Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035544 times)

troubleshooting

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4380 am: 06.11.2023 12:37 »
Allein der 2. Punkt ist eine Frechheit! Naja, so kann man auch Geld "sparen", indem man es mangels Beschäftigter halt gar nicht ausgibt.

ellie

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4381 am: 06.11.2023 12:45 »
Mir liegt ein ver.di-Flugblatt aus SH vor. Durch dieses kann man zumindest indirekt auf einige TDL-Positionen schließen:

*) Kein Sockel- oder Mindestbetrag,
*) geringere Erhöhung als beim TVöD,
*) keine Stadtstaaten-Zulage, dafür Nahverkehrszuschuss (1/4 D-Ticket),
*) kein TV-Stud, (Rücksprache mit Wissenschafts-Ministerien),
*) in dritter Runde Vorschlag für Straßenbau-Beschäftigte,
*) über Sozial- und Erziehungsdienst im Nachgang verhandelbar (Einschränkung auf Berlin?).

Mal sehen, was noch kommt...

"dafür Nahverkehrszuschuss" wobei das eine Verschlechterung beim D-Ticket bedeuten würde - aktuell zahlt das Land als AG 30€ 

jackson22

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« Antwort #4382 am: 06.11.2023 13:07 »
"dafür Nahverkehrszuschuss" wobei das eine Verschlechterung beim D-Ticket bedeuten würde - aktuell zahlt das Land als AG 30€

Aber nicht in Hamburg.

Wollte es nur erwähnt haben, weil "zahlt das Land als AG 30€" halt nicht allgemein / überall gilt.

Verdimmtnochmal

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4383 am: 06.11.2023 13:09 »
In NRW zahlt meine bezirksregierung auch 0 fürs Ticket

WiIng

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4384 am: 06.11.2023 13:16 »
...
Wurde hier eine höhere Eingruppierung von Beschäftigten im Straßenbetriebsdienst verhandelt/vereinbart?

Danke und beste Grüße
Nun, Verhandlungszusage heißt: Es wurde zugesagt, darüber zu verhandeln.

Man hat also 2019 schon einen Bedarf erkannt, aber bis heute nichts verbessert. Vielleicht hätte man sich wenigstens noch auf einen Verhandlungszeitpunkt einigen sollen. Da fällt einem auch nicht mehr viel zu ein. Naja, zumindest dürfen die Straßenbaubeschäftigten noch hoffen...

Stinkstiefel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4385 am: 06.11.2023 13:27 »
Mir wurde von einem Kollegen und sehr aktiven ver.di Mitglied folgende Nachricht zugeschickt. Dies bestätigt die zuvor genannten Punkte und zeigt die absolute Frechheit der TdL.


"Lieber xyz,

die zweite Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) war nicht minder enttäuschend als die erste. Ein Angebot gab es keines, die TdL hat stattdessen erneut deutlich gemacht, dass sie eure finanziellen Sorgen und die Personalnot in den Ländern nicht ernst nimmt. Nach ihrer Vorstellung kann der Abschluss in der Tarifrunde mit Bund und Kommunen vom April in dieser Höhe nicht auf die Länder übertragen werden. Auch eine soziale Komponente, ob Sockel- oder Mindestbetrag, will sie nicht.

Lohn müsse nicht zum Leben reichen
Für ein auskömmliches Einkommen ihrer Beschäftigten fühlen sich die Arbeitgeber in den Ländern nicht verantwortlich. Dass Beschäftigte in Ballungsräumen Wohngeld beziehen, sei normal und dürfe nicht stigmatisiert werden. Aus Sicht der TdL wird es die von ver.di erwartete Stadtstaatenzulage nicht geben.

12,25 Euro statt Stadtstaatenzulage
Vorstellen kann sich die TdL allenfalls, „etwas im Bereich der Mobilität zu tun“. In Ballungsräumen sei der öffentliche Nahverkehr gut ausgebaut, hier könnte den Beschäftigten ein Zuschuss zum Deutschlandticket helfen. Aber bitteschön nur ein Zuschuss, und auch nur 12,25 Euro.

Teufelszeug „Tarifspirale“
Tariferfolge, die ver.di in anderen Bereichen erzielen konnte, zum Beispiel im Sozial- und Erziehungsdienst oder bei der Autobahn GmbH sind der TdL ein Dorn im Auge. Damit werde eine „Tarifspirale“ ausgelöst, an der die TdL nicht mit drehen will.  Sprich: die entsprechenden Verbesserungen will sie nicht übernehmen. Die Fachpolitiker*innen aus den Bundesländern mussten ihre Verhandlungsspitze erst auf die Personalprobleme aufmerksam machen, die ein weiteres Abhängen der Länderbeschäftigten bedeutet.

So hat die TdL schließlich in Aussicht gestellt, für die dritte Verhandlungsrunde einen Vorschlag für die Beschäftigten der Straßenbauverwaltung zu machen. Auch über den Sozial- und Erziehungsdienst könne man reden, aber nur für Berlin und erst nach der Tarifrunde.

Blockade beim TV Stud
Zwar haben zehn von 16 Bundesländern eine Verbesserung bzw. Tarifierung der Arbeitsbedingungen studentischer Beschäftigter in ihren Koalitionsverträgen vereinbart und Berlin hat sogar einen Tarifvertrag. Papier ist aber geduldig. Man sei ja nicht abgeneigt, hieß es. Eine Mehrheit in der TdL sei aber bei weitem nicht in Aussicht. Welchen Eindruck sollen junge Leute so bekommen, wenn Koalitionsverträge ganz offensichtlich nichts wert sind? Jetzt will die TdL erst mal Rücksprache mit den Wissenschaftsministerien halten.

Für euch – für uns alle: Streik!
Die Missachtung der Beschäftigten und Zukunftsverweigerung der TdL werden wir nicht akzeptieren. Bereits in der letzten Woche haben mehrere Tausend Beschäftigte gestreikt. Die Botschaft ist offensichtlich noch nicht angekommen. Daher müssen wir die Streiks bis zur dritten Verhandlungsrunde massiv ausweiten. Informiere Dich in Deinem Bezirk, was geplant ist. Aktuelle Infos gibt es laufend auch hier: zusammen-geht-mehr.verdi.de

Sprich mit Deinen Kolleginnen und Kollegen über die Hinhalte-Taktik und Provokationen der Arbeitgeber! Tut euch zusammen und versprecht euch gegenseitig, zusammen rauszugehen! Gemeinsam können wir bei regionalen Streiks und Branchenstreiktagen Stärke zeigen. Dort trefft ihr auch Frank Werneke und mich. Du kannst sicher sein, wir setzen uns in den Verhandlungen mit aller Macht für unsere Forderungen ein. Aber am Verhandlungstisch alleine kann sich diese Tarifrunde nicht entscheiden.

Deshalb freuen wir uns, Dich bei den Warnstreiks vor Ort zu treffen. Nur gemeinsam sind wir stark!

Christine Behle

stellvertretende ver.di-Vorsitzende"


WiIng

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« Antwort #4387 am: 06.11.2023 13:49 »
Moin, weiß jemand was unter folgender "Erwartung" zu verstehen ist bzw. um was für eine Verhandlungszusage es sich konkret handelt:

"Die  Bundestarifkommission  für  den  öffentlichen  Dienst  erwartet  zudem  die umgehende Erfüllung der Verhandlungszusage aus der Tarifeinigung von 2019 zu Abschnitt 3.7 Teil III der Entgeltordnung der Länder für die Beschäftigten im Straßenbetriebsdienst und Straßenbau"

Wurde hier eine höhere Eingruppierung von Beschäftigten im Straßenbetriebsdienst verhandelt/vereinbart?

Danke und beste Grüße

Kann ich dir sagen.
Die Verhandlungszusage wurde bis heute nicht eingehalten und deswegen ist sie als Erwartung noch einmal aufgenommen wurden von der Bundestarifkommesion von ver.di.
Das Ding ist eben das die Kollegen zu den Kommunen und vor allem auch zur Autobahn GmbH Abwanderern.

In der 2. Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber nach wildem Telefonieren durch ver.di Kollegen so das bei den Arbeitgebern das Telefon geklingelt hat fest gestellt das sie wirklich ein Problem haben. Nun ist die Frage eben ob man da was macht. Man überlegt sich da was? Mal schauen.

Nicht nur die Straßenbaubeschäftigten der Länder wandern zu den Kommunen und zum Bund ab. Auch andere Landesbehörden verlieren Beschäftigte an Bund und Kommunen. Nicht, dass ich den Beschäftigten der Straßenbaubehörden der Länder eine entsprechende Zulage oder Höhergruppierung nicht gönnen würde, ganz im Gegenteil, aber von der Abwanderung sind halt auch noch andere Landesbehörden und Bauämter betroffen.

Ich hoffe, dass dieses Thema tatsächlich noch mal aufgegriffen und zukünftig auch auf andere Bereiche ausgeweitet wird. Ein Instrument wäre im technischen Bereich auch die "Technikerzulage", welche aktuell mit 23,01 EUR/mtl. ein schlechter Scherz ist.

Michael12345

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4388 am: 06.11.2023 14:33 »
Heute war an meine Betriebsstätte Personalversammlung und auch jemand von Verdi war da.
Aussage von Verdi: "Man kann froh sein wenn das Ergebniss so wie im TVÖD wird".

Klingt eher so, dass es schlechter als im TVÖD wird.
"Don't feed the troll"  ;D

koala

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« Antwort #4389 am: 06.11.2023 14:34 »
Es ist wirklich kaum auszuhalten.

Mit welcher Begründung wird eigentlich ein Ergebnis, das sich am tvöd orientiert, grundsätzlich abgelehnt ?
Da wir von der Tdl höchstwahrscheinlich keine Antwort hierzu erhalten, würden mich mögliche Antworten auf diese Frage stark interessieren. Vor allem nachvollziehbare Gründe fände ich besonders erhellend.

Und findet  dieses Schauspiel, welches dort vollzogen wird, immer auf diese Weise statt ?
( das ist die erste Tarifverhandlung die ich in dem Ausmaß verfolge)

Es ist auf einigen Ebenen zum Teil unerträglich hier mitzulesen.
Vielleicht sollte ich das auch einstellen.

troubleshooting

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« Antwort #4390 am: 06.11.2023 14:37 »
Ist es nicht witzig, dass jetzt das Argument der Lohn-Preis-Spirale kommt?

Na klar, dagegen wollen die Länder mit gutem Beispiel voran gehen und den MA daher möglichst wenig bzw. am besten gar nichts mehr zu zahlen. Wie gesagt, SO zeigt man Wertschätzung.

Grad erst von einer Landesbehörde die Zahlen gelesen, wo inzwischen 15% der Stellen unbesetzt sind. Und dies sich insbesondere im Bereich des "Kerngeschäfts" konzentriert. Da kann ich nur sagen, Glückwunsch liebe Verhandlungsführer, es immer gut, wenn man den Abgrund voraus bereits im Blick hat, nochmal richtig kräftig aus gas zu latschen.

SuEler

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« Antwort #4391 am: 06.11.2023 14:42 »

Auch über den Sozial- und Erziehungsdienst könne man reden, aber nur für Berlin und erst nach der Tarifrunde.


Ist das deren Ernst? Mit welcher Begründung sollte die SuE Zulage nur für Berlin gelten? Weil dort mehr Erzieher im TVL sind, da sie dort Landesbeschäftigte sind? Aber pädagogische Fachkräfte/Sozialarbeiter etc. in anderen Bundesländern dürfen in die Röhre gucken. Berlin hat doch sowieso schon die Hauptstadtzulage.

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« Antwort #4392 am: 06.11.2023 14:45 »
Ich bin einfach entsetzt. Mit welchem Argument sollen wir denn nicht auch die gleiche Erhöhung wie die Kommunen bekommen?
Wenn das so sein sollte und es keinen Abschluss in dieser Höhe gibt, mache ich nur noch das aller mindeste.

Aber komischerweise ist für die Migration jedes Geld da das benötigt wird und Kosten interessieren keinen.
Und nein, das ist kein Populismus, sondern es sind einfach Fakten.

ACDSee

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« Antwort #4393 am: 06.11.2023 14:46 »
Es ist wirklich kaum auszuhalten.

Mit welcher Begründung wird eigentlich ein Ergebnis, das sich am tvöd orientiert, grundsätzlich abgelehnt ?
Da wir von der Tdl höchstwahrscheinlich keine Antwort hierzu erhalten, würden mich mögliche Antworten auf diese Frage stark interessieren. Vor allem nachvollziehbare Gründe fände ich besonders erhellend.

Persönlich tippe ich auf folgende 3 Gründe:

1.) In den Haushalten wurde einfach deutlich weniger eingeplant, politisch besteht eine andere Prioritätensetzung.
2.) Die TVL hält es offensichtlich für möglich damit durchzukommen.
3.) Pure Spekulation / Fantasie meinerseits: Es gibt eine interne Richtschnur für einen Abschluss und für jedes Promille unter dieser Richtschnur gibt es für die Verhandler entsprechende Bonuszahlungen.

öfföff

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« Antwort #4394 am: 06.11.2023 14:54 »
Auch beim Krankenhauspersonal wird fleissig abgewandert. Von Unikliniken und Landeskrankenhäusern zu kommunalen Krankenhäusern. Nicht nur Pflegekräfte, auch Verwaltung, techn. Dienst, auch studierte Positionen, v.a. in EG 10-14!