Was tust du wenn dein AG deine Fähigkeiten nicht einschätzen kann weil sie in keiner Richtlinie stehen aber trotzdem täglich zur Anwendung kommen?
Ich sage mal platt, die Digitalisierung/Automatisierung hat tiefe Furchen der Unkenntniss in diversen Gebieten hinterlassen und den Abstand zw.Fachleuten und Anwendern massiv vergrößert.Der Prozess ist fortlaufend.
Um halbwegs auf dem aktuellen Stand zu bleiben, bedarf einer stetigen Weiterbildung mit viel höherem Umfang als noch vor zehn Jahren. Diese WB/Zertifizierungen stehen aber in keiner anerkannten Tabelle. Die AG behelfen sich dann mit PW Vergleichsstudien wo alle Lohngruppen in einen Topf geworfen werden um festzustellen welche Gruppe denn unterepräsentiert ist. Dabei entstehen diverse blinde Flecken. Das ist der Grund warum z.b die MINT Leute schimpfen aber das beschränkt sich auch nicht nur auf MINT.
Im Prinzip braucht es eine massive Reform im Personalwesen des ÖD. Mit der Komplexität hat sich logischerweise auch die Individualität erhöht. Diese Entwicklung hat der Staat und damit auch der ÖD total verschlafen.
Wer schließt in Zukunft diese Lücke? Die Antwort wird vermutlich wie immer...der leichteste Weg sein.Das Geld was in die Tabellen fließen müsste wird per outsourcing in die PW fließen.
Beispiel ohne MINT:
Bei uns gibt es mehr als 60 Stationen in mehr als 5 Gebäuden.
Vor allem Intensiv- oder Bewachungspatienten müssen inkl. Bett und allem drum und dran durch Kilometer von Fluren bewegt werden um zu Behandlungen und Untersuchungen gebracht zu werden.
Viele können, andere dürfen aufgrund der Versicherungsfrage nicht laufen.
Es muss also jemand bereitstehen der diese Patienten vom Zimmer inkl. Bett, Infusor und sonstigem abholt wenn gerade Zeit oder Platz im MRT, CT, Röntgen usw. ist - auch kurzfristig.
-Also ich spreche noch nicht mal von all den geplanten OP´s-
Pflegekräfte sind rar und können das nicht noch mitleisten, unmöglich. Nach TV-L wäre diese Aufgabe dann mit E1 oder E2 zu vergüten. NIEMAND arbeitet hier für dieses Geld, NIEMAND!!!
Vor allem nicht weil die Arbeit halt nicht nur Bett von A nach B bringen ist, sondern mit der jeweiligen Diagnose des Patienten -Demenz etc.- ziemlich ... Nerfenaufreibend und schwer sein kann.
Was kann ich also tun?
Ich beauftrage ein Subunternehmen, dass jetzt Patienten in meinem Haus von A nach B nach C oder D bringt. Und zahle das Äquivalent eines Stundenlohns von E10 - natürlich ohne Sozialleistungen - und bete der Dienstleister geht nicht pleite.
Es gibt eine ganze Industrie die sich an "unseren" Krankenkassenbeiträgen satt frist nur wegen dieser Irren Regelungen an die sich die Krankenhäuser halten müssen.
Und 1500€ pro Tag für SAP klingt nach nem Super Geschäft - ich hau zuweilen 30.000 raus.
Weil ich aufgrund der Beschaffenheit des TV-L niemanden adäquat bezahlen kann...