was kommt als nächstes? Dass die bösen Flüchtlinge für die falsche Eingruppierung verantwortlich sind?
Einmal Opfer immer Opfer?
Ist das jetzt das Jammerbecken der AFD geworden?
Was hat das eigentlich noch mit der Tarifrunde 2021 zu tun?
Ich stelle nur Fragen.
Die Antworten sind: Kosten, Kosten und nochmals Kosten. Und da man einen Kuchen eben nur einmal essen kann, ist woanders weniger Kohle da. Ist es angekommen?
Bei einem Thema, das so komplex ist wie Migration, können Hypothesen manchmal dabei helfen, die Realität zu begreifen. Ohne Zuwanderung und bei konstanter Erwerbsbeteiligung würde das Arbeitsangebot in Deutschland bis 2050 um rund 40 Prozent sinken. Ein erschreckendes Szenario mit einer klaren Aussage: Deutschland braucht Migration, um wirtschaftlich bestehen zu können.
Schon heute ist die Industrie auf Zuwanderung angewiesen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein Großteil der Unternehmen bestätigt, dass interkulturelle Kompetenzen unverzichtbar sind. Fachkräfte aus dem Ausland können dabei helfen, erfolgreich neue Märkte zu erschließen. Auch im Bereich der Innovationen, ein starkes Zugpferd der deutschen Wirtschaft, ist es nur wünschenswert, dass immer mehr ausländische Forscher nach Deutschland kommen. Gemessen am Anteil der angemeldeten Patente haben hochqualifizierte Einwanderer einen positiven Einfluss auf die Innovationskraft von Unternehmen.
Durch den demografisch bedingten Rückgang der Erwerbsbevölkerung in der Bundesrepublik ist die Arbeitsmigration die wichtigste Maßnahme, um den Arbeits- und Fachkräftemangel zu bewältigen. So bilden Einwanderer beispielsweise schon heute eine tragende Säule im medizinischen Versorgungssystem, sind insbesondere in der Pflege wichtig. Diese muss in den nächsten Jahren noch weiter ausgebaut werden. Denn, so schätzt das Statistische Bundesamt, die Zahl der Pflegebedürftigen wird sich bis 2030 um knapp 30 Prozent erhöhen.
Das Gegenteil ist demnach der Fall: Migranten essen keinen Kuchen auf, sie sind da, um mehr Kuchen zu backen.