Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1034737 times)

Zinc

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1410 am: 23.08.2023 09:38 »
Hä? Die VBL ist doch voll lukrativ wenn man bedenkt wieviel das Land dazu gibt!

Du solltest nochmal die Definition von lukrativ googlen. Ich sehe das, was ich jeden Monat einzahle und das ist wirklich nicht wenig. Das, was am Ende bei rumkommt (selbst mit dem Arbeitgeberanteil), ist sicherlich alles, aber nicht "gewinnbringend".

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1411 am: 23.08.2023 09:59 »
Also warum sollte man da unterscheiden und das eine steuerbegünstigt stellen und das andere nicht?
Insbesondere wo man doch die 100%ige Wahlfreiheit haben will.

Eben aus steuerlichen Gründen. Außer man besteuert halt einfach nix aber da wird das Geschrei groß von den "Gerechtigkeitskriegern".
Aus steuerlichen Gründen würde man den Vermögenszuwachs unabhängig von Herkunft und Zweck gleich besteuern, dass Argument geht als absolut fehl.

Unterschiedliche Steuersätze dienen idR um Dinge zu steuern, wie z.B  "Gerechtigkeiten" zu oder abschaffen oder Anreize.

In diesem Fall, um den Anreiz zu schaffen eine Altersvorsorge am Kapitalmarkt zu organisieren.
Was aber kein Ziel mehr sein muss, da jeder ein Grundsicherungsniveau Rente bekommt und der Rest just for fun und nur für die eigenen Bedürfnisse ist.

Also kann der Staat sich da komplett durch steuerliche Maßnahmen raushalten.

Ich finde es seltsam, dass du einerseits dafür plädierst, dass der Staat sich weiter zurückziehen soll aus solchen Dingen und mehr Selbstverantwortung forderst, dann aber wieder (scheinbar dort wo du für dich Vorteile siehst) eine steuerliche Subvention verteidigst.

Zitat
Deswegen ist ja auch die Mehrwertsteuer für Geringverdiener so gerecht. (grins)
Deswegen haben wir unterschiedliche Sätze. Luxus 19% Lebensbedarf 7% Solar 0%  (den ganzen Bauernscheiss mit 3,5% etc. mal außen vor)

Und bzgl. Bezuschussung von Rente:
Ja, da werden Dinge aus Steuergelder eingezahlt, die mit der Rente an sich nichts direkt zu tun haben.
Also Elternzeiten, Erwerbsunfähigkeiten, ...
Kann man alles streichen, sollte man es auch?

Diese Dinge, werden, erstaunlicherweise mit Ansinnen der SPD (wow was ist bei denen los), in einer Leistung die aus Steuergeld finanziert wird zusammengefasst. Denkt man das Weiter, kann man diese Leistungen auch weiter so gewähren, und ob die Empfänger das nun in die neue Sparform überführen oder nicht obliegt diesen.
[/quote]
Schön, dass du es auch so siehst, dass die steuerlichen Zuschüsse in die Rentenkasse für Rentenferne Dinge genutzt werden und man diese (dann halt gesondert via andere Pötte) weiterbetreiben sollte, wenn man nur noch eine Grundrente als staatlichen Auftrag hat.
Damit also klar, dass die umlagebasierte Rente nicht durch diese Milliarden Steuergeldern fremdfinanziert wird, sondern eben die Fremdleistungen, via Rente abgewickelt werden.
Zitat
Ist ja auch mit dem Kindergeld so. Ob die Eltern sich davon jetzt Schuhe und einen Urlaub finanzieren oder dem Kind tatsächlich was zukommen lassen obliegt diesen. (nicht das ich den Eltern generell was unterstelle, aber ich fand es gar nicht mal schlecht wenn teile des Kindergeldes im Rahmen der Kindergrundsicherung auf ein Konto auf den Namen des Kindes laufen mit Investition in den KENFO, dann mit 18 Zugriff erlauben).
Nette Idee.
Aber Kindergeld/Kinderfreibeträge sind ja keine Geschenke des Staates für die Kinder, sondern bedienen doch die Grundgesetzliche Steuerfreiheit des Grundbedarfes, oder nicht?
Und wenn es Geschenke des Staates sind, dann sollten sie doch dazu dienen, Kinderarmut und damit die fehlende soziale teilhabe zu reduzieren.
Da ist es evtl. schlecht investiertes Geld, wenn der 18 Jährige es dann bekommt und ihm nicht durch das Geld eine gute Ausbildung etc. vorher ermöglicht wird.
Denn dann ist doch das Kind schon im Brunnen gefallen.
Ging da nicht gerade so eine Studie durch die Presse, dass Kinderarmut uns 100Mrd. pro Jahr kostet?

Warnstreik

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1412 am: 23.08.2023 10:25 »
Hä? Die VBL ist doch voll lukrativ wenn man bedenkt wieviel das Land dazu gibt!

Du solltest nochmal die Definition von lukrativ googlen. Ich sehe das, was ich jeden Monat einzahle und das ist wirklich nicht wenig. Das, was am Ende bei rumkommt (selbst mit dem Arbeitgeberanteil), ist sicherlich alles, aber nicht "gewinnbringend".

Nimm mir die Frage bitte nicht übel: Aber ist das dein Bauchgefühl oder hast du das ausgerechnet und mit anderen Anlagen verglichen?

BW zahlt zu wenig

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« Antwort #1413 am: 23.08.2023 11:52 »
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.

Yep. Endlich wird mal erfasst, dass sich organisieren hilft und dass "Sonderzahlungen" eigentlich auch nur Sparmaßnahmen sind.

Zinc

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1414 am: 23.08.2023 12:11 »
Hä? Die VBL ist doch voll lukrativ wenn man bedenkt wieviel das Land dazu gibt!

Du solltest nochmal die Definition von lukrativ googlen. Ich sehe das, was ich jeden Monat einzahle und das ist wirklich nicht wenig. Das, was am Ende bei rumkommt (selbst mit dem Arbeitgeberanteil), ist sicherlich alles, aber nicht "gewinnbringend".

Nimm mir die Frage bitte nicht übel: Aber ist das dein Bauchgefühl oder hast du das ausgerechnet und mit anderen Anlagen verglichen?

Man erhält doch jährlich von der VBL eine Mitteilung über die voraussichtliche Höhe. Oder einfach hier nachschauen https://www.vbl.de/de/betriebsrentenrechner#/
« Last Edit: 23.08.2023 12:21 von Zinc »

BW zahlt zu wenig

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1415 am: 23.08.2023 12:14 »
Aus steuerlichen Gründen würde man den Vermögenszuwachs unabhängig von Herkunft und Zweck gleich besteuern, dass Argument geht als absolut fehl.
Oder gar nicht. Wenn man deiner Logik hier folgt, ist eine 10% Flat Steuer auf alles, wie ich sie auch vorgeschlagen habe doch die perfekte Lösung. Weshalb gibt es sie dann nicht und weshalb wird dann bei der Einnahmeseite unterschieden aber bei der AusNAHME Seite soll das nicht der Fall sein dürfen?

Unterschiedliche Steuersätze dienen idR um Dinge zu steuern, wie z.B  "Gerechtigkeiten" zu oder abschaffen oder Anreize.

In diesem Fall, um den Anreiz zu schaffen eine Altersvorsorge am Kapitalmarkt zu organisieren.
Was aber kein Ziel mehr sein muss, da jeder ein Grundsicherungsniveau Rente bekommt und der Rest just for fun und nur für die eigenen Bedürfnisse ist.

Also kann der Staat sich da komplett durch steuerliche Maßnahmen raushalten.
Es ist absolut unabdingbar hier einen steuerlichen Anreiz zu setzen! Weshalb? Weil dann Menschen den Anreiz haben über das gewährte Mindesmaß hinaus selbst vorzusorgen um ihren Lebensstandard zu halten. Das vermeidet dann auch künftig Diskussionen um "Teilhabe"/"Regelbedarfe"/"Menschenwürdiges Leben", die wir aktuell bei H4 haben.
Direkt im keim Erstickt, da jeder weiß: wenn er mehr haben möchte als ein "Überleben" muss er halt selbst was tun und dabei wird er unterstützt.

Ich finde es seltsam, dass du einerseits dafür plädierst, dass der Staat sich weiter zurückziehen soll aus solchen Dingen und mehr Selbstverantwortung forderst, dann aber wieder (scheinbar dort wo du für dich Vorteile siehst) eine steuerliche Subvention verteidigst.

Wieso persönlich "für mich"? Ich denke hier gesamtgesellschaftlich. Das was mir zustünde und zugute käme würde ja für jeden anderen auch gelten oder? Mache ich vorschläge wie ich persönlich besteuert oder nicht besteuert werden soll? Das hätte ich dann gerne in Kopie aus meinen bisherigen Posts. Danke.

Und bzgl. Bezuschussung von Rente:
Ja, da werden Dinge aus Steuergelder eingezahlt, die mit der Rente an sich nichts direkt zu tun haben.
Also Elternzeiten, Erwerbsunfähigkeiten, ...
Kann man alles streichen, sollte man es auch?

Wenn Sie mit der Rente nichts zu tun haben: Anderer Topf, andere Finanzierung. Mann muss ja nicht schmutzig Töpfe mischen wie bisher.

Nette Idee.
Richtig

Aber

Kein Aber.

Und wenn es Geschenke des Staates sind, dann sollten sie doch dazu dienen, Kinderarmut und damit die fehlende soziale teilhabe zu reduzieren.
Da ist es evtl. schlecht investiertes Geld, wenn der 18 Jährige es dann bekommt und ihm nicht durch das Geld eine gute Ausbildung etc. vorher ermöglicht wird.

Ach so, ein Depot für das kleine finanziert die gesamte Bildung? Und wenn er das Geld mit 18 bekommt, kann er damit nicht eine Weiterbildung, ein kleines Gefährt oder ähnliches damit besorgen? Das Kind ist doch schon in den Brunnen gefallen bei Minderausstattung der Schulen mit gut bezahltem Lehrpersonal womit wir wieder den Kreis schließen zum TV-L

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1416 am: 23.08.2023 12:15 »
Wenn ein Sonderzahlung ausserhalb der tariflichen Diskussion gezahlt wird, also ein Sonderzahlung ist, dann ist sie doch fein.

Insofern sollte man nicht gegen steuerfreie Sonderzahlungen wettern, sondern dafür sorgen, dass sie in keiner Pressemitteilung bzgl. der Tarifverhandlung erwähnt wird.

Oder wenn eine tarifliche Einmalzahlung gezahlt wird, darauf verweisen, dass man einer Lohnkürzung im drauffolgendem Jahr zugestimmt hat😇

BW zahlt zu wenig

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« Antwort #1417 am: 23.08.2023 12:21 »
Oder wenn eine tarifliche Einmalzahlung gezahlt wird, darauf verweisen, dass man einer Lohnkürzung im drauffolgendem Jahr zugestimmt hat😇

Was ja auch rein rechnerisch im Endeffekt über die Gesamtlaufzeit der Fall ist XD

BW zahlt zu wenig

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« Antwort #1418 am: 23.08.2023 12:36 »
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.

Yep. Endlich wird mal erfasst, dass sich organisieren hilft und dass "Sonderzahlungen" eigentlich auch nur Sparmaßnahmen sind.

Ich gehe davon aus, dass mit der Einmalzahlung die IAP gemeint ist. Leider werden sich die AGs diese Chance zur Einsparung wohl nicht entgehen lassen, zumal diese dann noch über mehrere Monate gestreckt werden kann. Des Weiteren ist die IAP bei der nachfolgenen Übertragung des Tarifabschlusses auf die Besoldung der Landes- und Kommunalbeamten eine willkommene Verhandlungskomponente (Reduzierung oder Staffelung der ggf. 3.000 €, Nichtberücksichtigung der Versorgungsempfänger analog der Coronazahlung von 1.300 € in 2021).

Ja IAP war gemeint.

Meierheim

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1419 am: 23.08.2023 12:41 »
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.

Yep. Endlich wird mal erfasst, dass sich organisieren hilft und dass "Sonderzahlungen" eigentlich auch nur Sparmaßnahmen sind.

16% ohne IAP sind aber ein sehr moderater "Ansatz zur Diskussion".

MoinMoin

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« Antwort #1420 am: 23.08.2023 13:03 »
Aus steuerlichen Gründen würde man den Vermögenszuwachs unabhängig von Herkunft und Zweck gleich besteuern, dass Argument geht als absolut fehl.
Oder gar nicht.
Inwiefern ist das jetzt ein Argument für einer reinen privaten, freiwilligen steuerbegünstigten Altersversorgung.
Es reicht doch, wenn die Zwangsvorsorge steuerbegünstigt/befreit ist.
Zitat
Wenn man deiner Logik hier folgt, ist eine 10% Flat Steuer auf alles, wie ich sie auch vorgeschlagen habe doch die perfekte Lösung. Weshalb gibt es sie dann nicht und weshalb wird dann bei der Einnahmeseite unterschieden aber bei der AusNAHME Seite soll das nicht der Fall sein dürfen?
Welche AusNAHME  Seite?
Und man sollte da zwei Dinge trennen:
Flat oder Progressiv ist die eine Frage (Wobei Flat mit Freibetrag natürlich immer eine Progression beinhaltet)
die andere Frage:
Warum unterschiedliche Freibeträge und Steuersätze für unterschiedliche Vermögenszuwächse?


Zitat
Unterschiedliche Steuersätze dienen idR um Dinge zu steuern, wie z.B  "Gerechtigkeiten" zu oder abschaffen oder Anreize.

In diesem Fall, um den Anreiz zu schaffen eine Altersvorsorge am Kapitalmarkt zu organisieren.
Was aber kein Ziel mehr sein muss, da jeder ein Grundsicherungsniveau Rente bekommt und der Rest just for fun und nur für die eigenen Bedürfnisse ist.

Also kann der Staat sich da komplett durch steuerliche Maßnahmen raushalten.
Es ist absolut unabdingbar hier einen steuerlichen Anreiz zu setzen! Weshalb? Weil dann Menschen den Anreiz haben über das gewährte Mindesmaß hinaus selbst vorzusorgen um ihren Lebensstandard zu halten. Das vermeidet dann auch künftig Diskussionen um "Teilhabe"/"Regelbedarfe"/"Menschenwürdiges Leben", die wir aktuell bei H4 haben.
Direkt im keim Erstickt, da jeder weiß: wenn er mehr haben möchte als ein "Überleben" muss er halt selbst was tun und dabei wird er unterstützt.
Also ich finde es in der Tat unnötig, hier einen steuerlichen Anreiz zu setzen.

Wenn man die Leute also durch steuerliche Anreize davon überzeugen könnte über das gewährte Mindesmaß hinaus selbst vorzusorgen um ihren Lebensstandard zu halten.
Dann kann man es auch gleich per Aufklärung machen und nicht ein Steuersystem drum herum basteln!

Erst Recht wenn man deiner Logik folgt, dass wir mehr Selbstbestimmung haben wollen.
Und auch weil in der Regel die grösseren Nutznießer dieser steuerlichen Anreize Menschen wie meiner und deiner Einer sind, die es nicht brauchen.
Zitat
Ich finde es seltsam, dass du einerseits dafür plädierst, dass der Staat sich weiter zurückziehen soll aus solchen Dingen und mehr Selbstverantwortung forderst, dann aber wieder (scheinbar dort wo du für dich Vorteile siehst) eine steuerliche Subvention verteidigst.

Wieso persönlich "für mich"? Ich denke hier gesamtgesellschaftlich. Das was mir zustünde und zugute käme würde ja für jeden anderen auch gelten oder? Mache ich vorschläge wie ich persönlich besteuert oder nicht besteuert werden soll? Das hätte ich dann gerne in Kopie aus meinen bisherigen Posts. Danke.
Nun, wer geringe(re) Steuern zahlt, der kann auch weniger steuern "sparen", so ganz platt und pauschal gesagt.
Derzeitig spart bei Steuermodellen, die mit höheren Grenzsteuersätzen immer mehr, als die mit niedrigeren.
Da man immer einen Freibeträge hat, wird sich das auch bei einer Flatsteuer nicht ändern.

Trotzdem ist es schon spooky, wenn man einerseits mehr Eigenverantwortung wünscht und dann weiterhin für Steuerreduktion/Abschreibungsmodelle wirbt.

Also mir fehlt da echtes Argument für eine steuerlichen Begünstigung von freiwilligen Altersvorsorgungen.
Das Geld sollte man dann lieber in die Aufklärung der Aktienlegastenikern stecken.
Zitat
Und bzgl. Bezuschussung von Rente:
Ja, da werden Dinge aus Steuergelder eingezahlt, die mit der Rente an sich nichts direkt zu tun haben.
Also Elternzeiten, Erwerbsunfähigkeiten, ...
Kann man alles streichen, sollte man es auch?

Wenn Sie mit der Rente nichts zu tun haben: Anderer Topf, andere Finanzierung. Mann muss ja nicht schmutzig Töpfe mischen wie bisher.
Durchaus bei dir.
Wobei ich "schmutzig" falsch finde.
Ich bin ein Freund davon, dass bei den Ausgaben einfach mehr transparenz herrscht.
Und Rente ist Rente, Kinder/Elternförderung was anderes und Erwerbsunfähigkeit ebenfalls.
Zitat
Nette Idee.
Richtig

Aber

Kein Aber.

Und wenn es Geschenke des Staates sind, dann sollten sie doch dazu dienen, Kinderarmut und damit die fehlende soziale teilhabe zu reduzieren.
Da ist es evtl. schlecht investiertes Geld, wenn der 18 Jährige es dann bekommt und ihm nicht durch das Geld eine gute Ausbildung etc. vorher ermöglicht wird.

Ach so, ein Depot für das kleine finanziert die gesamte Bildung? Und wenn er das Geld mit 18 bekommt, kann er damit nicht eine Weiterbildung,
Ja, weil das Kind dann schon fürs leben versaut ist.
Überspitz gesagt.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1421 am: 23.08.2023 13:05 »
Hä? Die VBL ist doch voll lukrativ wenn man bedenkt wieviel das Land dazu gibt!

Du solltest nochmal die Definition von lukrativ googlen. Ich sehe das, was ich jeden Monat einzahle und das ist wirklich nicht wenig. Das, was am Ende bei rumkommt (selbst mit dem Arbeitgeberanteil), ist sicherlich alles, aber nicht "gewinnbringend".

Nimm mir die Frage bitte nicht übel: Aber ist das dein Bauchgefühl oder hast du das ausgerechnet und mit anderen Anlagen verglichen?

Man erhält doch jährlich von der VBL eine Mitteilung über die voraussichtliche Höhe. Oder einfach hier nachschauen https://www.vbl.de/de/betriebsrentenrechner#/
Und welche Rendite kommt da raus und welche musst du erreichen um das gleiche Ergebnis zu bekommen?

Wenn du da einen Anbieter hast, bitte melden, den nehme ich als 5. STandbein

BW zahlt zu wenig

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1422 am: 23.08.2023 13:39 »
Aus steuerlichen Gründen würde man den Vermögenszuwachs unabhängig von Herkunft und Zweck gleich besteuern, dass Argument geht als absolut fehl.
Oder gar nicht.
Inwiefern ist das jetzt ein Argument für einer reinen privaten, freiwilligen steuerbegünstigten Altersversorgung.
Es reicht doch, wenn die Zwangsvorsorge steuerbegünstigt/befreit ist.
Zitat
Wenn man deiner Logik hier folgt, ist eine 10% Flat Steuer auf alles, wie ich sie auch vorgeschlagen habe doch die perfekte Lösung. Weshalb gibt es sie dann nicht und weshalb wird dann bei der Einnahmeseite unterschieden aber bei der AusNAHME Seite soll das nicht der Fall sein dürfen?
Welche AusNAHME  Seite?
Und man sollte da zwei Dinge trennen:
Flat oder Progressiv ist die eine Frage (Wobei Flat mit Freibetrag natürlich immer eine Progression beinhaltet)
die andere Frage:
Warum unterschiedliche Freibeträge und Steuersätze für unterschiedliche Vermögenszuwächse?


Zitat
Unterschiedliche Steuersätze dienen idR um Dinge zu steuern, wie z.B  "Gerechtigkeiten" zu oder abschaffen oder Anreize.

In diesem Fall, um den Anreiz zu schaffen eine Altersvorsorge am Kapitalmarkt zu organisieren.
Was aber kein Ziel mehr sein muss, da jeder ein Grundsicherungsniveau Rente bekommt und der Rest just for fun und nur für die eigenen Bedürfnisse ist.

Also kann der Staat sich da komplett durch steuerliche Maßnahmen raushalten.
Es ist absolut unabdingbar hier einen steuerlichen Anreiz zu setzen! Weshalb? Weil dann Menschen den Anreiz haben über das gewährte Mindesmaß hinaus selbst vorzusorgen um ihren Lebensstandard zu halten. Das vermeidet dann auch künftig Diskussionen um "Teilhabe"/"Regelbedarfe"/"Menschenwürdiges Leben", die wir aktuell bei H4 haben.
Direkt im keim Erstickt, da jeder weiß: wenn er mehr haben möchte als ein "Überleben" muss er halt selbst was tun und dabei wird er unterstützt.
Also ich finde es in der Tat unnötig, hier einen steuerlichen Anreiz zu setzen.

Wenn man die Leute also durch steuerliche Anreize davon überzeugen könnte über das gewährte Mindesmaß hinaus selbst vorzusorgen um ihren Lebensstandard zu halten.
Dann kann man es auch gleich per Aufklärung machen und nicht ein Steuersystem drum herum basteln!

Erst Recht wenn man deiner Logik folgt, dass wir mehr Selbstbestimmung haben wollen.
Und auch weil in der Regel die grösseren Nutznießer dieser steuerlichen Anreize Menschen wie meiner und deiner Einer sind, die es nicht brauchen.
Zitat
Ich finde es seltsam, dass du einerseits dafür plädierst, dass der Staat sich weiter zurückziehen soll aus solchen Dingen und mehr Selbstverantwortung forderst, dann aber wieder (scheinbar dort wo du für dich Vorteile siehst) eine steuerliche Subvention verteidigst.

Wieso persönlich "für mich"? Ich denke hier gesamtgesellschaftlich. Das was mir zustünde und zugute käme würde ja für jeden anderen auch gelten oder? Mache ich vorschläge wie ich persönlich besteuert oder nicht besteuert werden soll? Das hätte ich dann gerne in Kopie aus meinen bisherigen Posts. Danke.
Nun, wer geringe(re) Steuern zahlt, der kann auch weniger steuern "sparen", so ganz platt und pauschal gesagt.
Derzeitig spart bei Steuermodellen, die mit höheren Grenzsteuersätzen immer mehr, als die mit niedrigeren.
Da man immer einen Freibeträge hat, wird sich das auch bei einer Flatsteuer nicht ändern.

Trotzdem ist es schon spooky, wenn man einerseits mehr Eigenverantwortung wünscht und dann weiterhin für Steuerreduktion/Abschreibungsmodelle wirbt.

Also mir fehlt da echtes Argument für eine steuerlichen Begünstigung von freiwilligen Altersvorsorgungen.
Das Geld sollte man dann lieber in die Aufklärung der Aktienlegastenikern stecken.
Zitat
Und bzgl. Bezuschussung von Rente:
Ja, da werden Dinge aus Steuergelder eingezahlt, die mit der Rente an sich nichts direkt zu tun haben.
Also Elternzeiten, Erwerbsunfähigkeiten, ...
Kann man alles streichen, sollte man es auch?

Wenn Sie mit der Rente nichts zu tun haben: Anderer Topf, andere Finanzierung. Mann muss ja nicht schmutzig Töpfe mischen wie bisher.
Durchaus bei dir.
Wobei ich "schmutzig" falsch finde.
Ich bin ein Freund davon, dass bei den Ausgaben einfach mehr transparenz herrscht.
Und Rente ist Rente, Kinder/Elternförderung was anderes und Erwerbsunfähigkeit ebenfalls.
Zitat
Nette Idee.
Richtig

Aber

Kein Aber.

Und wenn es Geschenke des Staates sind, dann sollten sie doch dazu dienen, Kinderarmut und damit die fehlende soziale teilhabe zu reduzieren.
Da ist es evtl. schlecht investiertes Geld, wenn der 18 Jährige es dann bekommt und ihm nicht durch das Geld eine gute Ausbildung etc. vorher ermöglicht wird.

Ach so, ein Depot für das kleine finanziert die gesamte Bildung? Und wenn er das Geld mit 18 bekommt, kann er damit nicht eine Weiterbildung,
Ja, weil das Kind dann schon fürs leben versaut ist.
Überspitz gesagt.

Ich kann deinen "Argumenten" mittlerweile ehrlich gesagt nicht mehr folgen. Wenn du mein erdachtes System für dich persönlich oder die Gesellschaft insgesamt irgendwie als ungerecht empfindest, kann ich dir da nicht helfen. Da hier auch nur noch selektiv bestimmte Sätze verargumentiert werden und das permanent neue Töpfe aufmacht, stelle ich das hier mal ein. Es bringt einfach nichts.

Richtig ist eins: "weiter so" wird sterben, muss sterben und stirbt bereits. Besser wäre es wenn man alte Denkschienen mal verlässt oder Deutschland reicht sich weiter selbst nach unten durch.

Thomber

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« Antwort #1423 am: 23.08.2023 13:43 »
Zitat
oder Deutschland reicht sich weiter selbst nach unten durch.

Kleiner Realismus-Schub:   Sorry, der Drops ist gelutscht.

BW zahlt zu wenig

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1424 am: 23.08.2023 13:45 »
Zitat
oder Deutschland reicht sich weiter selbst nach unten durch.

Kleiner Realismus-Schub:   Sorry, der Drops ist gelutscht.

Da kommt noch ein fetter Tritt in 2024 und dann ist der Drops gelutscht und die AfD freut sich wie Bolle und tja.... dann sind alle die bisher alles toll fanden und gutgeheißen haben, inklusive meiner Gegenargumentierer sicherlich erfreut über den Scherbenhaufen.