Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1034938 times)

RadWirdKommen

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #315 am: 07.07.2023 11:16 »
Dann mal eine ganz konkrete Frage, warum werden keine Forderungen für diese Tarifverhandlungen veröffentlich? Ich glaube beim TVÖD wurden diese Anfang Oktober bekannt gegeben. Die erste Runde war dann Ende Januar. Also ca 3,5 Monate dazwischen. Beim TV-L endet der Tarifvertrag ende September also in knapp 3 Monaten. Es wird also langsam mal Zeit zu erfahren was Verdi erreichen möchte.

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #316 am: 07.07.2023 11:38 »
Verdis Bundestarif-Kommission beschließt laut entsprechender Webseite erst „Mitte Oktober“ die Forderungen. Ab 14. August läuft eine Mitgliederbefragungen…

Zinc

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #317 am: 07.07.2023 11:51 »
Deine Welt ist scheinbar kunterbunt mit einem Hauch von Rosa? Mein Bruder z.B. war Staatsanwalt und nun Richter. Wenn er einen Fall nicht rechtzeitig abgearbeitet hat, da bleibt halt der eine oder andere Gewaltverbrecher auf der Straße statt im Knast - 60 bis 80 Stunden-Wochen werden dadurch ehr zum Regelfall. Ebenso Zwangsanweisungen, die müssen richterlich verordnet werden. Auch Sonntags, ein Selbstmörder ist der Wochentag egal.
Oder nur mal mein Job, mal ein Tag Außendienst. 2,5 Stunden Zugfahrt zu einem Sitzungsausschuss des Landtags 5 Stunden Marathonsitzung und wieder 2,5 Stunden zurück. Am Ende Vor- und Nachbereitungen, 11-12 Stunden voll. Nächster Tag Planungsbeirat ... etc. Dann öffentliche Auslegung eines Plandokuments. 10.000te Stellungnahmen gehen ein, welche intern abgearbeitet werden müssen, weil kein Geld da ist für eine Fremdvergabe der Auswertung und Abwägung der Stellungnahmen.

Und ich meine auch nicht, dass du 60 Stunden arbeiten sollst, du wärst aber wahrscheinlich eine Hilfe für die überlasteten Mitarbeitern, wenn du ganz normal deine 40 Stunden arbeitest. Alles was du denkst weniger arbeiten zu wollen, fällt auch gerne mal zur Last eines anderen Mitarbeiters.
Und nein, es gibt im öD ehr zu viel Arbeit als zu wenig und eine 35 oder gar 30 Stundenwoche ist nicht gerechtfertigt und unseren Mitmenschen auch gar nicht vermittelbar, die Monate auf einen Bescheid warten, weil Lisa aus V. ...

Schon witzig, dass man hier im Forum direkt anmaßend und persönlich wird. Das zeugt übrigens weder von Diskussionkultur, noch von Intelligenz  ;)

Zum Thema Zeit während der Arbeit: viele kommen mit erheblich in der Regel -mit weniger als 40 Stunden aus, wenn sie ein wenig an ihrer Effizienz schrauben. Das habe ich übrigens von Bekannten aus dem öD persönlich. Die, die klagen, dass sie permanent zuviel Arbeit haben sind nunmal eher die Lowperformer  ;)

Das kann ich definitiv für meinen Bereich bestätigen. Wir haben auch noch die längst überholten 40 Stunden pro Woche. Die "älteren" Kollegen, die sich in der Regel auch am meisten gegen den "Fortschritt" und gegen irgendwelche Neuerungen wehren, diese speziellen Kollegen arbeiten so ineffizient, dass die ohne Probleme ihre 40 Stunden vollkriegen. Dieselbe Arbeit wird von anderen in 30 Stunden (überspitzt) erledigt, ohne Stress, alleine durch eine effizientere Arbeitsweise. Die restliche Arbeitszeit wird herumgesessen, da man ja trotzdem auf seine Stunden kommen muss. So eine allgemeine Anpassung auf 38 Stunden (oder weniger)  wäre schon schön. In meinem Bereich gibt es in anderen Bundesländern eine Art Vertrauensarbeitszeit, was natürlich noch schöner wäre  ;D

RadWirdKommen

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #318 am: 07.07.2023 12:54 »
Verdis Bundestarif-Kommission beschließt laut entsprechender Webseite erst „Mitte Oktober“ die Forderungen. Ab 14. August läuft eine Mitgliederbefragungen…

Stimmt. Habe ich gerade auch gelesen. Warum wird dies hier soviel anders gemacht als bei den Tarifverhandlungen TVÖD?

sebbo83

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #319 am: 07.07.2023 14:35 »
Deine Welt ist scheinbar kunterbunt mit einem Hauch von Rosa? Mein Bruder z.B. war Staatsanwalt und nun Richter. Wenn er einen Fall nicht rechtzeitig abgearbeitet hat, da bleibt halt der eine oder andere Gewaltverbrecher auf der Straße statt im Knast - 60 bis 80 Stunden-Wochen werden dadurch ehr zum Regelfall. Ebenso Zwangsanweisungen, die müssen richterlich verordnet werden. Auch Sonntags, ein Selbstmörder ist der Wochentag egal.
Oder nur mal mein Job, mal ein Tag Außendienst. 2,5 Stunden Zugfahrt zu einem Sitzungsausschuss des Landtags 5 Stunden Marathonsitzung und wieder 2,5 Stunden zurück. Am Ende Vor- und Nachbereitungen, 11-12 Stunden voll. Nächster Tag Planungsbeirat ... etc. Dann öffentliche Auslegung eines Plandokuments. 10.000te Stellungnahmen gehen ein, welche intern abgearbeitet werden müssen, weil kein Geld da ist für eine Fremdvergabe der Auswertung und Abwägung der Stellungnahmen.

Und ich meine auch nicht, dass du 60 Stunden arbeiten sollst, du wärst aber wahrscheinlich eine Hilfe für die überlasteten Mitarbeitern, wenn du ganz normal deine 40 Stunden arbeitest. Alles was du denkst weniger arbeiten zu wollen, fällt auch gerne mal zur Last eines anderen Mitarbeiters.
Und nein, es gibt im öD ehr zu viel Arbeit als zu wenig und eine 35 oder gar 30 Stundenwoche ist nicht gerechtfertigt und unseren Mitmenschen auch gar nicht vermittelbar, die Monate auf einen Bescheid warten, weil Lisa aus V. ...

Schon witzig, dass man hier im Forum direkt anmaßend und persönlich wird. Das zeugt übrigens weder von Diskussionkultur, noch von Intelligenz  ;)

Zum Thema Zeit während der Arbeit: viele kommen mit erheblich in der Regel -mit weniger als 40 Stunden aus, wenn sie ein wenig an ihrer Effizienz schrauben. Das habe ich übrigens von Bekannten aus dem öD persönlich. Die, die klagen, dass sie permanent zuviel Arbeit haben sind nunmal eher die Lowperformer  ;)

Das kann ich definitiv für meinen Bereich bestätigen. Wir haben auch noch die längst überholten 40 Stunden pro Woche. Die "älteren" Kollegen, die sich in der Regel auch am meisten gegen den "Fortschritt" und gegen irgendwelche Neuerungen wehren, diese speziellen Kollegen arbeiten so ineffizient, dass die ohne Probleme ihre 40 Stunden vollkriegen. Dieselbe Arbeit wird von anderen in 30 Stunden (überspitzt) erledigt, ohne Stress, alleine durch eine effizientere Arbeitsweise. Die restliche Arbeitszeit wird herumgesessen, da man ja trotzdem auf seine Stunden kommen muss. So eine allgemeine Anpassung auf 38 Stunden (oder weniger)  wäre schon schön. In meinem Bereich gibt es in anderen Bundesländern eine Art Vertrauensarbeitszeit, was natürlich noch schöner wäre  ;D

öD ist nun mal aber auch das:
https://archive.is/NfRwD (Zeit-Artikel: "Der schlimmste Ort aller Zeiten")

oder das:
https://archive.is/3tQ28 (Zeit-Artikel: "Ihr Arzt hat womöglich seit 20 Stunden nicht geschlafen")

oder das:
https://www.ksta.de/koeln/staatsanwaltschaft-koeln-dramatische-zustaende-durch-personalnot-115641
(K. Stadt-Anzeiger: „Dramatische Zustände“ in Kölner Staatsanwaltschaft)

oder das:
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120924.0.html ("Sind die Klischees über den öffentlichen Dienst überhaupt wahr?")

Jeder kann gerne naive in den öD reingehen, 6 Monate fein 40 Stunden arbeiten und dann auf 30 reduzieren. Und schließlich den Kollegen vor die Nase binden: "passt Prima zu meiner Work-Life-Balance" und den Rest als "Lowperformer" bezeichnen.
Ist mir schon klar, dass es Arbeitsplätze im öD mit weniger Druck gibt. Aber das Gegenteil behaupten und alle die mehr arbeiten abzustempeln, ist unsinnig und eben auch blauäugig. Es gibt, meiner Erfahrung nach, wenige im öD die eine gewisse/feste Anzahl von Fällen/Aufgaben abarbeiten und man dies mit Zeitwerten ermitteln kann. Ärzte, Staatsanwälte, Polizisten, (Raum-, Stadt-, Regional-, Verkehrs-)Planer, Migrationsamtsmitarbeiter, Erstaufnahmeeinrichtungsmitarbeiter, die Kollegen welche Impfschadensfälle bearbeiten haben entweder Menschen oder Projekte vor sich. Das dauert halt mal lange und mal weniger lange, aber ich habe noch keinen kennengerlernt, der das Gespräch oder Projekt mittendrinnen abbricht, weil es gerade nicht in die persönliche Zeitplanung passt.

Um beim Thema zu bleiben. Die Reduzierung auf 38 Stunden finde ich selber charmant, aber etwas anders. Volles Gehalt für 38 Stunden, Regelarbeitszeit sollte ohne irgendwelche Antragsstellung bis 43 Stunden möglich sein bei vollem Gehaltsausgleich ohne Zwangsfreizeitausgleich. Wird es aber so wohl nie geben. Einer Kollegin aus dem Integrationsamt "musste" so bereits 6 Wochen in den Zwangsurlaub. Da bleibt halt einiges liegen und wie oben im ersten Artikel beschrieben, kann das für manch eine Familie eine extreme Zitterpartie werden.

LisaV

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #320 am: 07.07.2023 16:47 »
Das kann ich definitiv für meinen Bereich bestätigen. Wir haben auch noch die längst überholten 40 Stunden pro Woche. Die "älteren" Kollegen, die sich in der Regel auch am meisten gegen den "Fortschritt" und gegen irgendwelche Neuerungen wehren, diese speziellen Kollegen arbeiten so ineffizient, dass die ohne Probleme ihre 40 Stunden vollkriegen. Dieselbe Arbeit wird von anderen in 30 Stunden (überspitzt) erledigt, ohne Stress, alleine durch eine effizientere Arbeitsweise. Die restliche Arbeitszeit wird herumgesessen, da man ja trotzdem auf seine Stunden kommen muss. So eine allgemeine Anpassung auf 38 Stunden (oder weniger)  wäre schon schön. In meinem Bereich gibt es in anderen Bundesländern eine Art Vertrauensarbeitszeit, was natürlich noch schöner wäre  ;D

Das habe ich mittlerweile schon von verschiedenen Stellen gehört: man schleppt im öD viele Leute - oft aufgrund ihrer Unflexibilität - mit durch. Ein Grund, warum der öD auf so einen schlechten Ruf hat, was Effizient angeht.

Das wäre doch ein Anfang mit den 38 Stunden. Oder ein bis zwei Urlaubstage mehr, wenn finanziell keine größeren Sprünge zu erwarten sind.  :D

öD ist nun mal aber auch das:
https://archive.is/NfRwD (Zeit-Artikel: "Der schlimmste Ort aller Zeiten")

oder das:
https://archive.is/3tQ28 (Zeit-Artikel: "Ihr Arzt hat womöglich seit 20 Stunden nicht geschlafen")

oder das:
https://www.ksta.de/koeln/staatsanwaltschaft-koeln-dramatische-zustaende-durch-personalnot-115641
(K. Stadt-Anzeiger: „Dramatische Zustände“ in Kölner Staatsanwaltschaft)

oder das:
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120924.0.html ("Sind die Klischees über den öffentlichen Dienst überhaupt wahr?")

Jeder kann gerne naive in den öD reingehen, 6 Monate fein 40 Stunden arbeiten und dann auf 30 reduzieren. Und schließlich den Kollegen vor die Nase binden: "passt Prima zu meiner Work-Life-Balance" und den Rest als "Lowperformer" bezeichnen.
Ist mir schon klar, dass es Arbeitsplätze im öD mit weniger Druck gibt. Aber das Gegenteil behaupten und alle die mehr arbeiten abzustempeln, ist unsinnig und eben auch blauäugig. Es gibt, meiner Erfahrung nach, wenige im öD die eine gewisse/feste Anzahl von Fällen/Aufgaben abarbeiten und man dies mit Zeitwerten ermitteln kann. Ärzte, Staatsanwälte, Polizisten, (Raum-, Stadt-, Regional-, Verkehrs-)Planer, Migrationsamtsmitarbeiter, Erstaufnahmeeinrichtungsmitarbeiter, die Kollegen welche Impfschadensfälle bearbeiten haben entweder Menschen oder Projekte vor sich. Das dauert halt mal lange und mal weniger lange, aber ich habe noch keinen kennengerlernt, der das Gespräch oder Projekt mittendrinnen abbricht, weil es gerade nicht in die persönliche Zeitplanung passt.

Um beim Thema zu bleiben. Die Reduzierung auf 38 Stunden finde ich selber charmant, aber etwas anders. Volles Gehalt für 38 Stunden, Regelarbeitszeit sollte ohne irgendwelche Antragsstellung bis 43 Stunden möglich sein bei vollem Gehaltsausgleich ohne Zwangsfreizeitausgleich. Wird es aber so wohl nie geben. Einer Kollegin aus dem Integrationsamt "musste" so bereits 6 Wochen in den Zwangsurlaub. Da bleibt halt einiges liegen und wie oben im ersten Artikel beschrieben, kann das für manch eine Familie eine extreme Zitterpartie werden.

Dass man bei Projektarbeit auch mal mehr arbeitet, habe ich nie in Abrede gestellt. Aber es darf halt nur die Ausnahme sein und nicht der Dauerzustand.  :) Ansonsten läuft etwas ziemlich schief und zwar größtenteils in der Denkweise der Arbeitnehmer, dass sie das mitmachen oder sogar durch Minderleistung forcieren.

Ach, übrigens nochmal danke, dass Sie wieder persönlich werden mit der Naivität und den aus dem Zusammemhang gerissenen Zitaten.  ;)

Zum Thema: bei 38 Stunden stimme ich Ihnen zu, siehe auch oben. Aber, die von Ihnen angespreochenen 43 Stunden können und dürfen eben NICHT zur Regel werden. Wenn dauerhaft soviel Arbeit anfällt, dass das die Regel wird, muss der AG dafür sorgen, entsprechend zusätzliche Stellen zu schaffen, damit die Arbeit in eben diesen 38 Stunden erledigt werden kann. Das scheint nur gerade die Ältere garde nicht zu verstehen, dass  Regelarbeit von mehr als 40 Stunden eben heutzutage nicht mehr drin ist, warum auch immer.  Aber wenn kein Nachwuchs mehr kommt, denken vielleicht auch irgendwann die Älteren um. :D

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #321 am: 07.07.2023 16:52 »
Das habe ich mittlerweile schon von verschiedenen Stellen gehört: man schleppt im öD viele Leute - oft aufgrund ihrer Unflexibilität - mit durch. Ein Grund, warum der öD auf so einen schlechten Ruf hat, was Effizient angeht.
Das habe ic haus der pW aber bei größeren Firmen und Abteilungen ebenfalls in der gleichen Intensität und mit den gleichen Anteil an "Lowperformer" erlebt und gehört.

Und ineffizient sind die Bereiche wo es Menschen gibt, die bei Problemen als erstes sich drum kümmern wie der Arsch in der Wand verschwinden kann und dann ob sie überhaupt zuständig sind und dann an wen sie die Zuständigkeit delegieren können.

Andere haben in der Zwischenzeit die Problem gelöst.

Auch kein öD ursächliche Problem, sondern Firmenpolitik und größen Problem.

LisaV

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #322 am: 07.07.2023 17:11 »
Das habe ic haus der pW aber bei größeren Firmen und Abteilungen ebenfalls in der gleichen Intensität und mit den gleichen Anteil an "Lowperformer" erlebt und gehört.

Und ineffizient sind die Bereiche wo es Menschen gibt, die bei Problemen als erstes sich drum kümmern wie der Arsch in der Wand verschwinden kann und dann ob sie überhaupt zuständig sind und dann an wen sie die Zuständigkeit delegieren können.

Andere haben in der Zwischenzeit die Problem gelöst.

Auch kein öD ursächliche Problem, sondern Firmenpolitik und größen Problem.

Parkinsonsche Gesetze  ;)


Flow4oe

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #323 am: 09.07.2023 15:18 »
Gibt es hier bereits offizielle Angaben, wie hoch die Forderungen der Gewerkschaften für die im Herbst stattfindenden Tarifverhandlungen ausfallen?

Es sollte ja denen zu den Verhandlungen des TVöD zumindest entsprechen, um einen Tarifabschluss mindestens in etwa der selben Höhe zu erreichen. In Hinblick auf die anhaltende Inflation und auch den generell bereits bestehenden Abstand zum TVöD, müsste ein Tarifergebnis erzielt werden, was das Ergebnis des TVöD weit übersteigt.

Soweit ich es weiß, gibt es noch nichts.

Allerdings war der Abschluss vom TV-L schon immer (deutlich) schlechter als der im Vergleich zum TVÖD oder Bund....

Es bleibt spannend und abzuwarten.

Am Besten keine großen Hoffnungen machen.. 8)

RICHTIG - leider!

Meine Rede ...

Flow4oe

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« Antwort #324 am: 09.07.2023 15:26 »
Verdis Bundestarif-Kommission beschließt laut entsprechender Webseite erst „Mitte Oktober“ die Forderungen. Ab 14. August läuft eine Mitgliederbefragungen…

Quelle => Webseite ?


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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #325 am: 09.07.2023 16:58 »
Zitat
Was können wir uns noch leisten? Polizist (22): Meine Essenskosten im Dienst haben sich verdoppelt
...
Vor allem Energie und Lebensmittel sind deutlich teurer geworden. Die Inflation lag im vergangenen Jahr im Schnitt bei 6,9 Prozent. Bei ntv.de verraten regelmäßig Menschen aus allen Gehaltsklassen, was das für ihren Alltag bedeutet - was sie verdienen, wofür sie wie viel Geld ausgeben und was am Monatsende übrig bleibt. Heute:

Ein Bereitschaftspolizist aus Sachsen
...
... Fragebogen-Stil ...

Quelle (c): https://www.n-tv.de/wirtschaft/Polizist-22-Meine-Essenskosten-im-Dienst-haben-sich-verdoppelt-article24219305.html

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #326 am: 09.07.2023 17:23 »
Gibt es hier bereits offizielle Angaben, wie hoch die Forderungen der Gewerkschaften für die im Herbst stattfindenden Tarifverhandlungen ausfallen?

Es sollte ja denen zu den Verhandlungen des TVöD zumindest entsprechen, um einen Tarifabschluss mindestens in etwa der selben Höhe zu erreichen. In Hinblick auf die anhaltende Inflation und auch den generell bereits bestehenden Abstand zum TVöD, müsste ein Tarifergebnis erzielt werden, was das Ergebnis des TVöD weit übersteigt.

Soweit ich es weiß, gibt es noch nichts.

Allerdings war der Abschluss vom TV-L schon immer (deutlich) schlechter als der im Vergleich zum TVÖD oder Bund....

Es bleibt spannend und abzuwarten.

Am Besten keine großen Hoffnungen machen.. 8)

RICHTIG - leider!

Meine Rede ...
Was ist richtig ?
Das man sich keine Hoffnung macht, oder die falsche Behauptung:
"der Abschluss vom TV-L schon immer (deutlich) schlechter als der im Vergleich zum TVÖD oder Bund...."


KDC

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #327 am: 10.07.2023 07:46 »

Wenn deine Aufgaben in 30 oder 35 Stunden erledigt werden können, könnte man ja den Kollegen, der 60 Stunden in der Woche an seinen Aufgaben, Bescheiden, Projekten, etc. sitzt, seine Hilfe anbieten, statt Däumchen drehen. Dein Text ist sowieso schon mit Smilies vollgemüllt, dass man eh nicht weiß, ob du Arbeit ernst nimmst?!

2021 und 2022 wurden bei unserem Landesamt sehr viele Überlastungsanzeigen gestellt. Ist ja nicht so, dass wir nicht gerade von Krise zu Krise schlittern ...

Naja, meine Lebensplanung sieht 60 Stunden nicht vor. Und wer es nicht in unter der Zeit geregelt kriegt, muss entweder damit leben oder woanders hingehen. Ist doch nicht so schwer, oder?  ;)

Deine Welt ist scheinbar kunterbunt mit einem Hauch von Rosa? Mein Bruder z.B. war Staatsanwalt und nun Richter. Wenn er einen Fall nicht rechtzeitig abgearbeitet hat, da bleibt halt der eine oder andere Gewaltverbrecher auf der Straße statt im Knast - 60 bis 80 Stunden-Wochen werden dadurch ehr zum Regelfall. Ebenso Zwangsanweisungen, die müssen richterlich verordnet werden. Auch Sonntags, ein Selbstmörder ist der Wochentag egal.
Oder nur mal mein Job, mal ein Tag Außendienst. 2,5 Stunden Zugfahrt zu einem Sitzungsausschuss des Landtags 5 Stunden Marathonsitzung und wieder 2,5 Stunden zurück. Am Ende Vor- und Nachbereitungen, 11-12 Stunden voll. Nächster Tag Planungsbeirat ... etc. Dann öffentliche Auslegung eines Plandokuments. 10.000te Stellungnahmen gehen ein, welche intern abgearbeitet werden müssen, weil kein Geld da ist für eine Fremdvergabe der Auswertung und Abwägung der Stellungnahmen.

Und ich meine auch nicht, dass du 60 Stunden arbeiten sollst, du wärst aber wahrscheinlich eine Hilfe für die überlasteten Mitarbeitern, wenn du ganz normal deine 40 Stunden arbeitest. Alles was du denkst weniger arbeiten zu wollen, fällt auch gerne mal zur Last eines anderen Mitarbeiters.
Und nein, es gibt im öD ehr zu viel Arbeit als zu wenig und eine 35 oder gar 30 Stundenwoche ist nicht gerechtfertigt und unseren Mitmenschen auch gar nicht vermittelbar, die Monate auf einen Bescheid warten, weil Lisa aus V. ...

Für mich klingt das ganz klar nach völligem Organisationsversagen, wenn einzelne Personen regelmäßig 60 bis 80 Stunden pro Woche arbeiten. Noch schlimmer finde ich allerdings, dass es diese Leute mit sich machen lassen und dabei auch noch als Volljurist mit bestem Wissen und Gewissen das ArbZG regelmäßig brechen. Ich persönlich halte einen Staatsanwalt oder Richter, der selbst regelmäßig geltendes Recht bricht für nicht tragbar.

Wenn er seine Arbeit nicht in der dafür vorgesehenen Zeit nicht schafft, gibt es hierfür zwei Gründe:

- völliges Organisationsversagen, da die Arbeit vom Arbeitgeber falsch verteilt ist. Es gibt jedoch tolle Gesetze wie das ArbZG, das Beschäftigte vor solchen gesundheutsgefährdenden Situationen schützt

- völliges menschliches Versagen, das mangelnde fachliche Eignung für den gewählten Beruf impliziert. Wieso lässt ein Volljurist so etwas mit sich machen und bricht als Staatsanwalt die Gesetze des Staates, die er eigentlich schützen soll?

Ein häufiges Problem in unserer Gesellschaft ist, dass sich viele Personen über ihr Überstundenkonto identifizieren und sich über dieses nach Außen profilieren wollen. Ich persönlich wünsche deinem Bruder alles Gute und hoffe, dass er mit sich selbst ins Reine kommt und endlich lernt die deutschen Gesetze auch selbst zu befolgen.

sebbo83

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #328 am: 10.07.2023 08:09 »

Wenn deine Aufgaben in 30 oder 35 Stunden erledigt werden können, könnte man ja den Kollegen, der 60 Stunden in der Woche an seinen Aufgaben, Bescheiden, Projekten, etc. sitzt, seine Hilfe anbieten, statt Däumchen drehen. Dein Text ist sowieso schon mit Smilies vollgemüllt, dass man eh nicht weiß, ob du Arbeit ernst nimmst?!

2021 und 2022 wurden bei unserem Landesamt sehr viele Überlastungsanzeigen gestellt. Ist ja nicht so, dass wir nicht gerade von Krise zu Krise schlittern ...

Naja, meine Lebensplanung sieht 60 Stunden nicht vor. Und wer es nicht in unter der Zeit geregelt kriegt, muss entweder damit leben oder woanders hingehen. Ist doch nicht so schwer, oder?  ;)

Deine Welt ist scheinbar kunterbunt mit einem Hauch von Rosa? Mein Bruder z.B. war Staatsanwalt und nun Richter. Wenn er einen Fall nicht rechtzeitig abgearbeitet hat, da bleibt halt der eine oder andere Gewaltverbrecher auf der Straße statt im Knast - 60 bis 80 Stunden-Wochen werden dadurch ehr zum Regelfall. Ebenso Zwangsanweisungen, die müssen richterlich verordnet werden. Auch Sonntags, ein Selbstmörder ist der Wochentag egal.
Oder nur mal mein Job, mal ein Tag Außendienst. 2,5 Stunden Zugfahrt zu einem Sitzungsausschuss des Landtags 5 Stunden Marathonsitzung und wieder 2,5 Stunden zurück. Am Ende Vor- und Nachbereitungen, 11-12 Stunden voll. Nächster Tag Planungsbeirat ... etc. Dann öffentliche Auslegung eines Plandokuments. 10.000te Stellungnahmen gehen ein, welche intern abgearbeitet werden müssen, weil kein Geld da ist für eine Fremdvergabe der Auswertung und Abwägung der Stellungnahmen.

Und ich meine auch nicht, dass du 60 Stunden arbeiten sollst, du wärst aber wahrscheinlich eine Hilfe für die überlasteten Mitarbeitern, wenn du ganz normal deine 40 Stunden arbeitest. Alles was du denkst weniger arbeiten zu wollen, fällt auch gerne mal zur Last eines anderen Mitarbeiters.
Und nein, es gibt im öD ehr zu viel Arbeit als zu wenig und eine 35 oder gar 30 Stundenwoche ist nicht gerechtfertigt und unseren Mitmenschen auch gar nicht vermittelbar, die Monate auf einen Bescheid warten, weil Lisa aus V. ...

Für mich klingt das ganz klar nach völligem Organisationsversagen, wenn einzelne Personen regelmäßig 60 bis 80 Stunden pro Woche arbeiten. Noch schlimmer finde ich allerdings, dass es diese Leute mit sich machen lassen und dabei auch noch als Volljurist mit bestem Wissen und Gewissen das ArbZG regelmäßig brechen. Ich persönlich halte einen Staatsanwalt oder Richter, der selbst regelmäßig geltendes Recht bricht für nicht tragbar.

Wenn er seine Arbeit nicht in der dafür vorgesehenen Zeit nicht schafft, gibt es hierfür zwei Gründe:

- völliges Organisationsversagen, da die Arbeit vom Arbeitgeber falsch verteilt ist. Es gibt jedoch tolle Gesetze wie das ArbZG, das Beschäftigte vor solchen gesundheutsgefährdenden Situationen schützt

- völliges menschliches Versagen, das mangelnde fachliche Eignung für den gewählten Beruf impliziert. Wieso lässt ein Volljurist so etwas mit sich machen und bricht als Staatsanwalt die Gesetze des Staates, die er eigentlich schützen soll?

Ein häufiges Problem in unserer Gesellschaft ist, dass sich viele Personen über ihr Überstundenkonto identifizieren und sich über dieses nach Außen profilieren wollen. Ich persönlich wünsche deinem Bruder alles Gute und hoffe, dass er mit sich selbst ins Reine kommt und endlich lernt die deutschen Gesetze auch selbst zu befolgen.

Habe da meinem Bruder auch nie verstanden. 50 - 60 - 70 Stunden sind bei seinem Beruf jedoch die Regel - zumindest derer, die Ihre Fälle rechtzeitig abarbeiten wollen. Er war schon immer so, der beste in der Schule, der beste im Studium, einer der jüngsten Richter (also mit 35, wie es das GVG als Mindestalter wünscht). Er profiliert sich dabei nicht. Er ist schon oben. Aber am Ende sind es nicht nur Richter und Staatsanwälte, was ich die ganze Zeit versuche zu erklären. Es sind auch Ärzte, Krankenschwestern, Polizisten (bis zu 80 Stunden - siehe den vorher geposteten ntv-Beitrag von Flow4oe). Und bedingt auch wir Planer, wenn mal wieder zu einem Vorhaben 10.000 Stellungnahmen eintrudeln. Ja, bei uns ist es vorhabens-/projektbedingt und nicht zwingend ein Dauerzustand. Wobei ich seit 2015, inklusive Corona-Zeit, vom Dauerzustand fast durchweg sprechen kann. Und das liegt an niemanden direkt. Es sind laut Stellenplan einfach zu wenig Stellen für solche Fluten. Aber da mal was zu bewegen... Kein Wunder, dass sich ein normaler Bürger aufregt, dass Bauvorhaben etc. solch eine Ewigkeit brauchen. Aber wenn der Bürger selbst uns mit Stellungnahmen flutet ... Das ist mittlerweile ein Spiel z.B. bei den Windkraftgegnern - Behörden lahmlegen, um die Windenergieanlage zu verzögern. Was willst du da machen? Klar, gehen wir nach 40 Stunden und es dauert dann halt 3 bis 5 Jahre. Aber 4 Tage-Woche oder 30 Stunden sind einfach utopisch und würden viele Prozesse vollends lahmlegen.

Ulf

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« Antwort #329 am: 10.07.2023 08:33 »
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen, dauert es eben Jahre. Für o.g. Problem könnte man Hilfskräfte einstellen und für die Auswertung brauchts dann mehr Fachpersonal. Immerhin hat sich der Gesetzgeber ja bestimmt was dabei gedacht, die Gesetze zur Öffentlichkeitsbeteiligung so auszugestalten wie er es getan hat. Wenn dann das Resultat bei gleichzeitigem Sparsinn ist, dass jahrelang nach außen hin scheinbar nichts passiert, weil man nicht genügend Kapazitäten vorhält, dann ist es eben so. Bin gespannt, wie sich dieser Bürokratiewahnsinn noch entwickelt, wenn die Babyboomer in Rente sind und wie bereits jetzt schon absehbar nicht alle Stellen nachbesetzt werden können. Dann wird es noch länger dauern - bis zum völligen Erliegen. Aber solange am Monatsende das real immer kleiner werdende Gehalt eintrudelt - so what?!