Naja die meisten jungen Berufseinsteiger suchen sich doch mittlerweile den Arbeitgeber mit der besseren Work-Life-Balance aus. Lieber 35h als 40h. Selbst wenns ein paar Euro weniger gibt.
Arbeitszeit reduzieren wird das Thema der nächsten 2 Dekaden.
Das ändert sich dann wenn es um das Thema Hausbau Hauskauf geht. Dann wird ganz schnell wieder das Geld priorisiert
Das bezweifele ich hingegen; jemand der so reflektiert ist, um in jungen Jahren festzustellen, dass Arbeit und Geld eben nicht alles ist, dürfte wohl eher nicht der typische Hauskäufer sein.
Doch. Sobald Familie und entsprechender Wohnraum und Lebenshaltungskosten anfallen.
Im Gegenteil. Der AN wird sich dann doch eine Stelle in der freien Wirtschaft suchen. 35h/Woche bei einem höheren Gehalt zum Vergleich im öD bei 40h/Woche.
Derjenige, der in jungen Jahren feststellt, dass Arbeit und Geld nicht alles ist, der hat sich kein Haus für eine Million gebaut, sondern etwas Kleineres mit einer vernünftigen Rate, die es erlaubt nicht jeden Cent umdrehen zu müssen.
Ich hatte in den letzten Jahren mehrere finanziell interessante Jobangebote, die ich wegen der Work-Life-Balance abgelehnt habe. Was bringt mir die die Kohle, wenn ich dafür meine Frau kaum sehe und von meiner Tochter nichts mehr mitbekomme? Dann lieber paar Euro weniger im Monat und dafür Zeit haben zu leben.
Immobilienpreise bekannt?
Corona hat doch auf Remote-Working wie ein Brandbeschleuniger gewirkt und bei vielen Betrieben hier richtig Bewegung reingebracht. Ich bin als Arbeitnehmer, je nach Tätigkeit, nicht mehr dazu gezwungen in der Nähe meines Arbeitsorts zu wohnen und kann so auch in günstigeren Gegenden leben und mir dann dort etwas kaufen. Somit entfällt dann auch das lästige Pendeln in die Städte.
Trugschluss. Der Spieß wird mit der Zeit umgedreht werden.
Die Arbeitgeber suchen sich dann die Home-Officler aus, die sich aus günstigen Gegenden bewerben. Dann müssen sie in der Tendenz weniger zahlen.
Und wenn der Job auf englisch machbar ist schauts ganz düster aus.... Dann können auch immer mehr Inder in Indien engagieren. Saubillig und fleissig!
Und was genau ist daran jetzt neu oder schlimm?
Schlimm daran ist zB. wenn Deine Frau (als fiktive Einwohnerin Baden-Würtenbergs) sich als Sachbearbeiterin bei Mercedes in Stuttgart im HomeOffice bewirbt, aber lieber die Dame mit gleicher Quali aus Meck-Pomm genommen wird weil sie billiger ist. Zuviel HomeOffice wird zu Lasten der Arbeitnehmer gehen.
Wieso ist diese Dame denn billiger? Mercedes unterliegt doch der Tarifbindung und zahlt nach Tätigkeit bzw. Eingruppierung und nicht nach Wohnort. Oder liege ich da falsch?
Ich bin der festen Überzeugung, dass viel Home Office für beide Seiten ein Gewinn ist - auch oder gerade im öD. Allein schon durch die einzusparenden Mieten für Büroflächen lässt sich ein echter Benefit generieren, sodass Geld für andere Dinge da ist.
Aus meiner Sicht geht zu viel Büroarbeit zu Lasten der Arbeitnehmer. Ich verliere jeden Tag wertvolle Lebenszeit im Auto auf Grund der Fahrt. Ich verpeste die Umwelt und muss mehr Geld für Sprit und Unterhalt des KFZ ausgeben. Ich sehe meine Familie weniger. Ich bin ab 7:00 Uhr erreichbar, in Stoßzeiten auch ab 6:00 Uhr.
Aus meiner Sicht geht zu viel Büroarbeit auch zu Lasten der Arbeitgeber. Wenn ich in der aktuellen Situation Schnupfen-/Coronasymptome habe, bleibe ich zu Hause, melde mich krank und meine Arbeit bleibt liegen. Die Kita hat geschlossen und/oder mein Kind ist krank: meine Frau oder ich bleiben mit Kind-Krank zu Hause und die Arbeit bleibt liegen. Ich nehme nur Termine in der Zeit zwischen 9:00 und 15:00 Uhr an, weil ich die Fahrtzeit und Kita-Bringen von meinem Kind vorher koordinieren muss.