, meine Kollegen auch. Gerne auch zwei oder drei Wochen. Aber es muss richtig fett gestreikt werden.

Sprechen Sie die örtliche Streikleitung an, wie viele KollegInnen streikbereit sind. Erst wenn eine ausreichende Anzahl vorhanden ist, macht es Sinn, für Ihren Bereich zum Streik aufzurufen. ABER: Sind Sie und Ihre KollegInnen auch bereit mehrere Wochen zu streiken, falls Sie nicht organsiert sein sollten und alles aus eigener Tasche zahlen müßten ? Wenn ja- RESPEKT

knopper

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5455 am: 24.11.2023 12:19 »
Die Gewerkschaften sollen einen massiven flächendeckenden Generalstreik ankündigen bzw. organisieren und möglichst die Info auch effektiv streuen. Ich bin dabei, meine Kollegen auch. Gerne auch zwei oder drei Wochen. Aber es muss richtig fett gestreikt werden.

ja irgendwie so etwas in die Richtung. Ansonsten wird die Arbeitgeberseite stets am längeren Hebel sitzen.
Mich interessiert auch immer noch das genau Argument, wenn es denn dazu kommt, warum man nicht an den TvöD angleicht?
Sind wir etwa wirklich 2. Klasse? haben die Kommunen wirklich mehr Geld? Das sind für mich alles keine wirklichen Argumente die da von Arbeitgebersite kommen könnten.
und selbst das gestrichene Sondervermögen ist kein Argument, das betrifft nämlich den Bund und nicht die Länder, ganz einfach.

daseinsvorsorge

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« Antwort #5456 am: 24.11.2023 12:26 »
Streiks sind doch nur möglich, wenn die Gewerkschaft dazu aufgerufen hat, oder? Sprich, ich darf als Gewerkschaftsmitglied nicht einfach selber streiken?

Die Gewerkschaften müssen Ihren Bereich oder ggf. Sie als Einzelperson aufrufen. Ansonten sind Streiks nicht erlaubt.

Stefan35347

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5457 am: 24.11.2023 12:27 »

[/quote]

ja irgendwie so etwas in die Richtung. Ansonsten wird die Arbeitgeberseite stets am längeren Hebel sitzen.
Mich interessiert auch immer noch das genau Argument, wenn es denn dazu kommt, warum man nicht an den TvöD angleicht?
Sind wir etwa wirklich 2. Klasse? haben die Kommunen wirklich mehr Geld? Das sind für mich alles keine wirklichen Argumente die da von Arbeitgebersite kommen könnten.
und selbst das gestrichene Sondervermögen ist kein Argument, das betrifft nämlich den Bund und nicht die Länder, ganz einfach.
[/quote]

genau so......

Bauernopfer

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« Antwort #5458 am: 24.11.2023 12:32 »
@Ellie und andere: Befremdlicher ist doch eher, dass die Abgeordneten, die nachher wieder Landesangestellte in ihren Büros sitzen haben, sich die Diäten um x % erhöhen und auch noch einen Preisindex-Ausgleich in der Aufwandsentschädigung erhalten (habe ich gerade beim Stöbern, wie hoch die Diäten in den Bundesländern so sind und wie viele Prozent es dieses Jahr on Top gab, gelesen). Wie vermittle ich meiner/m Angestellte/n DU bekommst nix und ich 6 %. Das stärkt sicherlich jegliche Arbeitsmoral.

Wo steht denn, dass die Angestellten nichts bekommen? Was soll die Polemik? Die Verhandlungen laufen und natürlich wird es einen Abschluss mit einer Erhöhu⁷jng geben.

Die Diäten der meisten Landesparlamente sind ganz einfach per Gesetz an die durchschnittliche Einkommensentwicklung des jeweiligen Bundeslandes der Vorjahre gekoppelt. So wurden die Diäten in SH um 4,3% und in Bayern um 3,7% erhöht.

Hamburg ist wie gesagt eine Ausnahme, da es sich hier eben nicht um ein Vollzeitparlament handelt. Hier ist der zeitliche Aufwand gestiegen (mehr und frühere Sitzungen/Tagungen) und dementsprechend ist die Grundentschädigung auch gestiegen.




Ich finde es schade, dass man seine berechtigten Forderungen oft untermauert mit Tritten nach unten (Bürgergelddebatte) oder eben nach oben (Landesparlamente). Das bringt niemanden weiter.
Ohne Polemik: Die o. g. Prozenterhöhungen sind wohlgemerkt jährlich. Nicht mit Laufzeiten von 24 Monaten und mehr.

Meierheim

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5459 am: 24.11.2023 12:42 »
Der Blick nach Östereich lohnt sich zumindest mal insoweit, dass dort offenbar immer die (rollierende) Inflation als Maßstab und unterste Grenze genommen wird…

https://www.derstandard.at/story/3000000196618/sind-91-prozent-mehr-lohn-fuer-beamte-ein-unleistbares-geschenk?ref=rss

…und im Beitrag wird zurecht die Frage, ob man sich die Erhöhung leisten kann, mit Ja beantwortet. Man höre und staune, Inflation bedeutet nämlich auch höhere Steuereinnahmen. Irgendwas muss bei uns (mal die aktuellen Haushaltsfragen außen vor gelassen) anders laufen.
Interessanter Beitrag. In Österreich gab es also im öffentlichen Dienst eine Lohnsteigerung von 19,5%, dem steht in Deutschland im TVL eine Erhöhung von 2,8% und eine Gewerkschaftsforderung von 10,5% gegenüber.