Autor Thema: neue Tarifrunde  (Read 741551 times)

KlammeKassen

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1530 am: 01.06.2024 17:27 »
... Ist das Kindergeld letztes Jahr massiv gestiegen, so dass beim Kinderfreibetrag noch Nachholbedarf existiert? Wenn dem nicht so ist, ist es natürlich Mist. Wenn dies aber so ist, dann wäre es legitim, hier nachzuziehen.
Nächstes Jahr soll eine Erhöhung des Kindergeldes erfolgen, das wurde zumindest schon gesagt (ja ich weiß, gesagt wird immer viel in der Politik....)

Das ganze Konstrukt ist vom Prinzip her Mist
Korrekt Mist
Also einfach den Kinderfreibetrag entfernen und das Kindergeld als reinen nominale Nettozuschuß umrechnen gut ist.
Bei der Alimentation der Beamten wird es kommen müssen, ab Kind Drei schon vom BVerG zwingend notwendig erachtet, also so what, dann doch gleich für alle und ab Kind 1

das wäre eine mögliche Idee.

Mit den Beamten wird es künftig ohnehin noch spannend.... auch was die Altersvorsorgung angeht. Wenn die Arbeitnehmer dann schön weit über 20 % abdrücken müssen und die Beamten immer noch gar nichts und dennoch hohe Pension bekommen... ob das noch vermittelbar ist?

Sicherlich ist es richtig, dass eine Einbeziehung von Beamten in das normale Rentensystem die Kassen zusätzlich belasten würde. Jedoch dürfte eigentlich alles besser für die Staatskassen sein, wenn der Arbeitgeber nicht 100 % alleine trägt
Nein!
ob Pension oder Rente die bessere Wahl für den Staat ist, hängt primär vom Kapitalmarktzins ab.
Also wenn du die Glaskugel hast, nehm ich sie dir gerne ab.

Inwiefern?
Bei Arbeitnehmern muss auch der öffentliche Dienst als Arbeitgeber 50 % der Rentenbeiträge zahlen,
bei Beamten muss er alles selbst tragen (es werden Rückstellungen gebildet, die sich ggf. verzinsen, ja). Oder worauf wolltest du hinaus?

Das Generationenkapital ist vermeintlich nett gedacht, in der Form aber absolut sinnlos. Es hätte wie in Schweden ausfinanziert werden müssen. Die hier prognostizierten 10 Mrd. pro Jahr ab 2035 bringen einfach so gut wie gar nichts, wenn die Rentenzahlungen dann etwa bei 800 Mrd. im Jahr liegen.
Es hätte daher richtig aufgezogen werden müssen. Aber das ist mit R+G nicht zu machen. Bei denen werden dann einfach maßlos die Beiträge erhöht und den Rest gibt der staat. der Staat kann ja Geld drucken, dann läuft das schon.

Und Heil stellt sich dann hin und sagt, dass wir diese 22,3 % gut schaffen können und das schon im machbaren Rahmen ist (Arbeitgebervertreter sehen das übrigens auch anders).
Schön wie er als Beamter (ohne diese Abgaben) dann auch noch ausblendet, dass die Beitäge zu PV und KV auch noch massiv steigen werden und wir dann aller Voraussicht nach bei schön über 50 % sein werden.

Herrliche Zukunftsaussichten für Leute in meinem Alter, die noch mindestens 30 Jahre arbeiten dürfen.

KlammeKassen

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« Antwort #1531 am: 01.06.2024 17:33 »

Auch habe ich nicht mitbekommen, dass die FDP unbedingt die letzten 3 AKW (die sicherer sind als alles was an den Grenzen zu Deutschland steht) abschalten will, damit der Strom teurer wird (nur wegen der Ideologie, nicht weil es sonst Sinn machen würde)



OHne Ideologie würdest Du noch in Höhlen leben, da es dann keine ERfindungen und keinen Fortschritt gegeben hätte.. Im übrigen mach unbeherrschbare Technik abzuschaffen auf jeden Fall Sinn.

Geht..... wenn alle anderen europäischen Staaten (sogar Skandinavien, die eine bessere Bildung genossen haben) darauf setzen.
Außerdem... wenn ein AKW an der Grenze von Polen, Niederlande oder Frankreich Probleme macht.... wird es kaum an der Grenze stoppen. Oder meinst du Nancy macht dann dort eine Strahlungskontrolle? :-X
Ach ja wie war das noch ls die Schweiz den Rhein rot gefärbt mit Gift hatte….

Ist ein klares Argument für Egal, dann wir auch.

Oder anders Gesagt, was geht mich die Politik im Ausland an?

Es geht uns insofern an, dass nuklerare Stahlungen nicht an Grenzen stoppen.

Ich bin auch kein absoluter pro AKW Mensch, aber dieser "auf Teufel komm raus" aus dem System so starr und unflexibel durchzuziehen, war wenig intelligent. Das hätte man jetzt noch ein paar Jahre laufen lassen können bis genug andere Quellen vorhanden sind (jetzt aus der neuen Situation heraus, wo billiges Gas weggefallen ist).

Die Sinnhaftigkeit in der Politik ist das große Problem.

"Bis 2023 steigen wir aus der AKW Technologie aus." (=> egal, wie die Umstände dann sind)

Es wäre doch wesentlich sinnvoller so ein Ziel mit einem anderen zu verknüpfen und nicht mit einer Jahreszahl; beispielsweise "wir steigen dann aus, wenn wir 70 % erneuerbare Energien haben."

NelsonMuntz

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1532 am: 01.06.2024 19:09 »
...
Das Generationenkapital ist vermeintlich nett gedacht, in der Form aber absolut sinnlos. Es hätte wie in Schweden ausfinanziert werden müssen. Die hier prognostizierten 10 Mrd. pro Jahr ab 2035 bringen einfach so gut wie gar nichts, wenn die Rentenzahlungen dann etwa bei 800 Mrd. im Jahr liegen.
Es hätte daher richtig aufgezogen werden müssen. Aber das ist mit R+G nicht zu machen. Bei denen werden dann einfach maßlos die Beiträge erhöht und den Rest gibt der staat. der Staat kann ja Geld drucken, dann läuft das schon.
...

Das Umstellen von einem Umlage- auf ein Anlageverfahren ist ein äußert kostspieliger Prozess - die 800 Mrd. geben Dir da ja schon eine ungefähre Größenordnung.

Prinzipiell würde eine kapitalgedeckte Rente (Abwesenheit von Krieg und fortdauernde Prosperität vorausgesetzt) natürlich ertragreicher sein.

Die Frage wäre hier: Woher die Anfangsfinanzierung nehmen?

(... Ich könnte mir da eine Erb- und Vermögenssteuer wie in der (dem Sozialismus völlig unverdächtigen) Schweiz vorstellen - die käme in DE auf grob 70 Mrd. im Jahr. Aber ich denke, da würde die FDP im Dreieck titschen ;))

MoinMoin

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« Antwort #1533 am: 02.06.2024 07:43 »
Inwiefern?
Bei Arbeitnehmern muss auch der öffentliche Dienst als Arbeitgeber 50 % der Rentenbeiträge zahlen,
bei Beamten muss er alles selbst tragen (es werden Rückstellungen gebildet, die sich ggf. verzinsen, ja). Oder worauf wolltest du hinaus?
Bei dem einem System zahlt man heute nichts, dafür dann lebenslang.
Bei dem anderm heute was und dann nix mehr.
Ob das heute ausgezahlte Geld am Kapitalmarkt angelegt die Kosten deckt, für die lebenslnge Alimentation ist durchaus stark vom Zins den man erwirtschaftet abhängig.
Da gibt es entsprechende Simulationen zu, die ich leider nicht mehr zur Hand habe. Da ist interessanterweise auch differenziert zwischen mD,gD, hD welche Zins da statistisch benötigt wird, weil unterschiedlich lange auf der Payroll.

MoinMoin

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« Antwort #1534 am: 02.06.2024 08:02 »
Es geht uns insofern an, dass nuklerare Stahlungen nicht an Grenzen stoppen.

Ich bin auch kein absoluter pro AKW Mensch, aber dieser "auf Teufel komm raus" aus dem System so starr und unflexibel durchzuziehen, war wenig intelligent. Das hätte man jetzt noch ein paar Jahre laufen lassen können bis genug andere Quellen vorhanden sind (jetzt aus der neuen Situation heraus, wo billiges Gas weggefallen ist).

Die Sinnhaftigkeit in der Politik ist das große Problem.

"Bis 2023 steigen wir aus der AKW Technologie aus." (=> egal, wie die Umstände dann sind)

Es wäre doch wesentlich sinnvoller so ein Ziel mit einem anderen zu verknüpfen und nicht mit einer Jahreszahl; beispielsweise "wir steigen dann aus, wenn wir 70 % erneuerbare Energien haben."
Da bin ich durchaus bei dir, wurde ja auch im kleinem gemacht.
Was vergessen wird, ist dass man so ein AKW nicht von heute auf morgen an und abschalten oder großartig verlängern kann. Und man viel Geld investieren muss, damit es dann ein paar Jahre länger läuft und dann auch laufen muss, weil sonst noch unwirtschaftlicher.
Die Sicherheitsüberprüfungen zum eine, die Brennelemente kommen auch nicht einfach in 3 Monate nach Bestellung und können dann 9 Monate später zurückgeschickt werden, das Personal freut sich auch wenn sie nicht wissen, ob sie in 3 oder in 12 Monate woanders arbeiten sollen und so weiter und so fort.
Die Wirtschaft braucht aber verlässliche und planbare Ansagen und würde sich ein solch laufendes Ziel noch mehr subventionieren lassen und davon haben sie im Bereich AKW direkt und indirekt genug bekommen, ist ja nicht der billigste Strom, den wir da bekommen.

Und was die Verlängerung der AKW in der Krise angeht, da blicke ich nicht mehr durch wer da wie flunkert.
Und was die vernünftige, von Merkel eingeführte CO2 Abgabe angeht, da hat die Regierung doch genauso wie du es dir wünsche es geregelt.
Ausgesetzt bis sich der Markt beruhigt hat und nicht stoisch durchgezogen. Kriegen dann aber, wenn sie den ursprünglichen Plan, der nicht von ihnen stammte, wieder einsetzten, trotzdem einen auf den Deckel….

Tja, hauptsache mecker, denn wie mans macht macht mans falsch.

BAT

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« Antwort #1535 am: 02.06.2024 09:43 »

Das Umstellen von einem Umlage- auf ein Anlageverfahren ist ein äußert kostspieliger Prozess - die 800 Mrd. geben Dir da ja schon eine ungefähre Größenordnung.

Die Frage wäre hier: Woher die Anfangsfinanzierung nehmen?

(... Ich könnte mir da eine Erb- und Vermögenssteuer wie in der (dem Sozialismus völlig unverdächtigen) Schweiz vorstellen - die käme in DE auf grob 70 Mrd. im Jahr. Aber ich denke, da würde die FDP im Dreieck titschen ;))

Die 800 Mrd. müssen ja nicht fix sein, es gibt die Möglichkeit, den Rentenbeginn zu verschiben.

Ausgaben Rente mit 63 im Jahr 2023: 46 Mrd. - die gibt es seit 2014, nehmen wir pro Jahr im Schnitt 25 Mrd. Euro an, dann sind hier schon 275 Mrd. aufgelaufen, die man stattdessen am Kapitalmarkt anlegen könnte.

Aus eigener Erfahrung sind insbesondere die von dir anvisierten Erbempfänger und die mit Rente mit 63 doch stark deckungsgleich.

BAT

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« Antwort #1536 am: 02.06.2024 09:45 »
Wann gibt es eigentlich das Klimageld? Ich bin schon 20 Jahren nicht mehr geflogen... ;D

MoinMoin

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« Antwort #1537 am: 02.06.2024 09:54 »
Ein echtes "Minusgeschäft" ist doch nur die abschlagsfreie Rente für besonders langjährig Versicherte (bei den anderen ist es nur eine Auszahlungsverschiebung), und da doch auch nur die max. 4 Jahre bis zur Altersrente und für diese wurde 2023 43 Mrd €uron bezahlt?
Das wären ja bei einer Rente von 2500€ 1,4 Mio Frührenter, die beschenkte werden, krass.

BAT

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« Antwort #1538 am: 02.06.2024 09:59 »
Viel schlimmer ist, dass gerade aus rot-grüner Sicht genau die falschen beschenkt werden. Da gab es mal eine Statistik, müsste man suchen, sind die Leute, die ehe genug haben und fit sind. Und fast nur Männer. Das würde sich mit der Erfahrungen mit den Kollegen decken. Die haben alle so ein dickes Grinsen im Gesicht, irgendwie schon wieder geil...

Aber es kommt bei den Wählern an.

MoinMoin

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« Antwort #1539 am: 02.06.2024 10:20 »
Viel schlimmer ist, dass gerade aus rot-grüner Sicht genau die falschen beschenkt werden. Da gab es mal eine Statistik, müsste man suchen, sind die Leute, die ehe genug haben und fit sind. Und fast nur Männer. Das würde sich mit der Erfahrungen mit den Kollegen decken. Die haben alle so ein dickes Grinsen im Gesicht, irgendwie schon wieder geil...

Aber es kommt bei den Wählern an.
Meinst du die 45 Jahre und dann abschlagsfreien Rentner?
Das bekommt kein Akademiker hin, sondern nur die, die eine Ausbildung gemacht haben und dann durchgängig malocht (also Männer)
Mit Abi und Ausbildung wird es schon knapp
Ab mit 18
+45 = 63 Jahre quasi Punkt Landung.....

und wenn das tatsächlich rund 1,4 Mio Wähler sind......

BAT

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« Antwort #1540 am: 02.06.2024 10:28 »
Akademiker sind doch hier ein randständiges Thema.

Na, es kommt ja noch viel schlimmer ist. Diese ganzen Milliarden hätten ohne Zinsen generiert werden können.

Und der Entzug von Arbeitskraft in Zeiten des Fachkräftemangels entzieht dem Markt doch so etliches. Was das ZUSÄTZLICH noch an eingebüsster Wirtschaftskraft bedeutet...

MoinMoin

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« Antwort #1541 am: 02.06.2024 10:39 »
Akademiker sind doch hier ein randständiges Thema.

Na, es kommt ja noch viel schlimmer ist. Diese ganzen Milliarden hätten ohne Zinsen generiert werden können.

Und der Entzug von Arbeitskraft in Zeiten des Fachkräftemangels entzieht dem Markt doch so etliches. Was das ZUSÄTZLICH noch an eingebüsster Wirtschaftskraft bedeutet...
Deswegen wird dort ja gegengesteuert und man kann weiter arbeiten und Rente plus Lohn ohne Abschläge kassieren.

Krank

Die Theorie hinter der abschlagsfreien Rente war doch die, dass das eh nur die schwerarbeitende Bevölkerung ist, die das Schafft (Handwerk etc)

Und die Rente mit Abschlägen lohnt sich für das System, wenn die Leute halt älter als ~80 werden, dann wird es ein "Geschäft"

BAT

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« Antwort #1542 am: 02.06.2024 10:42 »

Die Theorie hinter der abschlagsfreien Rente war doch die, dass das eh nur die schwerarbeitende Bevölkerung ist, die das Schafft (Handwerk etc)


Müssen wir die Statistik mal suchen, aber ich hätte so in Erinnerung, dass großteils die "falsche" Gruppe getroffen wurde. Büroleute im öD und sonstwo...

XLS

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« Antwort #1543 am: 02.06.2024 11:33 »
...die Diskussion verdeutlicht mir immer wieder, dass es sich nicht lohnt, sich um Entgeltsteigerungen zu engagieren - weil die z. B. 3,4 Prozent mehr brutto kaum netto zu spüren sind.

Bei der KV habe ich mich ein wenig beruhigt, weil ich da die Beitragsbemessungsgrenze erreicht habe. Bei der Steuer freue ich mich über Lindners Wehrmutstropfen: regelmäßige Steuersenkungen / Erhöhung Grundfreitrag zum Abbau der kalten Progression.
Aber bei der Rentenversicherung liegt die Beitragsbemessungsgrenze bei über 90.000 Euro im Jahr, die ich wahrscheinlich nie erreichen werde.

Ich frage mich:
Warum wählen Menschen noch SPD und Grüne?
Welche Möglichkeiten habe ich, um dem Dilemma zu entgehen, dass sich Entgelterhöhungen mit zunehmendem Einkommen immer weniger rechnen?

NelsonMuntz

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« Antwort #1544 am: 02.06.2024 12:01 »
Ich frage mich:
Warum wählen Menschen noch SPD und Grüne?

Oh, das kann ich Dir beantworten: Weil diese Menschen von sinnstiftender Arbeit und einer großzügigen AZ-Verkürzung träumen ... 

Und Du machst da jetzt auch mit ;D ;)
« Last Edit: 02.06.2024 12:15 von NelsonMuntz »