Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 566475 times)

Ennoh

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2520 am: 17.04.2023 07:20 »
Zitat

Wie man es dreht und wendet: einer ist immer der Benachteiligte.


Wenn alle die volle Prämie bekommen, wird keiner benachteiligt. Diese Prämie soll es ja nicht für die tolle Arbeit geben, die man leistet , sondern als Inflationsausgleich. Es könnten also alle gewinnen. Oder man benötigt es für das Ego, dass die TZ Kraft nur weniger bekommt , um sein eigenes Dasein zu rechtfertigen.

Ich bin keine "Halbtagskraft" und kann es eventuell gar nicht richtig nachvollziehen, was in dem Kopf dessen vorgeht, der 40h arbeitet und die selbe Kohle bekommt wie der, der "nur" 20h arbeitet.

Grundsätzlich sehe ich es aber genauso, wie Du: "alles für jeden".
Aber es erzeugt zwangsweise ein negatives Gefühl bei manchem, was sich auch nicht wegdiskutieren lässt. Da kannst Du ihm hundertmal sagen, dass es "gerecht" ist, wenn er es nicht so empfindet. Das hat mit "Ego" nicht unbedingt etwas zu tun.
Insofern sehe ich es als reine "Vorsorgemaßnahme", Teilzeitarbeit auch nur mit Teilzeitgeld zu beteiligen.

Den Punkt kann ich verstehen, aber wenn man sich vor Augen hält, was der eigentliche Sinn dieser Einmalzahlung ist, kann man auch die Teilzeitkräfte verstehen. Der gedankliche Knackpunkt der Einmalzahlung war doch gewesen, die Belastungen der hohen Inflation für die Bürger etwas abzufedern und ihnen eine Entlastung vom AG zukommen zu lassen, ohne, dass sich die BRD davon bedient.
Meines Erachtens muss man daher diese Einmalzahlung gesondert von der Maxime "Geld für Arbeit" sehen. Es kommt jedeglich auf die Entlastung der AN an und diese werden mindestens, ob VZ oder TZ, gleichermaßen durch die Inflation belastet.

Kurze Info zu mir:
Ich bin selber VZ angestellt und war anfangs auch gegen die Auszahlung der Einmalzahlung in voller Höhe für VZ- und TZ -AN. Aber der Gedankengang hat mir dann doch einen gewissen Seelenfrieden bei dieser Thematik beschert.

brian

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2521 am: 17.04.2023 07:22 »
Nein, die Teilzeitkräfte würden mehr entlastet.

MoinMoin

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2522 am: 17.04.2023 07:40 »
Richtig, dann aber auch ähnliche MA Anzahl und ähnliche Tätigkeiten.
Ne Verwaltung ist was anderes als ein Stahlwerk.
Also eher Google, SAP und  Dataport, ITZ Bund, …😂

Verwaltung gibt es auch im Stahlwerk.

Es geht ja nur darum, dass hier keiner mit dem Bäcker um die Ecke anfängt als Vergleich zum ÖD
Sorry, ich meinte nicht Tätigkeiten der einzelnen Person (Verwaltung), sondern das Gewerbe der Firma für die man tätig ist.
Man vergleicht ja auch nicht einen Datenanalysten mit einem Personalsachbearbeiter oder Bäckergesellen.

Egon12

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2523 am: 17.04.2023 07:40 »
Wenn man mit einem Reallohnverlust seit 2022 zufrieden ist kann man das Angebot sicher annehmen.

Irgendwie geht mir in der ganzen Diskussion immer unter, dass wir im April 2022 eine Tariferhöhung um 1,8 % bekommen haben, bei einer Inflation von 7 bis knapp 9 %.
Die Inflationsausgleichsprämie soll diesen Unterschiedsbetrag ausgleichen und nicht der Schacherei für die Zukunft dienen.


niagAkcaBdipS

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2524 am: 17.04.2023 07:44 »
OFF TOPIC ... ist mir bewusst!

An dieser Stelle mal ein großes Lob und Dankeschön an die Beteiligten der Schlichungskommission und die Servicekräfte, welche nicht müde wurden und die Lachshäppchen zubereitet und bereitgestellt haben.

Alles in allem wäre ich mit dem Ergebnis zufrieden und hoffe auf eine Umsetzung der Ausarbeitung.

Beste Grüße
dipS

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2525 am: 17.04.2023 07:48 »
Die Diskussion um die Prämie zeigt doch, dass diese nichts mit irgendwelchen Tarifverhandlungen zu tun haben dürfte.

In der Berichterstattung um die Inflationsprämie habe ich mehrfach gelesen, dass es egal sein sollte, ob VZ, TZ oder geringfügig beschäftigt.

Da es dem AG/den AG anheim gestellt ist, vermute ich auch, dass für TZ anteilig gezahlt wird. Sonst hat man tatsächlich den Effekt, den miloe weiter oben beschrieben hat. Ob das jetzt fair ist oder nicht oder überhaupt noch Sinn der Sache, muss jeder selbst entscheiden. Mir persönlich ist es egal: Wer es voll bekommt, dem sei das Zückerli gegönnt. Und wer ein halbes bekommt, dem sei sein halbes Zückerli gegönnt.

JohannisBeer

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2526 am: 17.04.2023 07:49 »
OFF TOPIC ... ist mir bewusst!

An dieser Stelle mal ein großes Lob und Dankeschön an die Beteiligten der Schlichungskommission und die Servicekräfte, welche nicht müde wurden und die Lachshäppchen zubereitet und bereitgestellt haben.

Alles in allem wäre ich mit dem Ergebnis zufrieden und hoffe auf eine Umsetzung der Ausarbeitung.

Beste Grüße
dipS

Schleimer :D

Silentgalaxy

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2527 am: 17.04.2023 07:53 »
Natürlich sollen TZ die selbe EZ bekommen wie VZ. Die Inflation betrifft die TZ sogar noch mehr. Die allermeisten sind aufgrund von Kinderbetreuung in TZ. Zu begründen, sie könnten ja mehr arbeiten gehen oder haben weniger Ausgaben weil weniger Gehalt ist absurd. Wer kommt auf sowas?

Sinnbildlich für den ÖD, dass man Frauen in TZ nicht die volle EZ gönnt. Passt zu den neidischen und kinderfeindlichen Deutschen.

Cico1901

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2528 am: 17.04.2023 07:55 »
Wie ist nun der weitere Ablauf? Die Schlichtungskommission bringt am Samstag den Vorschlag ein und die AG- und AN-Vertreter sagen ja oder nein? Oder wird dann möglicherweise daran nochmals nachverhandelt?

Was ist denn mit Beschäftigten in Elternzeit: Bekommen die dann auch trotzdem die IFP-Einmalzahlungen?

niagAkcaBdipS

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« Antwort #2529 am: 17.04.2023 07:55 »
Passt zu den neidischen Deutschen.

Wie siehts denn mit dem Sockelbetrag aus?
Sollen aus deiner Sicht auch die TZ Kräfte die vollen 200 Euro + 5,5%, mindestens aber 340 Euro erhalten?
Wie weit geht denn deine Solidarität mit TZ Kräften?

Meine Meinung:
Halbe Stelle = Halbe IFP.
Halbe Stelle = Halber Sockelbetrag.
Halbe Stelle = volle prozentuale Steigerung (5,5%)

icfnerd

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2530 am: 17.04.2023 07:57 »
Wie ist nun der weitere Ablauf? Die Schlichtungskommission bringt am Samstag den Vorschlag ein und die AG- und AN-Vertreter sagen ja oder nein? Oder wird dann möglicherweise daran nochmals nachverhandelt?

Was ist denn mit Beschäftigten in Elternzeit: Bekommen die dann auch trotzdem die IFP-Einmalzahlungen?

Erweiterung der Frage: Kriegen MA im Krankengeld die Inflationsprämie? Was ist mit temporär eingestellten Krankheitsvertretungen?

Edit: gemäß den FAQ des Finanzministeriums möglich, bin mal auf den TV gespannt.
« Last Edit: 17.04.2023 08:07 von icfnerd »

Silentgalaxy

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2531 am: 17.04.2023 08:09 »
Passt zu den neidischen Deutschen.

Wie siehts denn mit dem Sockelbetrag aus?
Sollen aus deiner Sicht auch die TZ Kräfte die vollen 200 Euro + 5,5%, mindestens aber 340 Euro erhalten?
Wie weit geht denn deine Solidarität mit TZ Kräften?

Meine Meinung:
Halbe Stelle = Halbe IFP.
Halbe Stelle = Halber Sockelbetrag.
Halbe Stelle = volle prozentuale Steigerung (5,5%)

Ich rede nur von der Inflationsprämie. Diese ist zweckgebunden. Zur Ausgleichung der Inflation. Da gibts nicht mehr zu sagen.

Philipp

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2532 am: 17.04.2023 08:12 »
Bin ich der einzige der das Angebot eine Frechheit findet?

Statt Inflationsprämie soll man einfach einen Sockelbetrag reinknallen und das Entgelt damit auch Abgabewirksam erhöhen. Gerade die jüngeren die jetzt vielleicht aufgrund ihrer Stufe auf jeden Euro angewiesen sind werden sich später noch bedanken, dass ihre Rente dann so mickrig ausfällt.

Inflationsprämie ist jetzt der gleiche Mist wie Schwarzarbeit im Handwerk. Das holt einen immer ein.

Schokobon

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2533 am: 17.04.2023 08:13 »
Die Tarifvertragsparteien missbrauchen nutzen die IFP aber als Ersatz für eine tabellenwirksame Lohnerhöhungen und deshalb gehört sie auf TZ runtergerechnet.

Aktienprimus

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2534 am: 17.04.2023 08:20 »
Einfach mal Frage in die Runde.
Wer ist den zufrieden mit dem Schlichtungsergebnis bzw. dem dann auch erwartenden Verhandlungsergebnisses?

Ich persönlich wäre mit dem Schlichterspruch als Tarifeinigung zufrieden!

Problematisch ist eher, dass die Fachkräfte insbesondere in den Berufsgruppen Ingenieure und ITler uns immer mehr davon laufen ... hier bedarf es einer grundsätzlichen Änderung in den Bewertungsstrukturen!



Stimme dir zu. Ich bin ITler und im ÖD tätig. Nicht nur das reine Gehalt ist ein Problem, sondern auch die sonstigen Rahmenbedingungen. Der vermeintliche Abschluss jetzt ist ein erster kleiner Schritt aber auch nicht wirklich mehr.

Da fragt man sich ja, wie kann der ÖD Menschen wie Sie noch halten ? Das Gehalt kann es nicht sein; in der pW kann man ja in Ihrem Bereich mindestens das Doppelte verdienen-so der Sprech in diesem Forum hier. Wenn es auch die Rahmenbedingungen nicht sind, was ist das Geheimnis ??


Ich bin seit 25 Jahren in meinem Betrieb und habe die IT-Infrastruktur usw. komplett alleine aufgebaut, von daher ist es dann nicht immer emotional so einfach den Betrieb zu verlassen.
Ich wünschte mir nur etwas mehr Flexibilität und „Work-Life-Balance“ von HomeOffice ganz zu schweigen. Als einziger ITler gibt es immer Probleme, da ist HomeWork nicht so einfach.

Solche Sachen meine ich.

Gut nachvollziehbar. Es ist auch nicht alles schlecht im ÖD. Sehr interessante Aufgaben und reizvolle Projekte gibt es durchaus. Das hat mich bisher gehalten. Nur verschwinden bei uns die Ingenieure und ITler immer mehr (viele gehen in Rente, etliche kündigen auch mit 50+) und es rücken wirklich fast keine mehr nach.

Mangels Bewerber und unattraktiver Stellen. Allenfalls Berufseinsteiger mit null Erfahrung (die dann häufig nach 2 Jahren doch wechseln) oder vereinzelt Leute die vielleicht noch 2 Jahre zu Rente haben. Damit können wir anspruchsvolle Projekte nicht wirklich wuppen, weil die Einarbeitung in oft sehr komplexe Materie schon 12 Monate beanspruchen kann. Und daher bleiben bei uns wichtige Zukunftsprojekte liegen. Daher: Deutlich mehr Fokus auf benannte Gruppierungen. Ohne anderen etwas weg zu nehmen. Soltle doch machbar sein Verdi?