Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1036005 times)

Zinc

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #915 am: 12.08.2023 14:25 »
Wie spid jetzt betonen würde: Es gibt nicht *den* öD, das sind hunderte verschiedene Arbeitgeber. Selbst in der TDL sind es 15 und noch eine ganze Reihe weitere lehnen sich an den TV-L an. Warum also sollte es bei verschiedenen Arbeitgebern für gleiche Arbeit das gleiche Geld geben? Stellst du die Forderung auf, dass der Bandarbeiter bei Opel das gleiche bekommen sollte wie der Bandarbeiter bei VW? Und das, ohne Opel und VW zu fragen?

Daneben ist es ja so, dass nicht einmal beim gleichen Arbeitgeber für gleiche Arbeit gleiches Geld gezahlt wird. Und damit meine ich nicht Beamter vs. Angestellter, sondern im Vergleich zweier Angestellter, welche einfach in unterschiedlichen Stufen einsortiert sind.

Die Akzeptanz der Zerlegung/Reform des BAT -in der Art und Weise- war eine historische Fehlleistung der Gewerkschaften von historischem Ausmaß. Hier hätte ein Generalstreik mit damals noch guten Mitgliedszahlen sicher besseres gebracht. Das einknicken vor den AG war kacke.

Zu meiner Fragestellung zurück: Wie sehen Verdi Mitglieder hier im Forum diese Differenz im Hinblick auf mögliche Forderungen zu den anstehenden Verhandlungen? Gibt doch sicherlich einige Teilnehmer und Leser mit Verdi-Mitgliedschaft....

"Juckt uns nicht." Oder wie bitte interpretierst du ansonsten eine "taktische" geringe Forderung zu Beginn der Verhandlungen? Ich versteh auch nicht, warum hier mit dem "Unmut der Bevölkerung" argumentiert wird. Hat die anderen Parteien in den Tarifverhandlungen doch auch nicht interesssiert.

Erklärbär

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #916 am: 12.08.2023 16:10 »
Ich lese oft hier Forderungen von um 10-16%, aber seien wir mal realistisch wenn 5% mehr rausspringen ist das bereits ein Riesenerfolg. Ich rechne ganz stark mit 1000-1500 Euro steuerfreien Inflationsausgleich auf 6-12 Monaten verteilt und in 2 Schritten eine 5% Erhöhung (2,8% und 2,2%).

Ich komme aus der freien Wirtschaft und wusste, dass ich keine 120k-150k verlangen kann. Aber es gibt andere Benefits und ich muss nicht mehr den Samstag und Sonntag mit Themen abarbeiten oder Vorbereitungen um die Ohren schlagen.

Deswegen wäre es doch genial die Stunden langfristig auf 35-36h runterzusetzen. Vielleicht erst mal auf 37h beginnen, und bei der nächsten Verhandlung der next step auf 36,5h. Eine Arbeitszeitverkürzung und mehr Urlaubstage würden alle begrüßen. Vielleicht auch steuerliche Vorteile und damit weniger Abgaben anfallen wäre auch eine Möglichkeit mehr Netto zu erhalten, aber nicht mehr Geld aufzuwenden zu müssen.

Ich hoffe, dass mal in diese Richtung gedacht wird, weil wenn es mir ums Geld gehen würde, wechsel ich wieder zu einem Konzern oder ins Ausland und verdiene deutlich besser, so wie das jede Person auch machen kann. Der ÖD hat aber deutliche Vorteile und diese sollten noch mehr verstärkt werden, indem die Attraktivität erhöht wird.

Bislang habe ich den Schritt zum ÖD 0 bereut und freue mich jeden Tag zur Arbeit gehen zu dürfen. Deswegen keep it cool und wartet ab, was kommt 😀. Ein langfristiger Vertrag welcher automatisch den Inflationsausgleich bereinigt wäre denke ich auch eine Möglichkeit ohne je wieder Verhandlungen führen zu müssen. Aber wie gesagt wir werden sehen und im Oktober wird eh nicht viel passieren und erst im Dezember oder Januar werden wir eine grobe Richtung erfahren.

Ein schönes WE wünsche ich allen und vor allem bitte einen freundlichen Umgang miteinander.

Reisinger850

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #917 am: 12.08.2023 17:10 »
Sorry aber 5% ist doch einfach totaler Schwachsinn. Solche Äusserungen kann man sich doch sparen. Es ist doch ganz klar, dass sich der TV-L vor allem am TV-ÖD, ein wenig aber auch an den ganzen anderen Tarifrunden orientieren wird. Heisst also, weder 15%, noch 5%. 3000 plus 10% ist da wohl wahrscheinlich. Nur die Frage bleibt, wann die Erhöhungen stattfinden und wie die Prämie gestreckt wird.

Zinc

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #918 am: 12.08.2023 17:12 »
... Ich rechne ganz stark mit 1000-1500 Euro steuerfreien Inflationsausgleich ...


Und da möchtest du einen freundlichen Umgang miteinander ...

Bastel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #919 am: 12.08.2023 21:48 »
Das muss ein Troll sein...

DerBoss

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #920 am: 12.08.2023 22:38 »
Wie spid jetzt betonen würde: Es gibt nicht *den* öD, das sind hunderte verschiedene Arbeitgeber. Selbst in der TDL sind es 15 und noch eine ganze Reihe weitere lehnen sich an den TV-L an. Warum also sollte es bei verschiedenen Arbeitgebern für gleiche Arbeit das gleiche Geld geben? Stellst du die Forderung auf, dass der Bandarbeiter bei Opel das gleiche bekommen sollte wie der Bandarbeiter bei VW? Und das, ohne Opel und VW zu fragen?

Daneben ist es ja so, dass nicht einmal beim gleichen Arbeitgeber für gleiche Arbeit gleiches Geld gezahlt wird. Und damit meine ich nicht Beamter vs. Angestellter, sondern im Vergleich zweier Angestellter, welche einfach in unterschiedlichen Stufen einsortiert sind.

So einfach kannst du es dir nicht machen meine ich. Es gibt quasi 3 mal den Öffentlichen Dienst. Einmal in Form der TV-L und einmal in Form von Kommune + Bund sowie einmal Hessen. Am Ende sollte das Studium / die Ausbildung bei allen drei ÖD zur gleichen Eingruppierung führen. Gleiche Arbeit, gleiches Geld. Wieso denkst du, es sei OK das die Bezahlung hier unterschiedlich ist?

Am Tagesende ist es der Steuerzahler der uns bezahlt, deshalb spricht man ja auch vom Öffentlichen Dienst. Wir machen Dienst fürs Volk und dieser bezahlt uns.

Das Beste wäre, wir übernehmen 1:1 die Tabelle des TVÖD  - also völlig identische Bezahlung - zum 01.03.2024 und Januar und Februar 2024 gibt es jeweils 1.500 Euro netto. Laufzeit bis 31.12.2024 analog TVÖD, also 15 Monate Laufzeit.
« Last Edit: 12.08.2023 22:46 von DerBoss »

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #921 am: 12.08.2023 23:56 »
Ich weiß nicht, ob du meinen Beitrag gelesen hast, deswegen wiederhole ich die Aussage noch einmal: Es gibt nicht *den* öffentlichen Dienst, auch nicht drei mal, sondern hunderte verschiedener Arbeitgeber, die alle hierunter subsumiert werden. (Jede Kommune z.B. ist ein eigener.) Wer von „dem Öffentlichen Dienst“ spricht, verkennt die Heterogenität im öffentlichen Sektor. Auch sind die Entgeltordnungen unterschiedlich, sodass bei gleichen Voraussetzungen eben nicht die gleichen Entgeltgruppen erreicht werden. Dies ist schon mangels unterschiedlicher Tabellenstruktur und Entgeltgruppen, die nur in einigen Tarif-Gefügen vorkommen, unmöglich. Und schließlich sei noch zu bemerken, dass deine Forderung, einfach die TVöD-Tabelle zu übernehmen, eher nachteilig für einige sein dürfte, da der TV-L in den unteren Gruppen tendenziell besser ist als selbst TVöD-Bund.

Aktienprimus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #922 am: 13.08.2023 08:03 »
Ich weiß nicht, ob du meinen Beitrag gelesen hast, deswegen wiederhole ich die Aussage noch einmal: Es gibt nicht *den* öffentlichen Dienst, auch nicht drei mal, sondern hunderte verschiedener Arbeitgeber, die alle hierunter subsumiert werden. (Jede Kommune z.B. ist ein eigener.) Wer von „dem Öffentlichen Dienst“ spricht, verkennt die Heterogenität im öffentlichen Sektor. Auch sind die Entgeltordnungen unterschiedlich, sodass bei gleichen Voraussetzungen eben nicht die gleichen Entgeltgruppen erreicht werden. Dies ist schon mangels unterschiedlicher Tabellenstruktur und Entgeltgruppen, die nur in einigen Tarif-Gefügen vorkommen, unmöglich. Und schließlich sei noch zu bemerken, dass deine Forderung, einfach die TVöD-Tabelle zu übernehmen, eher nachteilig für einige sein dürfte, da der TV-L in den unteren Gruppen tendenziell besser ist als selbst TVöD-Bund.

Diese Argumentation zeigt das Kernproblem. Die Heterogenität wurde durch die in Teilen recht unbedachte Reform des BAT tariflich mit getriggert durch Mitwirkung der Gewerkschaften! Genauso könnte man sagen, dass eine Übernahme der TVöD Tabelle eher von Vorteil für einige sein dürfte, da der TV-L in den oberen Gruppen tendenziell schlechter ist.

In erster Linie leite ich daher daraus ab, daß wieder einmal die höheren Gruppen des TV-L benachteiligt würden. Warum muss das so sein? Kann dieses Mal nicht eine Verbesserung höherer Entgeltgruppen im Vordergrund stehen? Und warum sollten entsprechende  Entgeltgruppen bei derartiger Motivation Mitglied bei Verdi werden? Ständiges Ausweichen auf derartige Fragen löst die Grundproblematik nicht:

Die oberen Entgeltgruppen sollen ständig Sonderopfer bringen zugunsten kleiner und mittlerer EGs. Damit dort prozentual mehr hängen bleibt. Das ist unsolidarisch und unsozial.

Johannes1893

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #923 am: 13.08.2023 09:36 »
So wird es aber kommen und in quasi allen größeren Tarifrunden wurden Einheitsbeträge zum unverhandelbaren heiligen Gral ausgerufen. Im TVöD wurde immerhin ein Sockelbetrag + prozentuale Steigerung von den Arbeitgebern durchgesetzt. Du kannst sicher sein das Verdi die prozentuale Komponente zulasten der höheren EG für einen höheren Einheitbetrag geopfert hätte.

Es müsste im ersten Schritt zwingend die JSZ auf 90-100% für alle gesetzt werden und keinerlei Mindestbeträge mehr in kommenden Tarifrunden.


cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #924 am: 13.08.2023 10:43 »
Warum?

Du hast eine Forderung aufgestellt, aber für diese keine Begründung angegeben...

KDC

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #925 am: 13.08.2023 10:54 »
Ich verstehe das Gejammer von vielen hier nicht. Verdi vertritt logischerweise die Interessen seiner Mitglieder. Von wem auch sonst? Dass diese mehrheitlich in den niedrigen EG sind, liegt an der Arroganz der Leute in den höheren EG, die lieber jammern als sich zu organisieren.

Jeder von euch hat die Möglichkeit sich woanders hinzubewerben oder Zulagen zu verhandeln. Wem das zu anstrengend ist, soll Mitglied bei Verdi machen und so für sich verhandeln lassen.

Ich bin vor acht Jahren von der PW in den TV-L gewechselt und habe in der Zeit, ausgehend von 2015, 120 % Gehaltserhöhung erfahren. Einen Teil kommt von Stufensteigerungen und Tariferhöhungen. Der Löwenanteil aber über eigenes Verhandeln oder Angebote meines Arbeitgebers, dass ich bleibe. Richtig gelesen: mein AG hat mir von sich aus Zulagen angeboten und gewährt.

Ich Blicke daher gelassen auf die Tarifverhandlungen. Alles, was da kommt, ist ein Goodie on top.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #926 am: 13.08.2023 11:13 »

Die Forderung muss natürlich höher sein, als das was man auf jeden Fall durchsetzen will. Fordert man 10 Prozent gibt es ganz sicher weniger. Forderst du 15 Prozent und willst eigentlich nur 10 Prozent erreichen, ist diese Forderung sinnvoll.


Nach der Logik sollten die Gewerkschaften vielleicht 30% fordern- bleiben am Ende ja wahrscheinlich so ca. 15 % hängen - was für ein Qutasch.Man kann nur das fordern, was man am Ende - also in einem Erzwingungsstreik auf der Straße - auch zumindest halbwegs durchsetzen kann. Tja- und da haperts ja sehr deutlich.

Die Streikbereitschaft der MitarbeiterInnen im ÖD - insbesondere  bei den Ländern -hält sich ja sehr in Grenzen. Nicht alle Organisierten haben selbst bei Aufruf dann gerade "Zeit" zu streiken; vielleicht 5% der Unorganisierten wollen sich maxmal ein bis zwei Tage auf eigenen Kosten leisten.

Und der Rest - geschätzt 80-85 % - schauen zu und warten ab, was so passiert. Natürlich kritisch, weil sie erwarten ja von den Gewerksschaften, dass diese mal so richtig- für sie - auf den Putz hau´n. Nach deren Einschätzung sind Gewerkschaften so etwas wie eine quasi staatliche Institution, die sowieso immer da ist.

Und wenn das Ergebnis dann "mau" ausfällt, fühlt man sich wieder bestätigt, kein Mitglied zu sein. Wofür auch etwas zahlen, wenn ich alles frei Haus bekommen, zumal man sich ja auch nicht vertreten sieht. Tja- das Beste wäre wohl, wenn alle aus den Gewerkschaften austreten würden. Alle könnten sich den Mitgliedsbeitrag sparen und bekommen auch einen Tarifvertrag.

Damit ich nicht falsch verstanden werde; wer nicht Mitglied sein will- OK. Dann bitte aber auch selber verhandeln, mit Kündigung drohen und ggf. abwandern. Und nicht Ergebnisse der Gewerkschaften einfordern, die aus o.g. Gründen u.a nicht eintreten werden.


Aktienprimus

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« Antwort #927 am: 13.08.2023 11:31 »
Warum vertritt Verdi offensichtlich Interessen höherer Entgeltgruppen nicht hinreichend wie vergangene Verhandlungen zeigen? Sicherlich gibt es auch bei Verdi immer noch messbar Mitglieder mit EG12 und höher. Was sind daher die konkreten Gründe dafür?

Eine Anpassung der Jahressonderzahlung und weitere Erhöhung der Stufe 6 wären notwendige Schritte, um mehr Interesse und Vertrauen bei höheren Entgeltgruppen für Verdi zu wecken. Warum man das in Gewerkschaftskreisen nicht so recht verstehen will erschließt sich mir nicht....

Ich war etliche Jahre Mitglied. Und habe durchaus im Rahmen zeitlicher Möglichkeiten für Belange höherer Entgeltgruppen mit gekämpft. Es hat leider nicht wirklich interessiert. Der Fokus lag und liegt auf kleine und mittlere Entgeltgruppen. Wird hier in Kommentaren auch nicht wirklich widerlegt. Wenn sich das endlich ändert, klappt es auch mit mehr Mitgliedern.

Auch Gewerkschaften sollten daran Interesse haben. Gerade höhere Entgeltgruppen bringen oft in Folge durch komplexe Projekte und eigene Abteilungen auch Stellenpotential für kleine und mittlere EGs mit sich. Erst wenn diese Symbiose erkannt wird, ist Besserung für alle wirklich in Sicht. Es geht ja nicht darum Kollegen etwas wegzunehmen. Aber Gerechtigkeit sieht anders aus.

Zinc

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #928 am: 13.08.2023 11:44 »

Die Forderung muss natürlich höher sein, als das was man auf jeden Fall durchsetzen will. Fordert man 10 Prozent gibt es ganz sicher weniger. Forderst du 15 Prozent und willst eigentlich nur 10 Prozent erreichen, ist diese Forderung sinnvoll.


Nach der Logik sollten die Gewerkschaften vielleicht 30% fordern- bleiben am Ende ja wahrscheinlich so ca. 15 % hängen - was für ein Qutasch.Man kann nur das fordern, was man am Ende - also in einem Erzwingungsstreik auf der Straße - auch zumindest halbwegs durchsetzen kann. Tja- und da haperts ja sehr deutlich.

Die Streikbereitschaft der MitarbeiterInnen im ÖD - insbesondere  bei den Ländern -hält sich ja sehr in Grenzen. Nicht alle Organisierten haben selbst bei Aufruf dann gerade "Zeit" zu streiken; vielleicht 5% der Unorganisierten wollen sich maxmal ein bis zwei Tage auf eigenen Kosten leisten.

Und der Rest - geschätzt 80-85 % - schauen zu und warten ab, was so passiert. Natürlich kritisch, weil sie erwarten ja von den Gewerksschaften, dass diese mal so richtig- für sie - auf den Putz hau´n. Nach deren Einschätzung sind Gewerkschaften so etwas wie eine quasi staatliche Institution, die sowieso immer da ist.

Und wenn das Ergebnis dann "mau" ausfällt, fühlt man sich wieder bestätigt, kein Mitglied zu sein. Wofür auch etwas zahlen, wenn ich alles frei Haus bekommen, zumal man sich ja auch nicht vertreten sieht. Tja- das Beste wäre wohl, wenn alle aus den Gewerkschaften austreten würden. Alle könnten sich den Mitgliedsbeitrag sparen und bekommen auch einen Tarifvertrag.

Damit ich nicht falsch verstanden werde; wer nicht Mitglied sein will- OK. Dann bitte aber auch selber verhandeln, mit Kündigung drohen und ggf. abwandern. Und nicht Ergebnisse der Gewerkschaften einfordern, die aus o.g. Gründen u.a nicht eintreten werden.

Hier war nicht die Rede von 30 Prozent, sondern 15. Deine lange Rede hatte wenig Sinn, zumal du gar nicht wissen kannst, wer hier in der Gewerkschaft ist, oder wer mal in der Gewerkschaft gewesen ist.

Muschebubu

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #929 am: 13.08.2023 11:58 »
Ich verstehe das Gejammer von vielen hier nicht. Verdi vertritt logischerweise die Interessen seiner Mitglieder. Von wem auch sonst? Dass diese mehrheitlich in den niedrigen EG sind, liegt an der Arroganz der Leute in den höheren EG, die lieber jammern als sich zu organisieren.

Jeder von euch hat die Möglichkeit sich woanders hinzubewerben oder Zulagen zu verhandeln. Wem das zu anstrengend ist, soll Mitglied bei Verdi machen und so für sich verhandeln lassen.

Ich bin vor acht Jahren von der PW in den TV-L gewechselt und habe in der Zeit, ausgehend von 2015, 120 % Gehaltserhöhung erfahren. Einen Teil kommt von Stufensteigerungen und Tariferhöhungen. Der Löwenanteil aber über eigenes Verhandeln oder Angebote meines Arbeitgebers, dass ich bleibe. Richtig gelesen: mein AG hat mir von sich aus Zulagen angeboten und gewährt.

Ich Blicke daher gelassen auf die Tarifverhandlungen. Alles, was da kommt, ist ein Goodie on top.

Wenn ein Beitrag arrogant ist, dann deiner… Ich soll also jeden Monat an Ver.di zahlen, darf aber aktuell von Ver.di nichts erwarten!? Komische Logik. Ich dachte immer, wer was verkaufen will, bietet etwas an und nicht umgekehrt. Wo ist das Angebot von Ver.di? Vielleicht das mit dem unsozial bei der Anhebung der Jahressonderzahlung?