Autor Thema: Tarifrunde 2023  (Read 468849 times)

HyDiHo

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 19
Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #390 am: 23.02.2023 18:34 »
Ursprüngliches Angebot war 5,7 % auf 30 Monate. Da sich Verdi zurecht nicht darauf eingelassen hat, haben die AG dann ein Angebot für 24 Monate unterbreitet, daher die 5%. Für Beamte und Soldaten sind das realiter sogar nur 4,6 %, da zweimal die Rückstellungsabgabe von 0.2% abgezogen wird.

Legt man die durchschnittliche Inflationsrate für 2022 und 2023 zugrunde und berücksichtigt noch, dass die Erhöhung logischerweise Brutto und nicht Netto ausfällt, dann wird das der größte Reallohnverlust im ÖD seit vielen, vielen Jahren. Da hilft die zweifache Einmalzahlung a 1500 EUR bzw. 1000 EUR auch nix, zumal davon je nach Steuersatz nur gut die Hälfte auf dem Konto landet.

Das uns so Übel mitgespielt wird, hätte ich nicht für möglich gehalten...

Angelehnt an vergangene Tarifrunden kann man jetzt ungefähr prognostiziere, wo wir nach der dritten Verhandlungsrunde rauskommen. Ich vermute mal: 3,5% und 2,5 % + 3000 Eur auf 24 Monate. Was immer noch viel, viel zu wenig wäre...

Schnarchnase81

  • Gast
Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #391 am: 23.02.2023 18:37 »
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/tarifverhandlungen-oeffentlicher-dienst-angebot-100.html

Was für ein mieser Witz. 3% in 2023 und 2% in 2024.


Das ist ja fast analog zu 2021/22.  :-\

Nur sind es nicht 3% in 23 und 2% in 24….die 3% gäbe es erst zum 01.10.23 (bis dahin Nullrunde) und die 2% erst zum 01.07.24, so dass die einzelnen Erhöhungen auf das Jahr wesentlich geringer ausfallen….

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++97a720ec-b39d-11ed-8e86-001a4a160129

InVinoVeritas

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 176

MasterOf

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 435
Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #393 am: 23.02.2023 18:44 »
Das Angebot wurde abgelehnt:

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++97a720ec-b39d-11ed-8e86-001a4a160129

https://www.dbb.de/artikel/dieses-angebotspaket-ist-eine-mogelpackung.html

Nun wohl in 5 Wochen wieder

Die haben ein Angebot vorgelegt, in welchem die Löhne erst ab 01.10.23 erhöht werden sollen. Das heißt, wir hätten von 01.01 - 30.09 eine Nullrunde in Zeiten von knapp 10% Inflation. Das ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten.

SeppelMeier

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 94
Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #394 am: 23.02.2023 18:48 »
Hm, schwierig. Hatte gehofft, dass wir 5 bis 6 % bekommen wegen der amtsangemessenen Alimentation und dem Abstand zum Bürgergeld. Aber die Lage hat sich wohl durch die Türkei/Syrien-Erdbeben neben der Ukraine nochmals verschärft.
 
Vielleicht würde es uns allen gut tun, das Angebot vor dem Hintergrund der schwierigen Zeiten etwas zu reflektieren und in den sauren Apfel zu beißen. Millionen Menschen geht es gerade sehr viel schlechter als uns. Und tatsächlich wurde die Inflation gestern ja auch deutlich nach unten korrigiert. Die 10% sind somit ja eh hinfällig.

Mal sehen, denke es wird wegen dem Abstand zum Bürgergeld noch nachgebessert auf ca. 5% in 2023 und 3 in 2024. Mit Einmalzahlung passt es dann, drücken wir die Daumen, da ist ja sogar potential für 3000 EUR steuerfrei. Das halte ich für möglich, auch wenn es krass wäre für die Kommunen und Steuerzahler.

Sleyana

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 205
Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #395 am: 23.02.2023 18:51 »
Vielleicht würde es uns allen gut tun, das Angebot vor dem Hintergrund der schwierigen Zeiten etwas zu reflektieren und in den sauren Apfel zu beißen..


Wie oft noch? Wie oft soll noch dieses Strohargument seitens VKA und Co. kommen? Warum gibt es nur im öD und Beamtentum den sauren Apfel?

Beamtix

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 125
Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #396 am: 23.02.2023 18:53 »
Fäser zum Angebot:
"Bundesinnenministerin Nancy Faeser: "Wir verhandeln weiter hart. Als Arbeitgeber von Bund und Kommunen haben wir heute ein sehr gutes und sehr faires Angebot vorgelegt. Dieses Angebot ist Ausdruck des Respekts vor dem, was die 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen tagtäglich für uns alle in Deutschland leisten. Viele haben einen sehr harten und fordernden Job. Es geht um Mitarbeiter in Entsorgungsbetrieben, um Reinigungskräfte, um Sachbearbeiterinnen in den Ämtern, die immer häufiger angefeindet werden, um Rettungs- und Polizeikräfte und viele weitere.

Unsere Beschäftigten spüren, dass die Krise auch sie hart trifft. Sie erwarten zu Recht, dass es auch auf ihrem Gehaltszettel eine spürbare Veränderung gibt – angesichts der großen Belastungen durch massive Preissteigeruneen."

Sleyana

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 205
Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #397 am: 23.02.2023 18:56 »
Fäser zum Angebot:
"Wir verhandeln weiter hart. Als Arbeitgeber von Bund und Kommunen haben wir heute ein sehr gutes und sehr faires Angebot vorgelegt.
Die Frau denkt doch das jeder im öD das selbe Einkommen hat wie sie selber an Diäten bekommt. Anders kann ich mir die Aussage nicht erklären.
Dieses Angebot ist Ausdruck des Respekts vor dem, was die 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen tagtäglich für uns alle in Deutschland leisten.

Mehr als sie Frau Fäser... Mehr als sie. Wenn Frau Fäser so Menschen mit Respekt behandelt, dann will ich nicht wissen wie sie mit Menschen umgeht die sie verabscheut.

Rollo83

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 351
Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #398 am: 23.02.2023 19:08 »
Der ein oder andere User wurde dann wohl erst mal wieder auf den Boden der Tatsachen geholt würde ich sagen.

Nein. Niemand nimmt das erste Angebot an.

Das ist natürlich klar aber es zeigt den Weg.
Es wird keinen viel höheren Abschluss geben.
Einige hier haben ja zB von 10% auf 24 Monate oder von 7%-8% auf 12 Monate geträumt.

flip

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 646
Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #399 am: 23.02.2023 19:10 »
Hm, schwierig. Hatte gehofft, dass wir 5 bis 6 % bekommen wegen der amtsangemessenen Alimentation und dem Abstand zum Bürgergeld. Aber die Lage hat sich wohl durch die Türkei/Syrien-Erdbeben neben der Ukraine nochmals verschärft.
 
Vielleicht würde es uns allen gut tun, das Angebot vor dem Hintergrund der schwierigen Zeiten etwas zu reflektieren und in den sauren Apfel zu beißen. Millionen Menschen geht es gerade sehr viel schlechter als uns. Und tatsächlich wurde die Inflation gestern ja auch deutlich nach unten korrigiert. Die 10% sind somit ja eh hinfällig.

Mal sehen, denke es wird wegen dem Abstand zum Bürgergeld noch nachgebessert auf ca. 5% in 2023 und 3 in 2024. Mit Einmalzahlung passt es dann, drücken wir die Daumen, da ist ja sogar potential für 3000 EUR steuerfrei. Das halte ich für möglich, auch wenn es krass wäre für die Kommunen und Steuerzahler.

Mit Einführung des Bürgergelds wurde der Regelsatz zum 01.01.2023 um genau 11,8% erhöht.
Ich erwarte als Beamter genau das und nicht weniger oder später.

flip

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 646
Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #400 am: 23.02.2023 19:15 »
Der ein oder andere User wurde dann wohl erst mal wieder auf den Boden der Tatsachen geholt würde ich sagen.

Nein. Niemand nimmt das erste Angebot an.

Das ist natürlich klar aber es zeigt den Weg.
Es wird keinen viel höheren Abschluss geben.
Einige hier haben ja zB von 10% auf 24 Monate oder von 7%-8% auf 12 Monate geträumt.

Nun man wird sich in der Mitte einigen, das ist das Mindeste.
Mitte zwischen Angebot 3% und Forderung 10,5% = 7,75%  im ersten Schritt für 2023
Mitte Laufzeit Angebot 24 Monate Forderung 12 Monate = 18 Monate
Laufzeit beginnt ja am 01.01.2023 da hier die Entgelt-Tabellen ausgelaufen waren bzw gekündigt wurden.

Max Bommel

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 125
Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #401 am: 23.02.2023 19:28 »
Ursprüngliches Angebot war 5,7 % auf 30 Monate. Da sich Verdi zurecht nicht darauf eingelassen hat, haben die AG dann ein Angebot für 24 Monate unterbreitet, daher die 5%. Für Beamte und Soldaten sind das realiter sogar nur 4,6 %, da zweimal die Rückstellungsabgabe von 0.2% abgezogen wird.

Legt man die durchschnittliche Inflationsrate für 2022 und 2023 zugrunde und berücksichtigt noch, dass die Erhöhung logischerweise Brutto und nicht Netto ausfällt, dann wird das der größte Reallohnverlust im ÖD seit vielen, vielen Jahren. Da hilft die zweifache Einmalzahlung a 1500 EUR bzw. 1000 EUR auch nix, zumal davon je nach Steuersatz nur gut die Hälfte auf dem Konto landet.

Das uns so Übel mitgespielt wird, hätte ich nicht für möglich gehalten...

Angelehnt an vergangene Tarifrunden kann man jetzt ungefähr prognostiziere, wo wir nach der dritten Verhandlungsrunde rauskommen. Ich vermute mal: 3,5% und 2,5 % + 3000 Eur auf 24 Monate. Was immer noch viel, viel zu wenig wäre...

Die 0,2% werden bei einer Erhöhung in mehreren Schritten nur beim ersten Schritt abgezogen.

Pensionär007

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 37
Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #402 am: 23.02.2023 19:29 »
Na da habe ich doch gut geschätzt mit dem Angebot in Runde 2 🤣

TheBr4in

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 145
Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #403 am: 23.02.2023 19:32 »
Ehrlich gesagt fällt mir weder zu dem Angebot noch zu den Worten von Frau F. irgendetwas Zivilisiertes ein.

Ein unkommentiertes Angebot wie vorgelegt hätte man noch belächeln können. Aber die Worte von Frau F. disqualifizieren sie meines Erachtens völlig. Ich wüsste gar nicht wie ich dieser Frau gegenüber treten soll, wenn ich im BMI arbeiten würde. Mir fällt es auch schwer einzuschätzen, ob das Dreistigkeit, Frechheit oder Blödheit ist. Am Ende sicherlich eine Mischung aus all dem.

Wenn das auch nur annäherungsweise so verhandelt wird, dann kommt die Verwaltung in einigen Bereichen mittelfristig zum erliegen. In Teilen ist es ja schon soweit.

Wenn die Länder im Herbst einen besseren Abschluss erzielen als der Bund und damit die Grundgehälter auf das gleiche Niveau steigen, dann wird der Abstand durch die teils hohen Familienzuschläge noch größer. Und wenn die Länder schlau agieren, dann lösen sie so Ihre Nachwuchsprobleme; indem sie Bundesbedienstete mit besseren Gehältern abwerben.

Ich Frage mich, wie der Dienstherr das nicht erkennen kann.

Naja. Bin gespannt wie es endet. Wenn's nahe an der Verarschung bleibt, dann geht's halt in die Wirtschaft.

Da hilft die zweifache Einmalzahlung a 1500 EUR bzw. 1000 EUR auch nix, zumal davon je nach Steuersatz nur gut die Hälfte auf dem Konto landet.

Die Zahlung wäre steuerfrei?
« Last Edit: 23.02.2023 19:40 von TheBr4in »

Prüfer SH

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 508
Antw:Tarifrunde 2023
« Antwort #404 am: 23.02.2023 19:40 »
Ehrlich gesagt fällt mir weder zu dem Angebot noch zu den Worten von Frau F. irgendetwas Zivilisiertes ein.

Ein unkommentiertes Angebot wie vorgelegt hätte man noch belächeln können. Aber die Worte von Frau F. disqualifizieren sie meines Erachtens völlig. Ich wüsste gar nicht wie ich dieser Frau gegenüber treten soll, wenn ich im BMI arbeiten würde. Mir fällt es auch schwer einzuschätzen, ob das Dreistigkeit, Frechheit oder Blödheit ist. Am Ende sicherlich eine Mischung aus all dem.

Wenn das auch nur annäherungsweise so verhandelt wird, dann kommt die Verwaltung in einigen Bereichen mittelfristig zum erliegen. In Teilen ist es ja schon soweit.

Wenn die Länder im Herbst einen besseren Abschluss erzielen als der Bund und damit die Grundgehälter auf das gleiche Niveau steigen, dann wird der Abstand durch die teils hohen Familienzuschläge noch größer. Und wenn die Länder schlau agieren, dann lösen sie so Ihre Nachwuchsprobleme; indem sie Bundesbedienstete mit besseren Gehälter abwerben.

Ich Frage mich, wie der Dienstherr das nicht erkennen kann.

Naja. Bin gespannt wie es endet. Wenn's nahe an der Verarschung bleibt, dann geht's halt in die Wirtschaft.

Da hilft die zweifache Einmalzahlung a 1500 EUR bzw. 1000 EUR auch nix, zumal davon je nach Steuersatz nur gut die Hälfte auf dem Konto landet.

Die Zahlung wäre steuerfrei?

https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2023/02/tarifverhandlungen-angebot.html

Das nette BMI ist nicht einmal in der Lage, die absolute Erhöhung der im Beispiel aufgeführten erfahrenen Reinigungskraft korrekt auszurechnen.

So überwältigt sind sie von ihrem fairen und wertschätzendem Jahrhundertangebot.