Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 565808 times)

schnitzelesser

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4080 am: 21.04.2023 18:33 »
Völliger Quatsch.
Die unteren EGs profitieren doch prozentual am meisten von dem Abschluss.

Wenn vor der Erhöhung das Verhältnis 1:1 war, rücken die unteren EGs künftig näher an die oberen ran.

Als Beispiel:

Angestellter 1:
Vorher: 4.000 Euro brutto

Angestellter 2:
Vorher: 2.000 Euro brutto

Verhältnis 1:2

Nach der Erhöhung liegt der Abstand nur noch bei dem 1,9 fachen
Man rückt zwar prozentual näher zusammen. In absoluten Euro-Beträgen rückt man aber nominal auseinander. Bezogen auf den Inflationsverlust rückt man real allerdings auch in Euro-Beträgen zusammen.

KommunenChaos

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4081 am: 21.04.2023 18:38 »
Nachdem ich nun lange einfach nur stiller Mitleser war und sowohl, die mittlerweile schon lange geschlossene Diskussion verfolgt habe, als auch diese hier, wollte ich mich auch mal zu Wort melden, bevor wir morgen dann das „Ergebnis“ erhalten werden…

Ich persönlich finde die Empfehlung zu gering. Ganz einfach mit der Begründung, dass wir bei der letzten Verhandlung schon ordentliche Abstriche gemacht haben.
Für mich ganz klar, wenn ich auf 12 Monate 500€ Minimum oder 10,5% fordere, dann ist meine persönliche Vorstellung bei 24 Monaten Laufzeit das doppelte, das setze ich persönlich für mich voraus, unabhängig davon, ob es leistest oder sonst was ist.
Auf dieser Vorstellung bezogen, wäre für mich ein annehmbares Schlichtungsergebnis gewesen, wenn es eine Erhöhung von mindestens 600€ o. 12% gegeben hätte. Zusätzlich eine Erhöhung der JSZ auf 100% und die Inflationsprämie von 3000€. Und natürlich rückwirkend zum 01.01.23!

Was mir persönlich aufgefallen ist, weswegen ich auch direkt wieder bei der Verdi ausgestiegen bin, nachdem der letzte desaströse Abschluss gemacht wurde ist, dass die Zeitpunkte für Streiks psychologisch völlig falsch gesetzt worden sind.
Man stelle nur vor, man hätte die Streiks während der Hochphase der Pandemie betrieben, was hätten wir dort für einen Druck erzeugt, gerade in den Krankenhäuser und den Verwaltungen, welche in den Gesundheitsämtern „kaputt“ malocht haben. Aus ganz sicherer Quelle kann ich sagen, dass es Urlaubssperren gab, vorgeschriebenen Dienst am Wochenende, Anwesenheitspflicht am Freitag bis 16 Uhr und und und….
Man wusste, dass es Verhandlungen gibt und hat diese doch günstige Ausgangslage nicht genutzt, nur weil die Verhandlungen noch nicht begonnen wurden.
Jetzt kann man sagen ethisch nicht vertretbar , geht nicht , darf man vllt. nicht oder sonst was, aber ich bin der Meinung, dass eine Gewerkschaft genau solche Dinge nutzen sollte, um gute Ergebnisse einzufahren.

Und sollte das Ergebnis morgen so angenommen werden, dann wird es für die „unteren EG‘s“ ein beschissenes Ergebnis sein, so ist meine Meinung!
Und nein, ich gehöre nicht den unteren EG‘s an, bin Sozialarbeiter mit Koordinationsstelle S15 + Zulage , ist exakt zwischen E10 und E11. Und ich finde es tatsächlich erschreckend, wie egoistisch mancher hier denkt, wenn er oder ich sagt „ach , meine 400-500€ Erhöhung sind doch super“ , man muss da auch an diejenigen denken, die in den unteren EG‘s sind, dessen Ausgaben zwar genau so steigen wie bei uns, allerdings viel stärker durchschlagen, weil sie ein generell niedrigeres Gehalt haben!


Ist alles richtig. Nur ist es mittlerweile so, dass Verdi so schwach ist, dass man momentan mit dem Ergebnis zufrieden sein muss. Aber spätestens 2025 dann nicht mehr, weil die Verhandlungen dann wieder mit Nullrunde oder 1 % ausgehen. Verdi verhandelt einfach schlecht. Die Forderungen sind schon nicht wirklich in Ordnung.


Richtig, allerdings ist es ja so, dass es eine Verkettung schlechter Verhandlungen war und die auf absehbarer Zeit nicht besser werden. Und wie die meisten ahnen, was es für ein Tarifergebnis 2025 dann geben wird, wäre es doch noch wichtiger jetzt für ein ordentliches Ergebnis für alle zu sorgen.
Was man hat weiß man, was man bekommt nicht …
Wenn man jetzt einen „schlechten Abschluss“ erzielt , dann wird dadurch der Abschluss 2025 ja nicht automatisch besser … die Ausgangslage vllt. , weil man evtl. anders argumentieren kann, aber soweit denkt Verdi mit Sicherheit leider nicht.

Muenchner82

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4082 am: 21.04.2023 18:40 »
Du hast noch nie Verhandlungen geführt @KommunenChaos, oder? In den allerseltensten Fällen setzt man seine Forderung 1:1 durch.
Auf den ersten Blick habe ich auch gesagt der Vorschlag ist Mist, näher betrachtet muss man aber schon anerkennen dass die Schlichtungskommission sich richtig Gedanken gemacht hat und doch einen nicht unattraktiven Vorschlag gemacht hat, auch für die unteren EGen. Wichtig ist, dass es jetzt keinerlei Zugeständnisse seitens ver.di mehr gibt.

Die Frage ist halt was sich manche vorstellen? Unbefristete Streiks können auch nach hinten losgehen, das ist alles kein Selbstläufer.

blanket

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4083 am: 21.04.2023 18:43 »
Nachdem ich nun lange einfach nur stiller Mitleser war und sowohl, die mittlerweile schon lange geschlossene Diskussion verfolgt habe, als auch diese hier, wollte ich mich auch mal zu Wort melden, bevor wir morgen dann das „Ergebnis“ erhalten werden…

Ich persönlich finde die Empfehlung zu gering. Ganz einfach mit der Begründung, dass wir bei der letzten Verhandlung schon ordentliche Abstriche gemacht haben.
Für mich ganz klar, wenn ich auf 12 Monate 500€ Minimum oder 10,5% fordere, dann ist meine persönliche Vorstellung bei 24 Monaten Laufzeit das doppelte, das setze ich persönlich für mich voraus, unabhängig davon, ob es leistest oder sonst was ist.
Auf dieser Vorstellung bezogen, wäre für mich ein annehmbares Schlichtungsergebnis gewesen, wenn es eine Erhöhung von mindestens 600€ o. 12% gegeben hätte. Zusätzlich eine Erhöhung der JSZ auf 100% und die Inflationsprämie von 3000€. Und natürlich rückwirkend zum 01.01.23!

Was mir persönlich aufgefallen ist, weswegen ich auch direkt wieder bei der Verdi ausgestiegen bin, nachdem der letzte desaströse Abschluss gemacht wurde ist, dass die Zeitpunkte für Streiks psychologisch völlig falsch gesetzt worden sind.
Man stelle nur vor, man hätte die Streiks während der Hochphase der Pandemie betrieben, was hätten wir dort für einen Druck erzeugt, gerade in den Krankenhäuser und den Verwaltungen, welche in den Gesundheitsämtern „kaputt“ malocht haben. Aus ganz sicherer Quelle kann ich sagen, dass es Urlaubssperren gab, vorgeschriebenen Dienst am Wochenende, Anwesenheitspflicht am Freitag bis 16 Uhr und und und….
Man wusste, dass es Verhandlungen gibt und hat diese doch günstige Ausgangslage nicht genutzt, nur weil die Verhandlungen noch nicht begonnen wurden.
Jetzt kann man sagen ethisch nicht vertretbar , geht nicht , darf man vllt. nicht oder sonst was, aber ich bin der Meinung, dass eine Gewerkschaft genau solche Dinge nutzen sollte, um gute Ergebnisse einzufahren.

Und sollte das Ergebnis morgen so angenommen werden, dann wird es für die „unteren EG‘s“ ein beschissenes Ergebnis sein, so ist meine Meinung!
Und nein, ich gehöre nicht den unteren EG‘s an, bin Sozialarbeiter mit Koordinationsstelle S15 + Zulage , ist exakt zwischen E10 und E11. Und ich finde es tatsächlich erschreckend, wie egoistisch mancher hier denkt, wenn er oder ich sagt „ach , meine 400-500€ Erhöhung sind doch super“ , man muss da auch an diejenigen denken, die in den unteren EG‘s sind, dessen Ausgaben zwar genau so steigen wie bei uns, allerdings viel stärker durchschlagen, weil sie ein generell niedrigeres Gehalt haben!


Ist alles richtig. Nur ist es mittlerweile so, dass Verdi so schwach ist, dass man momentan mit dem Ergebnis zufrieden sein muss. Aber spätestens 2025 dann nicht mehr, weil die Verhandlungen dann wieder mit Nullrunde oder 1 % ausgehen. Verdi verhandelt einfach schlecht. Die Forderungen sind schon nicht wirklich in Ordnung.


Richtig, allerdings ist es ja so, dass es eine Verkettung schlechter Verhandlungen war und die auf absehbarer Zeit nicht besser werden. Und wie die meisten ahnen, was es für ein Tarifergebnis 2025 dann geben wird, wäre es doch noch wichtiger jetzt für ein ordentliches Ergebnis für alle zu sorgen.
Was man hat weiß man, was man bekommt nicht …
Wenn man jetzt einen „schlechten Abschluss“ erzielt , dann wird dadurch der Abschluss 2025 ja nicht automatisch besser … die Ausgangslage vllt. , weil man evtl. anders argumentieren kann, aber soweit denkt Verdi mit Sicherheit leider nicht.




Dann muss man jetzt auch 2025 schon mitverhandeln. Dann ist Laufzeit halt 36 Monate. Bis dahin hat sich Inflation wieder normalisiert. Sollen dann 2025 nochmal 2%, 100 % JSZ und 40 Euro VWL rausholen.
Und dann unterschreiben und gut ist.

KommunenChaos

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4084 am: 21.04.2023 18:57 »
Du hast noch nie Verhandlungen geführt @KommunenChaos, oder? In den allerseltensten Fällen setzt man seine Forderung 1:1 durch.
Auf den ersten Blick habe ich auch gesagt der Vorschlag ist Mist, näher betrachtet muss man aber schon anerkennen dass die Schlichtungskommission sich richtig Gedanken gemacht hat und doch einen nicht unattraktiven Vorschlag gemacht hat, auch für die unteren EGen. Wichtig ist, dass es jetzt keinerlei Zugeständnisse seitens ver.di mehr gibt.

Die Frage ist halt was sich manche vorstellen? Unbefristete Streiks können auch nach hinten losgehen, das ist alles kein Selbstläufer.

Doch habe ich. Hab vor meinem Studium im Einzelhandel gearbeitet und als Automobilverkäufer. Des Weiteren bin ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis fast der Einzige, der im Öffentlichen Dienst arbeitet, somit bekomme ich häufig auch etwas von Gehaltsverhandlungen in der PW mit.
Klar, kann man mit unbefristeten Streiks auf die „Nase“ fallen, allerdings liegen die letztmaligen unbefristeten ja schon etwaige Jahre zurück, oder ?
Warum sollte man es dann jetzt nicht wagen ?

KommunenChaos

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« Antwort #4085 am: 21.04.2023 18:59 »
Nachdem ich nun lange einfach nur stiller Mitleser war und sowohl, die mittlerweile schon lange geschlossene Diskussion verfolgt habe, als auch diese hier, wollte ich mich auch mal zu Wort melden, bevor wir morgen dann das „Ergebnis“ erhalten werden…

Ich persönlich finde die Empfehlung zu gering. Ganz einfach mit der Begründung, dass wir bei der letzten Verhandlung schon ordentliche Abstriche gemacht haben.
Für mich ganz klar, wenn ich auf 12 Monate 500€ Minimum oder 10,5% fordere, dann ist meine persönliche Vorstellung bei 24 Monaten Laufzeit das doppelte, das setze ich persönlich für mich voraus, unabhängig davon, ob es leistest oder sonst was ist.
Auf dieser Vorstellung bezogen, wäre für mich ein annehmbares Schlichtungsergebnis gewesen, wenn es eine Erhöhung von mindestens 600€ o. 12% gegeben hätte. Zusätzlich eine Erhöhung der JSZ auf 100% und die Inflationsprämie von 3000€. Und natürlich rückwirkend zum 01.01.23!

Was mir persönlich aufgefallen ist, weswegen ich auch direkt wieder bei der Verdi ausgestiegen bin, nachdem der letzte desaströse Abschluss gemacht wurde ist, dass die Zeitpunkte für Streiks psychologisch völlig falsch gesetzt worden sind.
Man stelle nur vor, man hätte die Streiks während der Hochphase der Pandemie betrieben, was hätten wir dort für einen Druck erzeugt, gerade in den Krankenhäuser und den Verwaltungen, welche in den Gesundheitsämtern „kaputt“ malocht haben. Aus ganz sicherer Quelle kann ich sagen, dass es Urlaubssperren gab, vorgeschriebenen Dienst am Wochenende, Anwesenheitspflicht am Freitag bis 16 Uhr und und und….
Man wusste, dass es Verhandlungen gibt und hat diese doch günstige Ausgangslage nicht genutzt, nur weil die Verhandlungen noch nicht begonnen wurden.
Jetzt kann man sagen ethisch nicht vertretbar , geht nicht , darf man vllt. nicht oder sonst was, aber ich bin der Meinung, dass eine Gewerkschaft genau solche Dinge nutzen sollte, um gute Ergebnisse einzufahren.

Und sollte das Ergebnis morgen so angenommen werden, dann wird es für die „unteren EG‘s“ ein beschissenes Ergebnis sein, so ist meine Meinung!
Und nein, ich gehöre nicht den unteren EG‘s an, bin Sozialarbeiter mit Koordinationsstelle S15 + Zulage , ist exakt zwischen E10 und E11. Und ich finde es tatsächlich erschreckend, wie egoistisch mancher hier denkt, wenn er oder ich sagt „ach , meine 400-500€ Erhöhung sind doch super“ , man muss da auch an diejenigen denken, die in den unteren EG‘s sind, dessen Ausgaben zwar genau so steigen wie bei uns, allerdings viel stärker durchschlagen, weil sie ein generell niedrigeres Gehalt haben!


Ist alles richtig. Nur ist es mittlerweile so, dass Verdi so schwach ist, dass man momentan mit dem Ergebnis zufrieden sein muss. Aber spätestens 2025 dann nicht mehr, weil die Verhandlungen dann wieder mit Nullrunde oder 1 % ausgehen. Verdi verhandelt einfach schlecht. Die Forderungen sind schon nicht wirklich in Ordnung.


Richtig, allerdings ist es ja so, dass es eine Verkettung schlechter Verhandlungen war und die auf absehbarer Zeit nicht besser werden. Und wie die meisten ahnen, was es für ein Tarifergebnis 2025 dann geben wird, wäre es doch noch wichtiger jetzt für ein ordentliches Ergebnis für alle zu sorgen.
Was man hat weiß man, was man bekommt nicht …
Wenn man jetzt einen „schlechten Abschluss“ erzielt , dann wird dadurch der Abschluss 2025 ja nicht automatisch besser … die Ausgangslage vllt. , weil man evtl. anders argumentieren kann, aber soweit denkt Verdi mit Sicherheit leider nicht.




Dann muss man jetzt auch 2025 schon mitverhandeln. Dann ist Laufzeit halt 36 Monate. Bis dahin hat sich Inflation wieder normalisiert. Sollen dann 2025 nochmal 2%, 100 % JSZ und 40 Euro VWL rausholen.
Und dann unterschreiben und gut ist.

Könnte man… allerdings sind wir da wieder beim „Denken“ und das ist nicht die größte Stärke von Verdi …
Ganz nebenbei, würden sich die AG nicht darauf einlassen, weil der Inflationsfaktor für 2025 nur Schätzungen sind und sie somit in die Gefahr laufen könnten „zu viel“ zu zahlen…

schnitzelesser

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4086 am: 21.04.2023 19:03 »
Ich würde aus AN-Sicht empfehlen, für eine Anpassung zum 01.01.2025 die Inflation von Nov 23 bis Nov 24 plus einen Prozentpunkt zu vereinbaren. Beide Seiten haben damit Planungssicherheit für ein faires Gehalt. Win-Win.

blanket

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4087 am: 21.04.2023 19:05 »
Ich würde aus AN-Sicht empfehlen, für eine Anpassung zum 01.01.2025 die Inflation von Nov 23 bis Nov 24 plus einen Prozentpunkt zu vereinbaren. Beide Seiten haben damit Planungssicherheit für ein faires Gehalt. Win-Win.

Werden sie niemals tun. Wird vermutlich dann zu hoch.

Muenchner82

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4088 am: 21.04.2023 19:08 »
Wenn es dazu kommen sollte, dass die AG Seite versucht den Schlichtungsvorschlag noch runterzuhandeln bin ich auch für sofortige unbefristete Streiks. Das wäre auch medial noch einigermaßen verkaufbar. Dir ist hoffentlich aufgefallen was da seit Wochen für eine Kampagne gefahren wird in den Medien. Was denkst Du wird wohl los sein, wenn auf Grundlage des Schlichterspruchs jetzt streikt? Man muss es schaffen den schwarzen Peter hier auf der AG Seite zu platzieren.
Außerdem: in welcher Branche ist der seit 2021 aufgelaufene Kaufkraftverlust denn bisher vollständig ausgeglichen worden? Man sollte hier schon realistisch bleiben mit seinen Forderungen.

BVerfGBeliever

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4089 am: 21.04.2023 19:14 »
Nimmt man dir denn etwas weg, dadurch das die unteren EG‘s den Abstand zu den höheren minimieren ?

Wenn es einen Sockelbetrag gibt, der bei den unteren EGs die Inflation ausgleicht, dann werden die oberen EGs "ärmer" (zur Vereinfachung mit den Bruttowerten gerechnet, netto ist der Effekt sogar noch deutlicher):

Beispielsituation heute: E1/2 bekommt 2.000 Euro, E15/6 bekommt 7.000 Euro. Ein Brot kostet 5 Euro.
-> E1 kann 400 Brote kaufen, E15 kann 1400 Brote kaufen.

Beide bekommen einen Sockelbetrag von 400 Euro, der Brotpreis steigt von 5 Euro auf 6 Euro.

Neue Situation: E1/2 bekommt 2.400 Euro, E15/6 bekommt 7.400 Euro. Ein Brot kostet 6 Euro.
-> E1 kann weiterhin 400 Brote kaufen, E15 kann jedoch nur noch 1233 Brote statt vorher 1400 kaufen.


Und ja, auch 1233 Brote sind natürlich immer noch mehr als 400 Brote...

FollFosten

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4090 am: 21.04.2023 19:15 »
Umfrage: Wie enden die Verhandlungen morgen

Zwischenstand nach 220 Stimmen:

Rund 68% erwarten einen Abschluss morgen
Rund 32% erwarten einen Abbruch der Verhandlungen.

Details hier: https://strawpoll.de/re2412s

Hinweis: Umfrage ist nicht repräsentativ!

xirot

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« Antwort #4091 am: 21.04.2023 19:21 »
Nimmt man dir denn etwas weg, dadurch das die unteren EG‘s den Abstand zu den höheren minimieren ?

Ich kann es nachvollziehen, dass man sagt „Leitung oder höhere Qualifizierungen müssen sich lohnen“ , aber das ist ja schon seit Jahren nicht mehr so und wird auch mit dieser Gewerkschaft nicht möglich sein.

Dafür müsste schon eine „Neuordnung“ der Tabelle her und bei dieser Idee müsste man über grundsätzlich höhere Gehälter für ALLE sprechen, so meine Meinung.

Ja, die Erhöhung der JSZ nimmt man mit der Sozialismuspauschale aus dem Spiel.

Junge

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4092 am: 21.04.2023 19:23 »
Nimmt man dir denn etwas weg, dadurch das die unteren EG‘s den Abstand zu den höheren minimieren ?

Wenn es einen Sockelbetrag gibt, der bei den unteren EGs die Inflation ausgleicht, dann werden die oberen EGs "ärmer" (zur Vereinfachung mit den Bruttowerten gerechnet, netto ist der Effekt sogar noch deutlicher):

Beispielsituation heute: E1/2 bekommt 2.000 Euro, E15/6 bekommt 7.000 Euro. Ein Brot kostet 5 Euro.
-> E1 kann 400 Brote kaufen, E15 kann 1400 Brote kaufen.

Beide bekommen einen Sockelbetrag von 400 Euro, der Brotpreis steigt von 5 Euro auf 6 Euro.

Neue Situation: E1/2 bekommt 2.400 Euro, E15/6 bekommt 7.400 Euro. Ein Brot kostet 6 Euro.
-> E1 kann weiterhin 400 Brote kaufen, E15 kann jedoch nur noch 1233 Brote statt vorher 1400 kaufen.


Und ja, auch 1233 Brote sind natürlich immer noch mehr als 400 Brote...

Hier stellt sich die Frage braucht man 1233 Brote zum satt zu werden bzw. reichen 400 Brote.

xirot

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4093 am: 21.04.2023 19:24 »
Nimmt man dir denn etwas weg, dadurch das die unteren EG‘s den Abstand zu den höheren minimieren ?

Wenn es einen Sockelbetrag gibt, der bei den unteren EGs die Inflation ausgleicht, dann werden die oberen EGs "ärmer" (zur Vereinfachung mit den Bruttowerten gerechnet, netto ist der Effekt sogar noch deutlicher):

Beispielsituation heute: E1/2 bekommt 2.000 Euro, E15/6 bekommt 7.000 Euro. Ein Brot kostet 5 Euro.
-> E1 kann 400 Brote kaufen, E15 kann 1400 Brote kaufen.

Beide bekommen einen Sockelbetrag von 400 Euro, der Brotpreis steigt von 5 Euro auf 6 Euro.

Neue Situation: E1/2 bekommt 2.400 Euro, E15/6 bekommt 7.400 Euro. Ein Brot kostet 6 Euro.
-> E1 kann weiterhin 400 Brote kaufen, E15 kann jedoch nur noch 1233 Brote statt vorher 1400 kaufen.


Und ja, auch 1233 Brote sind natürlich immer noch mehr als 400 Brote...

Hier stellt sich die Frage braucht man 1233 Brote zum satt zu werden bzw. reichen 400 Brote.

Die Frage ist ob Handwerk oder nur noch Discounter!

Junge

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4094 am: 21.04.2023 19:26 »
Nimmt man dir denn etwas weg, dadurch das die unteren EG‘s den Abstand zu den höheren minimieren ?

Ich kann es nachvollziehen, dass man sagt „Leitung oder höhere Qualifizierungen müssen sich lohnen“ , aber das ist ja schon seit Jahren nicht mehr so und wird auch mit dieser Gewerkschaft nicht möglich sein.

Dafür müsste schon eine „Neuordnung“ der Tabelle her und bei dieser Idee müsste man über grundsätzlich höhere Gehälter für ALLE sprechen, so meine Meinung.

Ja, die Erhöhung der JSZ nimmt man mit der Sozialismuspauschale aus dem Spiel.

Sozialismus Pauschal so ein Scheiß… die es benötigen bekommen was sie brauchen.
Das studierte Volk hat wieder Angst zu kurz zu kommen.