Ich Frage mich ernsthaft wie man das nicht verstehen kann.
Weil plumpe Rechnungen nix bringen, wenn man die grundlegenden ökonomischen Sachverhalte nicht versteht.
Angenommen, dass derzeitige Gehaltsbudget (Schmerzgrenze des AG) wären 100%. Bis zum Jahr 2025 steigt diese Schmerzgrenze bis auf 115% (warum diese Schmerzgrenze bei verschiedenen Verhandlungsergebnissen in 2023 - sprich Zahlungsreihen bis 2025 - anders sein sollten, müsstest du darlegen bzw. erklären).
Im Fall 1 (Erhöhung um 8% ab 1.1.23) verbleibt in 2025 eben weitere Steigerungen von 7% bis zur Schmerzgrenze. Im Fall 2 (Erhöhung um 10% ab 1.1.24) verbleiben dann eben weitere 5% in 2025, auf die man sich als AG im Grenzfall einlassen würde.
Wenn man nun als Beispiel jmd mit 3400€ brutto ranzieht, so hat dieser bis 1.1.24 einen Brutto-Vorteil von 3246€ bis zum 1.1.24. Um diesen abzubauen muss derjenige mit 10% ab 1.1.24 erstmal bis Ende 2027 arbeiten. Es ist unrealistisch anzunehmen, dass sich bis dahin keine Verhandlungen ergeben haben, die den oben genannten Effekt ausgleichen.
Man könnte jetzt gegenhalten, dass man diese Schmerzgrenze der AG eben auch ausloten können muss. Da sehe ich aber kaum per se einen Vorteil in beiden Fällen. Von einer Gewerkschaft, die mehrere Mio. Mitglieder vertreten erwarte ich, dass sie entsprechende Analysten beschäftigt hat, die das ziemlich genau analysieren können. Das dürfte auch in diesem Fall der Fall sein. Ich bin nicht im öD, auch bin ich nicht bei verdi, kenne mich aber mit der Materie aus. Daher denke ich, dass nicht viel mehr drin sein wird, als das genannte. Das mag dem einen gefallen, dem anderen nicht.