Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035586 times)

WillyWurm

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3405 am: 16.10.2023 14:15 »
Auf wecher Grundlage zahlt München denn da etwas? Und warum wird Berlin deswegen aus dem TV-L gekegelt wenn die es nicht abstellen bis 2025?

Stinkstiefel

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« Antwort #3406 am: 16.10.2023 14:17 »
Im TV-L gibt es in München eine Zulage von 150,-€. Im TV-ÖD sind es natürlich mehr.

Die gibt es aber nur bis zu einem gewissen Grenzbetrag. Im TV-L E13 sehe ich davon leider keinen Cent.

Ja, da gibt es eine Grenze.  3952€ Brutto

« Last Edit: 16.10.2023 14:30 von Stinkstiefel »

Stinkstiefel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3407 am: 16.10.2023 14:19 »
Auf wecher Grundlage zahlt München denn da etwas? Und warum wird Berlin deswegen aus dem TV-L gekegelt wenn die es nicht abstellen bis 2025?

https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayTV_EL/true

WillyWurm

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3408 am: 16.10.2023 14:50 »
Auf wecher Grundlage zahlt München denn da etwas? Und warum wird Berlin deswegen aus dem TV-L gekegelt wenn die es nicht abstellen bis 2025?

https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayTV_EL/true

OK, ist ein eigener Tarifvertrag und kann von beiden Seiten gekündigt werden. Dann wird bei Berlin beklagt, dass es sich um eine einseitige Regelung im Gesetz handelt? Oder warum darf München sowas machen aber Berlin nicht?

Faunus

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« Antwort #3409 am: 16.10.2023 15:37 »

Kann mal von mir berichten:

Angefangen im TV-L anno 2008 in E6, 2012 E8, 2014 E9B, 2016 E10, Seit 2019 E11 (aktuell in Stufe 4)

Aktuell sollen bei gleichbleibendem Gehalt 905 €, bei 1% Steigerung 980 €, bei 2% 1071 € Betriebsrente fällig werden.

Tendenziell wird es aber mehr, da nächstes Jahr Stufe 5 fällt und es ggf. eine HG gibt.

aber erst in ca. 25 Jahren ;)

JC83

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« Antwort #3410 am: 16.10.2023 15:42 »

Kann mal von mir berichten:

Angefangen im TV-L anno 2008 in E6, 2012 E8, 2014 E9B, 2016 E10, Seit 2019 E11 (aktuell in Stufe 4)

Aktuell sollen bei gleichbleibendem Gehalt 905 €, bei 1% Steigerung 980 €, bei 2% 1071 € Betriebsrente fällig werden.

Tendenziell wird es aber mehr, da nächstes Jahr Stufe 5 fällt und es ggf. eine HG gibt.

aber erst in ca. 25 Jahren ;)

Ach komm schon, der Kontext dürfte doch jedem klar sein;)

Tariflas

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3411 am: 16.10.2023 15:53 »

Natürlich hat Tariflas das persönliche Problem, weder sich klar für ein Studienfach entschieden und auch vor ihrem Studium schon nicht einschlägige (und vom AG auch nicht als förderlich eingeschätzte) Berufserfahrung gesammelt zu haben. Dadurch, dass sie also recht viel Zeit bisher schon investiert hat in Dinge, die für ihren Arbeitgeber nicht relevant sind, hat sie eben erst eine geringere Stufe als vergleichbar alte Personen mit geradlinigem Bildungs- und Berufsweg erreicht.


Das stimmt keineswegs, ich habe genau das studiert und dort auch jahrelange Berufserfahrung, was für meinen AG relevant ist. Meine beiden Studienfächer wurden exakt so in der Stellenanzeige gefordert!

Wir werden hier ALLE nur in Stufe 3 eingruppiert, selbst neue Mitarbeiter über 50.

cyrix42

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« Antwort #3412 am: 16.10.2023 15:59 »
Es wird nicht besser, auch wenn du es nicht einsiehst. Tariflich relevant ist „einschlägige Berufserfahrung“. Die hattest du nicht. Auch brauchte es keine zwei Master-Abschlüsse. (Mal davon abgesehen, dass dies tariflich nicht vorgesehen sind und Stellenbeschreibungen tariflich unbeachtlich, glaube ich auch nicht, dass da „M.Sc. Fach X und M.A. Fach Y“ gefordert wurde, sondern „nur“ zusätzliche kaufmännische Kenntnisse o.Ä., also kein zweiter Abschluss.) Alter ist im Übrigen keine tariflich relevante Qualifikation…

Hättest du mit 18/19 Abi gemacht, dann 5 Jahre das studiert, was für deine Stelle benötigt wird, und hättest ab dann die Tätigkeiten deines jetzigen Jobs ausgeführt, wärest du mit 24 Berufsanfängerin in EG 13/1, mit 30 in Stufe 4 und mit 39 in Stufe 6.
« Last Edit: 16.10.2023 16:10 von cyrix42 »

Iunius

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« Antwort #3413 am: 16.10.2023 16:38 »

Natürlich hat Tariflas das persönliche Problem, weder sich klar für ein Studienfach entschieden und auch vor ihrem Studium schon nicht einschlägige (und vom AG auch nicht als förderlich eingeschätzte) Berufserfahrung gesammelt zu haben. Dadurch, dass sie also recht viel Zeit bisher schon investiert hat in Dinge, die für ihren Arbeitgeber nicht relevant sind, hat sie eben erst eine geringere Stufe als vergleichbar alte Personen mit geradlinigem Bildungs- und Berufsweg erreicht.


Das stimmt keineswegs, ich habe genau das studiert und dort auch jahrelange Berufserfahrung, was für meinen AG relevant ist. Meine beiden Studienfächer wurden exakt so in der Stellenanzeige gefordert!

Wir werden hier ALLE nur in Stufe 3 eingruppiert, selbst neue Mitarbeiter über 50.

Dann habt ihr vor Ort halt auch keine Probleme Leute zu finden:
Wir stellen hier grundsätzlich in Stufe 4 - 6 ein - Landesklinik -.
Ich habe seit 2018 niemanden mehr unter Stufe 3 eingestellt - das sind dann die Berufsanfänger, schlicht weil ich das Personal sonst nicht bekäme.

Was meiner Meinung nach aber dringender als alle Prozente und Erhöhungen (die wichtig sind!) auf die Agenda der Gewerkschaften gehört wären Rentenverbesserungsmöglichkeiten über VBL o.ä..
Egal wie man es dreht und wendet - das war ja mal anders - und sollte dringend angegangen werden.

MoinMoin

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« Antwort #3414 am: 16.10.2023 17:28 »
Das stimmt keineswegs, ich habe genau das studiert und dort auch jahrelange Berufserfahrung, was für meinen AG relevant ist. Meine beiden Studienfächer wurden exakt so in der Stellenanzeige gefordert!

Wir werden hier ALLE nur in Stufe 3 eingruppiert, selbst neue Mitarbeiter über 50.
Finde ich vom AG gut.
Wenn er euch für die Stufe 3 bekommt, dann hat er gut verhandelt und Steuergelder gespart.
ob das jetzt ironisch, zynisch oder realistisch gemeint ist....

Korrekt ist die Aussage natürlich ebenfalls so:
Wir unterschreiben ALLE einen Arbeitsvertrag, der nur die Stufe 3 hat, selbst die neue Mitarbeiter über 50 haben keine andere Wahl.

Dass das auf Dauer nicht gut geht, ist mir auch klar.
Und ich habe auch schon mal mich für Stufe 3 einstellen lassen (als die Bewerberlage noch eine andere war), dann aber, nachdem man sich einig war, das wir gut zueinander passen und man mich halten wollte, gab es halt flugs die Zulage.

MoinMoin

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« Antwort #3415 am: 16.10.2023 17:35 »
Dann habt ihr vor Ort halt auch keine Probleme Leute zu finden:
Wir stellen hier grundsätzlich in Stufe 4 - 6 ein - Landesklinik -.
Wir haben inzwischen den Deal, dass die mindest EG/Stufe und die max EG/Stufe die tarifliche möglich sind durch förderliche Zeiten etc. vorab besprochen werden bei Einstellungen. Damit die Fachseite weiß, was sie "anbieten" kann.
Die 16.5 wird dann als zweiten Verhandlungsjoker ins Boot gebracht, aber da hat das MF noch mitzureden.

Schinkensandwich

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3416 am: 16.10.2023 17:39 »
Dann habt ihr vor Ort halt auch keine Probleme Leute zu finden:
Wir stellen hier grundsätzlich in Stufe 4 - 6 ein - Landesklinik -.
Ich habe seit 2018 niemanden mehr unter Stufe 3 eingestellt - das sind dann die Berufsanfänger, schlicht weil ich das Personal sonst nicht bekäme.

Wie soll das tarifkonform gehen, immer mit mind. Stufe 4 einzustellen und ansonsten auch Berufsanfänger in Stufe 3 zu beschäftigen? Gibt es bei euch keine Rechnungsprüfung o.ä.?

Johann

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« Antwort #3417 am: 16.10.2023 17:42 »
Ich verkenne hier gar nichts, der Zusammenhang ist geradezu trivial, nur komme ich zu einem anderen Schluss. Auch gönne ich Beamten keine Nullrunde, deren Besoldungsanpassung ist nur schlicht ein Problem der Dienstherren, und darf kein Problem der Tarifbeschäftigten sein.

Wie die Politik ihre Finanztöpfe und zur Verfügung stehenden Steuermittel einsetzt, ist doch ein rein politisches Problem. Auch dass beide Parteien aus einem Topf bezahlt werden, den die Politik nicht vergrößern möchte, ist eine rein politische Entscheidung und Prioritätensetzung.

Es ist aber nun einmal…wenn theoretisch eine Milliarde Euro für Erhöhungen da ist, dann gibt es für die Angestellten einen Anteil und für die Beamten. Das weiß der Arbeitgeber, denn er hat ja nicht mehr. Wenn der Beamte hier keine Rolle spielen darf, damit die Tarifler die ganze Millarde als Verhandlungsmasse hat, kann das nur bedeuten, der Beamte bekommt davon nix. Und egal, wie getrennt man das betrachten möchte, das Geld wird dadurch nicht mehr!

Folge: entweder wird geteilt, dann ist der Spielraum durch die Beamten bei den Tarifverhandlungen begrenzt oder man möchte diese Begrenzung nicht, dann bleibt nix mehr für den Beamten….da du das forderst, forderst du eine Nullrunde für Beamte….

Liest sich so, als wärest du der Meinung, die Arbeitgeberseite würde einfach genau das Geld, was sie zuvor für Gehaltserhöhungen eingeplant hat, für eben diese auf Beamte und Tarifbeschäftigte aufteilen.
Diese Annahme würde es überflüssig machen, überhaupt eine Tarifverhandlung durchzuführen. Man könnte stattdessen einfach das Geld nehmen, was die Arbeitgeberseite bereit ist zu zahlen und mehr oder weniger gleich auf alle Arbeitnehmer und Beamten verteilen.

Aber genau darum geht es ja bei den Verhandlungen: Dass es eben keinen festgelegten Rahmen gibt, den der Arbeitgeber locker macht. Seitens der Gewerkschaften ist es die Aufgabe, den Rahmen möglichst groß werden zu lassen, denn er ist ja noch nicht festgelegt. Die Arbeitgeberseite wird schon Wege finden, wie sie das Geld auftreibt. Das hat man besonders in den letzten Jahren sehr gut gesehen. Sobald sich irgendwo eine Krise auftat, wurde getrickst und sehr viel Aufwand getrieben, um trotz ewig klammer Kassen auf wundersame Weise teilweise extrem große Summen zu finden, mit denen man die Wünsche akut finanzieren konnte.

Es ist also durchaus möglich, den Rahmen wesentlich größer zu machen, als das, was im normalen Haushalt angedacht wäre. Die eigenen Mitarbeiter scheinen aber nicht wichtig genug zu sein, um die Möglichkeiten für diese voll auszuschöpfen.

Angenommen man hätte diese auf sonderbare Weise entstandenen zusätzlichen Geldsegen (plural) einfach auf die im öD Beschäftigten verteilt, statt sie für Coronahilfe, Corona Testzentren, Corona Impfungen, Energiehilfen, Kriegshilfen, Flüchtlingsversorgung zu verwenden: Wir würden alle leben wie Könige (oder zumindest wie unser Kanzler).

VaPi

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« Antwort #3418 am: 16.10.2023 17:43 »
Also wenn man 45 Jahre in E15 an der Beitragsbemessunggrenze (2023: 7300 €) der Rentenversicherung gearbeitet hat, dann erhält man 3141,82 brutto an Maximalrente plus VBL, oder?

In ganz Deutschland bekommen derzeit gerade mal 50 Leute mehr als 3k Bruttorente.

MoinMoin

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« Antwort #3419 am: 16.10.2023 18:30 »
Dann habt ihr vor Ort halt auch keine Probleme Leute zu finden:
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Ich habe seit 2018 niemanden mehr unter Stufe 3 eingestellt - das sind dann die Berufsanfänger, schlicht weil ich das Personal sonst nicht bekäme.

Wie soll das tarifkonform gehen, immer mit mind. Stufe 4 einzustellen und ansonsten auch Berufsanfänger in Stufe 3 zu beschäftigen? Gibt es bei euch keine Rechnungsprüfung o.ä.?
Stufe 3 geht natürlich nur via Zulage 16.5 bei Berufsanfängern.
Ach ja, und die Rechnungsprüfung, die kann man locker aus kontern (bzw. beruhigen), in dem man eine Vergleichsrechnung anstellt, was für ein Schaden entstanden wäre, wenn diese "überhöhten" Gehälter nicht bezahlt worden wären und die Stellen unbesetzt geblieben wären.
Aber so weit können noch nicht viele Personaler denken.