Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035393 times)

Bauernopfer

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4815 am: 14.11.2023 12:44 »


Davon gehe ich nicht aus. Die Fluktuation ist seit Jahren eher gering und die Wechselbereitschaft ist (wie man in diesem Forum sieht) auch nach wie vor gering. Da werden dann einige wieder ein paar mal trotzig mit ihrem Fuß aufstampfen und ihre "Arbeitsleistung reduzieren" für ein paar Wochen und gut ist.

Falls Sie mich meinen- ich wechsel nun in die PW, 500Euro netto mehr plus Bonus, Firmenwagen etc… ich habe den Vertrag gestern unterzeichnet.

Mir reicht’s.
Ist das die Stelle die 50 km entfernt ist  (siehe dein Beitrag ein paar Seiten zuvor) oder hast du 5 Tage Homeoffice zusätzlich zum Firmenwagen?

Warnstreik

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4816 am: 14.11.2023 12:45 »
E13 war mal ein gutes Gehalt...

Aber durch Inflation und Co ist es einfach nur noch mittelmäßig bis schlecht, je nach Fachrichtung.

Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.

Märchenstunde mit Tariflas ;-) 

Deine 4000-5000 Netto sind Tarifgehälter von teils deutlich über 80k. Das kann man in Deutschland verdienen - es sind aber überhaupt nur 5% der Einkommensbezieher, das sollte man nicht vergessen. In meinem Bereich gibt es überdurchschnittlich viele in disem Bereich - aber selbst da ist es kein Standard.  Eine E13 3 liegt im Bereich der Top-10-Verdiener in Deutschland. Natürlich haben die dann auch meist einen wissenschaftlichen Hochschulabschluss - aber relative Unterbezahlung kann dann auch eher nicht das Thema sein.

Ich glaube daher eher, dass dein Umfeld genauso erfunden ist wie dein überaus plakativer Germanist und nun auch überraschend der Philosoph. Vielleicht hat er ja doch den Job als Wirtschaftminister angenommen, der wird deutlich besser bezahlt ;-)

Warnstreik

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4817 am: 14.11.2023 12:46 »

Ich an Verdis Stelle würde das TVÖD-Ergebnis als Mindestziel setzen und dazu muss noch eine kleines Leckerlie wie geringere Laufzeit, IAP auf 6 Monate splitten und dann das Tabellenentgeld erhöhen oder halt sofort das Tabellenentgeld anpacken und die IAP (ganz oder anteilig) als Boni dazu.

Man kann nur die Ziele setzen, die auch realistisch umsetzbar sind. Dem TVÖD- Abschluss waren wochenlange, intensive Streiks bundesweit voraugegangen.Da im TVL zu wenige oragnisiert/streikbereit sind, ist das TVÖD-Ergebnis eher unwahrscheinlich.P.S. Sind Sie denn streikbereit ?

Was soll denn immer der Käse mit Schuld-auf-die-Beschäftigten-schieben?
Ver.Di darf einfach am Verhandlungstisch so lange nicht zustimmen bis dieses Ziel erreicht ist. Streiks sind dazu nicht nötig. Einfach Nein sagen. Dann gibts halt ne 4. Runde. Und ne 5. Runde. Und ne 6. Runde. Usw. Irgendwann gibts dann ne Schlichtung, die beim TV-L natürlich nicht "Schlichtung" heissen darf, sondern Runde 7,8 oder 9.. Da sind dann evtl. auch ein paar weitere Politiker mit dabei die sich das Drama nicht länger anschauen wollen, und mal auf den Tisch hauen. Ergo: Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird ist allein Ver.Di schuld, weil sie einfach zu früh Ja gesagt haben am Verhandlungstisch!!

Ohne Druckmöglichkeiten - welche auch immer - passiert nichts. Dann geht alles genauso weiter und gibt nichtmal 3%...

Coffee86

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4818 am: 14.11.2023 12:59 »
Ob jemand "streikbereit" ist oder nicht, spielt letztendlich keine Rolle.
Am Ende wird jedes 0,1% weniger Steigerung für eine größere Abwanderung und für geringere Neuanstellungen sorgen.

Davon gehe ich nicht aus. Die Fluktuation ist seit Jahren eher gering und die Wechselbereitschaft ist (wie man in diesem Forum sieht) auch nach wie vor gering. Da werden dann einige wieder ein paar mal trotzig mit ihrem Fuß aufstampfen und ihre "Arbeitsleistung reduzieren" für ein paar Wochen und gut ist. Aktuell haben die AG noch keine Schmerzen.

Fluktuation ist gering? Dann ist es wohl in "meiner Behörde" eine Ausnahme. Wir hatten historisch betrachtet noch nie so viele Kündigungen und Auflösungen wie in 2023 (gemessen an der Gesamtbelegschaft >6%) - und es fehlen noch 6 Wochen bis Jahresende. Gerade in meinem Bereich verliere ich immer mehr Kollege an die PW und teils auch an den TVöD. Aber sogar in den unteren EGs <9b suchen sich immer mehr Leute einen neuen Arbeitgeber.

Und was genau ist an einer Fluktuationsrate von 6 % schlecht? Laut aktuellen Auswertungen liegt die durchschnittliche Fluktuation in der öffentlichen Verwaltung bei 13,4 % - ihr habt also eine unterdurchschnittliche Fluktuation. Es ist spannend zu sehen, wie du diese Zahl subjektiv als total schlimm wahrnimmst und zeugt davon, dass du dich mit strategischer Personalplanung noch nicht wirklich beschäftigt hast.

Dann musst du richtig lesen bevor man hier solche Phrasen raus haut. Ich rede hier NUR(!) von Auflösungen und Kündigungen - das ist keine Gesamtfluktuation inkl. bspw. aller Rentenabgänge oder Nichtverlängerung befristeter Verträge, welche z.T. nach Vertragsende an einem anderen Standort ein anderes oder besseres Angebot bekommen haben (letzteres natürlich nur anekdotisch evident). Dazu haben wir in der Gesamtbelegschaft auch einen Nicht-Geringen Anteil an verbeamteten Personal die die Statistik beschönigen.

Und auch hier ... es ist natürlich von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich - dennoch gibt es mehrere Bereiche in denen wir akut Personal verlieren und somit da auch mein persönliches Bild die Lage etwas verschlimmert - dennoch sind die Anzahl der Abgänge außerordentlicher Natur besorgniserregend.

Bei uns geht man intern davon aus, dass wir ca. 180 VZÄ in den 7 Jahren bis 2030 nicht nachbesetzt bekommen und streicht perspektivisch jetzt schon Aufgabengebiete zusammen.


sebbo83

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« Antwort #4819 am: 14.11.2023 13:05 »
E13 war mal ein gutes Gehalt...

Aber durch Inflation und Co ist es einfach nur noch mittelmäßig bis schlecht, je nach Fachrichtung.

Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.

Sachbearbeiterin mit einem Jahresgehalt jenseits der 100.000 €? Wers glaubt wird selig.

nicht unrealistisch. Nachbar, SAP Berater (keine Programmierung - nur erklären wie man welche Module wie nutzt), verdient 7.000 Brutto + Dienstwagen und hat die Möglichkeit neben den Dienstreisen sonst Homeoffice zu machen. Keine Büropflicht. Nicht studiert, kein Gymnasium sondern lediglich mit einem Realschulabschluss. Na ja, dann vergleiche mal, was man für eine E11 - E13 bekommt inklusive Hochschulabschluss.

Johann

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4820 am: 14.11.2023 13:06 »
Was soll denn immer der Käse mit Schuld-auf-die-Beschäftigten-schieben?
Ver.Di darf einfach am Verhandlungstisch so lange nicht zustimmen bis dieses Ziel erreicht ist. Streiks sind dazu nicht nötig. Einfach Nein sagen. Dann gibts halt ne 4. Runde. Und ne 5. Runde. Und ne 6. Runde. Usw. Irgendwann gibts dann ne Schlichtung, die beim TV-L natürlich nicht "Schlichtung" heissen darf, sondern Runde 7,8 oder 9.. Da sind dann evtl. auch ein paar weitere Politiker mit dabei die sich das Drama nicht länger anschauen wollen, und mal auf den Tisch hauen. Ergo: Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird ist allein Ver.Di schuld, weil sie einfach zu früh Ja gesagt haben am Verhandlungstisch!!

Einfach aus Interesse würde ich gerne mal sehen, was passieren würde, wenn Verdi den Spieß mal umdrehen würde und einfach kategorisch alles ablehnen würde, was die Arbeitgeber ihnen anbieten. Und das völlig ohne selbst Vorschläge zu unterbreiten.

Realistisch betrachtet steht Verdi aber irgendwo auch unter Druck seitens der Arbeitnehmer und Mitglieder, einen möglichst baldigen Abschluss zu liefern, damit es überhaupt eine Erhöhung gibt. Ich persönlich hätte kein Problem damit, die Verhandlungen einfach mal ungeschlichtet 15 Monate durchzuziehen ohne Erhöhungen. Sofern das Ergebnis dann entsprechend rückwirkend angewendet wird.

sebbo83

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« Antwort #4821 am: 14.11.2023 13:13 »
Wenn Verhandlungsthema wäre:
100 %ige JSZ
angeglichene Wochenarbeitszeit für alle
Verringerung AN-Anteil VBL-Ost

dann würde ich mich auch über nur 5 % Erhöhung freuen. Leider ist das kein Thema, warum???
Außerdem hat in 24 Jahren ÖD mich noch nie ein Verdi-Mitglied angesprochen, lag/hing in 5 unterschiedlichen Behörden noch nie auch nur ein Flyer oder Plakat oder war irgendwo irgendwas zu lesen über Verdi. Da die sich nicht für mich interessieren, warum sollte ich dann hunderte Euro jedes Jahr zahlen? Streik bring in meinem Bereich überhaupt nichts, wir haben keinen Öffentlichkeitsverkehr, der ein Wegbleiben bemerken könnte. Wir würden uns nur selber weh tun, weil Dinge liegen blieben, die wir hinterher aufarbeiten müssten.
Klar, ich würde solidarisch mitlaufen, um andere zu unterstützen. Nur leider habe ich noch nie einen Streikaufruf erhalten oder davon gelesen, obwohl ich die Augen offen gehalten habe.... .

VG

Ernsthaft?

https://www.thueringer-beamtenbund.de/aktuelles/news/wir-loeffeln-gemeinsam-die-suppe-aus-am-18112023-11-14-uhr-in-erfurt/

https://www.dbb.de/fileadmin/user_upload/globale_elemente/pdfs/2023/Einkommensrunde_Laender/231114_EKR_TVL_Aufruf_Hamburg.pdf

https://www.dbb.de/artikel/protest-vor-justizministerkonferenz.html

https://www.nbb.dbb.de/aktuelles/news/demonstration-am-11-november-2023-in-osnabrueck/

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++b3fc29ba-7e07-11ee-8aa5-7728e8c963e2

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/verdi-warnstreiks-120.html

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Auch-heute-wieder-Warnstreiks-im-oeffentlichen-Dienst-im-Norden-,warnstreiks478.html

Einfach mal beim örtlichen Personalrat informieren oder am Schwarzen-Brett schauen. Bei uns sind überall Flyer und Plakate.

Alle Termine:
https://www.dbb.de/einkommensrunde/einkommensrunde-2023-tvl/termine.html

Tariflas

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« Antwort #4822 am: 14.11.2023 13:13 »

Ist das die Stelle die 50 km entfernt ist  (siehe dein Beitrag ein paar Seiten zuvor) oder hast du 5 Tage Homeoffice zusätzlich zum Firmenwagen?

Nein das ist eine andere Stelle.

2 Tage beim Kunden, drei Tage HO.

Tariflas

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« Antwort #4823 am: 14.11.2023 13:14 »
Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.
Also wenn ich alles glaube - aber das eine Germanistin und ein Philosoph (sofern sie in diesem Bereich noch tätig sind) eine E13 ablehnen ... da stimmt doch was nicht? 99 % aller so Qualifizierten dürften sich nach solchen Stellen alle Finger lecken ...

Das dachte ich auch, entspricht aber der Wahrheit.

Tariflas

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« Antwort #4824 am: 14.11.2023 13:17 »
E13 war mal ein gutes Gehalt...

Aber durch Inflation und Co ist es einfach nur noch mittelmäßig bis schlecht, je nach Fachrichtung.

Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.

Sachbearbeiterin mit einem Jahresgehalt jenseits der 100.000 €? Wers glaubt wird selig.

nicht unrealistisch. Nachbar, SAP Berater (keine Programmierung - nur erklären wie man welche Module wie nutzt), verdient 7.000 Brutto + Dienstwagen und hat die Möglichkeit neben den Dienstreisen sonst Homeoffice zu machen. Keine Büropflicht. Nicht studiert, kein Gymnasium sondern lediglich mit einem Realschulabschluss. Na ja, dann vergleiche mal, was man für eine E11 - E13 bekommt inklusive Hochschulabschluss.


Richtig. Ich lüge nicht.

Andere hier haben ja ebenfalls mehrfach dargestellt, dass sie die E13 nicht besetzt bekommen!

Wir schreiben die Stelle nun zum dritten Mal aus.

Johann

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« Antwort #4825 am: 14.11.2023 13:22 »
[...]

Bei uns schickt die Personalabteilung sogar eine E-Mail an alle und klärt über Rechte, Pflichten und Konsequenzen bei Pflichtverletzungen (Streiken ohne vorherige Meldung) auf. Daneben steht direkt im ersten Absatz zu wann zum Streik aufgerufen wurde.

Lordium

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« Antwort #4826 am: 14.11.2023 13:30 »

Ich an Verdis Stelle würde das TVÖD-Ergebnis als Mindestziel setzen und dazu muss noch eine kleines Leckerlie wie geringere Laufzeit, IAP auf 6 Monate splitten und dann das Tabellenentgeld erhöhen oder halt sofort das Tabellenentgeld anpacken und die IAP (ganz oder anteilig) als Boni dazu.

Man kann nur die Ziele setzen, die auch realistisch umsetzbar sind. Dem TVÖD- Abschluss waren wochenlange, intensive Streiks bundesweit voraugegangen.Da im TVL zu wenige oragnisiert/streikbereit sind, ist das TVÖD-Ergebnis eher unwahrscheinlich.P.S. Sind Sie denn streikbereit ?

Was soll denn immer der Käse mit Schuld-auf-die-Beschäftigten-schieben?
Ver.Di darf einfach am Verhandlungstisch so lange nicht zustimmen bis dieses Ziel erreicht ist. Streiks sind dazu nicht nötig. Einfach Nein sagen. Dann gibts halt ne 4. Runde. Und ne 5. Runde. Und ne 6. Runde. Usw. Irgendwann gibts dann ne Schlichtung, die beim TV-L natürlich nicht "Schlichtung" heissen darf, sondern Runde 7,8 oder 9.. Da sind dann evtl. auch ein paar weitere Politiker mit dabei die sich das Drama nicht länger anschauen wollen, und mal auf den Tisch hauen. Ergo: Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird ist allein Ver.Di schuld, weil sie einfach zu früh Ja gesagt haben am Verhandlungstisch!!

Interessante Theorie.
Als jemand der in der Verhanldungkommession von ver.di sitze las dir sagen so klappt das bestimmt nicht.

Also eine Schlichtung darf Schlichtung heißen. Es gibt nur kein vereinbartes Verfahren.

Sei dir einfach bewusst das wir nicht aus der Position der Stärke verhandeln. Da viele zum Beispiel hier Beschwerden aber nicht Kampfkraft organisieren.
Das heißt warum sollte jemand einer Schlichtung zustimmen.

Wenn ver.di nicht abschließt könnte es durch aus sein das jemand anders im Hinterzimmer abschließt. Dann ist das mit der Beteiligung von Mitgliedern vorbei.

Wenn du sagst das ver.di alleine schuld ist sagst du damit das deine Kolleg*innen die sich einbringen Schuld sind. Denn Gewerkschaft ist die selbst Organisation von Beschäftigen.

Deine Aussage zeugt von einer Verachtung für Kolleg*innen und einen verstellten Blick für die Realität.

Lordium

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« Antwort #4827 am: 14.11.2023 13:32 »
[...]
Streiken ohne vorherige Meldung

Das ist Lustig. Denn genau das muss man nicht. Nur im Nachhinein auf die Frage ob man gestreikt hat wahrheitsgemäß antworten.

Bauernopfer

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« Antwort #4828 am: 14.11.2023 13:57 »
E13 war mal ein gutes Gehalt...

Aber durch Inflation und Co ist es einfach nur noch mittelmäßig bis schlecht, je nach Fachrichtung.

Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.

Sachbearbeiterin mit einem Jahresgehalt jenseits der 100.000 €? Wers glaubt wird selig.

nicht unrealistisch. Nachbar, SAP Berater (keine Programmierung - nur erklären wie man welche Module wie nutzt), verdient 7.000 Brutto + Dienstwagen und hat die Möglichkeit neben den Dienstreisen sonst Homeoffice zu machen. Keine Büropflicht. Nicht studiert, kein Gymnasium sondern lediglich mit einem Realschulabschluss. Na ja, dann vergleiche mal, was man für eine E11 - E13 bekommt inklusive Hochschulabschluss.


Richtig. Ich lüge nicht.

Andere hier haben ja ebenfalls mehrfach dargestellt, dass sie die E13 nicht besetzt bekommen!

Wir schreiben die Stelle nun zum dritten Mal aus.
Du ja nicht mehr, da bist ja weg.

Wuppertaler

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« Antwort #4829 am: 14.11.2023 13:58 »

Ich an Verdis Stelle würde das TVÖD-Ergebnis als Mindestziel setzen und dazu muss noch eine kleines Leckerlie wie geringere Laufzeit, IAP auf 6 Monate splitten und dann das Tabellenentgeld erhöhen oder halt sofort das Tabellenentgeld anpacken und die IAP (ganz oder anteilig) als Boni dazu.

Man kann nur die Ziele setzen, die auch realistisch umsetzbar sind. Dem TVÖD- Abschluss waren wochenlange, intensive Streiks bundesweit voraugegangen.Da im TVL zu wenige oragnisiert/streikbereit sind, ist das TVÖD-Ergebnis eher unwahrscheinlich.P.S. Sind Sie denn streikbereit ?

Was soll denn immer der Käse mit Schuld-auf-die-Beschäftigten-schieben?
Ver.Di darf einfach am Verhandlungstisch so lange nicht zustimmen bis dieses Ziel erreicht ist. Streiks sind dazu nicht nötig. Einfach Nein sagen. Dann gibts halt ne 4. Runde. Und ne 5. Runde. Und ne 6. Runde. Usw. Irgendwann gibts dann ne Schlichtung, die beim TV-L natürlich nicht "Schlichtung" heissen darf, sondern Runde 7,8 oder 9.. Da sind dann evtl. auch ein paar weitere Politiker mit dabei die sich das Drama nicht länger anschauen wollen, und mal auf den Tisch hauen. Ergo: Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird ist allein Ver.Di schuld, weil sie einfach zu früh Ja gesagt haben am Verhandlungstisch!!

Dann aber bitte die 4. 5. 6. usw. Runde bitte verpflichtend remote per Zoom/Teams Sitzung. Sonst muss doch jedes mal für An/Abreise, Unterbringung, Tagungsort, Verköstigung usw. von der Allgemeinheit bezahlt werden :o