So sehr ich den unteren Einkommensgruppen auch die Erhöhung gönne halte ich nichts von einer derartigen Stauchung des Tarifgefüges. Zum einen verdienen dann Über kurz oder Lang alle irgendwie das gleiche, egal ob die Tätigkeit viel schwieriger oder mit mehr verantwortung verbunden ist oder nicht. warum sollte so überhaupt noch jemand eine höherwertige Tätigkeit anstreben, wenn ein Tag auf dem Rasenmähertraktor irgendwann das gleiche Gehalt abwirft wie das eines Sachbearbeiters in der Rechtspflege. Klingt irgendwie nach DDR 2.0. jeder bekommt nur das, was er braucht um geradeso über die Runden zu kommen. Er schlecht als recht.
Zum anderen führen genau solche Sockelbeträge dazu, dass es dann diese tollen Nachrichten gibt von wegen, "Das entspricht in einzelnen Gruppen einer Erhöhung von 25% wo es im Schnnitt deutlich drunter liegt. Leider ist in Deutschland das Empörungsverhalten darüber das jemand 25% mehr bekommen soll ausgeprägter als das Empörungsverhalten, dass jemand so mies bezahlt wird, dass 500€ mehr im Monat 25% entsprechen sollen.
Besser wäre es aus meiner Sicht, zu überlegen, welche Erhöhung man in den unteren Einkommensgruppen erreichen will und diese dann prozentuell zu fordern. Natürlich höher einsteigen zwecks Kompromissfindung. Aber halt insgesamt prozentuell. Damit das Tarifgefüge erhalten bleibt und alle profitieren. Denn wenn jemand eine deutlich komplexere Arbeit tut, hat er auch Anrecht auf angemessene Bezahlung.