Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 565665 times)

schnitzelesser

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 250
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4065 am: 21.04.2023 17:22 »
Die Definition gibt euer Auffassung nicht her. Auch wenn es zwei Modelle sind die zur Erhöhung genutzt werden bleibt es eine Erhöhung. Im Umkehrschluss würde es dir ja dann auch nichts ausmachen wenn wir die IFP einfach auslassen und nur die Erhöhung im März nehmen. Ist ja in deiner Logik das gleiche.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nullrunde#:~:text=Eine%20Nullrunde%20(%C3%BCbliche%20Bezeichnung%20in,Inflation%20real%20ein%20Einkommensverlust%20entsteht.
Schon doof wenn man sich mit seinem eigenem Link ins Knie schießt.
Zitat:" In der Regel bedeutet dies, dass wegen der Inflation real ein Einkommensverlust entsteht. "

Genau das passiert vielen mit diesem Schlichterspruch.
Allen. Niemand hat im März 24 in der Tabelle keinen Reallohnverlust stehen. Im Durchschnitt müsste jeder eine gute EG höhergruppiert werden, um die Inflation auszugleichen.

MrBurnz

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 297
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4066 am: 21.04.2023 17:24 »
Abschluss der IKK gestern - ebenfalls Verdi am Tisch.

Durchbruch bei IKK-Tarifverhandlungen – Abschlussfähiger Kompromiss erzielt 
Am 20. April 2023 hat die GdS eine Einigung in der Vergütungsrunde 2023 erzielt. Nachdem sich die Arbeitgeber über drei Verhandlungsrunden den berechtigten Forderungen der GdS verweigert hatten, konnte unter dem Druck der erfolgten Warnstreiks in der vierten Runde unter schwierigen Vorzeichen schließlich ein Kompromiss erzielt werden.

Der Inhalt der Tarifeinigung im Detail:

Den Tarifbeschäftigten wird ein Inflationsausgleichsgeld gezahlt, beginnend mit einer Sonderzahlung von 1.400 Euro für Beschäftigte mit mindestens 19,25 Wochenstunden, für Beschäftigte unter 19,25 Wochenstunden und für Azubis 700 Euro.
In den Monaten von Oktober 2023 bis einschließlich Juni 2024 wird ein monatliches Inflationsausgleichsgeld in Höhe von 100 Euro (bzw. 50 Euro bei unter 19,25 Wochenstunden und Azubis) gezahlt.
Die Sonderzahlungen zum Inflationsausgleich summieren sich auf insgesamt 2.300 Euro (1.150 Euro bei unter 19,25 Wochenstunden und Azubis). Die Zahlungen erfolgen brutto = netto.
Ab 1. Juli 2023 Erhöhung der Tabellenvergütungen um 4,0 Prozent
Ab 1. Juli 2024 Erhöhung der Tabellenvergütungen um weitere 4,2 Prozent
Ab 1. Juli 2023 Erhöhung des Familienzuschlages von 140 Euro auf 150 Euro
Ab 1. Juli 2024 Erhöhung des Familienzuschlages von 150 Euro auf 160 Euro
50 Prozent Zuschuss zum Deutschlandticket (49-Euro-Ticket) im Wege der Erstattung
Erhöhung des Zuschusses zur Betriebsgemeinschaft von 13 Euro auf 30 Euro pro Jahr
Laufzeit bis zum 31. Dezember 2024

https://www.gds.info/durchbruch-bei-ikk-tarifverhandlungen-abschlussfaehiger-kompromiss-erzielt/

Puh - da ist der Schlichterspruch im TvÖD tatsächlich ein gutes Stück besser.
In der Tat. Mit Schlichterspruch bekäme ich 2023/24 netto etwa 800 Euro mehr.
Bist du E1 oder wie soll das gehen

schnitzelesser

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 250
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4067 am: 21.04.2023 17:35 »
Abschluss der IKK gestern - ebenfalls Verdi am Tisch.

Durchbruch bei IKK-Tarifverhandlungen – Abschlussfähiger Kompromiss erzielt 
Am 20. April 2023 hat die GdS eine Einigung in der Vergütungsrunde 2023 erzielt. Nachdem sich die Arbeitgeber über drei Verhandlungsrunden den berechtigten Forderungen der GdS verweigert hatten, konnte unter dem Druck der erfolgten Warnstreiks in der vierten Runde unter schwierigen Vorzeichen schließlich ein Kompromiss erzielt werden.

Der Inhalt der Tarifeinigung im Detail:

Den Tarifbeschäftigten wird ein Inflationsausgleichsgeld gezahlt, beginnend mit einer Sonderzahlung von 1.400 Euro für Beschäftigte mit mindestens 19,25 Wochenstunden, für Beschäftigte unter 19,25 Wochenstunden und für Azubis 700 Euro.
In den Monaten von Oktober 2023 bis einschließlich Juni 2024 wird ein monatliches Inflationsausgleichsgeld in Höhe von 100 Euro (bzw. 50 Euro bei unter 19,25 Wochenstunden und Azubis) gezahlt.
Die Sonderzahlungen zum Inflationsausgleich summieren sich auf insgesamt 2.300 Euro (1.150 Euro bei unter 19,25 Wochenstunden und Azubis). Die Zahlungen erfolgen brutto = netto.
Ab 1. Juli 2023 Erhöhung der Tabellenvergütungen um 4,0 Prozent
Ab 1. Juli 2024 Erhöhung der Tabellenvergütungen um weitere 4,2 Prozent
Ab 1. Juli 2023 Erhöhung des Familienzuschlages von 140 Euro auf 150 Euro
Ab 1. Juli 2024 Erhöhung des Familienzuschlages von 150 Euro auf 160 Euro
50 Prozent Zuschuss zum Deutschlandticket (49-Euro-Ticket) im Wege der Erstattung
Erhöhung des Zuschusses zur Betriebsgemeinschaft von 13 Euro auf 30 Euro pro Jahr
Laufzeit bis zum 31. Dezember 2024

https://www.gds.info/durchbruch-bei-ikk-tarifverhandlungen-abschlussfaehiger-kompromiss-erzielt/

Puh - da ist der Schlichterspruch im TvÖD tatsächlich ein gutes Stück besser.
In der Tat. Mit Schlichterspruch bekäme ich 2023/24 netto etwa 800 Euro mehr.
Bist du E1 oder wie soll das gehen
Nein, ich beziehe mich aufs Gesamtnettoeinkommen inkl. IFP für die Jahre 2023 und 2024.

africke

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 16
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4068 am: 21.04.2023 17:55 »
Die Tarifverhandlungen nerven nur noch und sollten endlich zum Abschluss kommen.
Falls eine tabellenwirksame Erhöhung erst 2024 kommt, weiß ich nun schon, wie die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen 2025 argumentieren werden. Dann wird gesagt werden, dass es erst vor wenigen Monaten eine massive Erhöhung des Gehalts gab. Über die über einjährige Nullrunde wird kein Wort verloren werden.

blanket

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 343
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4069 am: 21.04.2023 17:56 »
Die Tarifverhandlungen nerven nur noch und sollten endlich zum Abschluss kommen.
Falls eine tabellenwirksame Erhöhung erst 2024 kommt, weiß ich nun schon, wie die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen 2025 argumentieren werden. Dann wird gesagt werden, dass es erst vor wenigen Monaten eine massive Erhöhung des Gehalts gab. Über die über einjährige Nullrunde wird kein Wort verloren werden.


Volle Zustimmung!!!

WalterS

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 5
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4070 am: 21.04.2023 17:58 »
Die 3000€ sind eine freiwillige Leistung der Arbeitgeber, darauf gibt es erstmal keinen Anspruch. Ich habe mein Posting noch um eine Beispielrechnung erweitert. Am Ende des Tages geht es um das monatliche Netto und das Gehalt am Ende der Laufzeit das die Grundlage für die nächsten Verhandlungen bildet.

Was ist denn dein Wunsch? Womit könntest Du denn leben? Und wie gedenkst Du es durchzusetzen?

Gut dann klammern wir die freiwillige Leistung doch mal aus. Unser Tarifvertrag ist zum 31.12.2022 ausgelaufen. Die verhandeln gerade über Erhöhungen ab 01.03.2024. Klingt das fair?
Ja, weil der Zeitraum bis dahin mit der "freiwilligen Pflichteinmalzahlung" überbrückt wird, deren Höhe ungefähr dem entspricht was man netto an Entgelterhöhung bekommt am März 2024.

Man möchte meinen die Einmalzahlung gibt es nicht so wie die hier immer ausgeblendet wird

Und ihr blendet die Fakten aus.

Diese Prämie war als Entlastung für die AN für die im Jahr 2022 sprunghaft gestiegenen Energiekosten und daraus resultierender Inflation zusätzlich zum bestehenden Gehalt. Und nicht zur Überbrückung ausbleibender Tariferhöhungen.

Die AG missbrauchen dieses Gesetz, um eine in der Länge nie dagewesene Nullrunde zu verkaufen. Und mittlerweile ist der Großteil dermaßen gehirngewaschen, dass diese asoziale Tarifpolitik auch noch schöngerechnet wird, sogar von verdi.

Muenchner82

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 295
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4071 am: 21.04.2023 18:05 »
Die Definition gibt euer Auffassung nicht her. Auch wenn es zwei Modelle sind die zur Erhöhung genutzt werden bleibt es eine Erhöhung. Im Umkehrschluss würde es dir ja dann auch nichts ausmachen wenn wir die IFP einfach auslassen und nur die Erhöhung im März nehmen. Ist ja in deiner Logik das gleiche.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nullrunde#:~:text=Eine%20Nullrunde%20(%C3%BCbliche%20Bezeichnung%20in,Inflation%20real%20ein%20Einkommensverlust%20entsteht.
Schon doof wenn man sich mit seinem eigenem Link ins Knie schießt.
Zitat:" In der Regel bedeutet dies, dass wegen der Inflation real ein Einkommensverlust entsteht. "

Genau das passiert vielen mit diesem Schlichterspruch.

Leseverständnis gleich Null. Der Halbsatz beschreibt die Folge einer Nullrunde.

Zeigt Mal wieder was für lowperformer der OD anzieht.

lass mal bitte Muenchner82 daraus

Höhöhö, nein du, ne 8 mal mehr wie du. Mental im Kindergarten hängen geblieben.

Keinen Stress, er muss das jetzt machen, weil er hier komplett zerstört wurde und das ganz genau weiß. Ich kenne solche Leute wie unseren Burnz sehr gut. Das Ego lässt es nicht zu Fehler einzugestehen und alle die ihm den Spiegel vorhalten sind böse und müssen vernichtet werden. Es ist, sobald herausgearbeitet ist mit was für einer Vollniete man es zu tun hat letztlich vergeudete Lebenszeit. Ich füttere die Trollnull nicht weiter.

Brownyy

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 157
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4072 am: 21.04.2023 18:10 »
Das Desaster bei den NRW-Abitur-Klausuren sollte den Damen und Herren am Verhandlungstisch zu Denken geben. Wie wichtig kluge und innovative Köpfe für die digitale Infrastruktur sind, haben wir gerade erlebt. In den Köpfen unserer Politiker ist immer noch, dass das Internet Neuland ist, und IT aus Drucker einrichten und Monitor anstöpseln ist. Also Frau Faeser: Ein guter Abschluss kostet zwar jetzt Geld, ein knausern hierbei wird jedoch viel teurer werden!

KommunenChaos

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 5
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4073 am: 21.04.2023 18:12 »
Nachdem ich nun lange einfach nur stiller Mitleser war und sowohl, die mittlerweile schon lange geschlossene Diskussion verfolgt habe, als auch diese hier, wollte ich mich auch mal zu Wort melden, bevor wir morgen dann das „Ergebnis“ erhalten werden…

Ich persönlich finde die Empfehlung zu gering. Ganz einfach mit der Begründung, dass wir bei der letzten Verhandlung schon ordentliche Abstriche gemacht haben.
Für mich ganz klar, wenn ich auf 12 Monate 500€ Minimum oder 10,5% fordere, dann ist meine persönliche Vorstellung bei 24 Monaten Laufzeit das doppelte, das setze ich persönlich für mich voraus, unabhängig davon, ob es leistest oder sonst was ist.
Auf dieser Vorstellung bezogen, wäre für mich ein annehmbares Schlichtungsergebnis gewesen, wenn es eine Erhöhung von mindestens 600€ o. 12% gegeben hätte. Zusätzlich eine Erhöhung der JSZ auf 100% und die Inflationsprämie von 3000€. Und natürlich rückwirkend zum 01.01.23!

Was mir persönlich aufgefallen ist, weswegen ich auch direkt wieder bei der Verdi ausgestiegen bin, nachdem der letzte desaströse Abschluss gemacht wurde ist, dass die Zeitpunkte für Streiks psychologisch völlig falsch gesetzt worden sind.
Man stelle nur vor, man hätte die Streiks während der Hochphase der Pandemie betrieben, was hätten wir dort für einen Druck erzeugt, gerade in den Krankenhäuser und den Verwaltungen, welche in den Gesundheitsämtern „kaputt“ malocht haben. Aus ganz sicherer Quelle kann ich sagen, dass es Urlaubssperren gab, vorgeschriebenen Dienst am Wochenende, Anwesenheitspflicht am Freitag bis 16 Uhr und und und….
Man wusste, dass es Verhandlungen gibt und hat diese doch günstige Ausgangslage nicht genutzt, nur weil die Verhandlungen noch nicht begonnen wurden.
Jetzt kann man sagen ethisch nicht vertretbar , geht nicht , darf man vllt. nicht oder sonst was, aber ich bin der Meinung, dass eine Gewerkschaft genau solche Dinge nutzen sollte, um gute Ergebnisse einzufahren.

Und sollte das Ergebnis morgen so angenommen werden, dann wird es für die „unteren EG‘s“ ein beschissenes Ergebnis sein, so ist meine Meinung!
Und nein, ich gehöre nicht den unteren EG‘s an, bin Sozialarbeiter mit Koordinationsstelle S15 + Zulage , ist exakt zwischen E10 und E11. Und ich finde es tatsächlich erschreckend, wie egoistisch mancher hier denkt, wenn er oder ich sagt „ach , meine 400-500€ Erhöhung sind doch super“ , man muss da auch an diejenigen denken, die in den unteren EG‘s sind, dessen Ausgaben zwar genau so steigen wie bei uns, allerdings viel stärker durchschlagen, weil sie ein generell niedrigeres Gehalt haben!


FollFosten

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 56
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4074 am: 21.04.2023 18:18 »
Hier eine Umfrage zum Ausgang morgen!

https://strawpoll.de/re2412s


MrBurnz

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 297
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4075 am: 21.04.2023 18:20 »
Die Definition gibt euer Auffassung nicht her. Auch wenn es zwei Modelle sind die zur Erhöhung genutzt werden bleibt es eine Erhöhung. Im Umkehrschluss würde es dir ja dann auch nichts ausmachen wenn wir die IFP einfach auslassen und nur die Erhöhung im März nehmen. Ist ja in deiner Logik das gleiche.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nullrunde#:~:text=Eine%20Nullrunde%20(%C3%BCbliche%20Bezeichnung%20in,Inflation%20real%20ein%20Einkommensverlust%20entsteht.
Schon doof wenn man sich mit seinem eigenem Link ins Knie schießt.
Zitat:" In der Regel bedeutet dies, dass wegen der Inflation real ein Einkommensverlust entsteht. "

Genau das passiert vielen mit diesem Schlichterspruch.

Leseverständnis gleich Null. Der Halbsatz beschreibt die Folge einer Nullrunde.

Zeigt Mal wieder was für lowperformer der OD anzieht.

lass mal bitte Muenchner82 daraus

Höhöhö, nein du, ne 8 mal mehr wie du. Mental im Kindergarten hängen geblieben.

Keinen Stress, er muss das jetzt machen, weil er hier komplett zerstört wurde und das ganz genau weiß. Ich kenne solche Leute wie unseren Burnz sehr gut. Das Ego lässt es nicht zu Fehler einzugestehen und alle die ihm den Spiegel vorhalten sind böse und müssen vernichtet werden. Es ist, sobald herausgearbeitet ist mit was für einer Vollniete man es zu tun hat letztlich vergeudete Lebenszeit. Ich füttere die Trollnull nicht weiter.

Komplett zerstört  ;D

Junge ich habe den Laden hier vor ein paar Wochen schon komplett auf links gezogen da war von dir noch keine Spur.

Und heute habe ich euch nachhaltig erklärt dass die Schlichtung nicht nur eine Mogelpackung ist die über die 23iger Nullrunde hinwegtäuschen will, sondern auch noch ein Hindernis bei der Tarifrunde 25, wegen der massiven Erhöhung 24.

Einige haben es begriffen, andere reden davon dass ich zerstört wurde.

niagAkcaBdipS

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 157
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4076 am: 21.04.2023 18:21 »
Völliger Quatsch.
Die unteren EGs profitieren doch prozentual am meisten von dem Abschluss.

Wenn vor der Erhöhung das Verhältnis 1:1 war, rücken die unteren EGs künftig näher an die oberen ran.

Als Beispiel:

Angestellter 1:
Vorher: 4.000 Euro brutto

Angestellter 2:
Vorher: 2.000 Euro brutto

Verhältnis 1:2

Nach der Erhöhung liegt der Abstand nur noch bei dem 1,9 fachen

Tanathos

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 143
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4077 am: 21.04.2023 18:28 »
Die 3000€ sind eine freiwillige Leistung der Arbeitgeber, darauf gibt es erstmal keinen Anspruch. Ich habe mein Posting noch um eine Beispielrechnung erweitert. Am Ende des Tages geht es um das monatliche Netto und das Gehalt am Ende der Laufzeit das die Grundlage für die nächsten Verhandlungen bildet.

Was ist denn dein Wunsch? Womit könntest Du denn leben? Und wie gedenkst Du es durchzusetzen?

Gut dann klammern wir die freiwillige Leistung doch mal aus. Unser Tarifvertrag ist zum 31.12.2022 ausgelaufen. Die verhandeln gerade über Erhöhungen ab 01.03.2024. Klingt das fair?
Ja, weil der Zeitraum bis dahin mit der "freiwilligen Pflichteinmalzahlung" überbrückt wird, deren Höhe ungefähr dem entspricht was man netto an Entgelterhöhung bekommt am März 2024.

Man möchte meinen die Einmalzahlung gibt es nicht so wie die hier immer ausgeblendet wird

Und ihr blendet die Fakten aus.

Diese Prämie war als Entlastung für die AN für die im Jahr 2022 sprunghaft gestiegenen Energiekosten und daraus resultierender Inflation zusätzlich zum bestehenden Gehalt. Und nicht zur Überbrückung ausbleibender Tariferhöhungen.

Die AG missbrauchen dieses Gesetz, um eine in der Länge nie dagewesene Nullrunde zu verkaufen. Und mittlerweile ist der Großteil dermaßen gehirngewaschen, dass diese asoziale Tarifpolitik auch noch schöngerechnet wird, sogar von verdi.

Na und? Der ursprüngliche Sinn begrenzt nicht die Anwendung in anderen Fällen. Pecunia non olet.

blanket

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 343
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4078 am: 21.04.2023 18:29 »
Nachdem ich nun lange einfach nur stiller Mitleser war und sowohl, die mittlerweile schon lange geschlossene Diskussion verfolgt habe, als auch diese hier, wollte ich mich auch mal zu Wort melden, bevor wir morgen dann das „Ergebnis“ erhalten werden…

Ich persönlich finde die Empfehlung zu gering. Ganz einfach mit der Begründung, dass wir bei der letzten Verhandlung schon ordentliche Abstriche gemacht haben.
Für mich ganz klar, wenn ich auf 12 Monate 500€ Minimum oder 10,5% fordere, dann ist meine persönliche Vorstellung bei 24 Monaten Laufzeit das doppelte, das setze ich persönlich für mich voraus, unabhängig davon, ob es leistest oder sonst was ist.
Auf dieser Vorstellung bezogen, wäre für mich ein annehmbares Schlichtungsergebnis gewesen, wenn es eine Erhöhung von mindestens 600€ o. 12% gegeben hätte. Zusätzlich eine Erhöhung der JSZ auf 100% und die Inflationsprämie von 3000€. Und natürlich rückwirkend zum 01.01.23!

Was mir persönlich aufgefallen ist, weswegen ich auch direkt wieder bei der Verdi ausgestiegen bin, nachdem der letzte desaströse Abschluss gemacht wurde ist, dass die Zeitpunkte für Streiks psychologisch völlig falsch gesetzt worden sind.
Man stelle nur vor, man hätte die Streiks während der Hochphase der Pandemie betrieben, was hätten wir dort für einen Druck erzeugt, gerade in den Krankenhäuser und den Verwaltungen, welche in den Gesundheitsämtern „kaputt“ malocht haben. Aus ganz sicherer Quelle kann ich sagen, dass es Urlaubssperren gab, vorgeschriebenen Dienst am Wochenende, Anwesenheitspflicht am Freitag bis 16 Uhr und und und….
Man wusste, dass es Verhandlungen gibt und hat diese doch günstige Ausgangslage nicht genutzt, nur weil die Verhandlungen noch nicht begonnen wurden.
Jetzt kann man sagen ethisch nicht vertretbar , geht nicht , darf man vllt. nicht oder sonst was, aber ich bin der Meinung, dass eine Gewerkschaft genau solche Dinge nutzen sollte, um gute Ergebnisse einzufahren.

Und sollte das Ergebnis morgen so angenommen werden, dann wird es für die „unteren EG‘s“ ein beschissenes Ergebnis sein, so ist meine Meinung!
Und nein, ich gehöre nicht den unteren EG‘s an, bin Sozialarbeiter mit Koordinationsstelle S15 + Zulage , ist exakt zwischen E10 und E11. Und ich finde es tatsächlich erschreckend, wie egoistisch mancher hier denkt, wenn er oder ich sagt „ach , meine 400-500€ Erhöhung sind doch super“ , man muss da auch an diejenigen denken, die in den unteren EG‘s sind, dessen Ausgaben zwar genau so steigen wie bei uns, allerdings viel stärker durchschlagen, weil sie ein generell niedrigeres Gehalt haben!


Ist alles richtig. Nur ist es mittlerweile so, dass Verdi so schwach ist, dass man momentan mit dem Ergebnis zufrieden sein muss. Aber spätestens 2025 dann nicht mehr, weil die Verhandlungen dann wieder mit Nullrunde oder 1 % ausgehen. Verdi verhandelt einfach schlecht. Die Forderungen sind schon nicht wirklich in Ordnung.

KommunenChaos

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 5
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4079 am: 21.04.2023 18:30 »
Nimmt man dir denn etwas weg, dadurch das die unteren EG‘s den Abstand zu den höheren minimieren ?

Ich kann es nachvollziehen, dass man sagt „Leitung oder höhere Qualifizierungen müssen sich lohnen“ , aber das ist ja schon seit Jahren nicht mehr so und wird auch mit dieser Gewerkschaft nicht möglich sein.

Dafür müsste schon eine „Neuordnung“ der Tabelle her und bei dieser Idee müsste man über grundsätzlich höhere Gehälter für ALLE sprechen, so meine Meinung.