Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 565821 times)

Serge1015

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2265 am: 15.04.2023 20:17 »
Leider wie erwartet. Die Schlichtung sorgt für schlechtere Ergebnisse in den höheren Entgeltgruppen im Vergleich zum letzten Angebot. Der Sockelbetrag ist zu hoch. Angleichung JSZ wurde stillschweigend geopfert. Lächerlich.

Genau das war verdis Plan. Warum überrascht es dich wenn es jetzt so kommt?

Es überrascht mich nicht.

Achja. Du schreibst ja "wie erwartet". :-)
Na ist doch prima dass die Verhandlungen schon mal die Erwartungen einer Person erfüllen konnten. :-)

blanket

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2266 am: 15.04.2023 20:18 »
Ach ja das beste:

Rückwirkend zum Januar 2023 sagen sie.

Aber was ist daran rückwirkend wenn die EZ ab Juni ausbezahlt wird und die Erhöhung im März 24 beginnt.

Das ist alles ein schlechter Scherz



Rückwirkend auf die Laufzeit bezogen

Aleksandra

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2267 am: 15.04.2023 20:22 »
Wie man es dreht und wendet ist es für mich kein gutes Ergebnis. Ob mehr Volumen drin war, verneinst du. Ich bin da anderer Auffassung.
Das würde ich nicht einmal so sagen. Klar verneinen kann man das nicht. Nach 4 Wochen Dauerstreik wären da sicherlich noch ein paar kleinere Erhöhungen drin. Wo ich aber Zweifel hätte, wäre ob diese letzten rausgequetschten Erhöhungen durch Verdi dann auch bei Leuten ab E9 ankommen.

schnitzelesser

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« Antwort #2268 am: 15.04.2023 20:28 »

Bei dem was Du angesprochen hast (und was viele hier umtreibt) geht es um die zweite Sache. Nämlich die Modalitäten, wie diese Gesamtsumme am Ende "aufgeteilt" wird. Und damit meine ich nicht die Aufteilung unter den EG-Gruppen, sondern die Verrechnung mit der Einmalzahlung und der verspäteten Tabellenerhöhung. Und was das angeht, bietet das Schlichtungsangebot für alle am Ende mehr als wenn es eine direkte Tabellenänderung zum 01.01.23 geben würde. Denn der zu verteilende Kuchen bleibt ja gleich. Zumindest wenn wir von der Arbeitshypothese ausgehen, dass man die AG an ihre Schmerz- und Verhandlungsgrenze gebracht hat.
Sagen wir es würde wirklich keine Einmalzahlung geben, dafür aber eine Tabellenerhöhung ab dem 01.01.23. Da würde es dann sowas geben wie ca. 4,9% in 2023 und 4% in 2024. Die Erhöhungen wären dann sofort wirksam. Erstmal toll oder? Aber jetzt kommt der Clou an der Sache. Diese Erhöhungen wären brutto. Bei 3000 EUR brutto pro Monat wären diese 4,9% dann 149 EUR - brutto. Netto verblieben dann davon... keine Ahnung - 85 EUR? Bei der aktuellen Variante des Schlichtungsvorschlages sind es hingegen 220 EUR netto.

Wie kommt es zu dieser Differenz? Nun, ganz einfach. Der Arbeitgeber ist bereit Summe X zu zahlen. Mittels der Scholzschen Einmalzahlung kann er dies bei bis zu 3000 EUR brutto für netto machen. Nimmt der AG diese Umwandlungsform nicht an, dann zahlt er die gleichen 3000 EUR auch an seine Arbeitnehmer. Aber eben dann als brutto. In diesem Zusammenhang profitiert der Arbeitnehmer davon, dass er mehr netto erhält für die gleichen Mittel, die der Arbeitgeber insgesamt bereit ist zu zahlen.

Nicht ganz richtig. Die 220 Euro müsstest du als Arbeitgeber-Butto ansetzen und das wären ca. 125 % des AN-Bruttos. Pi mal Daumen kämen also 88 Euro netto raus für einen "Eckarbeitnehmer". Also 132 Euro würden einfach verpuffen aus Ad-hoc-AN-Sicht.

Was viele vergessen, ist allerdings nicht nur der Wegfall der Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung, sondern auch der Wegfall der Einzahlung in die VBL. Das wäre schon ein wenig mehr Auswirkung auf die spätere Rente.

Was viele ebenfalls vergessen, ist die 2023er Inflationsrate und die Systematik, dass man seinen Lohnzuwachs immer auf das vergangene Jahr als Vergleichsjahr bezieht. Wenn hier jetzt jmd. rechnet, er hätte 2023 und 2024 so und soviel Euro mehr auf dem Konto und sich für beide Jahre auf 2022 bezieht, ist das keine adäquate Betrachtungsweise. 2024 wird nämlich trotz weiterer Inflation von vielleicht 7 % bis dahin nicht merklich mehr, in vielen Fällen sogar weniger auf dem Konto landen als 2023.

ColeTrickle

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2269 am: 15.04.2023 20:30 »
Habe auf die schnelle hier nichts dazu gefunden, aber wurde etwas gesagt, ob die Prämie jeder in voller Höhe bekommt? Oder ist dies abhängig von der vertraglichen Arbeitszeit?

öfföff

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« Antwort #2270 am: 15.04.2023 20:31 »
Was denkt ihr heißt das für die TV-L Verhandlungen im Herbst?

Aleksandra

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« Antwort #2271 am: 15.04.2023 20:35 »
@Schnitzelesser:
Vollkommen richtiger Einwand bei Deinen ersten beiden Absätzen. Natürlich muss man das im Verhältnis zum Arbeitgeber-Brutto setzen. Und auch der Hinweis mit der Zusatzversorgung ist richtig. Sollte man alles mit einpreisen.

Das hier habe ich allerdings nicht ganz verstanden:
Was viele ebenfalls vergessen, ist die 2023er Inflationsrate und die Systematik, dass man seinen Lohnzuwachs immer auf das vergangene Jahr als Vergleichsjahr bezieht. Wenn hier jetzt jmd. rechnet, er hätte 2023 und 2024 so und soviel Euro mehr auf dem Konto und sich für beide Jahre auf 2022 bezieht, ist das keine adäquate Betrachtungsweise. 2024 wird nämlich trotz weiterer Inflation von vielleicht 7 % bis dahin nicht merklich mehr, in vielen Fällen sogar weniger auf dem Konto landen als 2023.
Inwieweit landet weniger auf dem Konto? Denn mit "auf dem Konto landen" meinst Du ja sicher Nominalwerte. Beziehst Du Dich da auf die kalte Progression?

Aleksandra

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2272 am: 15.04.2023 20:40 »
Was denkt ihr heißt das für die TV-L Verhandlungen im Herbst?
Ich glaube dass die jetzigen Verhandlungen ein für die AN günstiges Zeitfenster erwischt haben. Denn aktuell steht alles noch im Eindruck einer hohen Inflation. In den kommenden Monaten wird das Thema Inflation sich eventuell weiter abschwächen, weil dann vermehrt positivere Prognosen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit geraten könnten.
Ich könnte mir daher vorstellen, dass der Inflationsdruck bei den Verhandlungen der Länder etwas geringer ausfallen wird. Was dazu führen könnte, dass das Ergebnis der Länder minimal schlechter ausfällt als das der Kommunen.

Ja. Viel Konjunktiv. Es wurde ja auch nur nach einer Meinung gefragt. Fakten dazu haben wir ja noch keine ;)

daseinsvorsorge

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« Antwort #2273 am: 15.04.2023 20:45 »
Sollte der Aufruf zum Streik kommen, bin ich dabei ;)

Bin dabei. Wir weigern uns zu arbeiten und schreiben dafür von 7:00-16:30Uhr in der Woche nur noch im Forum. :D

OK aber wie streiken diejnigen, die bereits sowieso schon von 7:00-16:30Uhr in der Woche nur im Forum schreiben ??

Dean

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« Antwort #2274 am: 15.04.2023 20:49 »
Sollte der Aufruf zum Streik kommen, bin ich dabei ;)

Bin dabei. Wir weigern uns zu arbeiten und schreiben dafür von 7:00-16:30Uhr in der Woche nur noch im Forum. :D

OK aber wie streiken diejnigen, die bereits sowieso schon von 7:00-16:30Uhr in der Woche nur im Forum schreiben ??

Gute Frage. Ich denke wir sollten uns gemeinsam ab Montag 7:00Uhr Gedanken dazu machen.

Öffizient

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« Antwort #2275 am: 15.04.2023 20:56 »
Mir graut vor den Verhandlungen der Länder im Herbst. Nicht zu vergessen ist die Nullrunde vom 01.12.2022 bis 30.09.2023 und eine anschließende lächerliche Erhöhung
von 2,8%.

igifcc

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« Antwort #2276 am: 15.04.2023 20:59 »
Das Angebot ist schon ne Mogelpackung.

Wenn man aber

1.500€ Prämie 1.5.23
1.500€ Prämie 1.7.23
und
200€ Sockel plus 5,5% mit Start zum 1.8.23 machen würde, also ein halbes Jahr früher, wäre es mit viel Schmerz noch akzeptabel.

skiveren

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« Antwort #2277 am: 15.04.2023 20:59 »
Einmalzahlungen sind schlecht, wirken nicht auf Dauer.
Es bleibt eine 14 monatige, tabellenwirksame Nullrunde bei Rekordinflation..
Ein Tarifvertrag der 14 Monate keine prozentuelle Entgeltsteigerung beinhaltet ist mir aus Vergangenheit nicht bekannt.
Und das in dieser Zeit.., Preise steigen schneller wie man gucken kann..
Die Befürworter der Mogelpackung sollten sich Mitte 2024 lieber nicht beschweren..

Johannes1893

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« Antwort #2278 am: 15.04.2023 21:03 »
Angleichung JSZ gestrichen. Übermäßiger Sockelbetrag. Inflationsprämie missbraucht f0r 14 Monate Nullrunde.

Der Schlichtungsvorschlag ist schlicht ein Witz.

skiveren

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« Antwort #2279 am: 15.04.2023 21:04 »
Das Angebot ist schon ne Mogelpackung.

Wenn man aber

1.500€ Prämie 1.5.23
1.500€ Prämie 1.7.23
und
200€ Sockel plus 5,5% mit Start zum 1.8.23 machen würde, also ein halbes Jahr früher, wäre es mit viel Schmerz noch akzeptabel.
Es gibt leider kein aber...