Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion  (Read 796273 times)

Leonhardt

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #2325 am: 18.11.2022 08:29 »
Ja, es ist schon sehr frustrierend zuzuschauen wie in anderen Branchen jetzt die besseren Abschlüsse kommen, während man im TV-L nach bescheidenen 14 Monaten Nullrunde und zuvor niedrigen +1,29% jetzt +2,8% mehr bekommt während einem das Geld nur so durch die Finger rinnt... Motivierend ist das nicht.
Zumal mit Besserung wohl erst Anfang/Mitte 2024 zu rechnen ist - wenn überhaupt. Das ist echt übel. Derweil geht man mit Nullrunde und Minigehaltssteigerungen durch die Hochinflationsphase...

Zinc

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #2326 am: 18.11.2022 09:23 »
Ja, es ist schon sehr frustrierend zuzuschauen wie in anderen Branchen jetzt die besseren Abschlüsse kommen, während man im TV-L nach bescheidenen 14 Monaten Nullrunde und zuvor niedrigen +1,29% jetzt +2,8% mehr bekommt während einem das Geld nur so durch die Finger rinnt... Motivierend ist das nicht.
Zumal mit Besserung wohl erst Anfang/Mitte 2024 zu rechnen ist - wenn überhaupt. Das ist echt übel. Derweil geht man mit Nullrunde und Minigehaltssteigerungen durch die Hochinflationsphase...

Welche Besserung soll deiner Meinung nach Anfang/Mitte 2024 eintreten?

WasDennNun

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« Antwort #2327 am: 18.11.2022 09:26 »
Ja, es ist schon sehr frustrierend zuzuschauen wie in anderen Branchen jetzt die besseren Abschlüsse kommen, während man im TV-L nach bescheidenen 14 Monaten Nullrunde und zuvor niedrigen +1,29% jetzt +2,8% mehr bekommt während einem das Geld nur so durch die Finger rinnt... Motivierend ist das nicht.
Zumal mit Besserung wohl erst Anfang/Mitte 2024 zu rechnen ist - wenn überhaupt. Das ist echt übel. Derweil geht man mit Nullrunde und Minigehaltssteigerungen durch die Hochinflationsphase...

Welche Besserung soll deiner Meinung nach Anfang/Mitte 2024 eintreten?
Lohnsteigerung im TV-L

Leonhardt

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« Antwort #2328 am: 18.11.2022 09:30 »
Die Auszahlung eines höheren Gehalts in Folge der kommenden Tarifrunde oder die Zahlung einer sog. "Inflationsprämie".

Die kommende Tarifrunde wird ja sicher wieder ab Oktober 2023 3 Monate lang bei Wein, Weib und Gesang ausgetragen und wird wie eh und je mit einem fulminanten und noch nie da gewesenen Ergebnis Ende 2023 oder Anfang 2024 enden. Dann müssen die Gewerkschaften das Ergebnis noch annehmen lassen, dann werden die Tarifverträge durchgeschrieben und bis mehr Geld, wenn auch mit Nachzahlung, auf dem Konto landet, ist Anfang/Mitte 2024 erreicht.

Sehe ich das zu pessimistisch von der Zeitschiene her?

DanNRW

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« Antwort #2329 am: 18.11.2022 09:50 »
Die Auszahlung eines höheren Gehalts in Folge der kommenden Tarifrunde oder die Zahlung einer sog. "Inflationsprämie".

Die kommende Tarifrunde wird ja sicher wieder ab Oktober 2023 3 Monate lang bei Wein, Weib und Gesang ausgetragen und wird wie eh und je mit einem fulminanten und noch nie da gewesenen Ergebnis Ende 2023 oder Anfang 2024 enden. Dann müssen die Gewerkschaften das Ergebnis noch annehmen lassen, dann werden die Tarifverträge durchgeschrieben und bis mehr Geld, wenn auch mit Nachzahlung, auf dem Konto landet, ist Anfang/Mitte 2024 erreicht.

Sehe ich das zu pessimistisch von der Zeitschiene her?

DanNRW

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« Antwort #2330 am: 18.11.2022 10:00 »
Das siehst du leider schon richtig. Seit über 20 Jahren befinden wir uns in einer Abwärtsspirale gegenüber der IG Metall. Wenn die Länder fürsorglich gegenüber ihren Beschäftigten wären, würden sie von sich aus in 2023 die € 3000,-- Inflationsprämie als Nachschlag für die letzte Tarifrunde zahlen. Aber von unserer ach so tollen Gewerkschaft hört man ja auch nichts. 

Albeles

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« Antwort #2331 am: 18.11.2022 10:55 »
Also von 8,5% und 3000€ Prämie können wir nur träumen.
Könnte mir vorstellen da kommt sowas wie 2000€ raus und einmal 3% und danach nochmal 2%. Laufzeit 3 Jahre.

Garfield

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« Antwort #2332 am: 18.11.2022 13:12 »
Also von 8,5% und 3000€ Prämie können wir nur träumen.
Könnte mir vorstellen da kommt sowas wie 2000€ raus und einmal 3% und danach nochmal 2%. Laufzeit 3 Jahre.

Ach komm, wäre das unser Abschluss würde man sofort meckern, dass es eben keine 8,5 Prozent sind, sondern knappe 5%, was im zweiten Jahr kommt darf man nicht mitzählen. Einmalzahlungen sind auch immer schlechter als Tabellenerhöhungen, also ein absolut mieses Ergebnis: 5% Erhöhung bei 10% Inflation einzufahren. Plöde Gewerkschaften.

Shallow

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #2333 am: 18.11.2022 18:28 »
Mir erschließt sich das Drama in drei Akten auch nicht, wenn am Ende meist eh um die 2,5 Prozent herauskommen, am besten auf zwei Jahre aufgeteilt. Bezüglich der Inflation tut die Nullrunde und die späten Neuverhandlungen wirklich weh. Auf eine Zwischenverhandlung, wie sie es vor kurzem u.a. für die Erzieher*innen im öD gab, kann man im TV-L wohl auch nicht hoffen. Wie mein alter Kollege sagte: "Das bedeutet dann auch angemessen weniger Leistung". Schon jetzt ist für den Nachwuchs ein Gros der Arbeitsbereiche zu schlecht bezahlt, um sich darauf zu bewerben. Aber da erzähl ich hier ja niemandem etwas Neues.

Hanibal

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #2334 am: 19.11.2022 07:59 »
Hallo, ich möchte mich hier mal zur Wort melden. Ich komme ja ursprünglich noch frisch aus der Wirtschaft. Die Abschlüsse der IGM sind schon deutlichst besser. Allerdings, gibt es nur noch wenige Betriebe die tarifgebunden sind. Viele treten aus dem AG Verband aus, alleine schon wegen der Tarifforderungen. Ich habe mal in einem Betrieb gearbeitet der tarifgebunden war. Aber durch diverse schlechte Zahlen, wurden dann Sondertarifverträge verhandelt und der IGM Beschlüsse aus dem Weg zu gehen. Die Folge waren: Entlasssungen, kein Urlaubs / Weihnachtsgeld, keine Tarifanpassungen von Löhnen und Gehälterns, Teilweise Anpassung der Arbeitszeit nach open ohne Entgelt für 2 Jahre. War schon übel.
In dem letzten Unternehmen wurde sich gar nicht an die IGM angelehnt. Alles frei verhandelbar. Da wurde auch nur wenn überhaupt kleine Gehaltsanpassungen vorgenommen.

Ich denke, dass der derzeitige Tarifabschluss einige Unternehmen zwingen wird wieder Sondertarifverträge einzuführen. Denn die gestiegenen Energiekosten, Inflation können so auch nicht an die Kundschaft weitergegeben werden. Denke das wird noch zum Problem.

Dennoch kann es nicht sein, dass alles auf den AN abgewälzt wird.

Die schlechten Tarifverträge von öffentlichen Dienst sind mir ein Rätzel. Bei dem derzeitigen Fachkräftemangel verstehe ich nicht, dass hier nicht um Personal mit guten Konditionen geworben wird.

Ich habe nie verstanden, warum sehr viele Menschen über die Jahre im öffentlichen Dienst unmotiviert geworden sind. Nun weiss ich es.

Tagelöhner

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #2335 am: 19.11.2022 09:05 »
In der Presse kursiert doch, dass der Arbeitsmarkt aktuell ein Arbeitnehmermarkt sei. Wenn das zutrifft, dürfte der Spielraum der Arbeitgeber i. Allg. begrenzt sein, die Konditionen zu verschlechtern.

Zitat
Bei dem derzeitigen Fachkräftemangel verstehe ich nicht, dass hier nicht um Personal mit guten Konditionen geworben wird.

Der Fachkräftemangel im Öffentlichen Dienst ist doch in weiten Teilen auch ein Märchen. Es gibt nach wie vor viel zu viele Bullshitjobs, und Stellen die nicht richtig ausgelastet werden. Mit etwas Entscheidungsfreude zur Straffung und Besinnung auf das Wesentliche könnten diese weg rationalisiert werden und stattdessen werden darauf auch noch zum Teil "überqualifizierte" Fachkräfte geparkt.

WasDennNun

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #2336 am: 19.11.2022 09:09 »
Fachkräftemangel gibt es in den MINT Berufen und Köche haben wir auch zu wenig. Letzteres ist aber zum Glück kein öD Problem.

Aktienprimus

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« Antwort #2337 am: 19.11.2022 09:15 »
"Ich habe nie verstanden, warum sehr viele Menschen über die Jahre im öffentlichen Dienst unmotiviert geworden sind. Nun weiss ich es."

Viele Probleme sind wohl auch hausgemacht im ÖD. Wobei es natürlich je nach Position und Entgeltgruppe Netto betrachtet dazu teils eklatante Unterschiede im Vergleich mit verbeamteten Kollegen (vergleichbare Aufgabenstellung) gibt. Das kann bei einigen angestellten Kollegen die Motivation zusätzlich schädigen. Bei uns wird nur im Bereich der Verwaltung zum Teil verbeamtet nicht jedoch im technischen Bereich der Ingenieure und ITler. Würde zumindest rein finanziell betrachtet einigen durchaus ein spürbares Plus bringen bei den üblicherweise zu erwartenden Besoldungsgruppen.

Für mich als Ingenieur stellt sich derzeit auch angesichts anhaltend sehr hoher Auslastung und schlechter Entwicklung des TV-L die Frage: Sind Vorteile meiner Beschäftigung hier im Gesamtblick betrachtet noch ausreichend oder sollte ich einer Beschäftigung nach TV-L den Rücken zudrehen und zum Beispiel die Branche wechseln? Mal sehen wo die Reise hingeht.

LehrerBW

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Antw:Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
« Antwort #2338 am: 19.11.2022 09:15 »
Fachkräftemangel gibt es in den MINT Berufen und Köche haben wir auch zu wenig. Letzteres ist aber zum Glück kein öD Problem.

Zumindest in Baden–Württemberg haben wir auch einen eklatanten Lehrermangel.

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/studie-gew-lehrkraeftemangel-dramatische-verschaerfung-100.html

Tagelöhner

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« Antwort #2339 am: 19.11.2022 09:23 »
Dann werden halt die Klassengrößen wie in früheren Zeiten wieder vergrößert, die Digitalisierung sollte ja dabei helfen eine zufriedenstellende Vermittlung der Lehrinhalte auch für größere Klassen noch zu ermöglichen.

Das Kultusministerium sollte künftige Lehrer lieber mit Kernkompentenzen zur Aufrechterhaltung der eigenen psychischen Gesundheit und im Umgang mit lernresistenten, gewaltaffinen Problemkindern aus patriachalisch geprägten Zuwanderungsländern ausstatten.

Vorsicht könnte Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.