Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1034876 times)

Steve 69

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2850 am: 10.10.2023 09:54 »
In den letzten Beiträgen passiert genau das, was ich schon vor einiger Zeit geschrieben habe. Auf 189 von 190 Seiten liest man nur von MINT und wie wichtig und unterbezahlt diese doch sind. Am liebsten wäre euch ein Ergebnis für MINT von mindestens +20 % und die restlichen Angestellten finanzieren das mit einer 0 Runde.  Habe ich in einem alten Beitrag von mir von EG 1-8 gegen 9-15 gesprochen, muss ich das zurücknehmen. Anscheinend geht es um MINT gegen alle.  Hier wird jedem nicht-MINTller anscheinend nicht mal das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt. Also sorry Leute. Das grenzt mittlerweile echt an purer Arroganz.  Jeder hier hält doch seinen eigenen Job für einen wichtigen Bestandteil im ÖD.  Ich halte MINT für genauso wichtig, wie normale Verwaltungsarbeit. Wenn man euch MINTler aber hört, bräuchte es außer euch niemanden mehr in der Verwaltung.  Verdammt hochnäsig finde ich das.

TVLfan

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2851 am: 10.10.2023 09:58 »
In den letzten Beiträgen passiert genau das, was ich schon vor einiger Zeit geschrieben habe. Auf 189 von 190 Seiten liest man nur von MINT und wie wichtig und unterbezahlt diese doch sind. Am liebsten wäre euch ein Ergebnis für MINT von mindestens +20 % und die restlichen Angestellten finanzieren das mit einer 0 Runde.  Habe ich in einem alten Beitrag von mir von EG 1-8 gegen 9-15 gesprochen, muss ich das zurücknehmen. Anscheinend geht es um MINT gegen alle.  Hier wird jedem nicht-MINTller anscheinend nicht mal das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt. Also sorry Leute. Das grenzt mittlerweile echt an purer Arroganz.  Jeder hier hält doch seinen eigenen Job für einen wichtigen Bestandteil im ÖD.  Ich halte MINT für genauso wichtig, wie normale Verwaltungsarbeit. Wenn man euch MINTler aber hört, bräuchte es außer euch niemanden mehr in der Verwaltung.  Verdammt hochnäsig finde ich das.

Moin.

Sehr guter Beitrag. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Danke.

Schönen Tag.

smiteme

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2852 am: 10.10.2023 09:59 »
Sehe ich auch so!

Wombeljones

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2853 am: 10.10.2023 10:01 »

Was hier Kompetenz erfordert sind die Prozesserfassung, -optimierung und Organisationsuntersuchung. Also Verwaltung!

Ist der Prozess einmal erfasst und digital abgebildet, kann das Verfahren hochautomatisiert und selbstskalierend an den Start gehen. Mitarbeiter, die solche Prozesse früher[tm] mit eigener Verwaltungskompetenz abarbeiteten, benötigt man final nicht mehr. Die Flure in den Verwaltungen leeren sich dann - was den Steuerzahler erfreut.

Mein lieber NelsonMuntz,

und was passiert, wenn der Prozess sich ändert? Wer versteht dann noch die Materie dahinter? Die Verordnungen? Wer hat Erfahrung in der Verwaltung dieses Prozesses?

Dann haben wir einen phantastischen digitalisierten Prozess, der hervorragend dokumentiert ist, der vorhandene IT'ler optimiert ihn immer mehr und zack: Haben wir niemanden mehr, der ihn versteht.

Somit siehst du doch ein, dass hier die Verwaltung überhaupt nicht abgebaut werden darf! Da würde Wissen verloren gehen.

Nein, das ist eine Sackgasse, was viele Dienststellenleiter auch sehen, weshalb sich hier auch massiv dagegen gewehrt wird! Man darf die Digitalisierung nicht alles vernichten lassen, wofür Jahrzehnte(!) an Wissen, an Strukturen aufgebaut worden ist!

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2854 am: 10.10.2023 10:03 »
Sehe ich auch so!

Wie ich vorhin schon schrub:

Grundsätzlich sollten wir uns als "alle in einem Boot" betrachten.

Pseudonyn

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2855 am: 10.10.2023 10:04 »
In den letzten Beiträgen passiert genau das, was ich schon vor einiger Zeit geschrieben habe. Auf 189 von 190 Seiten liest man nur von MINT und wie wichtig und unterbezahlt diese doch sind. Am liebsten wäre euch ein Ergebnis für MINT von mindestens +20 % und die restlichen Angestellten finanzieren das mit einer 0 Runde.  Habe ich in einem alten Beitrag von mir von EG 1-8 gegen 9-15 gesprochen, muss ich das zurücknehmen. Anscheinend geht es um MINT gegen alle.  Hier wird jedem nicht-MINTller anscheinend nicht mal das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt. Also sorry Leute. Das grenzt mittlerweile echt an purer Arroganz.  Jeder hier hält doch seinen eigenen Job für einen wichtigen Bestandteil im ÖD.  Ich halte MINT für genauso wichtig, wie normale Verwaltungsarbeit. Wenn man euch MINTler aber hört, bräuchte es außer euch niemanden mehr in der Verwaltung.  Verdammt hochnäsig finde ich das.

Schaut man sich die letzten Seiten an, fällt auf, dass niemandem wirklich etwas gegönnt wird, sei es den Stadtstaaten in Bezug auf Zulagen oder dem MINT-Bereich. Dies ist eine traurige Facette unserer heutigen Gesellschaft. Statt uns gegenseitig Konkurrenz zu machen, sollten wir uns gemeinsam für gerechte Entlohnung einsetzen. Es ist jedoch unbestreitbar, dass in einigen Fachbereichen und Entgeldgruppen Nachholbedarf besteht. Um Fachkräfte im MINT-Bereich zu gewinnen, müssen wir auch das bieten, was andere Arbeitgeber tun. Andernfalls laufen wir Gefahr, den Anschluss zu verlieren und keine qualifizierten Fachkräfte mehr zu finden.

Die Tarifverhandlungen sollten für alle spürbare Entlastungen und Verbesserungen bringen, nicht nur für eine bestimmte Gruppe. Es ist jedoch festzustellen, dass in anderen Tarifverträgen dort nachgebessert wird, wo es notwendig ist, wie beispielsweise IT-Zulagen. Ich gönne jedem gerne eine 100%ige Gehaltserhöhung, aber ich bin mir bewusst, dass dies unwahrscheinlich ist. Verdi und die Arbeitgebergemeinschaften werden zuerst die offensichtlichen Probleme angehen. Danach werden wir sehen, wer welche Verbesserungen erhält. Sich jedoch gegenseitig aufzuhetzen, indem man sagt "Die IT will mehr Geld" oder Ähnliches, hilft niemandem, der es wirklich benötigt, sondern kommt letztendlich nur dem Arbeitgeber zugute.

troubleshooting

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2856 am: 10.10.2023 10:06 »
In den letzten Beiträgen passiert genau das, was ich schon vor einiger Zeit geschrieben habe. Auf 189 von 190 Seiten liest man nur von MINT und wie wichtig und unterbezahlt diese doch sind. Am liebsten wäre euch ein Ergebnis für MINT von mindestens +20 % und die restlichen Angestellten finanzieren das mit einer 0 Runde.  Habe ich in einem alten Beitrag von mir von EG 1-8 gegen 9-15 gesprochen, muss ich das zurücknehmen. Anscheinend geht es um MINT gegen alle.  Hier wird jedem nicht-MINTller anscheinend nicht mal das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt. Also sorry Leute. Das grenzt mittlerweile echt an purer Arroganz.  Jeder hier hält doch seinen eigenen Job für einen wichtigen Bestandteil im ÖD.  Ich halte MINT für genauso wichtig, wie normale Verwaltungsarbeit. Wenn man euch MINTler aber hört, bräuchte es außer euch niemanden mehr in der Verwaltung.  Verdammt hochnäsig finde ich das.

Das ist mMn absoluter Unsinn. Es geht nicht MINT gegen alle, vielmehr - so meine aktuelle Erfahrung - ist es so, dass die MINT-Stellen gerade in den Verwaltungen massiv unterbesetzt sind. Das führt dazu, dass Verwaltungskräfte diese Lücken füllen sollen (ich kenn einen Bauzeichner, der eine IT-Stelle besetzt oder statt einem Bauing. wurde eine Verwaltungskraft eingestellt, die die homepage aufhübscht, weil planen kann sie ja nicht). Fakt ist, eine massive Erhöhung muss kommen - für alle. Fakt ist aber auch, insbesondere Verdi vergisst die EG10+ gerne. Eben auch mit dem Argument, die verdienen ja schon reichlich.

Wenn du jetzt sagst, die MINT-Leuts sind arrogant, dann entgegne ich dir: In Bezug auf die aktuelle Arbeitsmarktlage, können sie es sich auch leisten.

Talinos

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« Antwort #2857 am: 10.10.2023 10:08 »

Was hier Kompetenz erfordert sind die Prozesserfassung, -optimierung und Organisationsuntersuchung. Also Verwaltung!

Ist der Prozess einmal erfasst und digital abgebildet, kann das Verfahren hochautomatisiert und selbstskalierend an den Start gehen. Mitarbeiter, die solche Prozesse früher[tm] mit eigener Verwaltungskompetenz abarbeiteten, benötigt man final nicht mehr. Die Flure in den Verwaltungen leeren sich dann - was den Steuerzahler erfreut.

Leider ist dies so nicht ganz richtig. Die Zeitersparnis kommt von einer möglichst Medienbruch freien Übergabe . Hier kann viel Zeit durch das Einsparen der manuellen Erfassung erreicht werden. Für Entscheidungen und Rückfragen wird weiterhin gleich viel Verwaltungskompetenz benötigt. Um hier Ressourcen einzusparen, müsste man tatsächlich auf KI-Lösungen greifen. Das sehe ich im ÖD aber im Moment noch nicht.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2858 am: 10.10.2023 10:13 »

Nein, das ist eine Sackgasse, was viele Dienststellenleiter auch sehen, weshalb sich hier auch massiv dagegen gewehrt wird! Man darf die Digitalisierung nicht alles vernichten lassen, wofür Jahrzehnte(!) an Wissen, an Strukturen aufgebaut worden ist!

Lieber Wombel, auch wenn es etwas weiter in die Zukunft geblickt ist: Auch sich verändernde Gesetzeslagen und Verordnungen können hochautomatisiert in solche Verfahren einfließen. Ich arbeite selbst als ITler an meiner eigenen Obsoleszenz. Sie würden sich wundern, wie "überflüssig" jahrelang und immer wieder aufs Neue von Generation zu Generation vermittelte Kompetenz am Ende wird, wenn man diese erstmal intelligent digital abgebildet hat.

Ist wie mit den Kutschen im Jahr 1900: Am Alten festzuhalten bringt nix, auch wenn es über Jahrhunderte so gut lief.

(Das betrifft übrigens nicht exklusiv den öD).

Das ist mein Schlußwort zum Thema.

Hoffen wir (für uns alle!) auf einenen guten Tarifabschluss!

Organisator

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2859 am: 10.10.2023 10:15 »

Was hier Kompetenz erfordert sind die Prozesserfassung, -optimierung und Organisationsuntersuchung. Also Verwaltung!

Ist der Prozess einmal erfasst und digital abgebildet, kann das Verfahren hochautomatisiert und selbstskalierend an den Start gehen. Mitarbeiter, die solche Prozesse früher[tm] mit eigener Verwaltungskompetenz abarbeiteten, benötigt man final nicht mehr. Die Flure in den Verwaltungen leeren sich dann - was den Steuerzahler erfreut.

Leider ist dies so nicht ganz richtig. Die Zeitersparnis kommt von einer möglichst Medienbruch freien Übergabe . Hier kann viel Zeit durch das Einsparen der manuellen Erfassung erreicht werden. Für Entscheidungen und Rückfragen wird weiterhin gleich viel Verwaltungskompetenz benötigt. Um hier Ressourcen einzusparen, müsste man tatsächlich auf KI-Lösungen greifen. Das sehe ich im ÖD aber im Moment noch nicht.

Auch Entscheidungen können bei Massengeschäften automatisiert werden. Insbesondere Prüfaufgaben bei Abgleichen mit Datenbanken benötigen keine Menschen.


Steve 69

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« Antwort #2860 am: 10.10.2023 10:37 »
In den letzten Beiträgen passiert genau das, was ich schon vor einiger Zeit geschrieben habe. Auf 189 von 190 Seiten liest man nur von MINT und wie wichtig und unterbezahlt diese doch sind. Am liebsten wäre euch ein Ergebnis für MINT von mindestens +20 % und die restlichen Angestellten finanzieren das mit einer 0 Runde.  Habe ich in einem alten Beitrag von mir von EG 1-8 gegen 9-15 gesprochen, muss ich das zurücknehmen. Anscheinend geht es um MINT gegen alle.  Hier wird jedem nicht-MINTller anscheinend nicht mal das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt. Also sorry Leute. Das grenzt mittlerweile echt an purer Arroganz.  Jeder hier hält doch seinen eigenen Job für einen wichtigen Bestandteil im ÖD.  Ich halte MINT für genauso wichtig, wie normale Verwaltungsarbeit. Wenn man euch MINTler aber hört, bräuchte es außer euch niemanden mehr in der Verwaltung.  Verdammt hochnäsig finde ich das.

Das ist mMn absoluter Unsinn. Es geht nicht MINT gegen alle, vielmehr - so meine aktuelle Erfahrung - ist es so, dass die MINT-Stellen gerade in den Verwaltungen massiv unterbesetzt sind. Das führt dazu, dass Verwaltungskräfte diese Lücken füllen sollen (ich kenn einen Bauzeichner, der eine IT-Stelle besetzt oder statt einem Bauing. wurde eine Verwaltungskraft eingestellt, die die homepage aufhübscht, weil planen kann sie ja nicht). Fakt ist, eine massive Erhöhung muss kommen - für alle. Fakt ist aber auch, insbesondere Verdi vergisst die EG10+ gerne. Eben auch mit dem Argument, die verdienen ja schon reichlich.

Wenn du jetzt sagst, die MINT-Leute sind arrogant, dann entgegne ich dir: In Bezug auf die aktuelle Arbeitsmarktlage, können sie es sich auch leisten.
Dann leiste dir deine Arroganz doch da, wo sie angemessen bezahlt wird.
Es ist eh hoffnungslos. Ihr bleibt bei eurer Meinung und gut ist. Einen guten Eindruck hinterlässt das jedenfalls nicht. Oder wir nicht MINTLer verstehen euch wegen extrem unterlegener Intelligenz nur einfach nicht.  Nur so am Rande.  Ich würde auch von so einigen Vorschlägen hier profitieren. Auch als nicht MINTLer. Finde es aber zu diesen Zeiten einfach unangemessen solche Dinge zu fordern.  Angeblich macht ihr euch extreme Sorgen um den ÖD, dabei geh es euch doch eigentlich nur um euren eigenen Geldbeutel. Punkt

KDC

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« Antwort #2861 am: 10.10.2023 10:38 »

Was hier Kompetenz erfordert sind die Prozesserfassung, -optimierung und Organisationsuntersuchung. Also Verwaltung!

Ist der Prozess einmal erfasst und digital abgebildet, kann das Verfahren hochautomatisiert und selbstskalierend an den Start gehen. Mitarbeiter, die solche Prozesse früher[tm] mit eigener Verwaltungskompetenz abarbeiteten, benötigt man final nicht mehr. Die Flure in den Verwaltungen leeren sich dann - was den Steuerzahler erfreut.

Mein lieber NelsonMuntz,

und was passiert, wenn der Prozess sich ändert? Wer versteht dann noch die Materie dahinter? Die Verordnungen? Wer hat Erfahrung in der Verwaltung dieses Prozesses?

Dann haben wir einen phantastischen digitalisierten Prozess, der hervorragend dokumentiert ist, der vorhandene IT'ler optimiert ihn immer mehr und zack: Haben wir niemanden mehr, der ihn versteht.

Somit siehst du doch ein, dass hier die Verwaltung überhaupt nicht abgebaut werden darf! Da würde Wissen verloren gehen.

Nein, das ist eine Sackgasse, was viele Dienststellenleiter auch sehen, weshalb sich hier auch massiv dagegen gewehrt wird! Man darf die Digitalisierung nicht alles vernichten lassen, wofür Jahrzehnte(!) an Wissen, an Strukturen aufgebaut worden ist!

Ich fall gleich lachend vom Stuhl. Die pöse Digitalisierung darf also nicht sein, weil sie jahrezehnte alte Strukturen und Prozesse endlich optimiert. Das ist ja mal die beste Begründung, die ich jemals gehört habe.

Ich gebe dir mal ein Beispiel, bei dem wir einen analogen Prozess digitalisiert haben und was uns das gebracht hat. In unserem Haus erfolgt die Gehaltszahlung für rund 30.000 Mitarbeiter. Bis vor wenigen wurden die Gehaltsmitteilungen bzw. Stammblätter von jedem Mitarbeiter von jeweils zwei unterschiedlichen Teams kontrolliert auf Veränderungen zum Vormonat und ob eventuelle Änderungen ordnungsgemäß erfasst wurden. Anschließend wurden die Blätter jeweils von beiden Teams in Ordnern abgelegt. Das war eine 200 %-Kontrolle, die sich über die Jahre eingebürgert hat. Allein die Ablage dieser Blätter hat 2,5 Vollzeitäquivalente beschäftigt. Von der Kontrolle reden wir gar nicht erst.

Heute bekommen wir diese Gehaltsmitteilungen nur noch in digitaler Form. Alle Gehaltsmitteilungen laufen durch ein Programm und werden anhand von ca. 100 definierten Regeln automatisiert mit dem Vormonat abgeglichen. Diese werden dem Entgeltabrechner grafisch aufbereitet angezeigt und er kann die meisten Änderungen innerhalb von Sekunden überprüfen und freigeben.

Wer die Zukunft gestalten möchte, der muss alte Zöpfe abschneiden und nicht krampfhaft an Altem festhalten.

Wuppertaler

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« Antwort #2862 am: 10.10.2023 10:39 »
In den letzten Beiträgen passiert genau das, was ich schon vor einiger Zeit geschrieben habe. Auf 189 von 190 Seiten liest man nur von MINT und wie wichtig und unterbezahlt diese doch sind. Am liebsten wäre euch ein Ergebnis für MINT von mindestens +20 % und die restlichen Angestellten finanzieren das mit einer 0 Runde.  Habe ich in einem alten Beitrag von mir von EG 1-8 gegen 9-15 gesprochen, muss ich das zurücknehmen. Anscheinend geht es um MINT gegen alle.  Hier wird jedem nicht-MINTller anscheinend nicht mal das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt. Also sorry Leute. Das grenzt mittlerweile echt an purer Arroganz.  Jeder hier hält doch seinen eigenen Job für einen wichtigen Bestandteil im ÖD.  Ich halte MINT für genauso wichtig, wie normale Verwaltungsarbeit. Wenn man euch MINTler aber hört, bräuchte es außer euch niemanden mehr in der Verwaltung.  Verdammt hochnäsig finde ich das.

Darum geht es doch gar nicht. Wenn man zum Beispiel Richtung Stadtstaatenzulage blickt dann ist es durchaus möglich für eine bestimmte Gruppe der Tarifbeschäftigen eine feste extra Zulage zu verhandeln.

Das Fehlen von Personal im MINT-Bereich des ÖD ist lange bekannt und wird immer kritischer, warum nicht genau hier mit finanziellen Anreizen entgegensteuern und sich langsam an Branchenübliche Gehälter annähern?

teclis22

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« Antwort #2863 am: 10.10.2023 10:45 »
*snip*
 Finde es aber zu diesen Zeiten einfach unangemessen solche Dinge zu fordern.  Angeblich macht ihr euch extreme Sorgen um den ÖD, dabei geh es euch doch eigentlich nur um euren eigenen Geldbeutel. Punkt

Und genau das ist der Punkt. Es interessiert mich gar nicht ob das angemessen ist oder nicht. Es geht darum soviel rauszuholen wie nur möglich. Alles andere ist Problem des AGs nicht meines.
Der AG will so billig wie möglich AN so teuer wie möglich.
Das ist das Spannungsfeld. Freiweilig auch nur 1 Schritt auf die AG zuzugehen schwächt meinen eigenen Standpunkt.

Talinos

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« Antwort #2864 am: 10.10.2023 10:45 »

Was hier Kompetenz erfordert sind die Prozesserfassung, -optimierung und Organisationsuntersuchung. Also Verwaltung!

Ist der Prozess einmal erfasst und digital abgebildet, kann das Verfahren hochautomatisiert und selbstskalierend an den Start gehen. Mitarbeiter, die solche Prozesse früher[tm] mit eigener Verwaltungskompetenz abarbeiteten, benötigt man final nicht mehr. Die Flure in den Verwaltungen leeren sich dann - was den Steuerzahler erfreut.

Leider ist dies so nicht ganz richtig. Die Zeitersparnis kommt von einer möglichst Medienbruch freien Übergabe . Hier kann viel Zeit durch das Einsparen der manuellen Erfassung erreicht werden. Für Entscheidungen und Rückfragen wird weiterhin gleich viel Verwaltungskompetenz benötigt. Um hier Ressourcen einzusparen, müsste man tatsächlich auf KI-Lösungen greifen. Das sehe ich im ÖD aber im Moment noch nicht.

Auch Entscheidungen können bei Massengeschäften automatisiert werden. Insbesondere Prüfaufgaben bei Abgleichen mit Datenbanken benötigen keine Menschen.

Ein Abgleich von Datenbanken entfällt allgemein (wenn es korrekt läuft) bei einer maschinellen Übergabe.
Eine Entscheidung per Massengeschäft bedeutet nur, dass eine Zeitersparnis aufgrund einer Minderung der Qualität erreicht wird. Eine maschinelle Lösung wäre hierfür unnötig. Hier wird meist ein erhöhter Rückfrageaufwand erzeugt, welcher wieder speziellere Verwaltungskompetenz erfordert.