Der Schlichtungsvorschlag ist für sich genommen wohl für jeden annehmbar.
Aber die Auswirkungen hintenraus ab 2025 sind diesbezüglich halt gravierend.
Wenn wir wüssten, dass man mit der VERDI-Führung einen guten Verhandlungsführer hätten, dann ok. Aber wenn man jetzt wieder sieht wie sie einknicken, dann kannst es vergessen.
Genau das ist das Problem.
Nochmal: Gefordert: 10,5 %, mindestens 500 Euro.
Jetzt kommt eine ungefähre Halbierung raus.
Und im Nachgang bzw. den Folgejahren dann weitere Nullrunden.
Heißt, das Brot oder die Butter kostet dann 2025 auch wieder soviel wie 2020? Klar!
Wer ab und zu mal Essen geht, weiß von was ich rede. Bei uns im Süden kosten z. B. einfache Käsespätzle mittlerweile 16-20 Euro.
Zwar kann ich deine Sorge, um die Auswirkungen auf die Verhandlungsergebnisse 2025 nachvollziehen, jedoch finde ich du machst es dir zu einfach bzw. betrachtest die Situation nur von einer Seite.
Auch durch unbefristete Streiks gibt es Risiken, beispielsweise:
a) Misserfolg und Verschlechterung oder
b) gewisse Erfolge aber unter dem Strich finanzielle Verluste durch den Lohnentfall der Streiktage
Insbesondere für Personen mit kürzerer Restzeit im öD (Wechsel in pW, Rente, Elternzeit etc.) kann ein unbefristeter Streik finanziell am Ende nachteiliger als die Annahme sein (je nach EG, möglichem Streikgeld und Streikdauer).
Beides ist unklar und kommt dem Blick in die Glaskugel gleich. Du stellst die Situation hingegen so dar, also würde man nur mit einer der beiden Optionen (Annahme des Schlichtungsangebots) etwas verlieren bzw. ein Risiko eingehen.
Will man sich hingegen überhaupt nicht aktiv an einem Streik beteiligen und "die anderen das für sich machen lassen", kannst man natürlich hauptsächlich gewinnen. Was davon zu halten ist, muss jeder für sich beantworten.