Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1034889 times)

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5400 am: 23.11.2023 17:07 »
Auf 12 Monate wären 7% in Ordnung.

Buchstabensalat

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5401 am: 23.11.2023 17:11 »
Wir TV-L Beschäftigten werden uns noch mehr als alle anderen Bürger in wenigen Wochen fragen: was hätten wir uns lieber gewünscht: einen verfassungsgemässen  Haushalt oder einen Haushalt mit Tricksereien….

Und oben denkt man sich nice, wir tricksen weiter, um zukünftig keine höheren Löhne zu zahlen. Irgendwann stellt der Staat 1 Euro Jobber ein, welche Leistung beziehen und im ÖD arbeiten  ;D

iiiiiiiiiii

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5402 am: 23.11.2023 17:14 »
Ich glaube alle wären zufrieden wenn die JSZ einheitlich wäre und künftig die Tabellenerhöhung wieder prozentual erfolgt. Was ist daran zu viel verlangt?

Wegen? Die JSZ in den höheren Gruppen ist zwar prozentual geringer, der Geldwert in € beträgt aber vmtl trotzdem mehr wie die Geldsumme in den unteren EGs. Genau so bei einer gleichen Prozentualen erhöhung, wenn die unteren egs z.B. 10% bekommen und die oberen 8% erhöhung, haben die oberen EGs von ihren 8% trotzdem mehr Geldwert?? Ich sehe darin kein Problem. Alle bekommen mehr, nur weil es Prozentual "weniger" ist ist es ja nicht schlechter, wenn es gleich wäre, würde die Spanne zwischen den EGs ja nur noch größer werden.

Hi,

das ist ein Trugschluss, den man so häufiger sieht. Aufgrund der Inflation müssen die relativen Abstände gleich bleiben und nicht die absoluten.

Hier ein kleines Beispiel, um den Sachverhalt zu verdeutlichen:
Nehmen wir an im Jahre 2003 war Lohnunterschied zwischen zwei Entgeltgruppen 100€ und die Tariflohnerhöhungen wurden so gestaltet (z.B. durch Mindestbeträge), dass der absolute Abstand zwischen den Entgeltgruppen auch bei 100€ bleibt.
Im Jahre 2003 hat ein Big Mac (oder ein Döner) etwa 2,5€ gekostet. Jetzt 2023 kostet er etwa 5€. Der Preis des Big Macs (Döner, Benzin, "Warenkorb Verbraucherpreisindex) hat sich also etwa verdoppelt.
Die 100€ von 2003 sind also heute noch etwa die Hälfte wert (Kaufkraftverlust durch Inflation). Der 100€ Abstand zwischen den Entgeltgruppen ist also auch nur noch halb so groß. Würde man nun so weiter machen, dann ist der Unterschied zwischen zwei Entgeldgruppen irgendwann nur noch einen Big Mac wert (Stauchung der Tabelle).

Aus diesem Grund ist eine Erhöhung der Tabellenentgelte aller Gruppen um den selben Prozentsatz fair und führt auch nicht zu einer Vergrößerung der Spanne zwischen den Entgeltgruppen.


Und jetzt noch die Bonusfrage: Würden Sie dann einige Jahre weitergedacht für umgerechnet einen oder zwei Big Macs mehr im Monat Führungsverantwortung übernehmen? Schwierigere Aufgaben übernehmen? Eine Weiterbildung anstreben?

Buchstabensalat

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5403 am: 23.11.2023 17:14 »

Zu dem anderen Geschriebenen spare ich mir jeden Kommentar.

Da ist auch nicht viel zu zu sagen, das scheint einfach ein armer Mensch zu sein. Umso besser, dass es Menschen wie dich gibt, die zu ihren Kindern stehen egal wie die Beziehung dazu gelaufen ist.

Ja schließe mich als Vater einer funktionierenden Ehe an. Halte durch und mache einen Nebenjob, dann kannst dir auch noch was leisten. Freundin macht es auch so. Bekommt ca. 4500 Brutto und mit Nebenjob bei 5800 Brutto nach Steuern und Unterhalt bleibt ihr so viel wie jemand der 2600 Brutto hat.

Buchstabensalat

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5404 am: 23.11.2023 17:21 »
Ich merke schon, die nächste Runde wird richtig lustig. Bin gespannt, ob und welches Angebot von AG-Seite vorgelegt wird.

Die diversen Diskussionen über Einnahmen und Ausgaben des Staates werden überdies dafür sorgen, dass es wenig Unterstützung seitens der nicht im öD beschäftigten Menschen geben wird (das war schon bei den Warnstreiks beim TVöD zu beobachten, als die Busse mal nicht fuhren). Sollte die "Ampel" wackeln, wird es ganz finster.

Nicht so die beste Zeit für Tarifverhandlungen.

Ich denke das wir maximal 3-4% auf 27 Monate bekommen werden. Da wird jetzt nur auf die Haushaltslage verwiesen und wir sin die Dummen.

*gääähn* wie lange wollte ihr euch eigentlich noch in der Opferrolle suhlen? Es wird ein ordentliches Ergebnis bei rumkommen. Natürlich muss jeder für sich definieren, was das eigentlich ist, aber 4%  werden es sicher nicht.

Wir sprechen im neuen Jahr nochmal.
glaubst du , dass die Ags sich einen 10% Gap zum TVöd leisten werden?


Ja weil die meisten hier eh nur rumlabern und heulen wegen Probezeit bei einem neuen Arbeitgeber oder längerer Arbeitsweg. Wenn sie denn so gut sind, müsste man doch sicher sein, dass es beim neuen Arbeitgeber klappt oder man bewirbt sich weiter.
Das weiß auch unser AG und kann daher sagen. Leute es gibbet nix oder seid froh wir konnten oben noch 2% rausholen, trotz aller Verbote neue Gelder zu bewilligen. Alle Jammerer werden dann sagen, es ist so schlimm hier aber besser als nichts. Die anderen werden wechseln und denken nur, ein Glück das ich da nicht mehr bin.

Buchstabensalat

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« Antwort #5405 am: 23.11.2023 17:35 »
Ich hoffe wirklich, dass Verdi Arsch zeigt und sich nicht von der aktuellen Situation weichklopfen lässt.

Wenn sie dann spätestens kein Geld mehr haben und das geht schnell. Denn von einem Euro sind 84 Cent weg und 16 Cent welche noch versteuert werden müssen bleiben noch wenige Cents übrig.
https://www.verdi.de/ueber-uns/++co++d75d2e70-8419-11ec-a7b1-001a4a16012a

Buchstabensalat

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5406 am: 23.11.2023 17:37 »
Nicht vergessen: Ein schlechtes Ergebnis kann nur kommen wenn Ver.Di einknickt und am Verhandlungstisch zustimmt.
--> Nein sagen bis das Ergebnis gut ist!
 Ver.Di trägt die volle Verantwortung für ein mieses Ergebnis.

Nein die Mitglieder bzw. die Beschäftigen. Wenn alle damit drohen zu kündigen, dann würde man schnell einknicken und auch 15% zahlen.

Buchstabensalat

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« Antwort #5407 am: 23.11.2023 17:41 »
Und, wen hat der shitstorm interessiert? Genau, kein Hahn hat danach gekräht. Wir können froh sein wenn eine 3 vor dem Prozentzeichen steht. Erwartet wenig, dann seit ihr auch nicht so enttäuscht.Ich erwarte übrigens gar nichts.Das hilft ungemein und die Enttäuschung hält sich in verschmerzenbaren Grenzen.So läufts halt und wir kleinen sind doch immer die dummen und ab Januar greift man uns doch wieder schön in den Geldbeutel. Wir können es doch zahlen……

Da hat jemand ein ganz schön kleines Selbstbewusstsein. Sei selbstbewusster und bewerbe dich einfach. Habe es immer so gehandhabt, anstatt mich abzufinden aktiv die Veränderung herbeizuführen. Daher Kopf hoch du bestimmst dein Glück selbst!

Schinkensandwich

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5408 am: 23.11.2023 17:51 »
Warte... Die Mehrheit ist in den oberen EGs aber die meisten Verdi Mitglieder kommen aus den unteren EGs?
Es wird vermutet, dass der Organisationsgrad bei verdi in den unteren EGs höher ist.

Gibt es dazu keine verlässlichen Zahlen oder Quellen? Vielleicht ist das Verhältnis obere/untere EGs bei Verdi sogar besser als gedacht?


Das obere EGs quasi heimlich und unentdeckt doch in größere Zahl in der Gewerkschaft sind, ist natürlich absurd. Ich selber hab dazu zwar jetzt auch keine konkreten Zahlen parat, aber dass Gewerkschaftsmitglieder eher bei den niedrigeren EG vertreten sind, ist doch völlig klar und nicht nur eine bloße Vermutung. Ich hatte schon mehrere Arbeitgeber im Bereich des TV-L und da war so gut wie niemand in den höheren EGs in einer Gewerkschaft (aus der Verwaltung sowieso niemand), hingegen die die ganzen Arbeiter, Handwerker, Techniker, Meister usw. in relativ hoher Zahl (vermutlich werben da Neue immer gleich angeworben).

egotrip

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« Antwort #5409 am: 23.11.2023 17:52 »
Mein, nun ehemaliger, Arbeitgeber (Anstalt des öffentlichen Rechts) kündigte vor wenigen Wochen an, bei Ergebnissen die für den Arbeitgeber nicht tragbar sind, alle Stellenbeschreibungen und Stellenzuschnitte zu prüfen und neu bewerten zu lassen.

In der Konsequenz sind neben mir weitere 17 Kolleginnen und Kollegen den Weg zurück in die Wirtschaft und in die Industrie gegangen, und keiner von uns ging diesen Schritt, ohne das Jahresbrutto um einen 5stelligen Betrag verbessert zu haben.

Ich will nicht sagen, dass mein ehemaliger Arbeitgeber ein schlechter ist, aber wir müssen nun mal alle sehen, dass wir mit dem Arsch über Wasser bleiben.

Buchstabensalat

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« Antwort #5410 am: 23.11.2023 17:56 »
Ja so geht es mir auch würde auch fünfstellig mehr bekommen, aber es macht mir noch Spaß und solange ich mir die Butter auf dem Brot leisten kann arbeite ich gerne im ÖD. Aber die Angebote spätestens in 2-3 Jahren überlege ich mir stark.

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5411 am: 23.11.2023 17:58 »
Freundin macht es auch so. Bekommt ca. 4500 Brutto und mit Nebenjob bei 5800 Brutto nach Steuern und Unterhalt bleibt ihr so viel wie jemand der 2600 Brutto hat.

Der Vergleichsmaßstab ist hier aber falsch gewählt. Tatsächlich sollte man schauen, wie viel der Vergleichsperson nach Abzug der Unterhaltskosten für den Nachwuchs verbleibt. Diese Kosten entstehen ja auch, wenn die Familie zusammenlebt. Nur werden sie oft nicht extern ausgewiesen...

Lukas31

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« Antwort #5412 am: 23.11.2023 20:35 »
In Österreich innerhalb kurzer Zeit ein gutes Ergebnis für alle Beschäftigen im öffentlichen Dienst durchgesetzt:
https://www.goed.at/themen/gehaltsverhandlungen-fuer-2024

Und letztes Jahr ebenfalls ähnlich.

Cop of MV

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« Antwort #5413 am: 23.11.2023 20:38 »
Ich habe vorhin das erste Mal in den Nachrichten gehört, dass nun alle den Gürtel enger schnallen müssen und beim Personal im öffentlichen Dienst begonnen werden sollte. Da werden sich jetzt wohl so nach und nach einige ins Fäustchen lachen.

Naja, aber es ist halt nun mal so dass alle den Gürtel enger schnallen müssen, daher habe ich schon Verständnis für die Lage der Länder und sehe auch nicht viel Spielraum für die Verhandlungen. Daher müssen wir uns eben damit abfinden jetzt und hoffen dass es in paar Jahren wieder mehr gibt.



Zitat
Nein, einfach nur nein.

Ich bin Unterhaltspflichtiger Vater von zwei Kindern. Aufgrund meines Einkommens als A8/8 zahle ich jeden Monate insgesamt knapp 1000 € Unterhalt für meine beiden Kinder an meine Exfrau. Ich mache das gerne, weil ich weiß, dass das Geld für meine Kinder ist.
Aber aufgrund der gestiegenen Inflation und den miesen Tarifabschlüssen der letzten Jahre, habe ich jeden Monat ca. 200 € weniger, als die ich Ausgeben kann.
Das heißt, die letzten drei Jahre bin ich bei meiner Bank jeden Monat um 200 € tiefer in die roten Zahlen gerutscht.
Wohngeld habe ich beantragt, aber als A8/8er ist mein Einkommen zu hoch um Wohngeldberechtigt zu sein.

Ab Januar werden die Beiträge der Düsseldorfer Tabelle analog zur Bürgergelderhöhung angepasst, was wiederum bedeutet, dass ich noch weniger Geld zur Verfügung habe und noch weiter in die roten Zahlen rutsche.

Und das alles als Beamter im mittleren Dienst. Wahnsinn. Tut mir Leid, aber alles unter einer Erhöhung von 10 % ist für mich nicht mehr zu rechtfertigen.

Das ist aber selbst gewähltes Leid.
Bin selber im m.D. A8/6 beim Land.
Ich lege monatlich um und bei 1300€-1400€ zurück.

Habe stets selbst verhütet und es nie einer Bekanntschaft/Freundin überlassen.
Als meine Ex-Freundin mich vor sie Wahl stellte sie oder ein Kind, habe ich ihr gesagt, dass wenn ich vom Spätdienst wieder zu Hause bin, sie ihre Sachen gepackt hat und verschwunden ist.

1000€ Unterhalt?! Das muss man sich mal vorstellen! Das ist meine gesamte Miete, Lebensmittel und Gym.
1000€ weg für nix  :o

Schön für dich!

Die ca. 1000 Euro (ca. 500 Euro pro Kind) ergeben sich aus der Düsseldorfer Tabelle, die bei Unterhaltszahlungen herangezogen werden. Und das ist nur der Mindestbetrag.

Zu dem anderen Geschriebenen spare ich mir jeden Kommentar.

Dass die 1000€ für die beiden Kinder sind, weiß ich.
Ich weiß auch aus dem Freundes-/Kollegenkreis was die Düsseldorfer Tabelle ist.
Nichtsdestotrotz würde mir die Kohle so unendlich weh tun.

A8/6 in meinem Fall und A8/8 in deinem Fall ist super gutes Geld.
Auch wenn ich freie Heilfürsorge habe + steuerfreien Duz+ Polizeizulage= 3000€/netto.

Du würdest mit +1000€ mehr nicht so rumjammern. Hast dir selbst ausgesucht.
 

Mario Nette

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« Antwort #5414 am: 23.11.2023 20:43 »

Ich denke das wir maximal 3-4% auf 27 Monate bekommen werden. Da wird jetzt nur auf die Haushaltslage verwiesen und wir sin die Dummen.

Selbst wenn man das Argument der Haushaltslage akzeptieren und demnach diese 3 bis 4 % zustimmen würde, warum zur Hölle sollte man dann noch eine Laufzeit von 27 Monaten zustimmen? Minus x Minus ist doch nicht Plus.

Dann würde man sagen, ja die Lage ist schwierig, wir haben Verständnis, wir nehmen die 3 bis 4 %. Aber dafür unterhalten wir uns im Herbst 2024 wieder.