Um die Höhe der VBL-Rente abschätzen zu können kann man nicht einfach so tun, als ob die Ansprüche alle im Jetzt erworben werden (indem man das aktuelle Gehalt ansetzt) und im Jetzt auch fällig werden (indem man für die Argumentation die aktuelle Kaufkraft der erworbenen Ansprüche ansetzt und nicht entsprechend abzinst).
Ich meine, das man das sogar besonders gut kann, weil man das nämlich auf der VBL-Homepage ohne Anpassungen rechnen kann. So erhält man genau die Betriebs-Rentenhöhe die ohne jegliche Anpassungen durch z.B. Einkommenserhöhungen rauskommt. So braucht man sich nicht um eine Kaufkraftbereinigung, Inflation usw. Gedanken machen, da weder Inflation noch Entgelterhöhungen Teil der Berechnung sind - es ist eine reine Stichtagsbetrachtung.
So erhält man auf den cent genau die Betriebsrente Stand heute.
Und gleiches kann man mit der gesetzlichen Rente berechnen - ohne künftigte Anpassungen des aktuellen Rentenwertes mit aufnehmen zu müssen. So weiß man, wie hoch beide Renten sein werden, wenn es keinerlei Erhöhungen beim Einkommen (--> VBL) oder Anpassungen des Durchschnittseinkommens / Rentenwerts (gesetzliche Rente) kommt.
Aus meiner Sicht perfekt für Vergleiche.
Wenn man jedoch in die Zukunft schauen möchte kann man beim VBL-Rechner z.B. auch eine 2%-Erhöhung eingeben und schon erhöht sich die Betriebsrente zum Zahltag in 45 Jahren um knapp 50%. Somit bleibt zwar der Wert des VBL-Punktes mit 4 € statisch, die Anzahl der Punkte wird aber größer.
(btw. umgekehrt zur Rente: Da steigt der Rentenwert, die Anzahl der zu verdienenden Punkte wird jedoch geringer, da deren Preis (durch die Erhöhung des Durchschnittseinkommens) steigt).
So zeigt sich, dass eine heute begonnene Erwerbsbiographie mit einem Durschnitsseinkommen nach E8/4 zu einer Betriebsrente von 1.100 € (Stand heute) führt. Eine jährliche Gehaltssteigerung von 2% führt zum Rentenbeginn in 45 Jahre zu einer Betriebsrente von 1.600 €.
Hier zeigt sich das diskutierte Manko - die Gehaltssteigerung beträgt 2% jährlich, ohne Zinseszinseffekt also 90 % in 45 Jahren, die Rentenerhöhung macht nur ca. 45 %, also 1% jährlich aus.
Da die Altersfaktoren kein Bestandteil der Berechnung sind, sieht es nach einem Kaufkraftverlust über die Jahre aus, was aber aus meiner Sicht nur den unterschiedlichen Rechenmodellen geschuldet ist.
Sorry für den langen Text, hatte keine Zeit, mich kurz zu fassen.