Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035949 times)

Organisator

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #345 am: 10.07.2023 14:25 »
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.

... sagt der BWLer ... wie die Leute von EY, KPMG, Wibera und co... kann man machen. Aber Quantität ersetzt keine Qualität. Mir wollte ein Berater mal erzählen, dass 400 Widersprüche pro Jahr im Bauplanungsbereich normal seien... schon klar.  :-D
Na klar geht das zulasten der Qualität. Der Hinweis sollte nur verdeutlichen, dass Ressourcen alleine nicht ausreichen, sondern deren zweckmäßiger Einsatz. So muss z.B. nicht jede Stellungnahme in gleicher Qualität geprüft und bewertet werden - da kann man bestimmt im Vorfeld gut aussieben.

Oder im Bauplanungsbereich eine Reduzierung der Qualität zugunsten der Antragsteller, sorgt für weniger Bearbeitungszeit und weniger Widersprüche.

Und 400 Widersprüche können durchaus normal sein, bei z.B. 40.000 Bescheiden wäre das eine sehr gute Quote!

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #346 am: 10.07.2023 14:38 »
Es muss (und darf) ja auch nicht vor dem 30. September vehandelt werden. Aber im TVöD wurden die Forderungen weit vor Beginn der Verhandlungen bekanntgegeben, warum nicht im TVL? Und warum werden die Termine (man geht offenbar wie immer von drei Runden aus) nicht enger getaktet? Offenbar ist weder den Gewerschaften noch den AGn die Not der ABN bewußt.

Wie genau beschleunigt eine deutlich vor Verhandlungsbeginn veröffentlichte Forderung einer Seite den Abschluss?

Dass drei Verhandlungstermine angesetzt sind, dürfte am Vorgehen liegen: Am ersten Verhandlungstag tauscht man sich darüber aus, worüber denn nun zu verhandeln ist, d.h., legt i.W. die Tagesordnung für Verhandlungstermin Nr. 2 fest. An dem werden die jeweiligen Vorstellungen zu den zu besprechenden Punkten ausgetauscht und erste, weniger strittige Punkte direkt abgeräumt, während in Verhandlungsrunde Nr. 3 dann -- so der Plan -- auch die strittigen Punkte (insbesondere die Gehaltsanpassungen) geklärt werden. Dass zwischen den Verhandlungsrunden so viel Zeit eingeplant ist, da gebe ich dir recht, ist doch ein wenig befremdlich. Gewisse Mindestabstände sind sinnvoll, damit sich die Verhandlungsführungen jeweils mit ihren Verbänden usw. rückkoppeln können. (Auch wird die Gewerkschaftsseite einen gewissen Mindestabstand zwischen den Verhandlungsrunden nicht unterschreiten wollen, um genügend Zeit für Warnstreik-Aktionen zu haben. Und aus Sicht der AG kann ich mir vorstellen, dass man -- konkret auf diese Tarif-Runde bezogen -- einen Abschluss im November diesen Jahres noch nicht will, damit man das Thema "Jahressonderzahlung 2023" nicht anfassen muss.) Aber nach meinem Empfinden würden prinzipiell durchaus auch jeweils 14 Tage zwischen den Runden ausreichen...

Sozialarbeiter

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #347 am: 10.07.2023 15:03 »
Die Termine stehen ja (intern) schon seit einigen Monaten fest. Und natürlich ist uns daran gelegen, dass zügig über die Bühne zu kriegen. Zwischen Termin 1. und Termin 2. ist ja auch tatsächlich nur eine Woche. Aber die Termine werden nun Mal nicht einseitig festgelegt. Da gibt es auch die Gegenseite mit ebenfalls vollen Terminkalendern.
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.

LisaV

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #348 am: 10.07.2023 15:22 »
Die Termine stehen ja (intern) schon seit einigen Monaten fest. Und natürlich ist uns daran gelegen, dass zügig über die Bühne zu kriegen. Zwischen Termin 1. und Termin 2. ist ja auch tatsächlich nur eine Woche. Aber die Termine werden nun Mal nicht einseitig festgelegt. Da gibt es auch die Gegenseite mit ebenfalls vollen Terminkalendern.

Das heißt, sowohl Arbeitegeber- wie auch Arbeitnehmervertreter haben wichtigere Termine als die Tarifverhandlungen? Und das, wo der 30.09. seit dem letzten Abschluss - also zu ewig lange - feststeht, wenn ich das richtig verstehe?  :o

Das klingt nicht gerade wertschätzend den Arbeitnehmern gegenüber - weder von den AG noch von verdi.  ::)

sebbo83

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #349 am: 10.07.2023 15:42 »
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen,
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.
;D
::)
2 Minuten - also, Stellungnahme (wenn schriftlich eingereicht) abtippen, ins System übertragen, lesen, Inhalte zuordnen (Infraschall, Abstand, Strobo-Effekt, Windwahn, Klimawandel nicht existent, nicht bei mir, immer nur bei uns, unsere schöne Landschaft, die armen Tiere, der Wald geht gar nicht (obwohl eh schon tot), Überschwemmungen, Sicherheit, unsere Feuerwehr, ... ), in die Tabellen einarbeiten, Abwägung schreiben (wenn möglich mit ähnlichen Aussagen der anderen 10.000 Stellungnahmen abgleichen und zusammenführen), auch nochmal rechtliche/gesetzliche Aspekte prüfen, und das in 2 Minuten ...
Wenn wir wieder so viele Eingänge haben, dann melde ich mich bei dir ;D

aronzo

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #350 am: 10.07.2023 15:45 »
...
Und aus Sicht der AG kann ich mir vorstellen, dass man -- konkret auf diese Tarif-Runde bezogen -- einen Abschluss im November diesen Jahres noch nicht will, damit man das Thema "Jahressonderzahlung 2023" nicht anfassen muss.) Aber nach meinem Empfinden würden prinzipiell durchaus auch jeweils 14 Tage zwischen den Runden ausreichen...
Aus Sicht der AG ist das doch ein interessantes Thema, um für die Fach- und Führungskräfte ab E12 etwas mehr Attraktivität zu schaffen. Die wünschenswerte Reduzierung der Arbeitszeit als Regularium ist wohl mit dem demografischen Wandel nicht mehr ganz zeitgemäß (beim TVöD immerhin mit der Tarifrunde 2020 hier im Osten von 40 h -> 39 h in 2023), unser lieber Landesvater hat erst vergangene Woche eine generelle Erhöhung der Wochenarbeitszeit um 1 h präferiert... ::)

aronzo

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #351 am: 10.07.2023 15:49 »
Und so ganz allgemein werden sich die Tarifparteien sicherlich (hoffentlich!) an den Regelungen zum TVöD orientieren. Die Inflationsausgleichsprämie kommt ganz gewiss - und danach halt eine entsprechende Anpassung.

sebbo83

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #352 am: 10.07.2023 15:57 »
@ulf
@sebbo
@kdc
etc.

Man muss doch deutlichst bei der durchaus angebrachten Kritik der Selbstausbeutung und dem Organistationsversagens unterscheiden zwischen Aufgaben, bei denen es NUR um Geld geht.
Und denen bei denen es um MENSCHEN geht.

Ich pflege bei den Dingen, wo es ums Geld geht und absehbar die Ressourcen nicht reichen, den Vorgestzten und die vorgesetzte Dienststellen regelmäßig bösgläubig zu machen durch Berichte, die Vorhersagen welches Schaden durch die Nichtbesetzungen von Stellen und nicht Bewilligungen derselben Entstehen!
Und wenn der Schaden eintritt, dann wird der zweite Bericht zum besten gegeben.
Mein Glück ist, das meine VG nichts mehr zu verlieren haben und das unterstützen.

Aus meiner Perspektive hat es weder was mit Selbstausbeutung noch mit Geld zu tun. Im gesamten Planungsbereich klagen die Mitarbeiter über die momentane Schnelllebigkeit von Gesetzen und politischen Entscheidungen, die auf unsere Ebene kaum rechtzeitig zu bewältigen sind. Das verstehen Personaler nicht - die mindestens genauso schnell agieren müssten, wie z.B. neue Flächenziele für Windenergie rausgehauen werden. 
Und erschwerend kommt hinzu, dass es kein Personal mehr gibt - in zweierlei Hinsicht. Trotz einer Vielzahl an unbesetzten Stellen, werden keine neuen Stelle geschaffen. Und wenn man doch mal Glück hat, gibt es keine Bewerber. Das ist ein Teufelskreis und da muss man auch verstehen, dass 35 Stunden oder weniger eine Utopie sind im öD.

Ein Problem könnte man angehen, indem es einen mindestens genauso guten, ehr besseren Abschluss, wie beim TVÖD gibt. Dieser steigende Aufwand, mit stetig geringer werdendem Gehalt (Pflegeversicherung plus, Krankenversicherung plus, Inflation) hat bereits einen deutlichen Scheren-Effekt.

aronzo

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #353 am: 10.07.2023 16:15 »
Das verstehen Personaler nicht - die mindestens genauso schnell agieren müssten, wie z.B. neue Flächenziele für Windenergie rausgehauen werden. 
Die meisten Personaler verstehen es schon. Würden nicht (mehr) benötigte Stellen von den Fachbereichen freigegeben, könnte entsprechend schnell reagiert werden. Aus Besitzstandsgründen werden Stellen nachbesetzt, welche so eigentlich (und sei es nur aufgrund eines ausscheidenden Low Performers) gar nicht benötigt werden. Aber sonst eben ersatzlos wegfallen und im eigenen Bedarfsfall dann nicht mehr zur Verfügung stehen würden. Es fehlt da an Flexibilität - auf allen Seiten.

LisaV

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #354 am: 10.07.2023 16:19 »

Und erschwerend kommt hinzu, dass es kein Personal mehr gibt - in zweierlei Hinsicht. Trotz einer Vielzahl an unbesetzten Stellen, werden keine neuen Stelle geschaffen. Und wenn man doch mal Glück hat, gibt es keine Bewerber. Das ist ein Teufelskreis und da muss man auch verstehen, dass 35 Stunden oder weniger eine Utopie sind im öD.


Und genau das ist der falsche und rückwärtsgerichtete Ansatz. Wenn man unbesetzte Stellen hat und diese nicht besetzt kriegt, muss man den Bewerber*Innen was bieten. Die 35 Stundenwoche oder die Viertagewoche wären solche Anreize  :D

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« Antwort #355 am: 10.07.2023 16:25 »
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen,
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.
;D
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2 Minuten - also, Stellungnahme (wenn schriftlich eingereicht) abtippen, ins System übertragen, lesen, Inhalte zuordnen (Infraschall, Abstand, Strobo-Effekt, Windwahn, Klimawandel nicht existent, nicht bei mir, immer nur bei uns, unsere schöne Landschaft, die armen Tiere, der Wald geht gar nicht (obwohl eh schon tot), Überschwemmungen, Sicherheit, unsere Feuerwehr, ... ), in die Tabellen einarbeiten, Abwägung schreiben (wenn möglich mit ähnlichen Aussagen der anderen 10.000 Stellungnahmen abgleichen und zusammenführen), auch nochmal rechtliche/gesetzliche Aspekte prüfen, und das in 2 Minuten ...
Wenn wir wieder so viele Eingänge haben, dann melde ich mich bei dir ;D

Und da beschreibst du wunderschön das Problem: Denken in Problemen und Arbeiten in Schema F.

Hier könnte der AG ganz easy bestimmen, dass es reicht, solche Stellungnahmen zu überfliegen und - da keine neuen Anhaltspunkte erkennbar sind - in einer entsprechenden Kategorie abzulegen. Vorgang erledigt.

Dadurch gewinnt man Zeit, sich mit solchen Stellungnahmen zu beschäftigten, die inhaltlich über blabla hinausgehen.

sebbo83

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« Antwort #356 am: 10.07.2023 16:28 »

Und erschwerend kommt hinzu, dass es kein Personal mehr gibt - in zweierlei Hinsicht. Trotz einer Vielzahl an unbesetzten Stellen, werden keine neuen Stelle geschaffen. Und wenn man doch mal Glück hat, gibt es keine Bewerber. Das ist ein Teufelskreis und da muss man auch verstehen, dass 35 Stunden oder weniger eine Utopie sind im öD.


Und genau das ist der falsche und rückwärtsgerichtete Ansatz. Wenn man unbesetzte Stellen hat und diese nicht besetzt kriegt, muss man den Bewerber*Innen was bieten. Die 35 Stundenwoche oder die Viertagewoche wären solche Anreize  :D

Im öD arbeiten etwa 5,2 Mio Menschen. Wenn wir die Arbeitszeit auf eine 35 Stunden-Woche reduzieren, müsste man grob 500.000 Menschen animieren im öD zu arbeiten. Sprich, Lehrer-, Polizisten-, Kindergärtner-, Planer-, Richter-innen, etc ... Vieles auch Berufe mit jahrelangem Studium. Wie will man das bewerkstelligen? Es ist ein Utopie und nicht umsetzbar. Ich erinnere da auch nochmal an die Zeitungsartikel, die ich letzte Woche gepostet habe...

sebbo83

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« Antwort #357 am: 10.07.2023 16:32 »
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen,
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.
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2 Minuten - also, Stellungnahme (wenn schriftlich eingereicht) abtippen, ins System übertragen, lesen, Inhalte zuordnen (Infraschall, Abstand, Strobo-Effekt, Windwahn, Klimawandel nicht existent, nicht bei mir, immer nur bei uns, unsere schöne Landschaft, die armen Tiere, der Wald geht gar nicht (obwohl eh schon tot), Überschwemmungen, Sicherheit, unsere Feuerwehr, ... ), in die Tabellen einarbeiten, Abwägung schreiben (wenn möglich mit ähnlichen Aussagen der anderen 10.000 Stellungnahmen abgleichen und zusammenführen), auch nochmal rechtliche/gesetzliche Aspekte prüfen, und das in 2 Minuten ...
Wenn wir wieder so viele Eingänge haben, dann melde ich mich bei dir ;D

Und da beschreibst du wunderschön das Problem: Denken in Problemen und Arbeiten in Schema F.

Hier könnte der AG ganz easy bestimmen, dass es reicht, solche Stellungnahmen zu überfliegen und - da keine neuen Anhaltspunkte erkennbar sind - in einer entsprechenden Kategorie abzulegen. Vorgang erledigt.

Dadurch gewinnt man Zeit, sich mit solchen Stellungnahmen zu beschäftigten, die inhaltlich über blabla hinausgehen.

Machen wir doch auch - so doof sind wir auch nicht und wir suchen ständig Möglichkeiten, den Prozess zu optimieren. Selbst Software, die wir über unser eigenes Budget organisieren (weil so schneller, als über das Rechenzentrum oder It), wenn's hilft.
2 Minuten bleiben trotzdem utopisch. Selbst für das Erfassen, Archivieren und Zuordnen auf "gleichlautend".
Aber auch die Bürgerinitiativen sind nicht doof, die geben Textbausteine raus, so dass jeder was anderes schreiben kann. Da muss man dann trotzdem wenigstens inhaltlich das ganze überflogen haben.

Organisator

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« Antwort #358 am: 10.07.2023 16:45 »
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen,
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.
;D
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2 Minuten - also, Stellungnahme (wenn schriftlich eingereicht) abtippen, ins System übertragen, lesen, Inhalte zuordnen (Infraschall, Abstand, Strobo-Effekt, Windwahn, Klimawandel nicht existent, nicht bei mir, immer nur bei uns, unsere schöne Landschaft, die armen Tiere, der Wald geht gar nicht (obwohl eh schon tot), Überschwemmungen, Sicherheit, unsere Feuerwehr, ... ), in die Tabellen einarbeiten, Abwägung schreiben (wenn möglich mit ähnlichen Aussagen der anderen 10.000 Stellungnahmen abgleichen und zusammenführen), auch nochmal rechtliche/gesetzliche Aspekte prüfen, und das in 2 Minuten ...
Wenn wir wieder so viele Eingänge haben, dann melde ich mich bei dir ;D

Und da beschreibst du wunderschön das Problem: Denken in Problemen und Arbeiten in Schema F.

Hier könnte der AG ganz easy bestimmen, dass es reicht, solche Stellungnahmen zu überfliegen und - da keine neuen Anhaltspunkte erkennbar sind - in einer entsprechenden Kategorie abzulegen. Vorgang erledigt.

Dadurch gewinnt man Zeit, sich mit solchen Stellungnahmen zu beschäftigten, die inhaltlich über blabla hinausgehen.

Machen wir doch auch - so doof sind wir auch nicht und wir suchen ständig Möglichkeiten, den Prozess zu optimieren. Selbst Software, die wir über unser eigenes Budget organisieren (weil so schneller, als über das Rechenzentrum oder It), wenn's hilft.
2 Minuten bleiben trotzdem utopisch. Selbst für das Erfassen, Archivieren und Zuordnen auf "gleichlautend".
Aber auch die Bürgerinitiativen sind nicht doof, die geben Textbausteine raus, so dass jeder was anderes schreiben kann. Da muss man dann trotzdem wenigstens inhaltlich das ganze überflogen haben.

Einem angelernten Mitarbeiter traue ich zu, einen Einseiter innerhalb von 2 Minuten zu überfliegen und bei nicht vorhandener Relevanz in den Ordner "gleichlautend" zu heften. Ggf. noch einen Strich auf nem Blatt zur Dokumentation der Anzahl. Fertig. Braucht man noch nichtmal Software für.

Für die inhaltliche Bewertung zur Identifikation von "gleichlautend" reicht nämlich die studentische Hilfskraft in E3 oder ein Azubi. Stellungnahmen, die der Studi / Azubi nicht entsprechend bewerten kann, dokumentiert und erfasst er und leitet sich an die entsprechenden Mitarbeiter weiter.

So kriegst du innerhalb kürzester Zeit eine Reduktion der Stellungnahmen auf die wirklich wesentlichen Inhalte umgesetzt.

sebbo83

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« Antwort #359 am: 10.07.2023 17:07 »
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen,
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.
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2 Minuten - also, Stellungnahme (wenn schriftlich eingereicht) abtippen, ins System übertragen, lesen, Inhalte zuordnen (Infraschall, Abstand, Strobo-Effekt, Windwahn, Klimawandel nicht existent, nicht bei mir, immer nur bei uns, unsere schöne Landschaft, die armen Tiere, der Wald geht gar nicht (obwohl eh schon tot), Überschwemmungen, Sicherheit, unsere Feuerwehr, ... ), in die Tabellen einarbeiten, Abwägung schreiben (wenn möglich mit ähnlichen Aussagen der anderen 10.000 Stellungnahmen abgleichen und zusammenführen), auch nochmal rechtliche/gesetzliche Aspekte prüfen, und das in 2 Minuten ...
Wenn wir wieder so viele Eingänge haben, dann melde ich mich bei dir ;D

Und da beschreibst du wunderschön das Problem: Denken in Problemen und Arbeiten in Schema F.

Hier könnte der AG ganz easy bestimmen, dass es reicht, solche Stellungnahmen zu überfliegen und - da keine neuen Anhaltspunkte erkennbar sind - in einer entsprechenden Kategorie abzulegen. Vorgang erledigt.

Dadurch gewinnt man Zeit, sich mit solchen Stellungnahmen zu beschäftigten, die inhaltlich über blabla hinausgehen.

Machen wir doch auch - so doof sind wir auch nicht und wir suchen ständig Möglichkeiten, den Prozess zu optimieren. Selbst Software, die wir über unser eigenes Budget organisieren (weil so schneller, als über das Rechenzentrum oder It), wenn's hilft.
2 Minuten bleiben trotzdem utopisch. Selbst für das Erfassen, Archivieren und Zuordnen auf "gleichlautend".
Aber auch die Bürgerinitiativen sind nicht doof, die geben Textbausteine raus, so dass jeder was anderes schreiben kann. Da muss man dann trotzdem wenigstens inhaltlich das ganze überflogen haben.

Einem angelernten Mitarbeiter traue ich zu, einen Einseiter innerhalb von 2 Minuten zu überfliegen und bei nicht vorhandener Relevanz in den Ordner "gleichlautend" zu heften. Ggf. noch einen Strich auf nem Blatt zur Dokumentation der Anzahl. Fertig. Braucht man noch nichtmal Software für.

Für die inhaltliche Bewertung zur Identifikation von "gleichlautend" reicht nämlich die studentische Hilfskraft in E3 oder ein Azubi. Stellungnahmen, die der Studi / Azubi nicht entsprechend bewerten kann, dokumentiert und erfasst er und leitet sich an die entsprechenden Mitarbeiter weiter.

So kriegst du innerhalb kürzester Zeit eine Reduktion der Stellungnahmen auf die wirklich wesentlichen Inhalte umgesetzt.

Ganz so einfach ist das nicht, aber im Prinzip läuft es so und dafür gibt es tatsächlich Azubis. Rechtsicher müssen wir schon bleiben und leider muss alles kategorisiert und nummeriert werden, selbst Gleichlautende, damit sich jeder berücksichtigt fühlt und kein Klagegrund gibt.