Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035625 times)

MonteCristo

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4845 am: 14.11.2023 18:11 »
das waere ne riesensauerrei wenn das so kommt

Ja, allerdings. Historisches Inflationshoch würde mit "Anerkennung" abgegolten. Aber nichts anderes ist zu erwarten. War doch nie wirklich anders.

Es bleibt dabei: die Forderungen der Gewerkschaften sind jedesmal das eigentliche Ziel, werden aber geviertelt.

thesisko

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4846 am: 14.11.2023 18:47 »
Ich werde am Wochendr meine Unterlagen bei einem kommunalen Versorger einreichen. Ein sehr freundliches Telefonat gab es bereits und die gebotenen Konditionen im TV-V sind wirklich sehr gut.
Bei einer Zusage warte ich das Verhandlungsergebnis ab.
Sollte es schlechter als das TVÖD Ergebnis sein und mein AG freiwillig nichts an der Situation ändern, dann Wechsel ich.
Es kann nicht sein, dass wir zu Bittstellern degradiert werden. Im Vergleich weniger zu verdienen, dass zieht sich bis zum Tod durch. Das Einkommen für einen Entgeltpunkt steigt, da die Löhne steigen. Weniger zu verdienen führt zu geringerer Rente und VBL. Warum sollte man sich das in der aktuellen Arbeitsmarktlage antun?

RsQ

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4847 am: 14.11.2023 19:08 »
Die GDL macht derweil schon vor der Verhandlungsrunde Dampf:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/bahn-gdl-streik-110.html

Mint

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4848 am: 14.11.2023 19:46 »
Ich werde am Wochendr meine Unterlagen bei einem kommunalen Versorger einreichen. Ein sehr freundliches Telefonat gab es bereits und die gebotenen Konditionen im TV-V sind wirklich sehr gut.
Bei einer Zusage warte ich das Verhandlungsergebnis ab.
Sollte es schlechter als das TVÖD Ergebnis sein und mein AG freiwillig nichts an der Situation ändern, dann Wechsel ich.
Es kann nicht sein, dass wir zu Bittstellern degradiert werden. Im Vergleich weniger zu verdienen, dass zieht sich bis zum Tod durch. Das Einkommen für einen Entgeltpunkt steigt, da die Löhne steigen. Weniger zu verdienen führt zu geringerer Rente und VBL. Warum sollte man sich das in der aktuellen Arbeitsmarktlage antun?

Richtig so! Im übrigen gab es vor einigen paar Monaten die Aussage vom Verdi Vorsitzenden, dass die Gewerkschaft den höchsten Mitgliederzuwachs seit Gründung zu verzeichnen hat. Und auch im Saldo deutlich ein Plus erwartet. Das Jammern über schwindende Mitglieder ist daher wenig hilfreich. Hartes Vorgehen bei Verhandlungen ist ein Muss. Zu verlieren haben nur die AG. Die AN haben gute Chancen in anderen Teilen des ÖD. TV-V, TVöD, TV-N usw. nehmen fähige Leute mit Kusshand. Ich warte auch nur noch die Verhandlungen ab.

Arbeitergeber des TV-L: Zieht Euch warm an! Ihr unterschätzt die Wechselbereitschaft und Chancen für die Arbeitnehmer. Und werdet noch betteln das die guten Köpfe bleiben....

Zinc

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4849 am: 14.11.2023 19:56 »
Die Lokführergewerkschaft macht ganz schön Druck, da hört und liest man von in jeder Ecke. Schade, dass wir da nicht mithalten können oder ähnliche Druckmittel haben  :D

Muschebubu

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4850 am: 14.11.2023 20:18 »


Dann solltet ihr auch mal eurer Recruiting überdenken. "Wir schreiben die Stelle nun zum dritten Mal aus" klingt für mich total hemdsärmlig und nach Tageszeitung.

Entweder den Prozess outsourcen und Headhunter losschicken oder über die aktuellen Portale Anzeigen schalten. Bewerber schickt sein Linkedin- oder XING-Profil für den ersten Aufschlag ab und der Personaler reagiert am gleichen Tag auf die Bewerbung und kümmert sich um alles Weitere, z. B. Interview oder erfragt weitere Unterlagen. Wenn Bewerber passt und Interesse zeigt, direkt nach Zusage Vertrag rausschicken. Hier im Forum ist aber Folgendes oftmals als Standard nach einem Bewerbungsgespräch zu lesen:

Arbeitgeber meldet sich über Wochen nicht und wenn dann auch wieder nur hemdsärmlig und Vertrag dauert dann nochmal extra...

Dir ist aber schon klar, dass wir hier über den ÖD und nicht die PW reden? Es gibt Vorgaben, an denen kommt man eben nicht einfach mal so vorbei und ruft mal bei nem Headhunter morgens an und abends ist die Stelle besetzt.

Sozialarbeiter

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4851 am: 14.11.2023 20:23 »
Funfact:
In Hamburg erhöhen sich die Abgeordneten ihre Diäten um 15%.
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4852 am: 14.11.2023 20:27 »
Die Lokführergewerkschaft macht ganz schön Druck, da hört und liest man von in jeder Ecke. Schade, dass wir da nicht mithalten können oder ähnliche Druckmittel haben  :D

Bin grade ins Forum geschneit, um genau diesen Gedanken hier zu lassen.  ;D

Und die Bahn hat sogar schon ein Angebot gemacht - da können wir nur von träumen.

Muschebubu

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4853 am: 14.11.2023 20:32 »



Interessante Theorie.
Als jemand der in der Verhanldungkommession von ver.di sitze las dir sagen so klappt das bestimmt nicht.

Also eine Schlichtung darf Schlichtung heißen. Es gibt nur kein vereinbartes Verfahren.

Sei dir einfach bewusst das wir nicht aus der Position der Stärke verhandeln. Da viele zum Beispiel hier Beschwerden aber nicht Kampfkraft organisieren.
Das heißt warum sollte jemand einer Schlichtung zustimmen.

Wenn ver.di nicht abschließt könnte es durch aus sein das jemand anders im Hinterzimmer abschließt. Dann ist das mit der Beteiligung von Mitgliedern vorbei.

Wenn du sagst das ver.di alleine schuld ist sagst du damit das deine Kolleg*innen die sich einbringen Schuld sind. Denn Gewerkschaft ist die selbst Organisation von Beschäftigen.

Deine Aussage zeugt von einer Verachtung für Kolleg*innen und einen verstellten Blick für die Realität.

Da haben wir wieder das Henne-Ei-Prinzip… ich schreibe es gerne und immer wieder. Im PR finden sich genügend Vertreter von Gewerkschaften, aber in meinen bisherigen Dienststellen ist noch nicht einmal der Versuch unternommen worden, mich anzuwerben. Inzwischen bin ich Gewerkschaftsmitglied, aber weil ich selbst gesucht habe und selbst jetzt weiß ich nicht, wie lange die „Freundschaft“ anhält, denn es braucht einen Gegenwert. Und wenn Gewerkschaften oder deren Vertreter hier schon schreiben, dass man keine Hoffnung haben braucht, dann lassen wir es doch… Ich werde im ÖD bleiben, auch im TV-L, aber ich sortiere mich gerade innerlich neu. Hat lange gebraucht, dann bekommt der AG eben nur das was bezahlt wird. Bisher war ich da deutlich zu engagiert. Mittlere Art und Güte muss dann halt reichen…

Muschebubu

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4854 am: 14.11.2023 20:33 »
Funfact:
In Hamburg erhöhen sich die Abgeordneten ihre Diäten um 15%.

Da wird dir gleich wer erzählen, es sei ein anderer Topf.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4855 am: 14.11.2023 20:49 »


Was soll denn immer der Käse mit Schuld-auf-die-Beschäftigten-schieben?
Ver.Di darf einfach am Verhandlungstisch so lange nicht zustimmen bis dieses Ziel erreicht ist. Streiks sind dazu nicht nötig. Einfach Nein sagen. Dann gibts halt ne 4. Runde. Und ne 5. Runde. Und ne 6. Runde. Usw. Irgendwann gibts dann ne Schlichtung, die beim TV-L natürlich nicht "Schlichtung" heissen darf, sondern Runde 7,8 oder 9.. Da sind dann evtl. auch ein paar weitere Politiker mit dabei die sich das Drama nicht länger anschauen wollen, und mal auf den Tisch hauen. Ergo: Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird ist allein Ver.Di schuld, weil sie einfach zu früh Ja gesagt haben am Verhandlungstisch!!

Liebe/r öfföff,

Sie sind ja ein/e  richtige/r Tarifexperte/in; ich habe schon vorgeschlagen, Sie an die vorderste Verhandlungsfront mitzunehmen.  Was Sie bei Ihrer auf den "AufdenTischhauenidee" ohne Streikbereitschaft der AN vergessen:

Wenn die Entgelttabellen gekündigt sind, sind die AN formal tariflos. Das heißt, der AG ist dann an keine Tarife mehr gebunden und kann die AN bezahlen wie er will. Dies wird er natürlich nicht tun, solange formal Verhandlungen laufen. Dies könnte sich aber ändern, wenn die Gewerkschaften nur noch Njet sagen, ohne zu streiken. Denn auch Streik gehört formal zur Tarifauseinandersetzung.

Und ja- ich weiß dass es für Sie und Gleichegsinnte hart zu ertragen ist, dass die AN für das Ergebnis deer Gewerkschaften verantwortlich sind. Die Gewerkschaften sind Mitrmachvereine-keine Dienstleister. Alle verweisen gerne auf die "harte Hand" der gdl- vergessen aber dabei, dass dort ein hoher O.grad und Streikbereitschaft besteht. Denn ohne dies würde Wesselsky gar nichts machen.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4856 am: 14.11.2023 20:54 »

Ich an Verdis Stelle würde das TVÖD-Ergebnis als Mindestziel setzen und dazu muss noch eine kleines Leckerlie wie geringere Laufzeit, IAP auf 6 Monate splitten und dann das Tabellenentgeld erhöhen oder halt sofort das Tabellenentgeld anpacken und die IAP (ganz oder anteilig) als Boni dazu.

Man kann nur die Ziele setzen, die auch realistisch umsetzbar sind. Dem TVÖD- Abschluss waren wochenlange, intensive Streiks bundesweit voraugegangen.Da im TVL zu wenige oragnisiert/streikbereit sind, ist das TVÖD-Ergebnis eher unwahrscheinlich.P.S. Sind Sie denn streikbereit ?

Was soll denn immer der Käse mit Schuld-auf-die-Beschäftigten-schieben?
Ver.Di darf einfach am Verhandlungstisch so lange nicht zustimmen bis dieses Ziel erreicht ist. Streiks sind dazu nicht nötig. Einfach Nein sagen. Dann gibts halt ne 4. Runde. Und ne 5. Runde. Und ne 6. Runde. Usw. Irgendwann gibts dann ne Schlichtung, die beim TV-L natürlich nicht "Schlichtung" heissen darf, sondern Runde 7,8 oder 9.. Da sind dann evtl. auch ein paar weitere Politiker mit dabei die sich das Drama nicht länger anschauen wollen, und mal auf den Tisch hauen. Ergo: Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird ist allein Ver.Di schuld, weil sie einfach zu früh Ja gesagt haben am Verhandlungstisch!!

Dann aber bitte die 4. 5. 6. usw. Runde bitte verpflichtend remote per Zoom/Teams Sitzung. Sonst muss doch jedes mal für An/Abreise, Unterbringung, Tagungsort, Verköstigung usw. von der Allgemeinheit bezahlt werden :o

Die Gewerkschaften zahlen für sich selber und ao auch die TDL über Mitgliedsbeiträge der AGs. Die Allgemeinheit muss gar nichts zahlen- außer Ihren Stuss hier zu lesen

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4857 am: 14.11.2023 20:59 »

Es braucht keine "Kampfkraft" auf der Straße wo eh nur doof Fähnchen geschwenkt werden. Es braucht Kampfkraft am Verhandlungstisch bei den gut bezahlten Ver.Di Mitarbeitern/Führungskräften! Das erzeugt heutzutage durch Medien mehr Power. Mediale Kampfkraft ist das Zauberwort! Durch Durchaltevermögen bei der Verhandlung! Einem miesen Kompromiss einfach nicht zustimmen!!

Wie ist der Entlastungstarifvertrag in der Pflege der Unikliniken 2022 entstanden- nach 79 Tagen Streik.
SuE 2022= 2 Regenerationstage + Zulage € 130/180 freiwllig durch die AG ? Natürlich nicht- auch hier wochenlage Streiks bundesweit. Also Fähnchen schwingen bringt doch was.

Muschebubu

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4858 am: 14.11.2023 21:16 »

Wenn die Entgelttabellen gekündigt sind, sind die AN formal tariflos. Das heißt, der AG ist dann an keine Tarife mehr gebunden und kann die AN bezahlen wie er will.


Das ist schlicht falsch! Klar, der Tarifvertrag als Grundlage entfällt, aber für die bestehenden Arbeitsverhältnisse wirkt er mal zumindest nach und einseitig ändern geht auch nicht einfach so. Und ich stelle mal die Behauptung auf, dass aktuell kein AG der TDL bei Neueinstellungen nur AT Verträge abschließt.

Schinkensandwich

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4859 am: 14.11.2023 21:22 »

Die AN haben gute Chancen in anderen Teilen des ÖD. TV-V, TVöD, TV-N usw. nehmen fähige Leute mit Kusshand. Ich warte auch nur noch die Verhandlungen ab.

Arbeitergeber des TV-L: Zieht Euch warm an! Ihr unterschätzt die Wechselbereitschaft und Chancen für die Arbeitnehmer. Und werdet noch betteln das die guten Köpfe bleiben....

Ich bin mir nicht sicher, dass einerseits die Wechselbereitschaft wirklich so hoch ist. Es ist eine große Hürde für Kolleg*innen, die schon sehr lange beim gleichen Arbeitgeber arbeiten nun in den TVöD zu wechseln mit neuer Probezeit usw.

Auch sind die Wechseloptionen m.E. nicht durchweg gut (nicht jeder hier ist IT-Mitarbeiter oder Ingenieur). Man nehme mich als Beispiel: Ich bin Verwaltungsangestellter in E9b. Bei den (sehr wenigen!) Arbeitgeber die den so vielgepriesenen TV-V anwenden, sind durchweg eher wenige Stellen ausgeschrieben. In meinem Bereich habe ich hier noch nie was entdeckt (schaue aber auch nicht ständig).
Für den TVöD gibt es (natürlich) deutlich mehr Arbeitgeber, aber jetzt auch nicht wirklich Dutzende (bei kleineren Kommunen in meiner Nähe habe ich noch nie eine passende Stelle gesehen, zumindest nicht für E9b/E10). In erster Linie würde hier eine etwas größere Stadt in meiner Nähe natürlich in Frage kommen. Da waren auch immer mal Stellen ausgeschrieben, auf die mein Profil sehr gut gepasst hätte (teilweise sogar punktgenau). Mal abgesehen, dass das nicht selten Beamtenstellen der 3. QE sind, wird bei den Stellen für Tarifbeschäftigte (je nach Stellenprofil) ein BWL-Studium, auch mal ein erstes Staatsexamen (Rechtswissenschaft) o.ä. verlängert oder der Beschäftigtenlehrgang II. Das habe ich nunmal nicht. Hatte ein geisteswissenschaftliches Fach studiert und bin vor langer Zeit in die Verwaltung reingerutscht und natürlich inzwischen ein absoluter Experte auf meinem Gebiet.
Ich habe durchaus über viele viele Jahre bei den Stellenausschreibungen geschaut und habe inzwischen eigentlich resigniert - inzwischen glaube ich nicht mehr, dass ich vom jetzigen Arbeitgeber noch wegkomme (bin inzwischen auch nicht mehr der jüngste).
Kurz gesagt: Ich habe nicht den Eindruck, dass im TVöD oder TV-V usw. die Arbeitgeber dort regelrecht auf mich warten. IT-Fachleute nehmen die sicherlich mit Kusshand, aber die mittleren Verwaltungsstellen können dort wohl leicht besetzt werden.