Das Angebot von insgesamt 8 % (auf 2 Jahre verteilt, 5 % und 3 % oder 4 % und 4 %) und die 3.000 Euro Einmalzahlung sind echt kein schlechtes Angebot, auch im Vergleich zu IG Metall oder Chemie.
Man kann halt nicht erwarten (und das weiß auch jeder), dass die Inflation komplett ausgeglichen wird. Das wissen wir alle. Hat es bei den anderen Tarifverhandlungen auch nicht gegeben.
Und wenn man jetzt mal das berechnet als Beispiel für die EG 10 Stufe 3, dann ergibt sich da folgendes Ergebnis:
Stand 2022: 4092 Euro
Stand 2023: 4297 Euro (bei 5 %)
Stand 2024: 4426 Euro (bei 3 %)
Das ist eine Erhöhung von 334 Euro brutto ab 2024 (ca. 170 Euro netto bei Steuerklasse I) plus die 3.000 Euro.
Beispiel EG 7 Stufe 3
Stand: 2022: 3091 Euro
Stand: 2023: 3246 Euro (bei 5 %)
Stand: 2024: 3343 Euro (bei 3%)
Erhöhung von 252 Euro brutto (ca. 135 Euro netto) plus die 3.000 Euro
Und das ist nicht schlecht. Verdi muss einfach akzeptieren, dass sie niemals 500 Euro Mindestbetrag bekommen. Das ist doch klar und wäre auch nicht ganz gerechtfertigt. Mal ehrlich, wenn jemand 2.000 Euro Brutto verdient, kann es ja nicht sein, dass der dann 2.500 Euro bekommt. Das wären 25 % Erhöhung. Diese jobs würden dann einfach wegfallen. Und ist ein Jobverlust dann besser? Ich denke nicht.
Wie gesagt, 8 % entspricht ungefähr dem Ergebnis der IG Metall und das ist in Ordnung.
Doch, das ist schlecht. Feindlich gerade zu. Wie kannst du das gut finden?
Weil wir nicht davon ausgehen können, dass die AG die Inflation ausgleichen. Das wurde in keiner Tarifverhandlung so durchgesetzt. Das würde kein AG machen. Und daher ist die Erhöhung gemeinsam mit den 3.000 Euro im Vergleich zu den Vorjahren nicht schlecht. Wir haben die letzten Jahre 1-1,8 % pro Jahr erhalten. Was war dann das?
Und wenn ich von meiner persönlichen Seite das betrachte, dann ist es für mich mit einer höheren EG eigentlich gut.
Aber natürlich ist es nicht überragend, ich weiß auch, dass hier dann noch ein Reallohnverlust da ist. Aber realistisch betrachtet, wird und kann der nicht ausgeglichen werden. Das ist leider so.
Ich weiß nicht, was du mit dem rumgetrolle hier bezweckst. Die geforderten 500 € sind auf die wahrscheinliche Laufzeit von 24 Monaten nichtmal ansatzweise ein Inflationsausgleich (selbst wenn wir 2022 ignorieren, was eigentlich mit aufzuholen wäre). Und selbst das konnte man uns nicht anbieten, also erzähl bitte nichts davon, dass das ein gutes Angebot wäre, was nichtmal der Hälfte der ursprünglichen Verdi Forderung abdeckt.
Gut bezogen auf die sonst relativ niedrigen Abschlüsse der Vorjahre. Wann wurden mal 8 % und 3.000 netto Einmalzahlung angeboten. Nie!
Das Problem ist einzig und allein die Forderung von Verdi mit 500 Euro Mindestbetrag. Ich denke die AG wären auch was die Laufzeit betrifft, so ist es überall auch zu hören/lesen Verdi entgegengekommen. Vielleicht nicht auf 12 Monate, aber 18 wäre u. U. drin gewesen.
Zudem sind halt so aussagen von Verdi, wie die unteren EG´s können leider das leben nicht mehr bestreiten usw. ein Problem dieser Personenkreise und nicht der Arbeitgeber.
Ich will hier nicht asozial klingen, aber wenn ich z. B. eine EG 5 habe und somit ca. 2.700 oder 2.800 Euro Brutto habe, dann kann ich vielleicht halt nicht 2-3 oder gar 4 Kinder haben usw.
So hart dies klingt, aber so ist die Realität. Kinder sind heutzutage leider auch ein Kostenfaktor und wenn ich mir aufgrund meines Gehalts eine Familie mit Kinder nicht leisten kann, dann ist das leider so, dann muss man sich fortbilden oder anderen Job in der PW annehmen.
Ein EG 11 kann sich normalerweise auch keinen Porsche leisten (sorry für den Vergleich Kinder-Porsche, nur zur Verdeutlichung), der kann sich deswegen aber auch nicht beschweren.
Was Verdi hier schafft ist unfrieden zwischen den unteren und oberen EG´s zu fördern.