Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 565692 times)

Aleksandra

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2040 am: 15.04.2023 13:15 »
Geht man von 3000 € brutto aus und erhält 2023 5% Entgeltsteigerung und weiter 10 Jahre 3%
ergibt das 4233 € brutto

Geht man von 3000 € brutto aus und erhält 2023 0% Entgeltsteigerung und weiter 10 Jahre 3%
ergibt das 4031 €

Nur mal so zum nachdenken und ist das brutto anfänglich höher ergibt das eine noch größere Lücke.

Danke, wenigstens einer hat es verstanden. DANKE.
Das Beispiel trägt doch überhaupt nicht. Es ist für diesen Fall nicht relevant.
Denn bei der nächsten Tarifverhandlung gilt ja die neue erhöhte Basis (je nach EG/Stufe 340 EUR bis 654 EUR pro Monat mehr).
Das einzige was sich bei dieser vorliegenden Schlichtung-Lösung ändert ist, dass wir das Mehr an Geld nicht sofort über die Tabelle erhalten. Und genau das gleicht die "Einmalzahlung" aus.

Freefeedforall

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« Antwort #2041 am: 15.04.2023 13:24 »
Ich bin etwas überrascht, dass es für einige hier völlig ok ist, 15 Monate keinerlei Erhöhungen zu zahlen. Diese 3000€
sollen ein Bonus darstellen, nicht als Ersatz für Lohnerhöhungen herhalten. Das hat selbst unser Kanzler bei der Vorstellung gesagt. Da kann es sein, dass die höheren Lohngruppen das einfacher verkraften, aber für die unteren Gruppen ist es heute deutlich schwieriger.

Susu

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« Antwort #2042 am: 15.04.2023 13:24 »
Mal ganz was anderes...
Ich geh gar nicht davon aus das die AG das akzeptieren, Insbesondere die Vertreter von KH und Sparkassen...

TheBr4in

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2043 am: 15.04.2023 13:26 »
Geht man von 3000 € brutto aus und erhält 2023 5% Entgeltsteigerung und weiter 10 Jahre 3%
ergibt das 4233 € brutto

Geht man von 3000 € brutto aus und erhält 2023 0% Entgeltsteigerung und weiter 10 Jahre 3%
ergibt das 4031 €

Nur mal so zum nachdenken und ist das brutto anfänglich höher ergibt das eine noch größere Lücke.

Danke, wenigstens einer hat es verstanden. DANKE.
Das Beispiel trägt doch überhaupt nicht. Es ist für diesen Fall nicht relevant.
Denn bei der nächsten Tarifverhandlung gilt ja die neue erhöhte Basis (je nach EG/Stufe 340 EUR bis 654 EUR pro Monat mehr).
Das einzige was sich bei dieser vorliegenden Schlichtung-Lösung ändert ist, dass wir das Mehr an Geld nicht sofort über die Tabelle erhalten. Und genau das gleicht die "Einmalzahlung" aus.

Das verstehen diese Menschen nicht. Ich habe zu der Thematik im anderen Unterforum schon weitreichend vorgerechnet und erklärt. Dafür wurde ich völlig verrissen, einfach weil es da mathematisch schon am geringsten Verständnis mangelt.

Aleksandra

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2044 am: 15.04.2023 13:29 »
Ich weiss nicht was ich davon halten soll.
1 Jahr Nullrunde in Bezug auf die Anhebung der Tabellenentgelte ist eigentlich unakzeptabel.
Gerade die rentenfernen Jahrgänge sollten da mal in sich gehen.
Die doofe Bemerkung weiter oben "sind ja nur €1,50 Rente" sagt im Prinzip schon aus wie leicht die Verhandler mit und machen, was sie wollen.
No comment.
viel mehr dürfte es wirklich nicht sein.
Rechnen wir mal pauschal mit einem sozialversicherungspflichtigen Verlust von 400 EUR pro Monat (wie gesagt: ist ja für jede EG/Stufe unterschiedlich und liegt zwischen 340 und 654 EUR pro Monat) für die Monate Januar 2023 bis Februar 2024. Also 14 Monate.
Das sind 14*400 = 5.600 EUR die nicht sozialversicherungsrelevant sind. Das Durchschnittsentgelt bei der Berechnung der Rentenpunkte liegt bei ungefähr (offizielle Werte haben wir noch nicht) 40.000 EUR.
Die Rentenpunkte berechnen sich aus der Division des Einkommens durch das Durchschnittseinkommen.
Hier geht es um die "fehlenden" 5.600 EUR. 5.600 durch 40.000 sind 0,14 Rentenpunkte.

In diesem Beispiel verliert man durch die spätere Angleichung der Tabellenentgelte dieses Schlichtungsvorschlags also 0,14 Rentenpunkte. Aktuell liegt der Rentenpunkt bei 36,02 EUR. 0,14 * 36,02 ergibt 5,04 EUR.
Von daher ja, es sind mehr als 1,50 EUR. Es entgehen einem 5 EUR brutto an Rente.

Sternschnuppe

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« Antwort #2045 am: 15.04.2023 13:31 »
Mal ganz was anderes...
Ich geh gar nicht davon aus das die AG das akzeptieren, Insbesondere die Vertreter von KH und Sparkassen...

Da die Vertreter selbst mit den 3 T€ und Erhöhung in 2023 gerechnet hatten, könnte das schon durchsetzbar sein..vermutlich aber eher wieder der Angriff auf die SSZ und Verschiebung der Erhöhung um 6 Monate

Susu

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2046 am: 15.04.2023 13:34 »
Da die Schlichtungskommission in der Veröffentlichung extra erwähnt hat der Vorschlag wäre nicht einstimmig angenommen worden, droht da AG-seitig definitiv noch etwas...

Britta2

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2047 am: 15.04.2023 13:34 »
Zitat:  Die Tabellenentgelte werden für die genannten Bereiche ab dem 1. März 2024 zunächst um 200 Euro (Sockelbetrag) und anschließend um 5,5 Prozent erhöht

Means:   5,5 Prozent ab März 2024 ???   "anschließend"
Und was bedeutet "Sockelbetrag mindestens 200€? Also in einigen Lohngruppen (freiwillig?) etwas mehr?

Beispiel:
Bisheriges Monatsbrutto 4000 EUR
Dann wird das um 200 EUR erhöht = 4200 EUR
Und dann werden die 4200 um 5,5% erhöht
Ergo 4200*1,055 = 4431 EUR

In Summe sind das dann 431 EUR mehr, was 10,78% bedeutet. Auf 24 Monate gerechnet.
Diese Erhöhung tritt am 01. März 2024 in Kraft. Vorher gibt es keine Erhöhung, dafür aber die gesplittete Einmalzahlung.


Habs gefunden, Artikel in der "Zeit".  Bis März 2024 bekommen wir stückchenweise die 3.000€ Inflationspauschale ausgezahlt und tatsächliche Lohnerhöhung erst ab März 2024 überhaupt, sogar NULL ab Oktober 2023. Volle Verasche.

skiveren

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2048 am: 15.04.2023 13:34 »
Geht man von 3000 € brutto aus und erhält 2023 5% Entgeltsteigerung und weiter 10 Jahre 3%
ergibt das 4233 € brutto

Geht man von 3000 € brutto aus und erhält 2023 0% Entgeltsteigerung und weiter 10 Jahre 3%
ergibt das 4031 €

Nur mal so zum nachdenken und ist das brutto anfänglich höher ergibt das eine noch größere Lücke.
Nochmal deutlicher für alle Rechenkünstler hier.

Die Beispielrechnung bedeutet:
2023 5% Erhöhung =150 € brutto im mehr, Netto sagen wir mal 40% Abzüge = 90€ im Monat x 12 = 1080€ mehr
2024 netto mehr ca. 446 €
2025 netto mehr ca. 453 €
2026 netto mehr ca. 475 €
2027 netto mehr ca. 490 €
2028 netto mehr ca. 496 €
2029 netto mehr ca. 518 €
2030 netto mehr ca. 532 €
2031 netto mehr ca. 547 €
2032 netto mehr ca. 568 €

Ergibt 5605 € netto mehr in den Jahren mit einer Entgeltsteigerung von hier im Beispiel 5% in 2023 im Vergleich mit einer Entgeltsteigerung erst in 2024

Und natürlich bedeutet das später mehr als 1,50 € Rentenverlust monatlich.
« Last Edit: 15.04.2023 13:46 von skiveren »

Knarfe1000

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2049 am: 15.04.2023 13:35 »
Not good not terrible wie die jungen Leute heute sagen.

Wäre ich Bundesbeamter wären das bei mir ca. 8,5 % mehr. Plus die Inflationsausgleichszahlung von 3000 Euro für 2023. Könnte ich mit leben.

Jetzt bin ich erstmal gespannt, was die Tarifparteien dazu sagen und ob der Schlichtspruch angenommen wird. Vielleicht kann Verdi noch ein paar Euro mehr raushandeln, was ich aber eher für unwahrscheinlich halte. Laufzeit 24 Monate und rückwirkend zum 01.01.23 ist auch annehmbar. Leider keine Erhöhung der JSZ, da könnte Verdi vielleicht noch ansetzen.

Zum zweiten bin ich auf die Verhandlungen der Länder im Oktober 2023 gespannt. Eigentlich müsste der Abschluss dort etwas höher ausfallen, weil es für 2023 nur 2,8 % gab, es also "Nachholbedarfe" gibt. Vielleicht gehen die Gewerkschaften mit 13 % Forderung in die Verhandlungen. Im Ergebnis wird man sich aber bestimmt grob am Bundesergebnis orientieren.

Aleksandra

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« Antwort #2050 am: 15.04.2023 13:35 »
Das verstehen diese Menschen nicht. Ich habe zu der Thematik im anderen Unterforum schon weitreichend vorgerechnet und erklärt. Dafür wurde ich völlig verrissen, einfach weil es da mathematisch schon am geringsten Verständnis mangelt.
Oh, da würde ich gerne einen Link zu entgegen nehmen :)

heike2106

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« Antwort #2051 am: 15.04.2023 13:37 »


Habe aber auch die Befürchtung, dass die nächste Verhandlungsrunde 2025 dann seeehr mau ausfallen wird.

Wenn 2025 auch bei Verdi nicht der Fokus auf Entgelterhöhungen für niedrige Gruppen liegt, dann wäre ja dort die Chance auf JSZ und Arbeitszeitverringerung.

Tanathos

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« Antwort #2052 am: 15.04.2023 13:41 »
Zitat:  Die Tabellenentgelte werden für die genannten Bereiche ab dem 1. März 2024 zunächst um 200 Euro (Sockelbetrag) und anschließend um 5,5 Prozent erhöht

Means:   5,5 Prozent ab März 2024 ???   "anschließend"
Und was bedeutet "Sockelbetrag mindestens 200€? Also in einigen Lohngruppen (freiwillig?) etwas mehr?

Beispiel:
Bisheriges Monatsbrutto 4000 EUR
Dann wird das um 200 EUR erhöht = 4200 EUR
Und dann werden die 4200 um 5,5% erhöht
Ergo 4200*1,055 = 4431 EUR

In Summe sind das dann 431 EUR mehr, was 10,78% bedeutet. Auf 24 Monate gerechnet.
Diese Erhöhung tritt am 01. März 2024 in Kraft. Vorher gibt es keine Erhöhung, dafür aber die gesplittete Einmalzahlung.

Ich bin mir gerade nicht sicher ob die 5,5% auch für den Sockelbetrag gelten

Knarfe1000

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2053 am: 15.04.2023 13:44 »
Macht sich von den Arbeitgebern eigentlich jemand Gedanken darüber, ob man mit dem Entgelt überhaupt noch Personal bekommt?

'Der öffentlichen Dienst hat keine Personalgewinnungsprobleme'. So oder so ähnlich angeblich in einer der letzten TV-L Runden. Sprich: Über das Thema wollen die Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen wohl gar nicht reden.

Wenn das wirklich einer der AG-Seite gesagt hat wäre das skandalös. Die Bewerberlage ist desaströs. Dass es andernorts auch nicht viel besser ist, kann dabei kein Trost sein.

heike2106

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« Antwort #2054 am: 15.04.2023 13:44 »
Ich bin etwas überrascht, dass es für einige hier völlig ok ist, 15 Monate keinerlei Erhöhungen zu zahlen. Diese 3000€
sollen ein Bonus darstellen, nicht als Ersatz für Lohnerhöhungen herhalten. Das hat selbst unser Kanzler bei der Vorstellung gesagt. Da kann es sein, dass die höheren Lohngruppen das einfacher verkraften, aber für die unteren Gruppen ist es heute deutlich schwieriger.

Ich wäre ohne Null-Runde auch glücklicher, aber es ist wohl klar, dass das die Kröte ist, die wir schlucken müssen. Genau das wird mit der Einmalzahlung erkauft. M. E. bringt es nichts jetzt ewig zu lamentieren, wieso es die Erhöhung nicht rückwirkend oder überhaupt in 2023 gibt